Viel los mit Moos – im eigenen Garten!
Es kühlt die Luft, braucht nicht viel Pflege und gedeiht gut im Schatten: Moos ist viel besser als sein Ruf
Erwähnt man Moos auch nur, greifen viele Gartenbesitzer in Gedanken schon zum Unkrautvernichter. Tatsächlich kann die Pflanze sich als Störenfried erweisen – vor allem, wenn sie sorgsam gepflegte Rasenflächen verdrängt.
Aber andererseits steckt so viel Schönes in diesem Gewächs: Mooslandschaften sind oft von einem eigenartigen Zauber umgeben. Sie symbolisieren Stille und machen deutlich, wie die Zeit vergeht; sie kühlen die Luft ab und bilden einen optischen Ruhepol. Die japanische Gartenkunst räumt Moosen schon immer einen besonderen Platz ein – und auch in unseren Breitengraden wird es Zeit, die Pflanzen einmal mit anderen Augen zu sehen.
Aber andererseits steckt so viel Schönes in diesem Gewächs: Mooslandschaften sind oft von einem eigenartigen Zauber umgeben. Sie symbolisieren Stille und machen deutlich, wie die Zeit vergeht; sie kühlen die Luft ab und bilden einen optischen Ruhepol. Die japanische Gartenkunst räumt Moosen schon immer einen besonderen Platz ein – und auch in unseren Breitengraden wird es Zeit, die Pflanzen einmal mit anderen Augen zu sehen.
Als gestalterisches Mittel kennen wir Moos vor allem aus fernöstlich inspirierten Gärten. Hier dient es als verbindendes, füllendes Element zwischen Steinen und höheren Pflanzen. Ein zentraler Gedanke traditioneller japanischer Ästhetik besteht darin, klare Formen mit leichten Unschärfen zu flankieren, und Moos ist das ideale Element dafür: Es konturiert den Boden, zeichnet den Landschaftsverlauf nach und schließt ihn mit einem weichen Polster ab. Strukturiert werden die sanften Moosdecken gerne durch herausragende, ihrerseits teilweise mit Moos oder Flechten bewachsene Steine. Charakteristische Begleitpflanzen sind niedrige Nadelhölzer und Fächerahorn (Acer palmatum).
Hierzulande wird Moos vor allem mit dem Wald in Verbindung gebracht. Das satte, oft leuchtende Grün einer ausgedehnten Moosdecke ist beim Spaziergang nicht nur optisch eine Freude. Wo Moos wächst, ist auch die Luft kühler und feuchter als in der Umgebung. Das liegt daran, dass Moospflanzen bei anhaltender Trockenheit ihre Blattoberflächen zusammenfalten, um die Verdunstung zu reduzieren. Moos kann das Mikroklima eines Standorts verändern. Mit anderen Worten: Sie können es einsetzen, um in Ihrem Garten kühle Oasen zu schaffen. Vor allem an Schattenstandorten darf es auch eine umfangreichere Fläche sein.
Trittfest im eigentlichen Sinne sind echte Moose jedoch nicht: Es fehlt ihnen an Wurzeln, mit denen sie sich in der Erde verankern könnten. Aber sie sind durchaus begehbar – bis zu einem gewissen Grad zumindest.
Trittfest im eigentlichen Sinne sind echte Moose jedoch nicht: Es fehlt ihnen an Wurzeln, mit denen sie sich in der Erde verankern könnten. Aber sie sind durchaus begehbar – bis zu einem gewissen Grad zumindest.
Moos steht symbolisch für Zeit und Vergänglichkeit. Es ist eine Art natürliche Patina, die sich überall dort einstellt, wo nicht regelmäßig aufgeräumt wird. Durch Moos erhalten Gehwege, Treppenstufen und Tongefäße etwas Verträumtes und Verwunschenes. Eine Atmosphäre,die sich nicht mit ein paar Einkäufen im Gartencenter herstellen lässt, sondern Geduld braucht.
Aber wie siedelt man Moose erfolgreich an? Dazu sind einige Rezepte in Umlauf, in denen zerkleinertes Moos mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten (Buttermilch, Bier) zu einem Brei gemixt und mit dem Pinsel aufgetragen wird. Bei Gefäßen oder senkrechten Flächen hat man damit tatsächlich manchmal Erfolg: An den Stellen, an denen die Masse trocknet, ist der Untergrund mit Sporen „infiziert“.
