Architektur
Wohnen unter der Halbkugel: Geodätische Kuppeln
Die Sphärenform steht für Harmonie, hat eine gute Akustik und lässt sich erstaunlich leicht nachbauen – außerirdisch gutes Wohnen garantiert
Keine rechten Winkel, denen man es recht machen muss, keine viereckigen Räume, die den Geist einengen, sondern eine aus gleichschenkligen Dreiecken aufgebaute Halbkugel. Sphärenförmige Dächer, die der Form der Weltkugel nachempfunden sind, sorgen für ein harmonisches Wohngefühl. Der amerikanische Architekt Buckminster Fuller entwickelte seit den 1940ern Gerüste aus Dreiecken und nannte sie „geodätische Kuppeln“. Gewächshäusern, Ateliers oder Wohnhäusern erweist diese Bauform gute Dienste.
Die Bauweise der geodätischen Kuppel beruht auf einem simplen mathematischen Prinzip. Regelmäßig angeordnete, gleichschenklige Dreiecke bilden die Oberfläche. Die Dreiecke werden wiederum jeweils zu Sechsecken zusammengesetzt. Der Konstruktion ist im Grunde ziemlich simpel und kann auch von Laien gemeistert werden. So wurden geodätische Kuppeln aus Holz in den Hippie-Komunen Amerikas zu einer beliebten selbstgemachten Bauform. Gleichlange Streben aus Bambus, Holz oder rostfreiem Stahl werden in exakten Winkeln miteinander verschraubt und mit einem Oberflächenstoff überzogen.
Runde Oberflächen sind übrigens stabiler als flache. Das wissen Menschen seit Urzeiten. Man denke an die Iglus, Erdhäuser und Jurten der Nomaden.
Runde Oberflächen sind übrigens stabiler als flache. Das wissen Menschen seit Urzeiten. Man denke an die Iglus, Erdhäuser und Jurten der Nomaden.
Ein einfacher Dom ohne Boden, der beispielsweise als Gewächshaus oder Spielhaus für Kinder fungiert, kann innerhalb von 3 bis 4 Stunden aufgebaut werden, sofern alle Materialien vorhanden sind. Das Gerüst wird dann je nach Nutzen und Vorliebe mit einer stabilen Plastikfolie oder mit einem PVC-beschichteten Gewebe bespannt.
Vorteile:
Vorteile:
- rundum Sonneneinstrahlung
- gute Akustik
- angenehmes, harmonisches Wohngefühl
- relativ leichter Aufbau
- wenig Material im Vergleich zur großen Fläche
- hohe Stabilität
- sehr energieeffizient
- gute Luftzirkulation
- mobil und für Events nutzbar
5 Kuppeln in Aktion
1. Scotland Ecopod
Diese Halbkugel vereint das Freiheitsgefühl des Campens mit dem Glamour eines Wohnhauses – „Glamping“ par excellence. Eine dünne aber robuste Folie trennt das Innere von der Außenwelt. Die schottische Hotelanlage verfügt über luxuriös eingerichtete Kuppeln mit Küchenzeile, hochwertigen Möbeln und einem schicken Badezimmer. Die Installation der halbkugeligen Zelte hat die Berliner Firma Zendome übernommen, die für Events, Hochzeiten oder Messen die unterschiedlichsten Domes baut.
Etwas erhöht auf einem Holzpodest ist der Wohnraum bestens geschützt vor Kälte, Tieren und Unebenheiten.
1. Scotland Ecopod
Diese Halbkugel vereint das Freiheitsgefühl des Campens mit dem Glamour eines Wohnhauses – „Glamping“ par excellence. Eine dünne aber robuste Folie trennt das Innere von der Außenwelt. Die schottische Hotelanlage verfügt über luxuriös eingerichtete Kuppeln mit Küchenzeile, hochwertigen Möbeln und einem schicken Badezimmer. Die Installation der halbkugeligen Zelte hat die Berliner Firma Zendome übernommen, die für Events, Hochzeiten oder Messen die unterschiedlichsten Domes baut.
Etwas erhöht auf einem Holzpodest ist der Wohnraum bestens geschützt vor Kälte, Tieren und Unebenheiten.
Eine große Fensterfront gibt den Blick auf die atemberaubende Landschaft frei.
Den Domes fehlt es an nichts. In die Halbkugel sind – unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte – moderne Küchenmodule und hochwertige Möbel integriert. Die PVC-Folie besteht aus recyceltem Plastik.
2. Barrington Home Addition
Die Kuppel des Wohnhauses ist, so wie man es von einem „normalen“ Dach kennt, mit Dachziegeln gedeckt und nicht mit einer Plastikplane wie beim zuvor gezeigten Projekt. Es steht einem konventionellen Wohnhaus in nichts nach. Der außergewöhnliche Bau ist optimal wärmegedämmt und von innen verputzt.
