Vorher-Nacher: Neue Küche mit Altholz und Delfter Fliesen
Geerbtes Altholz, Delfter Fliesen und Putz aus Carrara-Marmor: Diese Küche mixt nach einer Renovierung Altes und Neues miteinander
Altholz ist aktuell bei Bauherren stark gefragt – erst recht, wenn man es aus einem geerbten Bauernhof beziehen kann. Als dieses Paar aus Bergisch Gladbach einige Hölzer mit Geschichte aus dem Bauernhof mitnahm, wussten die beiden gleich, wo sie ihren neuen Einsatz finden würden: In ihrer Küche, die sie ohnehin neu gestalten wollten. Mit Daniel Zaborowski vom Küchenstudio Zabo Cucina fanden sie einen Experten, der das Historische gut mit Neuem zu verbinden wusste. Fein gemahlener Carrara-Marmor, handbemalte Deltfer Fliesen und eine dünne Arbeitsplatte aus Quarzkompositstein erzeugen einen spannenden Materialmix.
Auf einen Blick
Hier kocht: ein junges Paar
Auf: 13 Quadratmetern
In: Bergisch Gladbach
Experte: Daniel Zaborowski von Zabo Cucina
Auf einen Blick
Hier kocht: ein junges Paar
Auf: 13 Quadratmetern
In: Bergisch Gladbach
Experte: Daniel Zaborowski von Zabo Cucina
NACHHER:
Aus einer U-förmigen Küche wurde eine mit geselliger Kochinsel. Matt-weiß lackierte Fronten mit Koffer-Fräsung zum Öffnen der Schubladen lassen die Küche nun deutlich moderner erscheinen.
In die Wand auf der linken Seite ließ Küchengestalter Zaborowski Kühlschrank und Stauraum integrieren und verengte damit den recht breiten Flur auf der gegenüberliegenden Seite um ein paar Zentimeter. „So gewinnt die Küche, und im neuen Flur ist immer noch genügend Platz.“
Der Boden aus Eiche ist geblieben. „Er passt gut zum neuen Gewand der Küche“, so Zaborowski.
Aus einer U-förmigen Küche wurde eine mit geselliger Kochinsel. Matt-weiß lackierte Fronten mit Koffer-Fräsung zum Öffnen der Schubladen lassen die Küche nun deutlich moderner erscheinen.
In die Wand auf der linken Seite ließ Küchengestalter Zaborowski Kühlschrank und Stauraum integrieren und verengte damit den recht breiten Flur auf der gegenüberliegenden Seite um ein paar Zentimeter. „So gewinnt die Küche, und im neuen Flur ist immer noch genügend Platz.“
Der Boden aus Eiche ist geblieben. „Er passt gut zum neuen Gewand der Küche“, so Zaborowski.
Die Arbeitsplatte auf der Kochinsel und der Spülzeile ist aus Quarzkompositstein. „Sie ist matt geschliffen und leicht gebürstet. Das ergibt eine schöne Haptik. Da sie nur 12 Millimeter dick ist, wirkt sie aber überhaupt nicht dominant“, so Experte Zaborowski.
Der maßgefertigte Holzblock aus Eiche ist zum Schnippeln da und kann an einer Rille nach rechts und links geschoben werden. Auch über das Waschbecken, so dass mehr Platz zum Arbeiten entsteht.
Der maßgefertigte Holzblock aus Eiche ist zum Schnippeln da und kann an einer Rille nach rechts und links geschoben werden. Auch über das Waschbecken, so dass mehr Platz zum Arbeiten entsteht.
Ohnehin ist das Waschbecken eine Besonderheit der Küche. „Es ist auf Gehrung geschnitten und aus dem gleichen Quarzkompositstein gefertigt wie die Arbeitsplatte“, so Zaborowski. „So konnten wir einen schönen, fugenlosen Look schaffen.“ Und fällt Ihnen beim Blick in die Spüle etwas auf? Richtig, der Siebkorb fehlt. „Er versteckt sich unter der Platte, die an allen Seiten 8 Millimeter Platz zum Spülbeckenrand lässt. Dort kann der Schmutz dann verschwinden, und das Becken sieht einfach edler aus. Es ist quasi wie ein doppelter Boden“, so der Experte.
