Ein Steinhaufen verwandelt zum mediterranen Familienparadies
Ein Paar restaurierte zehn Jahre sein Anwesen auf dem Land. Modern, mit viel historischem Feingefühl – und Katastrophen
Umgeben von Natur so weit das Auge reicht, führen schmale Straßen zu diesem magischen Ort in den südfranzösischen Cevennen, wo im Sommer die Zikaden zirpen. Als Arnaud und Béatrice Jansen das Anwesen entdeckten, war es kaum mehr als ein Haufen Steine. Heute stehen hier eine ganze Reihe von Gästehäusern sowie das Wohnhaus der Familie.
„Wir haben das Grundstück 2005 mit einer Ruine gekauft. Danach begannen wir sofort damit, Ideen umzusetzen, die wir schon lange im Kopf hatten“, erzählt Béatrice. „Wir haben uns besonders in die Aussicht und die Gewölbekeller verliebt. Da anfangs nur noch die Überreste der Gebäude standen, hatten wir natürlich Zweifel, ob es uns gelingen würde, das Anwesen wiederherzustellen. Gleichzeitig waren wir begeistert von dem Gedanken, einen einzigartigen Ort zu schaffen, mit Gästezimmern, die uns und unseren Vorstellungen und Wünschen entsprechen.“
„Wir haben das Grundstück 2005 mit einer Ruine gekauft. Danach begannen wir sofort damit, Ideen umzusetzen, die wir schon lange im Kopf hatten“, erzählt Béatrice. „Wir haben uns besonders in die Aussicht und die Gewölbekeller verliebt. Da anfangs nur noch die Überreste der Gebäude standen, hatten wir natürlich Zweifel, ob es uns gelingen würde, das Anwesen wiederherzustellen. Gleichzeitig waren wir begeistert von dem Gedanken, einen einzigartigen Ort zu schaffen, mit Gästezimmern, die uns und unseren Vorstellungen und Wünschen entsprechen.“
Familie Jansen begrüßt uns im weitläufigen Garten: Pilot Arnaud, der gerade von einem langen Flug nach Hause gekommen ist, Béatrice, die sich um das Anwesen kümmert und Gäste empfängt, und ihre beiden Kinder Romain (vorn) und Manon.
Das weitläufige Grundstück und die wenigen verbliebenen Mauern ließen der Familie viel Freiheit. Betrachtet man die Fotos aus der Anfangszeit, kann man sich gut vorstellen, dass das Projekt angesichts der Größe auch sehr einschüchternd gewesen sein muss. Das Foto zeigt Béatrice mit ihrem Sohn Romain, heute 15 Jahre alt, der zu diesem Zeitpunkt gerade erst ein paar Monate auf der Welt war.
Die Gewölbe wurden in der ursprünglichen Struktur wieder aufgebaut – mit dem Unterschied, dass die Decke des ehemaligen Kellerraums für eine Treppe geöffnet wurde, die ins Haupthaus führt. So gelang der Übergang zwischen den verschiedenen Höhen, der einen ununterbrochenen Bewegungsfluss möglich macht.
Die in den Felsen eingearbeiteten Steine, wie häufig in der Architektur dieser Region zu finden, wurden vorsichtig mit Sandstrahl gereinigt, um ihren vorherigen Farbton wieder herzustellen. Anschließend wurden die Mauern neu verfugt.
Vom Hauptgebäude aus lassen sich verschiedene Räume durch die niedrigen Bögen betreten. Das Foto zeigt ein Schlafzimmer der Gästehäuser.
Die Gästezimmer sind weiß getüncht und haben traditionelle Fachwerkdecken, die neu aufgebaut werden mussten. Die einzelnen Räume sollten die Atmosphäre ferner Orte heraufbeschwören. So verfügt eines der Zimmer über ein wunderschönes Baldachinbett aus Bali.
Beim näheren Hinsehen ist auf den Fotos der Ruine zu erkennen, wie der neue Teil des Gebäudes mit den versetzten Dächern auf der rechten Seite verbunden ist.
Beim näheren Hinsehen ist auf den Fotos der Ruine zu erkennen, wie der neue Teil des Gebäudes mit den versetzten Dächern auf der rechten Seite verbunden ist.
