Darum ist dieses Haus bewusst aus Holz gebaut
Ein lang gestrecktes Ferienhaus an der Aller richtet sich ganz an der Natur der Lüneburger Heide aus
Eva Bodenmüller
23. Dezember 2020
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
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Um der Stadt ab und zu entfliehen zu können, hat der Architekt Dirk Michel für sich und seine Frau auf einem Ufergrundstück an der Aller ein Haus gebaut. Ökologisch nicht nur in der Ausführung, sondern auch mit der Gründung auf Streifenfundamenten und der Dämmung mit Holzwolle. Direkt vor der Haustür beginnt schon die Natur, mit dem eigenen Garten und der Südspitze der Lüneburger Heide. Ein idealer Flecken für ein Ferienhaus.
Auf einen Blick
Hier wohnen: Erholungssuchende, manchmal auch der Architekt und seine Frau
Auf: 80 Quadratmetern, inklusive der Terrasse
In: Marklendorf bei Hannover
Bauweise: Holztafelbau auf Streifenfundamenten
Baukosten: rund 250.000 Euro
Bauzeit: 2 1/2 Jahre, mit viel Eigenleistung
Experte: Architekt Dirk Michel
Fotos: Dirk Michel
Hier wohnen: Erholungssuchende, manchmal auch der Architekt und seine Frau
Auf: 80 Quadratmetern, inklusive der Terrasse
In: Marklendorf bei Hannover
Bauweise: Holztafelbau auf Streifenfundamenten
Baukosten: rund 250.000 Euro
Bauzeit: 2 1/2 Jahre, mit viel Eigenleistung
Experte: Architekt Dirk Michel
Fotos: Dirk Michel
Nah am Wasser gebaut
Das 1200 Quadratmeter große Grundstück, am Ende einer Sackgasse gelegen, trennt nur ein Spazierweg von der Aller. Die regelmäßig im Frühjahr auftretenden Hochwasser überfluten den Weg, nicht aber das Grundstück. Das liegt außerhalb der nach der Hochwassergefahrenkarte Niedersachsens als gefährdet geltenden Gebiete. So schwappt der Fluss allenfalls bis an die Böschungskante, erinnert sanft an die Kraft der Natur.
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Das 1200 Quadratmeter große Grundstück, am Ende einer Sackgasse gelegen, trennt nur ein Spazierweg von der Aller. Die regelmäßig im Frühjahr auftretenden Hochwasser überfluten den Weg, nicht aber das Grundstück. Das liegt außerhalb der nach der Hochwassergefahrenkarte Niedersachsens als gefährdet geltenden Gebiete. So schwappt der Fluss allenfalls bis an die Böschungskante, erinnert sanft an die Kraft der Natur.
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Die Natur im Blick
Wenn schon in der Natur bauen, dann soll diese auch vom Haus aus sichtbar sein, am besten von jedem Raum aus. Das hat Architekt Dirk Michel mit einem lang gestreckten Grundriss erreicht. Von jedem Raum aus fällt der Blick auf den Fluss und die Bäume, von jedem Raum aus geht es in den Garten.
Wenn schon in der Natur bauen, dann soll diese auch vom Haus aus sichtbar sein, am besten von jedem Raum aus. Das hat Architekt Dirk Michel mit einem lang gestreckten Grundriss erreicht. Von jedem Raum aus fällt der Blick auf den Fluss und die Bäume, von jedem Raum aus geht es in den Garten.
In die Weite gestreckt
Lang zieht sich das Gebäude in die Tiefe des Grundstücks. Die Position des Hauses hat der Architekt so gewählt, dass trotz der maximal vom Bebauungsplan zulässigen achtzig Quadratmeter Wohnfläche eine ungewöhnliche Großzügigkeit entsteht. „Wir durften den Fußboden maximal vierzig Zentimeter über der Geländekante bauen und waren auch in der Höhe von Attika und First beschränkt“, erklärt der Architekt.
Lang zieht sich das Gebäude in die Tiefe des Grundstücks. Die Position des Hauses hat der Architekt so gewählt, dass trotz der maximal vom Bebauungsplan zulässigen achtzig Quadratmeter Wohnfläche eine ungewöhnliche Großzügigkeit entsteht. „Wir durften den Fußboden maximal vierzig Zentimeter über der Geländekante bauen und waren auch in der Höhe von Attika und First beschränkt“, erklärt der Architekt.
Grundriss
Hintereinander reihen sich die Räume, die bis auf die Toilette alle einen direkten Gartenzugang haben. Ganz am Ende liegt die halb überdachte Terrasse.
