Bad einrichten
Innenausbau
Die musterhafte Verwandlung eines Badezimmers
So klein und so knallig! Einem altmodischen Bad aus den Fifties gelang das große Comeback – dank pfiffiger Ideen und Mut zur Farbe!
Beim DC Design House-Event in Washington können Designer jedes Jahr ihr Können unter Beweis stellen – sie richten Räume eines alten Hauses ganz nach eigenem Gusto ein, zeigen die neuesten Trends, die spannendsten Ideen, inspirieren die Besucher zu neuen Projekten – und noch dazu kommen die Einnahmen der Gesundheitsversorgung von Kindern zugute. Eine rundum schöne Sache also.
In diesem freien, kreativen Rahmen bekam Christopher Patrick vor zwei Jahren ein kleines, sehr unauffälliges Badezimmer zugeteilt. Weil es bei dem Projekt keinen richtigen Kunden gab, überarbeitete Patrick das Bad so, wie es ihm gefiel. „Ich habe mir einfach vorgestellt, ich würde selbst in dem Haus wohnen“, erzählt er. „Ich habe Dinge hineingestellt, die mir darin gefallen würden.“ Das gelang so beeindruckend, dass die Gästetoilette immer noch fasziniert!
Fotografien: Stacy Zarin-Goldberg
In diesem freien, kreativen Rahmen bekam Christopher Patrick vor zwei Jahren ein kleines, sehr unauffälliges Badezimmer zugeteilt. Weil es bei dem Projekt keinen richtigen Kunden gab, überarbeitete Patrick das Bad so, wie es ihm gefiel. „Ich habe mir einfach vorgestellt, ich würde selbst in dem Haus wohnen“, erzählt er. „Ich habe Dinge hineingestellt, die mir darin gefallen würden.“ Das gelang so beeindruckend, dass die Gästetoilette immer noch fasziniert!
Fotografien: Stacy Zarin-Goldberg
VORHER: Das kleine Zimmer hatte seine letzte Umgestaltung in den fünfziger Jahren erlebt. Es gab so gut wie gar keinen Stauraum. Armaturen und Einbauten waren veraltet. Der mit Rosen verzierte Schminktisch und der dunkelrot-weiß geflieste Boden ließen den Raum trist und bieder wirken.
NACHHER: Patrick tapezierte das Bad mit der Tapete „Ranelagh“ von Farrow & Ball, die mit ihrer tiefroten Färbung und dem neoklassischen Muster sehr dominant und aufregend ist. Ein neuer Schminktisch im Mid-Century-Look verleiht dem Ganzen eine moderne Note und schafft außerdem ausreichend Staufläche. „Ich habe Altes und Neues in diesem Badezimmer vermischt“, sagt Patrick. „Den Charme der fünfziger Jahre wollte ich unbedingt bewahren und trotzdem etwas Modernes daraus machen.“
Weil er die Rohre nicht verlegen wollte, und um das Waschbecken in einer größeren, durchgängigen Ablagefläche zu integrieren, baute Patrick den Schminktisch asymmetrisch – Waschbecken und Spiegel wurden dafür nach rechts verschoben. Jeder, dem der morgendliche Kampf mit einem Wust aus Fläschchen, verschiedenen Föhnaufsätzen und Glätteisen wohlbekannt ist, erkennt sofort den Vorteil einer Ablage, die nicht vom Waschbecken in mehrere kleine Flächen unterteilt wird.
Die Wandleuchte – deren Gelenkhals der ungewöhnlichen Deckenform angepasst wurde – kann je nach Bedarf verstellt werden. Sie erfüllt aber auch einen stilistischen Zweck. „Wir haben uns Millionen von Badezimmereinrichtungen angesehen“, erinnert sich Patrick. „Ich wollte etwas machen, das anders aussieht und mehr an ein Wohnzimmer, als an ein typisches Bad erinnert.“
Die Wandleuchte – deren Gelenkhals der ungewöhnlichen Deckenform angepasst wurde – kann je nach Bedarf verstellt werden. Sie erfüllt aber auch einen stilistischen Zweck. „Wir haben uns Millionen von Badezimmereinrichtungen angesehen“, erinnert sich Patrick. „Ich wollte etwas machen, das anders aussieht und mehr an ein Wohnzimmer, als an ein typisches Bad erinnert.“
Genau dieses „Anti-Badezimmer“ hatte Patrick auch im Sinn, als er den offenen Arzneischrank entwarf. Tiegelchen und Töpfchen stehen hier immer sofort griffbereit.
Aus Budgetgründen blieben die dunkelrot-weißen Fliesen erhalten. In Kombination mit der rot gemusterten Tapete erscheinen die dunklen Fliesen darin allerdings eher braun. „Ich dachte, es sei eine lustige Herausforderung, sich des alten Bodens anzunehmen und ihn zu einem festen Bestandteil der neuen Ausstattung zu machen“, sagt Patrick. „Viele Häuser hier in der Gegend haben solche Böden. Ich wollte den Leuten damit zeigen, was man daraus machen kann.“
Besonders viel Aufmerksamkeit weckte Patricks Klopapierhalter, ein großes Apothekerglas. „Er hat für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt“, berichtet er. „Die Idee hat mir gleich gefallen, als ich sie im Internet entdeckte.“
Besonders viel Aufmerksamkeit weckte Patricks Klopapierhalter, ein großes Apothekerglas. „Er hat für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt“, berichtet er. „Die Idee hat mir gleich gefallen, als ich sie im Internet entdeckte.“
VORHER: Die alte Dusche mit Aluminiumrahmen und geriffelter Schiebewand schrie förmlich nach einer Generalüberholung.
NACHHER: Patrick überarbeitete die Duschkabine, indem er klassische Metro-Fliesen mit neuen Elementen kombinierte. Die Kacheln, die auch in U-Bahnhöfen verwendet werden, wurden sowohl horizontal, als auch vertikal angebracht und zwischendurch von einer Bahn aus roten Fliesen unterbrochen. Der alte Boden wurde hier mit Planken aus Teak verdeckt.
Patrick zögerte keine Sekunde, das kleine Zimmer mit einer derart wilden Tapete zu verzieren. „Ich kann nicht sagen, ob es an meinem Können oder an meiner Ignoranz liegt“, schmunzelt er. „Es macht mir einfach mehr Spaß, etwas dicker aufzutragen und gewagter vorzugehen. Jetzt fühlt man sich in dem kleinen Raum ein bisschen, wie in einem überdimensionalen Schmuckkästchen.“