Leben & Alltag
Bad einrichten
Zeit, sich was Gutes zu tun: Bade- & Wellnesstraditionen weltweit
Wie relaxt man eigentlich weltweit? Mit Hamam, Sauna, Kneippen, Kryotherapie und Onsen genießt man Wellness auf ganz unterschiedliche Weise
Wellness! Welche Assoziationen kommen Ihnen bei diesem Begriff in den Sinn? Ein aromatisches Bad, eine angenehme Rückenmassage oder eher ein schweißtreibender Saunabesuch? Vom heißen Onsen in Japan bis zur kalten Kneippkur in Deutschland: die Bade- und Wellnesstraditionen der Welt unterscheiden sich fundamental. Wir stellen einige radikale und genussorientierte Entspannungsrituale vor – und erklären, was sie Gutes für uns tun.
Eine Besonderheit ist der Tellak: Der Bademeister pflegt Ihre Haut beim Sabunlama mit Schaum, der durch das Abstreifen eines in Seifenlauge getauchten Baumwollsackes hergestellt wird. Ein Ganzkörperpeeling oder eine Massage mit dem Kees (Waschhandschuh aus Wildseide und Ziegenhaar) bieten den perfekten Abschluss eines Hamam-Besuchs. Nach dem Dampfbad wird eine Erholungsphase in einem kühleren Raum empfohlen, stilecht mit einem Glas heißen Tee.
In manchen deutschen Großstädten findet man traditionelle Hamams. Alternative: Ab ins Dampfbad!
Was es bewirkt? Ein Aufenthalt im Hamam soll vor allem zur mentalen und muskulären Entspannung dienen. Die hohe Luftfeuchtigkeit und das Peeling reinigen die Haut und lassen sie wieder frisch strahlen. Auch die Durchblutung wird gefördert.
In manchen deutschen Großstädten findet man traditionelle Hamams. Alternative: Ab ins Dampfbad!
Was es bewirkt? Ein Aufenthalt im Hamam soll vor allem zur mentalen und muskulären Entspannung dienen. Die hohe Luftfeuchtigkeit und das Peeling reinigen die Haut und lassen sie wieder frisch strahlen. Auch die Durchblutung wird gefördert.
► Sauna – finnische Geselligkeit
Die Tradition. Das Saunieren ist traditioneller Bestandteil der finnischen Kultur. Der Wellnessaspekt spielt eine Rolle, das Zusammensitzen auf engem Raum bietet zudem die perfekte Gelegenheit für gesellige Gespräche. In den nordischen langen und kalten Wintern bieten hohe Sauna-Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius und eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen, um den Stoffwechsel ordentlich anzukurbeln. Ein Saunagang sollte nicht mehr als 15 Minuten dauern. Aromatische Aufgüsse, etwa mit Tannenduft, verwöhnen auch die Geruchssinne.
Die Tradition. Das Saunieren ist traditioneller Bestandteil der finnischen Kultur. Der Wellnessaspekt spielt eine Rolle, das Zusammensitzen auf engem Raum bietet zudem die perfekte Gelegenheit für gesellige Gespräche. In den nordischen langen und kalten Wintern bieten hohe Sauna-Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius und eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen, um den Stoffwechsel ordentlich anzukurbeln. Ein Saunagang sollte nicht mehr als 15 Minuten dauern. Aromatische Aufgüsse, etwa mit Tannenduft, verwöhnen auch die Geruchssinne.
Die kalte Dusche oder der kurze Gang ins Tauchbecken zur Abkühlung wird in kalten Wintergebieten auch gerne durch ein Abreiben mit Schnee ersetzt. Nach dem Abduschen sollte der Körper für 10 bis 15 Minuten zum Ruhen kommen, bevor man einen weiteren Saunagang anschließt. In der finnischen und der russischen Sauna (Banja) ist es sogar üblich, sich gegenseitig mit frischen Birkenzweigen leicht zu schlagen, um so die Blutzirkulation anzuregen.
