11 der schönsten winterharten Gräser für den Garten
Im Herbst zeigen Gräser und Pflanzen ihre besten Seiten. Aber Achtung: Nicht jede Sorte ist robust und winterhart
Anja Winnes
24. Oktober 2022
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie Journalistin
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Gräser sind fester Bestandteil zeitgemäßer Gartengestaltung, mit winterharten Gräsern sogar das ganze Jahr lang. Das war nicht immer so. Gräser galten früher als Unkraut. Erst der deutsche Staudengärtner Karl Foerster propagierte die Verwendung dieser Pflanzen auch im Privatgarten, unter anderem in seinem Buch „Der Einzug der Gräser und Farne in die Gärten“ (1956). Das Buch stellte die Verwendung von Gräsern einem breiteren Publikum vor. Heute sind Gräser aus den Gärten nicht mehr wegzudenken. Doch nicht alle sind winterhart, deshalb sollten Sie sorgfältig auswählen, welche Gräser Sie in Ihren Garten einpflanzen.
Besonders das oft im Handel erhältliche Pampasgras Cortaderia selloana oder auch das leuchtendrote Japanische Blutgras Imparata cylindrica ‘Red Baron‘ sind keine winterharten Gräser und sterben bei deutlichen Minusgraden ab. Dafür sind diese prachtvollen Sorten im Garten gut in einer einjährigen Bepflanzung aufgehoben – zusammen mit Sommerblumen. Gut zur Geltung kommen sie auch zwischen frisch gepflanzten, noch kleinen Stauden, in einer einjährigen Kübelbepflanzung oder in geschützten Gartenbereichen in milderen Teilen Deutschlands.
Wer seinen Garten nur mit Gräsern bepflanzt, sollte immer daran denken, dass Anfang des Jahres von den Blattschönheiten nicht viel zu sehen ist. Meist dauert es bis Juli, bis die Horste wieder zu ansehnlicher Höhe herangewachsen sind.
Der Frühlings-Leere im Gräsergarten können Sie natürlich mit einer passenden Blumenzwiebel-Bepflanzung oder Staudenauswahl entgegenwirken. Auch Gehölze können der Gartengestaltung ein Gerüst geben, das sogar im Winter sichtbar ist. Der Höhepunkt vieler Gräser liegt im späten Sommer bis in den Herbst hinein. Dann zeigt sich bei vielen Arten neben den grünen Halmen auch die Blüte. Elf der schönsten robusten und winterharten Gräser für den Garten stellen wir Ihnen jetzt vor.
Wer seinen Garten nur mit Gräsern bepflanzt, sollte immer daran denken, dass Anfang des Jahres von den Blattschönheiten nicht viel zu sehen ist. Meist dauert es bis Juli, bis die Horste wieder zu ansehnlicher Höhe herangewachsen sind.
Der Frühlings-Leere im Gräsergarten können Sie natürlich mit einer passenden Blumenzwiebel-Bepflanzung oder Staudenauswahl entgegenwirken. Auch Gehölze können der Gartengestaltung ein Gerüst geben, das sogar im Winter sichtbar ist. Der Höhepunkt vieler Gräser liegt im späten Sommer bis in den Herbst hinein. Dann zeigt sich bei vielen Arten neben den grünen Halmen auch die Blüte. Elf der schönsten robusten und winterharten Gräser für den Garten stellen wir Ihnen jetzt vor.
Herbstaspekte eines Hamburger Familiengartens von Jensen Landschaftsarchitekten.
1. Das Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides hat ein filigranes Blatt und einen kompakten, überhängenden Wuchs. Im Herbst wartet es mit einer walzenförmigen Blüte auf, die es zu einem besonderen Hingucker im Garten macht. Lampenputzergras wächst am besten in voller Sonne. Empfehlenswerte Sorten sind beispielsweise ‘Hameln’ oder auch ‘Cassian’.
1. Das Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides hat ein filigranes Blatt und einen kompakten, überhängenden Wuchs. Im Herbst wartet es mit einer walzenförmigen Blüte auf, die es zu einem besonderen Hingucker im Garten macht. Lampenputzergras wächst am besten in voller Sonne. Empfehlenswerte Sorten sind beispielsweise ‘Hameln’ oder auch ‘Cassian’.
Hier blühen Rudbeckien und Lampenputzergras zusammen in einem Garten in Augsburg, geplant von der Landschaftsarchitektin Verena Höhberger.
Das Lampenputzergras wächst 60 bis 100 Zentimeter hoch und verfärbt sich im Herbst teilweise gelb. Es ist mehrjährig, die oberirdischen Pflanzenteile sterben den Winter über ab, können aber trotzdem eine Zierde sein. Der Neuaustrieb erfolgt – wie bei vielen Gräsern – im Mai. Bei kahlen Stellen in der Horstmitte sollten Sie das Gras teilen, am besten im Frühjahr oder im zeitigen Herbst.