Aber wie siedelt man Moose erfolgreich an? Dazu sind einige Rezepte in Umlauf, in denen zerkleinertes Moos mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten (Buttermilch, Bier) zu einem Brei gemixt und mit dem Pinsel aufgetragen wird. Bei Gefäßen oder senkrechten Flächen hat man damit tatsächlich manchmal Erfolg: An den Stellen, an denen die Masse trocknet, ist der Untergrund mit Sporen „infiziert“.
Sollen Böden besiedelt werden, nutzt man besser die natürliche Tendenz der Moospflanzen, in Polstern zusammenzuwachsen. Oft genügt es, einzelne Polster fest anzudrücken. Mit der Zeit werden sie breiter, rücken auf diese Weise zusammen und wirken bald schon so, als hätten sie sich natürlich angesiedelt. Diese Methode funktioniert besonders gut bei Kübelpflanzen. Bei größeren Flächen trennen Sie die Polster in viele kleine Stücke und verteilen sie gleichmäßig – ein Verfahren, das sich Fragmentierung nennt. Hier kann es sinnvoll sein,die einzelnen Fragmente mit Blumendraht zu befestigen, um sie vor Wind oder Tieren zu schützen.
Wie schnell die Fläche bei dieser Methode zusammenwächst, hängt mit dem Standort und der Größe der Fragmente zusammen. Nach einigen Wochen können Sie Fortschritte meist schon deutlich sehen. Um größere Flächen zu erobern, braucht Moos jedoch manchmal einige Jahre.
Wie schnell die Fläche bei dieser Methode zusammenwächst, hängt mit dem Standort und der Größe der Fragmente zusammen. Nach einigen Wochen können Sie Fortschritte meist schon deutlich sehen. Um größere Flächen zu erobern, braucht Moos jedoch manchmal einige Jahre.
Solange das Moos noch anwächst, kann auch ein Schutz von oben, zum Beispiel durch grobmaschige Gaze, sinnvoll sein. Wer viele Vögel im Garten hat, muss sich vor allem in den Nestbauphasen auf Plünderungsversuche einstellen – ist einfach herrlich weich, das Gewächs!
Auf diesem Bild zeigt Moos, was es am besten kann: Flächen natürlich zu patinieren, sie in strahlendes Grün zu tauchen. Einen Baumstumpf auszugraben kann unendliche Mühe machen – ist dieser Anblick nicht viel reizvoller?
Auf diesem Bild zeigt Moos, was es am besten kann: Flächen natürlich zu patinieren, sie in strahlendes Grün zu tauchen. Einen Baumstumpf auszugraben kann unendliche Mühe machen – ist dieser Anblick nicht viel reizvoller?
Moos sucht sich auf kleinsten Flächen seine Nischen. Überall, wo es wächst, bietet es auch Schutzraum für Kleinstlebewesen. Vor allem Natursteine gewinnen durch vermooste Fugen.
Haben Sie Lust bekommen, Moos eine Chance zu geben? Auch wenn viele Moosarten Überlebenskünstler sind, die selbst pralle Sonne aushalten: Eine beschattete Fläche verspricht den meisten Erfolg. Harken Sie den Boden gründlich sauber, entfernen Sie Steine und verbliebene Pflanzen mit Wurzeln und stampfen Sie ihn mit den Füßen fest. Die Pionierpflanzen bekommen Sie allerdings nur selten in der Staudengärtnerei (es sei denn, sie hat sich auf japanische Gärten spezialisiert). Selbst sammeln ist angesagt – am besten im eigenen Garten, bei Freunden oder mit Augenmaß in der freien Natur. Beachten Sie dabei aber bitte, dass viele Wildmoosarten unter Naturschutz stehen!
Moos ist auch der Grundstoff für viele Deko-Ideen. Zur Auspolsterung für das nächste Osternest eignet es sich ebensogut wie für lebende Skulpturen. Was uns zurück nach Japan bringt, denn dort ist um Mooskugeln in letzter Zeit ein regelrechter Hype entstanden: Man nennt sie „Kokedama“ und hängt sie an Fäden ins Fenster. Manchmal lässt man sie noch zusätzlich mit anderen Pflanzen bewachsen – oder sie beherbergen einen Bonsaibaum.