Die Kuppel des Wohnhauses ist, so wie man es von einem „normalen“ Dach kennt, mit Dachziegeln gedeckt und nicht mit einer Plastikplane wie beim zuvor gezeigten Projekt. Es steht einem konventionellen Wohnhaus in nichts nach. Der außergewöhnliche Bau ist optimal wärmegedämmt und von innen verputzt.
Zur runden Grundfläche
passen am besten organisch geformte Möbel wie dieses Sofa. Die ungewöhnlichen Dreiecksfenster ergeben sich automatisch aus der Konstruktionsform.
Moderne Sofas durchstöbern
passen am besten organisch geformte Möbel wie dieses Sofa. Die ungewöhnlichen Dreiecksfenster ergeben sich automatisch aus der Konstruktionsform.
Moderne Sofas durchstöbern
3. Kuppeldach
Bei diesem Wohnhaus bildet nur eines der Dächer eine geodätische Kuppel aus, was das das Einrichten wesentlich vereinfacht. Die Außenwände sind senkrecht, so dass hohe Möbel ohne Platzverluste an die Wände gestellt werden können.
Bei diesem Wohnhaus bildet nur eines der Dächer eine geodätische Kuppel aus, was das das Einrichten wesentlich vereinfacht. Die Außenwände sind senkrecht, so dass hohe Möbel ohne Platzverluste an die Wände gestellt werden können.
Rund um das Kuppeldach sind Fenster angeordnet, die von allen Seiten her Tageslicht in den Innenraum lassen. Im Zentrum thront ein großer Kamin mit Abzug, der den Blick nach oben lenkt. Die Kuppel mit den vielen geometrischen Fenstern sorgt für ein harmonisches Raumgefühl. Zwei Etagen finden unter dem Kuppeldach Platz.
4. Dome House, Südkorea
Wie die Behausungen außerirdischer Lebensformen sitzen diese roten Kugeln in der koreanischen Landschaft. Die Domes sind transportabel und bestehen aus Fiberglas. Eine dreieckige Unterkonstruktion fällt dadurch weg. Ihr Durchmesser beträgt sechs Meter. In Gegenden, die von Hurricanes und starken Winden heimgesucht werden, sind solch runde Formen besonders geeignet, da der Wind keine große Angriffsfläche findet.
Wie die Behausungen außerirdischer Lebensformen sitzen diese roten Kugeln in der koreanischen Landschaft. Die Domes sind transportabel und bestehen aus Fiberglas. Eine dreieckige Unterkonstruktion fällt dadurch weg. Ihr Durchmesser beträgt sechs Meter. In Gegenden, die von Hurricanes und starken Winden heimgesucht werden, sind solch runde Formen besonders geeignet, da der Wind keine große Angriffsfläche findet.
Durch eine spezielle Aussparung in der gerundeten Wand kann auch ein hoher, viereckiger Schrank in den Wohnraum integriert werden. Ein Raum mit einer runden Zimmerdecke wirkt gefühlt größer und freier als eine flache Decke mit gleichen Maßen.
5. Jurte
Eine der Halbkugel sehr ähnliche Form haben Jurten. Diese traditionellen Behausungen mongolischer Nomaden haben ebenfalls eine runde Grundfläche. Sie ist aus einem auseinanderziehbaren Scherengitter mit spitz zulaufendem Dach konstruiert. Traditionell wird sie mit Filz und Leinenstoffen ummantelt. Günstiger geht es mit einem PVC-beschichteten Gewebe. Man kann Jurten geschwind auf- und abbauen und im Garten als Gästehaus, Ruhepol oder Atelier nutzen.
Lesen Sie mehr Artikel zum Thema Architektur im Magazin
Eine der Halbkugel sehr ähnliche Form haben Jurten. Diese traditionellen Behausungen mongolischer Nomaden haben ebenfalls eine runde Grundfläche. Sie ist aus einem auseinanderziehbaren Scherengitter mit spitz zulaufendem Dach konstruiert. Traditionell wird sie mit Filz und Leinenstoffen ummantelt. Günstiger geht es mit einem PVC-beschichteten Gewebe. Man kann Jurten geschwind auf- und abbauen und im Garten als Gästehaus, Ruhepol oder Atelier nutzen.
Lesen Sie mehr Artikel zum Thema Architektur im Magazin
Der amerikanische Architekt Richard Buckminster Fuller gilt als Pionier der geodätischen Kugelarchitektur. Auch wenn er nicht der Erfinder ist, hat er doch diese Bauweise maßgeblich geprägt. Sein bekanntestes Bauwerk ist die Kugel „Biosphère“, die er für die Expo 1967 in Montreal errichten ließ. Das Grundgerüst besteht aus Stahldreiecken und hat einen Durchmesser von 76 Metern. Das Besondere: die „Biosphère“ ist keine Halbkugel, sondern eine 3/4-Kugel, die beinahe über den Boden zu schweben scheint. Heute befindet sich in der geodätischen Kuppel ein Wasser- und Umweltmuseum.