Der Neubau bietet der Familie ein Zuhause und erhält den ursprünglichen Charakter der Anlage. Die drei Gebäude, aus denen sich das Familienhaus zusammensetzt, sind mit einer Glaskonstruktion miteinander verbunden, die den Wohn- und Schlafbereich voneinander trennen.
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Die gesamte Vorderseite des Hauses öffnet sich zu einer erhöhten Terrasse. Große Schiebetüren ermöglichen die freie Bewegung entlang der Wohnzimmerseite des Hauses. Von der Idee, draußen und drinnen zu verbinden, wurde das Ehepaar auf einer Reise nach Japan inspiriert.
Die Überdachung aus Reet mildert das Licht und schafft einen weichen Übergang ins Innere. So können sich alle frei im Außenbereich bewegen, der Küche und Wohnzimmer voneinander trennt.
Die Überdachung aus Reet mildert das Licht und schafft einen weichen Übergang ins Innere. So können sich alle frei im Außenbereich bewegen, der Küche und Wohnzimmer voneinander trennt.
Dank der Kücheninsel kann sich die ganze Familie während des Kochens Gesellschaft leisten. Die Arbeitsplatte ist aus Stein aus dem nahe gelegenen Pompignan und definiert den Kochbereich. „Allein die Arbeitsplatte wiegt rund 500 Kilogramm. Es brauchte zehn Leute, um sie aufzulegen“,erzählt Arnaud. Auf ihr ruht eine gebeizte Eichenplatte und dient als hoher Esstisch.
Die Magie dieses offenen Raumes liegt in seinem direkten Zugang zu Garten und Terrasse. Trockensteinmauern lassen das Wasser durch die mediterrane Vegetation zirkulieren, zu der auch lokale sonnenresistente Arten gehören.
Nur ein von Béatrice ausgewählter japanischer Ahorn mit filigranen Blättern trennt die beiden Räume voneinander.
Die draußen verwendeten Fliesen aus Tarn Granit, der aus der Pyrenäen-Region stammt, setzen sich innen fort. „Obwohl diese Art von Bodenplatten traditionell einem römischen Verlegemuster folgen, wurden sie hier wie Holzböden verlegt, Außen- und Innenräume auch optisch zu verbinden“, erläutert Arnaud.
Zwischen der Küche und dem Esszimmer befindet sich ein Gewächshaus mit einem Boden aus weißen Kieselsteinen. Es bildet einen anmutigen Durchgang und bringt die Natur direkt in den Wohnraum. Die Möbel sind schlicht, ohne jegliche Schnörkel.
Gemälde auf Glas von Aline Jansen dienen gleichzeitig als Beleuchtung und nehmen in diesem Raum einen Ehrenplatz ein. Ein niedriges Sofa verbindet den erhöhten Wohnbereich mit dem Esszimmer. So wird die Gestaltung des Innenraums und die Komposition der Möbel abgerundet.
Dem Paar war es besonders wichtig, ineinander übergehende Räume zu schaffen: Eine Ecke sollte der Musik gewidmet sein und wird von einem Pleyel-Flügel dominiert. Eine weitere dient gemeinsamen Mahlzeiten. Und im Wohnraum kann die Wärme des Kamins genossen werden.
Alle in der Familie sind wahre Kunstliebhaber, besonders wenn es um Musik geht. Die beiden engagierten Teenager gehen auf ein Konservatorium, Romain lässt sich zum Berufsmusiker ausbilden.
Alle in der Familie sind wahre Kunstliebhaber, besonders wenn es um Musik geht. Die beiden engagierten Teenager gehen auf ein Konservatorium, Romain lässt sich zum Berufsmusiker ausbilden.
Im Wohnbereich stehen auf einem schönen Podest aus Kastanie niedrige Sofas im japanischen Stil. Hier kann Manon auch auf dem Boden sitzen und lesen oder gemeinsam mit der Familie vor dem Kamin zu Abend essen.
Die Schale des spektakulären Focus-Kamins steht auf dem Boden und erzeugt die Atmosphäre eines Lagerfeuers. Mithilfe der seitlichen Griffe kann das Rohr verstellt und der Schornstein über Nacht vollständig verschlossen werden.
