Kreative Gartengestaltung mit Pflanzkübeln und Topfpflanzen
Mit Kübelpflanzen bleibt der Garten flexibel! Ein Überblick über Pflanzgefäße sowie Ideen für die gelungene Bepflanzung und Aufstellung
Anja Winnes
6. März 2016
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie Journalistin
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Mit Pflanzkübeln und Topfpflanzen lassen sich architektonische Akzente im Garten setzen. Das Grün bleibt dabei mobil – ein großes Plus bei einer temporären Bepflanzung, wenn ein Umzug geplant ist, Flächen flexibel nutzbar sein sollen oder exotische und mediterrane Pflanzen zum Einsatz kommen, die frostfrei überwintert werden müssen. Auch bei Freiräumen ohne direkten Zugang zur Erde – wie der gepflasterte Hinterhof, der Balkon oder die Dachterrasse – garantieren Kübelpflanzen eine schnelle Begrünung ohne aufwendige Anlage eines Beetes.
Man sollte jedoch beachten, dass ein Kübel immer ein Ausnahmestandort für die Pflanze ist. Wasser kann nicht so gut gespeichert werden, die Pflanze ist vom normalen Bodenleben abgeschnitten und auch dem Frost stärker ausgesetzt. Deshalb benötigen Kübelpflanzen oft mehr Pflege als Pflanzen, die im Erdboden wachsen. Wer also lange Freude an seinen Kübelpflanzen haben möchte, sollte das Grün für seinen Standort sorgfältig auswählen, regelmäßig wässern und düngen.
Man sollte jedoch beachten, dass ein Kübel immer ein Ausnahmestandort für die Pflanze ist. Wasser kann nicht so gut gespeichert werden, die Pflanze ist vom normalen Bodenleben abgeschnitten und auch dem Frost stärker ausgesetzt. Deshalb benötigen Kübelpflanzen oft mehr Pflege als Pflanzen, die im Erdboden wachsen. Wer also lange Freude an seinen Kübelpflanzen haben möchte, sollte das Grün für seinen Standort sorgfältig auswählen, regelmäßig wässern und düngen.
1. Welche Arten von Pflanzgefäßen gibt es?
Die Auswahl an Pflanzgefäßen ist mittlerweile riesig. Es gibt sie in unterschiedlichen Materialien – neben den Klassikern Terrakotta (im Bild) und Metall auch aus Kunststoff, Holz und Beton, um die gängigsten zu nennen.
Die Auswahl an Pflanzgefäßen ist mittlerweile riesig. Es gibt sie in unterschiedlichen Materialien – neben den Klassikern Terrakotta (im Bild) und Metall auch aus Kunststoff, Holz und Beton, um die gängigsten zu nennen.
Die Auswahl des Pflanzgefäßes hängt natürlich von ästhetischen Gesichtspunkten ab. Was passt zur Gartengestaltung? Was gefällt? Haben Sie vielleicht ein Farbthema für Ihren Garten? Unterstreichen Sie es mit den entsprechenden Gefäßen!
Doch auch praktische Aspekte müssen beachtet werden. Bei einer Aufstellung im Freien ist die Winterhärte und Resistenz gegen die Witterung entscheidend. Auch das Gewicht kann eine Rolle bei der Auswahl spielen, lassen sich leichte Kübel doch wesentlich einfacher bewegen – zum Beispiel für die Überwinterung der Pflanzen.
Wichtig ist bei allen Gefäßen die Dränage, damit die Pflanzen nicht im Wasser stehen. Deshalb haben viele Kübel an der Unterseite kleine Löcher, durch die das überschüssige Wasser ablaufen kann. Ein Untersetzer bietet sich an, ist aber gestalterisch oft nicht die beste Lösung. Manche Pflanzkübel haben deshalb ein durchlässiges Innengefäß, während das äußere dekorative Gefäß das überschüssige Wasser auffängt.
Pflanzgefäße aus Metall betonen diesen Eingang eines Hauses im Londoner Stadtteil Notting Hill. Die Bepflanzung mit Kugelbuchs unterstreicht den modernen Charakter der Gestaltung.
Pflanzgefäße aus Metall betonen diesen Eingang eines Hauses im Londoner Stadtteil Notting Hill. Die Bepflanzung mit Kugelbuchs unterstreicht den modernen Charakter der Gestaltung.
