Alles über Holzfassaden und ihre Konstruktion
Holzfassaden überzeugen durch ihre warmen Farbtöne und ihre Natürlichkeit. Doch wie sind sie gemacht? Beispiele & Tipps
Holzfassaden sind beliebt. Sie wirken gemütlich, skandinavisch-rustikal, und ihr lebendiges Material fügt sich gut in die Landschaft ein. Ob unter Fassaden aus Holz auch Holzkonstruktionen stecken oder Wände in Massivbauweise ist dabei ganz egal. Wichtig ist nur eins: Eine Holzfassade muss hinterlüftet sein. Dann hält sie so gut wie allem stand.
Fabi Architekten verkleideten das Obergeschoss dieses Einfamilienhauses in Regensburg mit unregelmäßig breiten und tiefen Leisten aus heimischem Lärchenholz. Darunter befindet sich die tragende Konstruktion aus Betonfertigteilen.
Das von außen verspiegelte „Schau-Fenster“ mit Blick zur Donau wirkt wie ein riesiger Bildschirm. Dieser Effekt entsteht durch den Fensterrahmen, der über die Verkleidung aus Lärchenholz-Leisten hinausragt. Durch die unregelmäßige Tiefe und Breite der Leisten entsteht eine abwechslungsreiche Oberflächenstruktur.
Das von außen verspiegelte „Schau-Fenster“ mit Blick zur Donau wirkt wie ein riesiger Bildschirm. Dieser Effekt entsteht durch den Fensterrahmen, der über die Verkleidung aus Lärchenholz-Leisten hinausragt. Durch die unregelmäßige Tiefe und Breite der Leisten entsteht eine abwechslungsreiche Oberflächenstruktur.
Welches Holz kann man für Fassaden verwenden?
Um Ressourcen zu schonen, sollte man auf heimische Hölzer zurückgreifen. Glücklicherweise eignen sich für Fassadenverkleidungen nahezu alle hier vorkommenden Nadelhölzer wie Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer und Douglasie. Unter den Laubhölzern lässt sich Eiche gut verwenden. Holzfassaden können auch aus modifizierten Hölzern wie Keboni oder Accoya errichtet sein. Sie sind besonders widerstandsfähig gegen Verwitterung und Schädlinge.
Nachdem der Keller fertig war, brauchten Architekt Thomas Jenohr und Holzingenieur Jon Mezger nur noch vier Monate, dann stand dieses KfW-Effizienzhaus 40 in Holzrahmenbauweise mit Brettsperrholzdecken. Das Projekt ist also Holzhaus durch und durch. Weitere Gimmicks sind ein Scheitholzofen, Solarkollektoren, Fußbodenheizung und eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Um Ressourcen zu schonen, sollte man auf heimische Hölzer zurückgreifen. Glücklicherweise eignen sich für Fassadenverkleidungen nahezu alle hier vorkommenden Nadelhölzer wie Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer und Douglasie. Unter den Laubhölzern lässt sich Eiche gut verwenden. Holzfassaden können auch aus modifizierten Hölzern wie Keboni oder Accoya errichtet sein. Sie sind besonders widerstandsfähig gegen Verwitterung und Schädlinge.
Nachdem der Keller fertig war, brauchten Architekt Thomas Jenohr und Holzingenieur Jon Mezger nur noch vier Monate, dann stand dieses KfW-Effizienzhaus 40 in Holzrahmenbauweise mit Brettsperrholzdecken. Das Projekt ist also Holzhaus durch und durch. Weitere Gimmicks sind ein Scheitholzofen, Solarkollektoren, Fußbodenheizung und eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Wege der Fassadenverkleidung mit Holz.
Es gibt zwei Arten, eine Fassade mit Holz zu verkleiden: Entweder überlappend, nach Nut-und-Feder-Manier, oder offen, mit einem Abstand dazwischen, den man als Schattenfuge bezeichnet. Für letzteres entschieden sich Lebensraum Holz bei einem Einfamilienhaus in der oberbayrischen Gemeinde Marquartstein. Aber worauf muss man achten, wenn man sich für eine Gestaltung mit Schattenfuge entscheidet?