Was es bewirkt? Ein Saunagang wird grundsätzlich zur Stärkung des Immunsystems sowie dem Trainieren von Herz- und Kreislaufsystem angewendet. Ein weiterer schöner Effekt besteht in der Tiefenreinigung der Haut.
Relevant: Wissenswertes für die eigene Sauna zu Hause
Was es bewirkt? Ein Saunagang wird grundsätzlich zur Stärkung des Immunsystems sowie dem Trainieren von Herz- und Kreislaufsystem angewendet. Ein weiterer schöner Effekt besteht in der Tiefenreinigung der Haut.
Relevant: Wissenswertes für die eigene Sauna zu Hause
► Onsen – japanisches Mineralien-Bad
Die Tradition. Dank seiner vulkanischen Quellen besitzt Japan sehr mineralreiches Wasser. In sogenannten Onsen kann man das circa 40 Grad Celsius heiße Thermalwasser genießen. Wie bei vielen anderen Badetraditionen ist vor dem Betreten des Wassers eine gründliche Körperreinigung besonders wichtig. In einem typischen japanischen Onsen befinden sich daher immer Reihen von Waschgelegenheiten (aus denen meist auch Thermalwasser strömt) mit Hocker und Seife.
Die Tradition. Dank seiner vulkanischen Quellen besitzt Japan sehr mineralreiches Wasser. In sogenannten Onsen kann man das circa 40 Grad Celsius heiße Thermalwasser genießen. Wie bei vielen anderen Badetraditionen ist vor dem Betreten des Wassers eine gründliche Körperreinigung besonders wichtig. In einem typischen japanischen Onsen befinden sich daher immer Reihen von Waschgelegenheiten (aus denen meist auch Thermalwasser strömt) mit Hocker und Seife.
Die Wannen sind oft aus Holz, typisch sind auch natürliche Freiluft-Pools. Das Onsen wird unbekleidet und nur mit kleinem Handtuch betreten. Viele Japaner platzieren ihr Handtuch während des Badens auf dem Kopf, es kann aber auch neben der Wanne abgelegt werden. In dem mineralischen Wasser sollte nicht geschwommen, sondern nur relaxt werden. Im Anschluss an das Badeerlebnis kann man manchmal in einem separaten Ruheraum weiter entspannen.
Was es bewirkt? Dem Quellwasser Japans wird eine heilende und entspannende Wirkung nachgesagt. Muskelverspannungen werden gelöst und die Durchblutung der Haut angeregt. Ein Besuch im Onsen wirkt daher wie eine kleine Auszeit aus dem Alltagsstress – genauso wie wenn wir einen Tag im Thermalbad genießen.
Was es bewirkt? Dem Quellwasser Japans wird eine heilende und entspannende Wirkung nachgesagt. Muskelverspannungen werden gelöst und die Durchblutung der Haut angeregt. Ein Besuch im Onsen wirkt daher wie eine kleine Auszeit aus dem Alltagsstress – genauso wie wenn wir einen Tag im Thermalbad genießen.
► Kneippen – deutsches Weltkulturerbe
Die Tradition. Seit Dezember 2015 gehört das Kneippen zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Die Gesundheitslehre nach Sebastian Kneipp (1821-1897) ist vor allem wegen Ihrer Hydrotherapie bekannt. Das Wassertreten ist eine der meistgenutzten Anwendungen. Wie beim Storchengang wird hierfür so lange durch eiskaltes, kniehohes Wasser geschritten, bis ein Kälteschmerz einsetzt. Dann sollte das Becken verlassen, Wassertropfen abgestreift und die Beine durch Bewegung an der Luft getrocknet werden.
Die Tradition. Seit Dezember 2015 gehört das Kneippen zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Die Gesundheitslehre nach Sebastian Kneipp (1821-1897) ist vor allem wegen Ihrer Hydrotherapie bekannt. Das Wassertreten ist eine der meistgenutzten Anwendungen. Wie beim Storchengang wird hierfür so lange durch eiskaltes, kniehohes Wasser geschritten, bis ein Kälteschmerz einsetzt. Dann sollte das Becken verlassen, Wassertropfen abgestreift und die Beine durch Bewegung an der Luft getrocknet werden.
