Houzzbesuch
Houzzbesuch: Französischer Vintage-Charme auf 75 Quadratmetern
Die clevere Raumaufteilung mit Glaswänden ist modern, doch charmante Antiquitäten verleihen dieser Wohnung ein wunderbar altmodisches Flair
Der Wunsch nach flexibler Raumnutzung treibt heute Bauträger wie Architekten um. Virginie und Jacques aus dem französischen Rennes haben ihn umgesetzt: ihr 75 Quadratmeter großes Apartment im Quartier Place Saint-Anne lässt sich jetzt an verschiedene Bedürfnisse anpassen – durch doppelt genutzte Zimmer sowie Glaswände und -türen, die ein großzügiges Raumgefühl vermitteln. „Mit Hilfe von erfahrenen Handwerkern haben wir unsere Wohnung komplett auf den Kopf gestellt. Jetzt haben wir zwei große Räume, die jeweils noch einmal in zwei Bereiche unterteilt sind. Der erste große Raum umfasst ein Atelier sowie eine Art Empfangszimmer, das zugleich Gästezimmer ist. Der zweite unser Schlafzimmer sowie Wohn- und Essbereich inklusive Küche“, erklärt Virginie.
Auf einen Blick
Hier wohnen: Jacques, Restaurator und Inhaber von Lacantine de Jacques, und Virginie, Designerin und Food-Illustratorin, sowie ihre Katze Morille
In: Place Saint-Anne, Rennes, Bretagne, Frankreich
Auf: 75 Quadratmetern
Baujahr: 1902
Besonderheit: Das Gebäude war das erste Wohnhaus in Rennes, das in Betonbauweise errichtet wurde.
Fotos : Cyril Folliot
Auf einen Blick
Hier wohnen: Jacques, Restaurator und Inhaber von Lacantine de Jacques, und Virginie, Designerin und Food-Illustratorin, sowie ihre Katze Morille
In: Place Saint-Anne, Rennes, Bretagne, Frankreich
Auf: 75 Quadratmetern
Baujahr: 1902
Besonderheit: Das Gebäude war das erste Wohnhaus in Rennes, das in Betonbauweise errichtet wurde.
Fotos : Cyril Folliot
Mit Gästebett, antikem Schreibtisch und einer Schal-Garderobe aus einem alten Gymnastikreifen verströmt das Gästezimmer einen Vintage-Charme, der typisch für die gesamte Einrichtung des Apartment ist.
Der zweite große Bereich der Wohnung umfasst rund 35 Quadratmeter. Hier befinden sich Wohn- und Esszimmer samt Küche sowie links das Schlafzimmer des Paares.
„Früher befanden sich an dieser Stelle zwei getrennte Zimmer von denen eines an ein vier Quadratmeter großes Duschbad anschloss. Wenn man ins Bad wollte, musste man also immer durch dieses Zimmer gehen. Um eine bessere Raumaufteilung zu schaffen, haben wir die Wand zum Flur entfernt, die früher einmal quer durch die Wohnung verlief. Anschließend haben wir die Trennwand zwischen den beiden Zimmern halbhoch durch eine Glaswand ersetzt. Auf diese Weise haben wir nicht nur zwei wunderbar flexible, helle Räume geschaffen, sondern konnten sogar den Stuck erhalten, was uns sehr wichtig war“, erklärt Virginie. Bad und Küche tauschten den Platz.
„Früher befanden sich an dieser Stelle zwei getrennte Zimmer von denen eines an ein vier Quadratmeter großes Duschbad anschloss. Wenn man ins Bad wollte, musste man also immer durch dieses Zimmer gehen. Um eine bessere Raumaufteilung zu schaffen, haben wir die Wand zum Flur entfernt, die früher einmal quer durch die Wohnung verlief. Anschließend haben wir die Trennwand zwischen den beiden Zimmern halbhoch durch eine Glaswand ersetzt. Auf diese Weise haben wir nicht nur zwei wunderbar flexible, helle Räume geschaffen, sondern konnten sogar den Stuck erhalten, was uns sehr wichtig war“, erklärt Virginie. Bad und Küche tauschten den Platz.
Dieser Stuck, Parkett und ein Kamin bilden die perfekte Kulisse für eine individuelle und persönliche Einrichtung (hier das Wohnzimmer vom Schlafzimmer aus gesehen). Dabei legten die Bewohner viel Wert darauf, den wunderschönen Altbaucharme zu erhalten und mit neuen Elementen gezielt in Szene zu setzen. „Die Glaswand hat einen maßgefertigten Holzrahmen im viktorianischen Stil, der sich wunderbar in die klassische Kulisse einfügt“, so Virginie.