Es gibt zwei Arten, eine Fassade mit Holz zu verkleiden: Entweder überlappend, nach Nut-und-Feder-Manier, oder offen, mit einem Abstand dazwischen, den man als Schattenfuge bezeichnet. Für letzteres entschieden sich Lebensraum Holz bei einem Einfamilienhaus in der oberbayrischen Gemeinde Marquartstein. Aber worauf muss man achten, wenn man sich für eine Gestaltung mit Schattenfuge entscheidet?
Stichwort Schattenfuge. Bei Fassaden mit Schattenfuge befindet sich eine regendichte Schicht hinter den Brettern, und die Bretter selbst müssen mit Abtropfnasen versehen werden. Außerdem sollten sie mit einer Neigung von 15 Grad eingebaut werden, damit sich kein stehendes Wasser bildet.
Nahe Melbourne, im australischen Merricks, auf der Mornington-Halbinsel, bauten Mihaly Slocombe diesen Anbau an ein von ihnen selbst 2006 entworfenes Haus. Die Faltschiebeläden verzierten sie mit Lochausfräsungen, sodass bei Dunkelheit das Licht stimmungsvoll nach Außen dringt. Die Fassade wurde von einem Baumhaus inspiriert. „Das Holz arrangierten wir so, dass es Baumstamm, Plattform und Himmel repräsentiert“, sagt Architekt Warwick Mihaly.
Houzzbesuch zum Bild: Erlesener Anbau für ein australisches Weingut
Nahe Melbourne, im australischen Merricks, auf der Mornington-Halbinsel, bauten Mihaly Slocombe diesen Anbau an ein von ihnen selbst 2006 entworfenes Haus. Die Faltschiebeläden verzierten sie mit Lochausfräsungen, sodass bei Dunkelheit das Licht stimmungsvoll nach Außen dringt. Die Fassade wurde von einem Baumhaus inspiriert. „Das Holz arrangierten wir so, dass es Baumstamm, Plattform und Himmel repräsentiert“, sagt Architekt Warwick Mihaly.
Houzzbesuch zum Bild: Erlesener Anbau für ein australisches Weingut
Holzschindel-Fassade. Holzschindeln müssen überlappend montiert werden, damit kein Wasser durch Zwischenräume in die Unterkonstruktion dringen kann. Die Schindeln in diesem Projekt stammen vom Holz des Riesen-Lebensbaums und blieben unbehandelt, damit sie mit der Zeit verwittern können.
Mit Schindeln aus Weißtanne verkleidet steht dieses Haus in der Nähe von Kempten im Allgäu. Das Büro Architektur + Raum entwickelte einen Holzständerbau mit raffinierten Details und ökologischen Materialien.
Holzlamellen an der Fassade. Eine raue Schutzschicht aus Holzlatten schirmt die Gebäudehülle dieses Einfamilienhauses in Los Angeles ab. Eine 10-Zentimeter-Lücke zwischen der Mammutbaum-Holzfassade und tragenden Hauswänden schafft eine Transparenz und ein Schattenspiel, das die Fassade belebt und die Gebäudemasse abschwächt.
Architekt Casey Hughes ließ das Holz des Paravents unbehandelt. Damit sollte der Wartungsaufwand reduziert und eine silbrig-graue Patina erzeugt werden, die das Äußere des Gebäudes weicher erscheinen lässt und es noch stärker mit seiner natürlichen Umgebung verbindet.
Architekt Casey Hughes ließ das Holz des Paravents unbehandelt. Damit sollte der Wartungsaufwand reduziert und eine silbrig-graue Patina erzeugt werden, die das Äußere des Gebäudes weicher erscheinen lässt und es noch stärker mit seiner natürlichen Umgebung verbindet.
Das Architekturbüro Raum+ entwarfen eine neue Form der Holzfassade für ein Zweifamilienhaus in Chemnitz: Die Holzleisten sind mit Abstand zueinander verschraubt und erzeugen so eine reizvolle Optik.