Kneippen kann man auch ganz einfach zu Hause: Dazu die Badewanne kniehoch mit Wasser befüllen und mit großen Bewegungen auf der Stelle treten, bis der Kältereiz einsetzt. Danach die Beine wieder trocknen lassen. Im Vergleich zur japanischen oder orientalischen Bade- und Wellnesstradition wirkt das Kneippen weniger genussfreudig – passt irgendwie gut zu uns rationalen, pragmatischen Deutschen.
Was es bewirkt? Der Kältereiz beim Kneippen dient dazu, den Kreislauf anzuregen und die Durchblutung zu fördern. Hierdurch kann die Bildung von Krampfadern verhindert und das Immunsystem gestärkt werden.
Was es bewirkt? Der Kältereiz beim Kneippen dient dazu, den Kreislauf anzuregen und die Durchblutung zu fördern. Hierdurch kann die Bildung von Krampfadern verhindert und das Immunsystem gestärkt werden.
► Kryotherapie – Kneippen 2.0
Die Tradition. Schon Hippokrates (460–377 v. Chr.) erwähnte Kältetherapien. Bei der modernen Kryotherapie wird der Körper sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt. Zu solchen Kälteanwendungen zählen ein kurzes Bad in eiskaltem Wasser (etwa das traditionelle Eisbaden im See), ein Besuch in einer Kältekammer bei etwa -110 Grad Celsius (natürlich mit Handschuhen und Mütze), kalte Wickel oder Eispackungen. Diese Form der Wellness ist aber wirklich nur für Hartgesottene. Vorwiegend Leistungssportler bedienen sich dieser Methode zur Regeneration und Abhärtung. Aber auch in der Medizin ist die Kryotherapie weit verbreitet.
Was es bewirkt? Durch die Kälte wird vor allem der Stoffwechsel angeregt und Muskelkater vorgebeugt. Im medizinischen Bereich wird sie zur Behandlung von verschiedenen Haut- und Gelenkerkrankungen, wie Rheuma, aber auch gegen Schlafstörungen und bei Migräne eingesetzt. Zudem soll sie wohl eine verjüngende Wirkung besitzen.
Auf welche Weise entspannen Sie am liebsten? Was tun Sie sich Gutes, um Ihren Körper fit und gesund zu halten?
Die Tradition. Schon Hippokrates (460–377 v. Chr.) erwähnte Kältetherapien. Bei der modernen Kryotherapie wird der Körper sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt. Zu solchen Kälteanwendungen zählen ein kurzes Bad in eiskaltem Wasser (etwa das traditionelle Eisbaden im See), ein Besuch in einer Kältekammer bei etwa -110 Grad Celsius (natürlich mit Handschuhen und Mütze), kalte Wickel oder Eispackungen. Diese Form der Wellness ist aber wirklich nur für Hartgesottene. Vorwiegend Leistungssportler bedienen sich dieser Methode zur Regeneration und Abhärtung. Aber auch in der Medizin ist die Kryotherapie weit verbreitet.
Was es bewirkt? Durch die Kälte wird vor allem der Stoffwechsel angeregt und Muskelkater vorgebeugt. Im medizinischen Bereich wird sie zur Behandlung von verschiedenen Haut- und Gelenkerkrankungen, wie Rheuma, aber auch gegen Schlafstörungen und bei Migräne eingesetzt. Zudem soll sie wohl eine verjüngende Wirkung besitzen.
Auf welche Weise entspannen Sie am liebsten? Was tun Sie sich Gutes, um Ihren Körper fit und gesund zu halten?
Die Tradition. Im orientalischen Raum ist mit dem Hamam eine der ältesten Badetraditionen beheimatet. Marmorsteine und ornamental verzierte Fliesen verkleiden das Dampfbad und den Nabelstein in der Mitte des Raumes. Bei einer Luftfeuchtigkeit von fast 100 Prozent und einer Temperatur um die 45 Grad Celsius kommt der Körper so richtig ins Schwitzen. Der Körper wird mit lauwarmem Wasser aus Waschbecken etwas abgekühlt.