Die Schale des spektakulären Focus-Kamins steht auf dem Boden und erzeugt die Atmosphäre eines Lagerfeuers. Mithilfe der seitlichen Griffe kann das Rohr verstellt und der Schornstein über Nacht vollständig verschlossen werden.
Ein verglaster Durchgang mit Pflanzen führt in den Bereich der Kinder und ist vom Schlafzimmer des Elternpaares im Obergeschoss getrennt.
Innen befindet sich eine eindrucksvolle Treppe aus Stahl und Holz. Der Stahl wurde von einem Handwerker geschliffen und lackiert.
Die Geschichte vom Bau der Treppe ist ein Sinnbild für die Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen des Paares. „Beim Bau der Treppe hat der Schlosser viel geschweißt“, sagt Arnaud. „Während ich auf einem Flug war, wurde Béatrice mitten in der Nacht von einem Feuer geweckt. Verursacht wurde es durch heiße Stahlpartikel, die ins Haus gelangt waren. Innerhalb weniger Minuten hatte das Feuer die gesamte Etage verwüstet, und wir mussten alles wieder neu aufbauen.“
Innen befindet sich eine eindrucksvolle Treppe aus Stahl und Holz. Der Stahl wurde von einem Handwerker geschliffen und lackiert.
Die Geschichte vom Bau der Treppe ist ein Sinnbild für die Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen des Paares. „Beim Bau der Treppe hat der Schlosser viel geschweißt“, sagt Arnaud. „Während ich auf einem Flug war, wurde Béatrice mitten in der Nacht von einem Feuer geweckt. Verursacht wurde es durch heiße Stahlpartikel, die ins Haus gelangt waren. Innerhalb weniger Minuten hatte das Feuer die gesamte Etage verwüstet, und wir mussten alles wieder neu aufbauen.“
Das Elternschlafzimmer im Obergeschoss hat eine traditionelle Fachwerkdecke aus Douglaskiefer. Angefertigt von einem Kunsthandwerker aus den Cevennen zieren die authentischen Balken auch die dreiseitige Decke im Wohnzimmer.
Das Foto zeigt, wie der Schlafbereich vom Badezimmer durch eine Modulwand getrennt wird. „Da die Höhe der Balkenkonstruktion es nicht zuließ, den Raum durch eine solide Wand zu unterteilen, entschieden wir uns für eine einfache Lösung zur Trennung der beiden Bereiche. Der Raumtrenner hat ein Fenster, um natürliches Licht hereinzulassen und den Blick nach draußen zu ermöglichen“, sagt Béatrice.
Das Foto zeigt, wie der Schlafbereich vom Badezimmer durch eine Modulwand getrennt wird. „Da die Höhe der Balkenkonstruktion es nicht zuließ, den Raum durch eine solide Wand zu unterteilen, entschieden wir uns für eine einfache Lösung zur Trennung der beiden Bereiche. Der Raumtrenner hat ein Fenster, um natürliches Licht hereinzulassen und den Blick nach draußen zu ermöglichen“, sagt Béatrice.
Im Badezimmer beeindruckt ein aus Steinen aus Pompignan gehauenes Waschbecken mit schräger Ablauffläche. So verhalfen die Eigentümer dem Raum ganz bewusst zu einer poetischen Atmosphäre, bedingt durch das Zusammenspiel der natürlichen Farbtöne.
Der Fußboden in dem Raum ist aus Holzimitat. In der Mitte des Raumes steht eine großzügige Badewanne. Subtil reflektiert sie den Bambus von draußen.
Es ist offensichtlich, dass dieses Zuhause in jeder Ecke Freude und Glück bereithält. Der Geist von Freiheit und Balance wurde diesem Anwesen von dem Paar mit Geduld und Liebe zum Detail neu eingehaucht.
Hier wohnen: Béatrice und Arnaud Jansen und ihre Kinder Romain (15) und Manon (10)
Auf: einem Anwesen in Hérault, in der Nähe des Pic Saint-Loup, am Rande der Cevennen in Frankreich
Mit: 950 Quadratmetern, davon 270 Quadratmeter für den privaten Bereich
Dauer des Projekts: etwa zehn Jahre
Fotos: Jours & Nuits