Das Lampenputzergras wächst 60 bis 100 Zentimeter hoch und verfärbt sich im Herbst teilweise gelb. Es ist mehrjährig, die oberirdischen Pflanzenteile sterben den Winter über ab, können aber trotzdem eine Zierde sein. Der Neuaustrieb erfolgt – wie bei vielen Gräsern – im Mai. Bei kahlen Stellen in der Horstmitte sollten Sie das Gras teilen, am besten im Frühjahr oder im zeitigen Herbst.
2. Chinaschilf Miscanthus sinensis gehört zu den verbreitetsten Gartengräsern. Die Blüte zeigt sich ab September. Auch das Chinaschilf mag volle Sonne und einen nährstoffreichen Boden.
Miscanthus bildet mächtige Horste, die je nach Art von etwa einem bis zu drei Meter hoch wachsen können. Das verwandte Riesen-Chinaschilf Miscanthus giganteus ’Aksel Olsen’ kann sogar vier Meter erreichen.
Die meisten Chinaschilf-Sorten bilden im Herbst einen gelblichen Blütenstand aus. Einen rötlichen Blütenstand wie im Bild hat etwa die Sorte ‘Malepartus’. Die Sorte ‘Gracillimus’ ist filigraner und niedriger als die Art und bleibt ohne Blüten.
Die meisten Chinaschilf-Sorten bilden im Herbst einen gelblichen Blütenstand aus. Einen rötlichen Blütenstand wie im Bild hat etwa die Sorte ‘Malepartus’. Die Sorte ‘Gracillimus’ ist filigraner und niedriger als die Art und bleibt ohne Blüten.
Auch das Zebragras ist ein Chinaschilf (Foto). Bekannteste Sorte mit den gezeichneten Blättern ist Miscanthus sinensis ‘Strictus’, das relativ aufrecht wächst und bis zu zwei Meter hoch und breit werden kann. Die Sorte ‘Little Zebra’ bleibt deutlich kleiner, mit nur einem Meter Wuchshöhe.
Daneben gibt es zahlreiche weitere winterharte Sorten mit ähnlich gestreiften Blättern. Die Unterschiede liegen meist in der Wuchshöhe und Blühfreudigkeit.
Daneben gibt es zahlreiche weitere winterharte Sorten mit ähnlich gestreiften Blättern. Die Unterschiede liegen meist in der Wuchshöhe und Blühfreudigkeit.
3. Reitgras Calamagrostis acutiflora ist unkompliziert, braucht aber einen sonnigen Standort, um sich gut zu entwickeln. Durch seinen aufrechten Wuchs ist das winterharte Gras eine fantastische Strukturstaude und kann, wie hier im Beispiel als Sichtschutz eingesetzt werden.
Reitgras eignet sich auch für kleinere Beete. Besonders hübsch sieht es in Kombination mit anderen Gräsern oder herbstblühenden Stauden aus. Eine der besten Sorten ist ‘Karl Foerster’, ‘Overdam’ ist weiß gestreift.
In diesem Garten von Sean Papich Landscape Architecture ist das Reitgras zusammen mit Rudbeckie, Purpur-Sonnenhut, Perovskie, Hoher Fetthenne, Nadelblättrigem Mädchenauge und Lampenputzergras zu sehen.
In diesem Garten von Sean Papich Landscape Architecture ist das Reitgras zusammen mit Rudbeckie, Purpur-Sonnenhut, Perovskie, Hoher Fetthenne, Nadelblättrigem Mädchenauge und Lampenputzergras zu sehen.
4. Rutenhirse Panicum virgatum punktet mit einer filigranen Blüte, einer aparten rötlichen Herbstfärbung und zählt zu eines der beliebtesten winterharten Gräser. Auch die Rutenhirse braucht einen sonnigen Standort.
Hier ist die Sorte ‘Shenandoah’ zu sehen …
Hier ist die Sorte ‘Shenandoah’ zu sehen …
… und hier die Sorte ‘Warrior’
In diesem Staudenbeet von Adam Woodruff kommt die rötliche Färbung besonders gut zur Geltung. Panicum virgatum ‘Shenandoah’ wächst hier zusammen mit Purpur-Sonnenhut Echinacea ‘Ruby Giant’ und Wasserdost Eupatorium maculatum ‘Bartered Bride’.
5. Japanisches Berggras Hakonechloa macra wächst überhängend und wird circa 50 Zentimeter hoch. Das Gras ist kein Sonnenkind, sondern hellt als winterhartes Gras schattige und halbschattige Gartenbereiche mit leuchtend gelbgrünem Farbspiel auf. Es gibt verschiedene Sorten, beispielsweise ‘Aureola’. Japanisches Berggras braucht ein paar Jahre, um sich zu voller Schönheit zu entwickeln.
Besonders gut kommt eine Kombination mit anderen Schattenpflanzen wie Hosta oder Farnen. Die Blüte ist unscheinbar, es zählen der Wuchs und die Blattform. Wer in schattigen Gartenpartien auf Blattkontraste setzen möchte, sollte dieses Gras in Betracht ziehen. Auch eine Kübelbepflanzung ist möglich.