Das teilweise recht unkonventionelle Möbelarrangement – darunter viele antike Familienerbstücke und Flohmarkt-Funde – verleiht dem Wohnzimmer eine elegante, warme Atmosphäre. Details wie der alte Übersehkoffer auf Rollen, den die beiden in einem Trödelladen gefunden haben, bringen eine sehr individuelle Note in den Raum.
Genau wie der Essbereich, bestehend aus einem Tisch und vier bunt lackierten Stühlen (allesamt Familienerbstücke).
„Die Wände haben wir weiß gestrichen. Dadurch wirkt der Raum einerseits schön hell, andererseits bildet das Weiß eine neutrale Basis, die uns gestalterisch genau die Flexibilität erlaubt, die wir uns wünschen – wie eine weiße Leinwand, die wir uns nach unseren Vorstellungen gestalten können. Wir gehen oft auf Flohmärkte und ich zeichne gerne – da ist es nur eine Frage der Zeit, bis mit Bildern und Accessoires auch bunte Farben Einzug halten“, so Virginie.
Im Zuge der Sanierung wurde ein Teil der Küche in das Wohn- und Esszimmer ausgelagert. „Damit alles wirkt, wie aus einem Guss, haben wir die Wand hinter den schwarzen Küchenschränken schwarz gestrichen“, erklärt Virginie. Die Idee dazu kam von Virginies Mutter. „Außerdem haben wir so trotz Offenheit eine klare Abgrenzung zwischen Küchen- und Wohnbereich geschaffen“, so die Bewohnerin weiter.
Der Rest – die eigentliche Kochküche – versteckt sich weiter hinten, in einer Nische. Die moderne, minimalistische Einrichtung bildet einen schönen Kontrast zum Rest der Wohnung.
„Die Nische war früher Teil des Schlafzimmers mit En-Suite-Bad. Wir haben uns entschieden, diese Ecke zugunsten der Küche abzuzwacken“
„Die Nische war früher Teil des Schlafzimmers mit En-Suite-Bad. Wir haben uns entschieden, diese Ecke zugunsten der Küche abzuzwacken“
Auch das durch die Glaswand abgetrennte Schlafzimmer neben der Küche haben Virginie und Jacques komplett neu gestaltet und ihm mit einzigartigen Möbelstücken eine persönliche Note verliehen. Das Ergebnis ist ein bunter, eklektischer Mix mit einem gewissen Landhaus-Touch.
Mit weichen Stoffen und hellen Farben hat sich das junge Paar einen entspannten und gemütlichen Rückzugsort geschaffen. Um den Vintage-Look perfekt zu machen, haben sie einen Überseekoffer – ein Erbstück von Virginies Großvater, der früher Schiffskapitän war – und einen weiteren alten Koffer vor dem Bett platziert.
Kaum zu glauben, dass das hier früher einmal eine dunkle, verwinkelte Küche war. Heute überzeugt der Raum als separates Retro-Badezimmer in Weiß und Grau. Es ist vom Flur aus zu erreichen.
„Wir haben die teilweise recht schwierigen architektonischen Voraussetzungen eher als Potenzial gesehen und für uns genutzt. Das fehlende Fenster etwa verleiht dem Badezimmer eine heimelige Atmosphäre. Um die gemütliche Note zu betonen, haben wir den alten Fußboden aus Verbundplatten erhalten, den Wänden einen neuen Anstrich in Anthrazit verpasst und sie dazu passend mit grauen Metro-Fliesen gefliest“, so Virginie.
„Wir haben die teilweise recht schwierigen architektonischen Voraussetzungen eher als Potenzial gesehen und für uns genutzt. Das fehlende Fenster etwa verleiht dem Badezimmer eine heimelige Atmosphäre. Um die gemütliche Note zu betonen, haben wir den alten Fußboden aus Verbundplatten erhalten, den Wänden einen neuen Anstrich in Anthrazit verpasst und sie dazu passend mit grauen Metro-Fliesen gefliest“, so Virginie.
Ganz im Sinne des flexiblen Wohnkonzepts wirkt das schicke Retro-Badezimmer beinahe wie ein dritter Wohnraum. Neben Badewanne, Doppelwaschtisch und Waschmaschine verbreitet ein großer Holzschrank eine wohnliche Stimmung. Katze Morille fühlt sich jedenfalls sichtlich wohl …
Mehr: 8 Bäder, so gemütlich wie Wohnzimmer >>>
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„Auf der einen Seite befindet sich ein kleiner Schreibtischarbeitsplatz und ein Bett. Wenn man die Vorhänge zuzieht, können wir den Raum sehr gut als Gästezimmer nutzen“, so Virginie. „Auf der anderen Seite liegt ein Atelier.“ Beide Räume sind miteinander verbunden, aber auch separat zu betreten.