Was in der Küche auffällt, sind die vielen Elemente aus Altholz, mal verziert, mal ganz schlicht. „Die Eigentümerin hat viele der historischen Hölzer aus dem Münsterland. Dort hat sie einen Bauernhof ihrer Familie geerbt, der circa 300 Jahre alt ist“, so Zaborowski. Die Altholzverkleidung der Wand ist aus Tirol; die handbemalten, blau-weißen Delfter Fliesen stammen aus dem Münsterländischen Bauernhof. „Das war ein großer Wunsch der Eigentümer: Eine Küche, die Geschichten erzählen kann.“
Geschichten von geselligen Abenden und gutem Essen erzählen auch die vielen Accessoires aus dem Bauernhof, die in den indirekt beleuchteten Nischen ausgestellt sind.
Was sind eigentlich… Delfter Fliesen? >>>
Geschichten von geselligen Abenden und gutem Essen erzählen auch die vielen Accessoires aus dem Bauernhof, die in den indirekt beleuchteten Nischen ausgestellt sind.
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Die Kühlschrankverkleidung aus Altholz schließt bündig mit der Wand ab, ebenso wie die Küchenschränke, die sich per Tip-On-Beschlag öffnen lassen. Und auch die Wand ist in dieser Küche nicht Nullachtfünfzehn. „Die Oberfläche bildet ein fein gemahlener Carrara-Marmor, den wir selbst aufgespachtelt haben“, so Zaborowski. Flächenbündig wurde auch ein Dampfgarer von V-Zug in die Wand eingebaut. Darunter befindet sich ein extra Tiefkühlschrank. „Quasi eine Vorratskammer in der Wand“, so der Experte.
Kühlschrank: Gaggenau
Kühlschrank: Gaggenau
Die Kochinsel ist 220 x 95 Zentimeter groß und steht mittig im Raum. „Sie ist ein geselliger Ort. Zu den Schränken und Wänden ist jeweils ein Meter Abstand gelassen worden, so dass man sich nicht auf die Füße tritt“, so Zaborowski.
Auf die Kücheninsel ließ Zaborowski eine alte Treppenstufe als Bar setzen. „Sie stammt ebenfalls aus dem geerbten Bauernhof, wenn auch ‚nur‘ 120 Jahre alt. Eine wunderbare Neuinterpretation des Stücks“, so der Küchenplaner.
Auf die Kücheninsel ließ Zaborowski eine alte Treppenstufe als Bar setzen. „Sie stammt ebenfalls aus dem geerbten Bauernhof, wenn auch ‚nur‘ 120 Jahre alt. Eine wunderbare Neuinterpretation des Stücks“, so der Küchenplaner.
Die neuen weißen Fronten ergänzte Zaborowski ebenfalls um Altes aus dem Bauernhof. „Dieser geschnitzte Fries legt sich nun wie eine Endlosschleife um die Kücheninsel.“
Damit auch alle Gewürze, Schüsseln und Pfannen in der Küche Platz finden, dient die Insel nicht nur zum Kochen, sondern auch zum Verstauen. „Die Schubladen sind groß und tief – die für die Gewürze ist sogar 1,60 Meter lang“, so Zaborowski.
Gekocht wird auf einem Gasfeld. Der Anschluss wurde vom Keller aus durch die Kücheninsel gelegt. Bewusst entschieden sich die Eigentümer gegen eine Dunstabzugshaube – der Wohnlichkeit zuliebe. „So müssen sie eben nach dem Essen gut durchlüften.“
Ein kleines aber feines Detail offenbart sich erst beim genaueren Blick auf die Arbeitsplatte. „Auf der Kücheninsel haben wir eine Stövchen eingearbeitet, denn die Bewohner sind große Tee-Liebhaber“, so Zaborowski. Im Winter ist das Stövchen immer offen, im Sommer, wenn Tee gegen Eistee eingetauscht wird, kann die Stelle flächenbündig mit einer Auflage geschlossen werden.
Die Grundrisszeichnung zeigt noch einmal die neue Aufteilung der Küche. Die Kücheninsel ist jetzt das kommunikative Zentrum des Raums. Der Flur beherbergt nun Stauraum und Küchengeräte und gibt dadurch der Küche ein paar Quadratmeter mehr. Der offen integrierte Essplatz vollendet die neue Wohnlichkeit.
Noch mehr spannende Artikel zu deutschen und internationalen Küchenprojekten finden Sie in unserer Magazin-Rubrik „Küche“ >>>
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Vor der Umgestaltung der Küche war der Stil modern, jedoch fehlte dem Raum das gewisse Etwas.