Hintereinander reihen sich die Räume, die bis auf die Toilette alle einen direkten Gartenzugang haben. Ganz am Ende liegt die halb überdachte Terrasse.
Vorteile von Holz für Ferienhäuser nutzen
„Das Haus steht in einer ländlichen Gegend. Da passt Holz einfach gut“, findet Michel. Doch nicht nur aus diesem Grund hat er sich für Holz entschieden. „In einem Holzhaus herrscht stets ein gutes Raumklima, auch wenn länger nicht geheizt oder darin gewohnt wird“, so der Architekt. Gerade bei Ferienhausarchitektur ein wichtiger Punkt, gibt es hier doch häufiger Leerstand. Ein Holzhaus heizt sich auch nach längerer Abwesenheit schnell auf. Und das Holz verarbeitet Feuchtigkeit ohnehin besser als etwa Mauerwerk oder Beton.
Mehr zu: Haus aus Holz oder Mauerwerk? | Wenn Haus und Natur verwachsen | tollen Holzhäusern
„Das Haus steht in einer ländlichen Gegend. Da passt Holz einfach gut“, findet Michel. Doch nicht nur aus diesem Grund hat er sich für Holz entschieden. „In einem Holzhaus herrscht stets ein gutes Raumklima, auch wenn länger nicht geheizt oder darin gewohnt wird“, so der Architekt. Gerade bei Ferienhausarchitektur ein wichtiger Punkt, gibt es hier doch häufiger Leerstand. Ein Holzhaus heizt sich auch nach längerer Abwesenheit schnell auf. Und das Holz verarbeitet Feuchtigkeit ohnehin besser als etwa Mauerwerk oder Beton.
Mehr zu: Haus aus Holz oder Mauerwerk? | Wenn Haus und Natur verwachsen | tollen Holzhäusern
Natürlich schlicht gebaut
Obwohl in Norddeutschland schwieriger zu beziehen, setzte Michel auf Douglasienholz für den gesamten Innenausbau. Ausschlaggebend dafür waren nicht zuletzt die Kosten. „Im Wohnzimmer haben wir acht Meter lange Dielen. Viele andere Holzarten sind in diesen Dimensionen schlicht kaum bezahlbar“, so der Architekt, dem Maserung und Farbton des Holzes zudem gut gefallen. Daher hat er es auch für sämtliche Einbauten verwendet. Und auch die konstruktiven Bauteile sind aus Douglasie, allerdings aus kostengünstigeren Dreischichtplatten.
Herausgearbeitete Details
Den leicht rötlichen Ton der Douglasie hat Michel durch Laugen des Holzes gebrochen. Diese Behandlung schützt das Holz auch vor dem Nachdunkeln durch UV-Strahlung. Mit anschließendem Seifen erhalten die naturbelassenen Oberflächen einen Fleckenschutz, der immer mal wieder aufgefrischt werden kann. Ein positiver Nebeneffekt: Kleine Dellen im weichen Holz der Douglasie verschwinden, da sich die Holzfasern durch die eindringende Feuchtigkeit wieder aufrichten.
Obwohl in Norddeutschland schwieriger zu beziehen, setzte Michel auf Douglasienholz für den gesamten Innenausbau. Ausschlaggebend dafür waren nicht zuletzt die Kosten. „Im Wohnzimmer haben wir acht Meter lange Dielen. Viele andere Holzarten sind in diesen Dimensionen schlicht kaum bezahlbar“, so der Architekt, dem Maserung und Farbton des Holzes zudem gut gefallen. Daher hat er es auch für sämtliche Einbauten verwendet. Und auch die konstruktiven Bauteile sind aus Douglasie, allerdings aus kostengünstigeren Dreischichtplatten.
Herausgearbeitete Details
Den leicht rötlichen Ton der Douglasie hat Michel durch Laugen des Holzes gebrochen. Diese Behandlung schützt das Holz auch vor dem Nachdunkeln durch UV-Strahlung. Mit anschließendem Seifen erhalten die naturbelassenen Oberflächen einen Fleckenschutz, der immer mal wieder aufgefrischt werden kann. Ein positiver Nebeneffekt: Kleine Dellen im weichen Holz der Douglasie verschwinden, da sich die Holzfasern durch die eindringende Feuchtigkeit wieder aufrichten.