Mehr Beispiele für Holzfassaden
Mehr Beispiele für Holzfassaden
Verwitterung als ästhetische Eigenschaft. Nicht einheimische, sondern sibirische Lärche wurde bei diesem Einfamilienhaus von Schiller Architektur sägerau und waagrecht als Fassadenverkleidung verwendet. Auch hier wollte man, dass das Holz verwittert und ließ es unbehandelt. Mit der Zeit verliert es dann sein Lignin – ein Biopolymer, das zur Verholzung von Zellen führt. Das beeinträchtigt aber weder die Qualität noch die Tragfähigkeit des Holzes. Die unterschiedlichen Verwitterungszustände sieht man besonders schön im Eingangsbereich, der durch das auskragende Obergeschoss vor Regen und Sonne geschützt ist.
Wird die Fassade nicht oberflächenbehandelt oder versiegelt, eignen sich besonders Kernbretter aus Lärche, Kiefer, Douglasie und Eiche.
Wird die Fassade nicht oberflächenbehandelt oder versiegelt, eignen sich besonders Kernbretter aus Lärche, Kiefer, Douglasie und Eiche.
Holzfassaden schützen. Eine gut installierte und gut verarbeitete Holzverkleidung hält ein Leben lang oder länger und benötigt nicht mehr Wartung als jedes andere Material. Soll die Holzfassade nicht natürlich verwittern, kann sie – neben konstruktivem Holzschutz – oberflächenbehandelt werden, um sie vor Wetter- und Umwelteinflüssen zu schützen. Der Vorteil: Die Fassade sieht auch nach vielen Jahren noch so gut aus wie am ersten Tag. Der Schutz muss gelegentlich erneuert werden.
Die Fassade aus Lärchenbrettern dieses Hauses in Oberbayern erhielt eine Vergrauungslasur, um ein dauerhaft homogenes Fassadenbild sicherzustellen.
Die Fassade aus Lärchenbrettern dieses Hauses in Oberbayern erhielt eine Vergrauungslasur, um ein dauerhaft homogenes Fassadenbild sicherzustellen.
Holzfassaden können natürlich auch gestrichen und lasiert werden, etwa in Schwedenrot. Die typische Farbe schwedischer Holzhäuser färbt nicht nur Holzfassaden, sondern schützt sie. Denn bei der Farbe handelt es sich um Erdpigmente, die oxidieren und Eisenoxid bilden, auch als Rost bekannt.
Das japanische Shou-Sugi-Ban-Verfahren schützt ebenfalls Holzfassaden, hier angewendet bei einem Haus in London. Durch Verkohlen der äußeren Schicht wird das Holz konserviert, indem die Kohle einen natürlichen Schutz gegen Pilze und Ungeziefer bildet. Chemische Holzschutzmittel, Farbanstriche oder Beizungen und deren regelmäßige Erneuerung fallen so komplett weg. Mehr über die Konservierungsmethode lesen Sie hier.
Erzählen Sie gerne in den Kommentaren: Welche Erfahrungen haben Sie mit Holzfassaden gemacht?
Erzählen Sie gerne in den Kommentaren: Welche Erfahrungen haben Sie mit Holzfassaden gemacht?
Holzfassaden – wie sind sie gemacht?
Bei Fassaden aus Holz hat man es in aller Regel – eine Ausnahme wäre etwa die Blockhütte – mit vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden zu tun. Das heißt, zwischen tragender Wand und Holzfassade gibt es einen Abstand. Die Verkleidung hängt an einer Unterkonstruktion, hinter der Fassade befindet sich eine Wand mit Dämmmaterial. Durch den Abstand kann die Luft zirkulieren. Das ist wichtig, damit das Holz leicht trocknet und sich keine Staunässe bilden kann. Große Dachüberstände und Vordächer schützen das Material besonders gut.
Mehr über vorgehängte Fassaden erfahren Sie hier