Houzzbesuch
Houzzbesuch: Eine Wohngemeinschaft mit Star-Qualitäten
Die Mitbewohner wechseln, doch etwas bleibt: Der unverwechselbare Wohnstil der Hauptmieterin Ramona. Und ihre 96 Kuscheldecken …
Dreizehn Jahre ist es schon her, dass Ramona gemeinsam mit einem Kollegen im Stadtteil Fitzroy in Melbourne ein Haus suchte. Eigentlich wollten sie unbedingt in einem charmanten Altbau wohnen, aber dann fanden sie dieses moderne, dreistöckige Townhouse – und es war Liebe auf den ersten Blick.
In den ersten Jahren sah es bei ihnen aus wie in jeder WG: Das Haus war spärlich eingerichtet mit zusammengewürfelten Möbeln aus früheren Wohnungen. Ein olles Sofa stand herum, sie hatten es auf der Straße gefunden. Als der Kollege dann auszog, begann Ramona nach und nach das gesamte Haus neu zu gestalten und ihm ihren ganz individuellen Stempel aufzudrücken. Sie ist eine leidenschaftliche Sammlerin und liebt es, karitative Secondhand-Läden zu durchforsten, immer auf der Suche nach dem Besonderen. So begannen ihre Sammlungen langsam aber sicher das gesamte Haus zu erobern. Aber ihr Vermieter freut sich, dass sie sich so um das Haus kümmert und unterstützte sie sogar bei ihren Umgestaltungsmaßnahmen.
Ramonas Mitbewohner wechseln noch immer von Zeit zu Zeit – aber ihr einzigartiger Stil bleibt.
In den ersten Jahren sah es bei ihnen aus wie in jeder WG: Das Haus war spärlich eingerichtet mit zusammengewürfelten Möbeln aus früheren Wohnungen. Ein olles Sofa stand herum, sie hatten es auf der Straße gefunden. Als der Kollege dann auszog, begann Ramona nach und nach das gesamte Haus neu zu gestalten und ihm ihren ganz individuellen Stempel aufzudrücken. Sie ist eine leidenschaftliche Sammlerin und liebt es, karitative Secondhand-Läden zu durchforsten, immer auf der Suche nach dem Besonderen. So begannen ihre Sammlungen langsam aber sicher das gesamte Haus zu erobern. Aber ihr Vermieter freut sich, dass sie sich so um das Haus kümmert und unterstützte sie sogar bei ihren Umgestaltungsmaßnahmen.
Ramonas Mitbewohner wechseln noch immer von Zeit zu Zeit – aber ihr einzigartiger Stil bleibt.
Zum zehnjährigen Wohn-Jubiläum machte sich Ramona selbst ein Geschenk: sie beauftragte den Künstler Barry Drinan damit, eine Wand ihres Esszimmer mit dem Porträt eines ihrer Lieblingskünstler, dem Musiker Antony Hegarty von der New Yorker Band „Antony and the Johnsons“, zu bemalen – und weil sie so ein gutes Verhältnis zu ihrem Vermieter hat, durfte sie es auch. „Ich fand Wandgemälde schon immer toll. Barry hat das Gemälde an drei Sonntagen fertiggestellt. Wir hatten eine gute Zeit, haben viel Musik gehört und dabei zugeschaut, wie das Kunstwerk entstand. Da ich fast nur noch Objekte und kaum Bilder an die Wand hänge, deckt das Wandgemälde sozusagen den Bilder-Bedarf im gesamten Haus ab.“
Besonders das viele Tageslicht und die großzügig geschnittenen Räume gefielen Ramona und ihrem damaligen Mitbewohner.
Viele Sammlerstücke hat Ramona über die Jahre mehr oder weniger zufällig zusammengetragen, nach einigen hat sie aktiv gesucht. Auf ihren Streifzügen durch die Secondhand-Läden jagt sie vor allem Objekte australischer Herkunft, die bis 1970 produziert wurden.
„Ich liebe schöne Dinge, die einen Nutzen haben, und die bereits existierten, bevor ich auf der Welt war. Diese Dinge sind keine Eintagsfliegen, sie sind weder in noch out, sondern erhalten ihren Wert durch den Sammler. Für alle anderen sind sie lediglich alter Plunder.“
„Ich liebe schöne Dinge, die einen Nutzen haben, und die bereits existierten, bevor ich auf der Welt war. Diese Dinge sind keine Eintagsfliegen, sie sind weder in noch out, sondern erhalten ihren Wert durch den Sammler. Für alle anderen sind sie lediglich alter Plunder.“
Die große Wohnküche lässt sich mühelos ins Freie erweitern – insgesamt zwei Außenbereiche und vier Balkone machen mitten in der Großstadt ein frisches Outdoor-Gefühl, ein kleines Stück Natur erlebbar.
Als Ramona und ihr Kollege Gordon damals nach Blumentöpfen für den Außenbereich suchten, kam dem handwerklich geschickten Gordon die Idee mit den Regenrinnen-Stücken, nachdem er etwas Ähnliches im Internet gesehen hatte. Nur war die Online-Variante viel zu teuer. „Für die DIY-Variante haben wir pro Stück nur 20 Australische Dollar bezahlt, inklusive Zubehör, Erde und Arbeitskraft,“ erinnert sich Ramona.