6. Weißbunte Japan-Segge Carex morowii ‘Variegata’. Auch das weißgrüne Carex morowii ‘Variegata’ macht als winterhartes Gras im Kübel auf Terrasse oder Balkon eine gute Figur. Das unkomplizierte, schattenverträgliche, winterharte Gras wächst hier zusammen mit rotlaubigem Purpurglöckchen, Frauenmantel und Pfennigkraut. Großer Pluspunkt: Das Gras ist immergrün, also auch im Winter zu sehen. Allerdings verbreitet es sich stark und sollte nur mit wuchskräftigen Stauden kombiniert werden. Ein Gras mit ähnlichen Eigenschaften, allerdings etwas filigraner ist Carex morrowii ssp. foliosissima ‘Icedance’.
7. Blaustrahlhafer Helictotrichon sempervirens kann bis zu 1,5 Meter hoch wachsen. Seine Blätter sind – wie der Name schon verrät – bläulich gefärbt. Das macht das Gras zu einem guten Pflanzpartner für Stauden mit silbrigen Blättern wie zum Beispiel Perlkörbchen Anaphalis triplinervis oder Eselsohr Stachys byzantina, Lavendel oder auch für blau blühende Stauden.
Die Blüte erscheint ab Juli. Die Pflanze mag einen warmen, trockenen Standort mit durchlässigem, eher nährstoffarmem Boden.
Die Blüte erscheint ab Juli. Die Pflanze mag einen warmen, trockenen Standort mit durchlässigem, eher nährstoffarmem Boden.
8. Reihergras Stipa tenuissima. Federleichter Wuchs zeichnet das Reihergras aus, das auch Engelshaar genannt wird. Das Gras braucht einen vollsonnigen, trockenen Standort wie im Steppengarten. Das Gras wächst 30 bis 50 Zentimeter hoch und ist kurzlebig, aber versamt sich gerne.
Durch seine geringe Größe gibt das Reihergras eine gute Begleitstaude ab, hier für das Hohe Eisenkraut Verbena bonariensis, Purpur-Sonnenhut und Hohe Fetthenne …
…oder hier für Steppen-Salbei Salvia nemorosa ‘Caradonna’.
9. Diamantgras Achnatherum brachytrichum oder Calamagrostis brachytricha weist außerordentlich zierende Blütenstände auf und kann bis zu einem Meter hoch wachsen – am besten auf feuchten Gartenböden in voller Sonne.
Durch seinen lockeren Wuchs eignet sich das aus Ostasien stammende Gras für naturnah wirkende Pflanzungen, hier in einem Schaugarten von Droll & Lauenstein.
Auch dieser Sitzplatz wird von Diamantgras als Sichtschutz abgeschirmt, die Planung ist von Landschaftsarchitektin Anja Schomburg.
10. Hohes Pfeifengras Molinia arundinacea schiebt seine filigranen Blüten weit über den Blatthorst hinaus, die bei Luftbewegung im Wind zu tanzen scheinen. Der Blattschopf wächst nur ca. 60 Zentimeter hoch, die Blüte kann zwei Meter erreichen! Molinia ist robust, wächst sonnig bis halbschattig am liebsten auf frischen Böden. Eine bekannte Sorte heißt ‘Windspiel’.
Die Blüten legen sich wie ein zarter Schleier über die Pflanzung.
11. Kopfgras Sesleria autumnalis wächst ca. 40 Zentimeter hoch und zeigt ab Herbst schmale, silbrige Blütenähren. Es eignet sich für Steppengärten, das heißt trockenen, durchlässigen Boden bei voller Sonne.
Buchtipps zum Thema „Gräser im Garten“: Neben Karl Foersters Standardwerk „Der Einzug der Gräser und Farne in die Gärten“ (Verlag Eugen Ulmer) sind auch Piet Oudolfs Bücher „Zarte und prachtvolle Gräser“ (Dumont, derzeit nur antiquarisch erhältlich) und „Neues Gartendesign mit Stauden und Gräsern“ (Verlag Eugen Ulmer) sowie das handliche Werk „Gräser und Farne“ von Ulrike Leyhe (BLV Verlag, nur noch Restexemplare) sehr zu empfehlen.
Dieser Artikel stammt aus unserem Archiv der beliebtesten Geschichten im Houzz Magazin.
Auf welche winterharten Gräser haben Sie im Garten gesetzt? Berichten Sie gerne in den Kommentaren.
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Der wichtigste Anmerkung , in diesem wie üblich sehr informativen Artikel , ist dass herbstblühende Gräser erst ab frühestens Juli zu sehen sind und eine Kombination mit anderen Pflanzen unbedingt nötig ist , wenn man in den Gräserbeeten nicht 3/4tel des Jahres nur Erde sehen möchte.
Bei vielen Gräsern wirken Massenanpflanzungen , aber Uniola latifolia (den neuen Namen kann ich mir nicht merken ) hat so ungewöhnliche Ähren , dass hier auch Einzelpflanzungen wirken . Die Ähren werden später violett !!!
Grüsse vom Ommertalhof
Jetzt ist November , und viele Gräser zeigen immer noch was sie können ((- ;
Chasmanthium latifolium
Wieder einmal ein sehr schöner Artikel mit tollen Tipps.