Auch diese weißen Pflanzboxen von Greenbop sind aus Metall. Die Kübel sind aus pulverbeschichtetem Aluminium und haben ein Innengefäß. Die weiße Außenbox gibt es wahlweise auch in Schwarz oder in rötlichem Cortenstahl, mit oder ohne Entwässerungs-Löcher – je nachdem, wo die Pflanzgefäße aufgestellt werden sollen.
Im Bild blühen unter anderem Rittersporn, Purpur-Fetthenne und Herbst-Anemone – aber zu den Bepflanzungsmöglichkeiten von Töpfen und Kübeln gleich mehr.
Im Bild blühen unter anderem Rittersporn, Purpur-Fetthenne und Herbst-Anemone – aber zu den Bepflanzungsmöglichkeiten von Töpfen und Kübeln gleich mehr.
Natürlich lassen sich auch Pflanzgefäße aus Holz bauen. Wichtig ist dann, das Holz vor der Feuchtigkeit der Erde zu schützen, zum Beispiel mit einem Innengefäß aus Metall oder Kunststoff, oder auch einer Lage Teichfolie.
Im Bild ist eine Dachterrasse im Hamburg zu sehen, die Aniela Horntrich von Nelka mit Stauden und Reitgras üppig bepflanzt hat.
Im Bild ist eine Dachterrasse im Hamburg zu sehen, die Aniela Horntrich von Nelka mit Stauden und Reitgras üppig bepflanzt hat.
Wer kreativ ist, kann auch Gefäße aus ganz anderen Kontexten nutzen oder upcyclen. Funktionieren Sie beispielsweise eine alte Obstkiste um und pflanzen Sie darin bunte Sommerblumen (in dieser wachsen unter anderem Pelargonien, Ananas-Salbei und Gras).
Mehr Upcycling-Ideen für Lebensmittelkisten
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2. Wie stellt man Pflanzkübel gut und effektvoll auf?
Beim Aufstellen kann man folgende Regeln beachten: Sind Gefäß und dazugehörige Pflanze groß oder ausgefallen, kommen sie in einer Einzelstellung am besten zu Geltung.
Beim Aufstellen kann man folgende Regeln beachten: Sind Gefäß und dazugehörige Pflanze groß oder ausgefallen, kommen sie in einer Einzelstellung am besten zu Geltung.
Bei zwei identischen Kübeln mit gleicher Bepflanzung bietet sich eine symmetrische Aufstellung an.
Im Bild, ein Projekt von Garten von Ehren, ist das bei uns nicht winterharte Rote Lampenputzergras Pennisetum setaceum ‘Rubrum’ zu sehen.
Im Bild, ein Projekt von Garten von Ehren, ist das bei uns nicht winterharte Rote Lampenputzergras Pennisetum setaceum ‘Rubrum’ zu sehen.
Besonders gut macht sich eine solche symmetrische Anordnung der Pflanzkübel an der Eingangstür oder zur Betonung einer Torsituation im Garten.
Stellt man zwei Pflanzgefäße direkt nebeneinander, sieht es oft besser aus, wenn die beiden Kübel in Form, Farbe oder Größe leicht voneinander abweichen.
Eine lockere Gruppierung von Kübeln in ungerader Anzahl wirkt modern und lässig – also drei, fünf oder sieben Exemplare, die entweder identisch oder leicht unterschiedlich sein können.
Tausende Beispiele für einen Garten mit Kübelpflanzen entdecken
Pflanzenkübel eignen sich auch für kleine Gärten. Sie betonen nämlich die Vertikale: 15 Tipps für die Gestaltung kleiner Gärten
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In diesem von Scot Eckley gestalteten Garten wurde diese Regel perfekt umgesetzt: mit einer Pflanzschale am Tisch, drei großen rechteckigen Gefäßen als Sichtschutz und fünf kleineren auf der Bank.
Mehr über diesen pflegeleichten Garten in Seattle lesen
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Steht eher die Bepflanzung im Vordergrund, kann man die Kübelformen auch beherzt bunt mischen, wie auf dieser Terrasse in Rom.
3. Welche Pflanzen gedeihen in Töpfen und Kübeln?
Kübel können temporär bepflanzt werden, um extra Farbe in den Garten zu holen oder die Jahreszeiten zu betonen. Man wechselt die Bepflanzung dann über das Jahr immer wieder – oder tauscht sie von Jahr zu Jahr. Möglich sind aber auch dauerhafte Bepflanzungen. Denn die meisten Pflanzen kann man nicht nur in den Boden, sondern auch in ein Gefäß setzen. In diesem runden Pflanzkübel wachsen beispielsweise Christrosen, gelbe Primeln und Narzissen neben dem roten Blatt des Purpurglöckchens.