Auch die Fensterrahmen hat Michel innen mit dieser Methode behandelt, wenngleich sie aus Lärchenholz sind. „Außen sind die Fensterrahmen und auch die Haustür lackiert, einfach aus Gründen des Wetterschutzes und um eine Gewährleistung zu erhalten“, erklärt der Architekt, der auch für die vorvergraute Fassadenlattung die wetterbeständigere Lärche wählte.
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Expert*innen sowie originelle Wohnungen von Privatleuten vor. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passen perfekt? Dann legen Sie gleich ein Ideenbuch mit aussagekräftigen Fotos und den wichtigsten Informationen an und teilen es mit redaktion@houzz.com.
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Klare Linien, glatte Flächen
Eine klare, einfache Ästhetik lenkt hier den Blick auf das Wesentliche, das sich draußen vor dem Fenster abspielt. Umso wichtiger ist, wie innen gearbeitet wurde. Die Holzböden haben beispielsweise zur Wand eine Schattenfuge und nur im Türbereich eine Schwelle. Die zum Flur hin wandgleichen, klinkenlosen Pivot Türen finden genau hier ihren Balancepunkt, nachdem sie in die eine oder andere Richtung aufgedrückt wurden. Da die Türblätter mit rund sieben Zentimetern dünner als die Wände sind, gibt es im Zimmer einen Versatz, der die Position der Tür unterstreicht.
Eine klare, einfache Ästhetik lenkt hier den Blick auf das Wesentliche, das sich draußen vor dem Fenster abspielt. Umso wichtiger ist, wie innen gearbeitet wurde. Die Holzböden haben beispielsweise zur Wand eine Schattenfuge und nur im Türbereich eine Schwelle. Die zum Flur hin wandgleichen, klinkenlosen Pivot Türen finden genau hier ihren Balancepunkt, nachdem sie in die eine oder andere Richtung aufgedrückt wurden. Da die Türblätter mit rund sieben Zentimetern dünner als die Wände sind, gibt es im Zimmer einen Versatz, der die Position der Tür unterstreicht.
Die Möblierung besteht zum Großteil aus Einbauten, wie dem Kleiderschrank im Flur oder auch der Küche. „Die offene Küche soll nicht immer als solche sichtbar sein“, beschreibt Michel, der Kühlschrank, Spüle und Kleingeräte hinter Schranktüren verschwinden lässt. Und auch der Tresen zum Wohnbereich dient nicht nur als Spritz-, sondern auch als Sichtschutz.
Wärme von oben
Über einen Luft-Wasser-Wärmetauscher wird die Deckenheizung und die Fußbodenheizung im Bad betrieben. „Eine Fußbodenheizung konnten wir in den anderen Räumen wegen der verschraubten Dielen nicht verwirklichen. Und auch eine Wandflächenheizung hätten wir nicht so einfach unterbringen können. Hier wäre der Wandaufbau stärker geworden, was wiederum den Wohnraum verkleinert hätte“, erklärt der Architekt. Über die Deckenfläche wird künftig auch noch eine Raumkühlung möglich sein, die Michel nachrüsten will.
Über einen Luft-Wasser-Wärmetauscher wird die Deckenheizung und die Fußbodenheizung im Bad betrieben. „Eine Fußbodenheizung konnten wir in den anderen Räumen wegen der verschraubten Dielen nicht verwirklichen. Und auch eine Wandflächenheizung hätten wir nicht so einfach unterbringen können. Hier wäre der Wandaufbau stärker geworden, was wiederum den Wohnraum verkleinert hätte“, erklärt der Architekt. Über die Deckenfläche wird künftig auch noch eine Raumkühlung möglich sein, die Michel nachrüsten will.
Eine Dachbegrünung, die für das Klima günstig wäre, ist angedacht, aber aus Kostengründen noch nicht umgesetzt. „Zu warm war es in den vergangenen Sommern nicht im Haus. Die umstehenden Bäume haben doch ausreichend Schatten gespendet“, erzählt Michel. Und die Schlafräume lassen sich zudem mit dichten Außenvorhängen verdunkeln und verschatten. Aber ob die wirklich oft eingesetzt werden? Ist doch der Blick in die Natur hier das Wesentliche.
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Wunderbare Lage. Kenne ich vom Nachbarhaus, der HeideLodge, in der wir mehrmals waren. Auch die Architektur des Hauses sagt mir sehr zu.
Ich bin sehr begeistert, dort könnte ich sofort einziehen......
Korrektur zu meinem Kommentar oben: HeideLoft heißt das direkte Nachbarhaus. HeideLodge ist das übernächste Haus.