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Houzzbesuch: Zwei Cortenstahl-Fertighäuser in den Bergen
Mit ihrem kalifornischen Feriendomizil zeigt eine Familie, wie gut moderne Architektur in eine wilde Landschaft passt
![](https://st.hzcdn.com/simgs/3e33e1f906be8a22_0-7780/_.jpg)
Camille LeFevre
19. Juli 2017
Nach dem Kauf eines gut anderthalb Hektar großen Grundstücks in der kalifornischen Weinregion Sonoma County fingen dessen neue Besitzer nicht an zu bauen, sondern zu campen. Auf diese Weise wollten Architekt BJ Siegel und seine Frau Danielle herausfinden, welche Stelle sich am besten für ihr zukünftiges Feriendomizil eignen würde. Dann entdeckten die beiden das „WeeHouse“, ein modulares Fertighaus-System von Alchemy Architects. Schnell war klar: Darin würden die atemberaubenden Ausblicke in die wilde Landschaft ihres Grundstücks perfekt zur Geltung kommen. Also entschieden sie sich gleich für zwei Exemplare.
Auf einen Blick
Hier urlauben: BJ und Danielle Siegel mit ihrem Sohn Jules
In: Santa Rosa, Kalifornien, USA
Auf: 59,5 Quadratmetern (größere Box) und 41,8 Quadratmetern (kleinere Box)
Architekt: Geoffrey Warner von Alchemy Architects
Seit sie 2003 das erste „WeeHouse“ auf einem Grundstück in Wisconsin errichteten, haben Geoffrey Warner und sein Team von Alchemy Architects mehr als 40 der maßgefertigten Einheiten in verschiedenen Regionen der USA aufgestellt.
Hier wurde das Haus in eine Waldlichtung mit Blick auf den angrenzenden North Sonoma Mountain Regional Park gebaut. Das Grundstück war bereits an das Strom- und Wassernetz angeschlossen, verfügte über eine Klärgrube und war über einen Privatweg erreichbar.
Hier urlauben: BJ und Danielle Siegel mit ihrem Sohn Jules
In: Santa Rosa, Kalifornien, USA
Auf: 59,5 Quadratmetern (größere Box) und 41,8 Quadratmetern (kleinere Box)
Architekt: Geoffrey Warner von Alchemy Architects
Seit sie 2003 das erste „WeeHouse“ auf einem Grundstück in Wisconsin errichteten, haben Geoffrey Warner und sein Team von Alchemy Architects mehr als 40 der maßgefertigten Einheiten in verschiedenen Regionen der USA aufgestellt.
Hier wurde das Haus in eine Waldlichtung mit Blick auf den angrenzenden North Sonoma Mountain Regional Park gebaut. Das Grundstück war bereits an das Strom- und Wassernetz angeschlossen, verfügte über eine Klärgrube und war über einen Privatweg erreichbar.
Die größere der beiden Einheiten beherbergt den Wohnbereich, die kleinere Hauptschlafzimmer und Bad. „Erst haben wir ein Einzelhaus mit Bad und Schlafzimmer geplant, aber dann brauchten wir noch ein weiteres Schlafzimmer“, erzählt Architekt Geoffrey Warner. „Also haben wir eine zweite Einheit hinzugefügt. Zusammen passen die beiden Module viel besser in die Landschaft. Wenn es nur eine wäre, würde sie viel mehr herausstechen. Zu zweit und auf unterschiedlichen Höhen platziert, treten sie direkter mit den umgebenden Bäumen in Beziehung.“
Die beiden Einheiten sitzen auf Betonsockeln, über die sie auskragen. Nachdem der Beton gegossen und ausgehärtet war, wurden die Boxen (gefertigt vom Bauunternehmen Fidelity in Oregon) mithilfe von Kränen auf den Sockeln verankert. Der weitere Ausbau dauerte etwa einen Monat, dann konnte die Familie einziehen. Die Fassaden bestehen aus unregelmäßig geriffeltem Cortenstahl. Mit der rotbraunen Rostschicht passt sich die Fassade so der wilden Umgebung an.
Wohnen im Containerhaus – das günstige Eigenheim ist im Kommen
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Eine Treppe aus galvanisch verzinktem Stahl, die Warner entworfen und in Minnesota gefertigt hat, verbindet die beiden Boxen. Um optische Monotonie zu vermeiden, sind sie sowohl horizontal als auch vertikal versetzt zueinander angeordnet.
Die zweite Wohneinheit besteht aus einem Schlafzimmer mit Bad und bietet einen ausgedehnten Blick in die Landschaft. Der Schlafraum ist mit Lapachoholz ausgekleidet.
Im Hauptgebäude gibt es einen Wohnbereich, eine Essecke und eine Küchenzeile. Dort befindet sich auch der Schlafbereich von Jules, der innen und außen mit gekalkter amerikanischer Weißeiche verkleidet wurde. „Der Bau besteht aus einem langen, geradlinigen Raum. Alles ist an einer Linie ausgerichtet“, sagt Warner. „Wir wollten Lebendigkeit und gleichzeitig eine klare Sichtachse.“ Die Eigentümer bestanden auf verglasten Hebeschiebetüren des Herstellers Weiland. Sie rahmen den Ausblick ein und ermöglichen im Alltag den schnellen, unkomplizierten Wechsel zwischen Innen- und Außenraum. Die gut 37 Quadratmeter große Terrasse ist mit Lapachoholz gedeckt. Sie scheint in der Landschaft zu schweben, da sie auf dem auskragenden Teil des Gebäudes liegt. Das Geländer hat Geoffrey Warner selbst entworfen.
Aus Jules Schlafbereich eröffnet sich der Ausblick in die Sonoma Mountains. Ein Sonnenschutz aus Stahlstreben sorgt auf der Veranda für Halbschatten. Die Fußböden in den Innenräumen bestehen ebenfalls aus Lapachoholz.
Die einfache Küchenzeile besteht aus Ikea-Korpussen, die mit Weißeichenfronten verkleidet sind. Den großen Esstisch hat Eigentümer BJ Siegel selber aus dem Holz eines Schwarznussbaums gezimmert, der auf dem Grundstück umgestürzt war.
„Die Bauten sind sehr minimalistisch. Es gibt nicht viel Stauraum, und den Besitzern ist das recht so“, erklärt Warner. Beim Gestalten von Räumen, findet der Architekt, „müssen nur diejenigen Dinge verschwinden, die man nicht sehen möchte.“
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