Mehr: Wir gehen die Wände hoch! 8 Ideen für vertikale Gärten >>>
Als Ramona und ihr Kollege Gordon damals nach Blumentöpfen für den Außenbereich suchten, kam dem handwerklich geschickten Gordon die Idee mit den Regenrinnen-Stücken, nachdem er etwas Ähnliches im Internet gesehen hatte. Nur war die Online-Variante viel zu teuer. „Für die DIY-Variante haben wir pro Stück nur 20 Australische Dollar bezahlt, inklusive Zubehör, Erde und Arbeitskraft,“ erinnert sich Ramona.
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Auch für die größeren Pflanzen hat Ramona nach einer Alternative zu Blumentöpfen gesucht und fand auf Ebay diese 750-Liter-Metallfässer für 40 Australische Dollar das Stück. Eine Bitumen-Lackschicht verhindert, dass sich Rost bildet.
Bei schlechtem Wetter kann man sich natürlich auch drinnen amüsieren. „In meiner Familie haben Brettspiele Tradition. Wenn es regnet, können wir tagelang nur spielen,“ erzählt Ramona.
„Demnächst muss ein neues Sofa her, dieses hier hängt schon ganz schön durch. Auch wenn es ziemlich hässlich ist, hat es mir über die Jahre treue Dienste geleistet. Ein Sofa so gemütlich wie dieses, auf dem man mit dem Laptop auf dem Schoß gleichzeitig ein Glas Wein trinken, die Katze kraulen, Pizza essen und mit Freunden abhängen kann, finde ich wahrscheinlich nie wieder, jedenfalls nicht auf der Straße oder in einem Secondhand-Shop“, sagt Ramona.
Vögel im Flug: Little Salon
„Meine vielen Sammlungen prägen das Haus entscheidend. Dabei gehe ich keineswegs wahllos vor – ich habe drei Kriterien: Die Dinge müssen hübsch, praktisch und alt sein. Diese Sammlung alter Schläger und Sportgeräte kommt zum Beispiel ziemlich oft zum Einsatz“, erzählt sie.
Decken aber sind Ramonas Lieblings-Sammelstücke. „Sie sind einfach schön, und so praktisch. Insgesamt habe ich 96, aber das reicht mir nicht. Letztens habe ich jemanden kennengelernt, der Billardtische sammelt. Das muss man sich mal vorstellen! Da habe ich mir gedacht, wenn er Billardtische sammeln kann, dann kann ich auch so viele Decken sammeln, wie ich will!“
Zur Zeit hat Ramona ihre Deckensammlung in diesem Schlafzimmer untergebracht. Auch einige Kunstwerke hat sie hier aufgehängt, zum Beispiel ein Gemälde von Angela Corry (über dem Bett) und eines von Nick Howson (über der Tafel).
Tafel, Schreibtisch: Vintage
Tafel, Schreibtisch: Vintage
Da Ramona aus einer Tischler-Familie stammt, legt sie viel Wert auf qualitativ hochwertige Schreinerkunst. Vor allem der Shaker-Stil hat es ihr angetan, wie man im zweiten Schlafzimmer deutlich erkennen kann. Das Pegboard, eine Hakenleiste, an der man allerlei Gegenstände aufhängen kann, ist zum Beispiel typisch für die Shaker.
Wandspiegel: Vintage, Lost and Found
Wandspiegel: Vintage, Lost and Found
Aber auch der Vierziger-Jahre-Stil gefällt Ramona. „Das Möbeldesign aus dieser Zeit ist funktional, hübsch und sehr schlicht. Meinen Stil gucke ich nicht aus Zeitschriften oder Büchern ab, ich folge einfach meiner Intuition.“
„Und ich liebe alte Radios von Bush! Eigentlich bin ich kein großer Fan von Retro-Design, aber die von Bush machen das wirklich gut“, so Ramona.
Auch Ramonas antike Spiegelkollektion ist äußerst praktisch: So kann man sich noch einmal von allen Seiten begutachten, bevor man das Haus verlässt.
Erstaunlich klar und modern geht es im Badezimmer zu: Während die Duschwand mit den gleichen schwarzen Fliesen versehen wurde wie die Badewanne, reflektieren die helle Wand und der weiße Duschvorhang das Tageslicht. Der alte Holzhocker und die frisch arrangierten Blumen lassen das schwarz-weiße Bad lebendiger wirken.
Mehr: Schwarz-weiße Tristesse? Nicht in diesem Badezimmer! >>>
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In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
Hier lebt: Ramona Audrey
Im: Stadtteil Fitzroy, Melbourne, Australien
Größe: vier Schlafzimmer, zwei Badezimmer
Bevor es ins Townhouse geht, zeigt uns Ramona noch schnell ihren geliebten Fiat 500 aus dem Jahre 1965, den sie liebevoll „Lucinda“ nennt. „Mein Fiat macht mir unglaublich viel Freude. Allein, über ihn zu reden, zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Für mich ist mein Auto ein wahres Geschenk.“ Glücklicherweise kann sie ihre „Lucinda“ in der hauseigenen Garage unterstellen. Doch jetzt schauen wir uns endlich drinnen um!