Kübel können temporär bepflanzt werden, um extra Farbe in den Garten zu holen oder die Jahreszeiten zu betonen. Man wechselt die Bepflanzung dann über das Jahr immer wieder – oder tauscht sie von Jahr zu Jahr. Möglich sind aber auch dauerhafte Bepflanzungen. Denn die meisten Pflanzen kann man nicht nur in den Boden, sondern auch in ein Gefäß setzen. In diesem runden Pflanzkübel wachsen beispielsweise Christrosen, gelbe Primeln und Narzissen neben dem roten Blatt des Purpurglöckchens.
Auch mehrjährige Stauden machen sich wunderbar in Pflanzgefäßen. Stauden in Kübeln erfordern Fingerspitzengefühl und Kombinationsgeschick, da die meisten Stauden nur ein paar Tage bis Wochen blühen und meist nicht das ganze Jahr gleich gut aussehen. Eine Kombination mit einjährigen Sommerblumen und Gräsern kann das ausgleichen.
Bei diesem Familiengarten von Jensen Landschaftsarchitekten wiederholen die Töpfe ein Pflanzthema des Gartens – Kugelbuchs und Rosen, zwei Klassiker unter den Kübelpflanzen.
Auch Gräser kommen in Kübeln oft besonders schön zur Geltung, hier das Zebra-Schilf Miscanthus sinensis, beispielsweise die Sorte ‘Strictus’.
Bei ausläufertreibenden Pflanzen wie Bambus ist man ebenfalls gut beraten, die Pflanze durch ein Gefäß im Zaum zu halten.
Bei ausläufertreibenden Pflanzen wie Bambus ist man ebenfalls gut beraten, die Pflanze durch ein Gefäß im Zaum zu halten.
Diese New Yorker Dachterrasse besticht nicht nur mit einem fantastischen Ausblick auf den Central Park, sondern auch mit einer eleganten Bepflanzung aus Gräsern, Stauden und Immergrünen, darunter Buchs und die Ruten-Hirse Panicum virgatum.
Japan-Segge Carex morowii (beispielsweise die Sorte ‘Variegata’), Pfennigkraut Lysimachia nummularia, Frauenmantel Alchemilla mollis und eine rotlaubigen Sorte des Purpurglöckchens sorgen für eine Vielzahl von Grüntönen und unterschiedlichen Blattstrukturen.
Auch mediterrane Kräuter und Sukkulenten fühlen sich in Pflanzgefäßen wohl. Ein großes Plus bei der Anzucht von Kräutern im Topf: Auch die wuchernde Minzen hat man hier gut im Griff!
Bei diesem Beispiel wurde der Optik zuliebe eng gepflanzt – spätestens im darauffolgenden Jahr sollte man einige der Kräuter aussiedeln.
Bei diesem Beispiel wurde der Optik zuliebe eng gepflanzt – spätestens im darauffolgenden Jahr sollte man einige der Kräuter aussiedeln.
Nicht winterharte Kakteen oder andere Exoten müssen im Winter nach drinnen oder bei einem Gärtner überwintert werden. Diese Sonderbehandlung brauchen bei uns beispielsweise auch mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume und Oleander. Mit leichten Kübeln wird der Umzug einfacher.
Eine andere Möglichkeit ist es, seine Zimmerpflanzen im Sommer draußen zu platzieren. Das könnte dann ähnlich aussehen wie in diesem üppig grünen Hinterhof in Australien.
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Wirklich schöner Dachgarten.
Der Beitrag gefällt mir sehr gut. Er bietet viele Impressionen. Ich persönlich favorisiere Terracottagefäße. Diese bepflanze ich gern mit hängenden und stehenden Geranien in Rosatönen und weiß. Geranien nehmen es einem nicht übel, wenn man sie mal vergisst zu gießen. Das finde ich sehr praktisch. Dazu kombiniere ich rotlaubige Heuchera, weiße Verbenen, Mageriten, rotlaubige Süßkartoffel sowie Mottenkönig. Als dauerhafte Bepflanzung für Kübel eignen sich auch prima Ajuga reptans `Atropurpurea´ (Rotblättriger Günsel).