Ein Bett wie ein Berg, ein Corian-Eisberg!
Der Mineralwerkstoff Corian war die erste Wahl für ein Bett samt Stauraum in Wien. Fugenlos, samtig – und strahlend weiß
Corian ist das Material aus dem Küchenträume sind – aber nicht nur. In Wien ist daraus ein Bett entstanden, das als Schlafstatt, Raumteiler, Bücherregal, Lichtquelle und Stauraum dient. Wie es dazu kam? Durch einen Tisch und eine Couch. Die hatte der Kunde bereits bei dem Wiener Designerquartett Who Cares?! Design fertigen lassen. Nun fehlte noch ein Bett, das viele Funktionen vereinen sollte. Und da kam den Designern die Idee, den Mineralwerkstoff Corian einzusetzen. Entstanden ist ein Bett wie ein Berg – ein strahlend weißer (aber warmer!) Eisberg, der am Abend in behaglichem Rot erstrahlt.
Das Bett liegt wie ein massiger, weißer Berg im Raum. Doch der Monolith erdrückt den Raum nicht, sondern führt mit seinen Linien sachte durch ihn hindurch. „Wir haben mit unserem Entwurf auch die Wegführung durch das Zimmer neu inszeniert“, so Steinbacher. Entlang des schräg ansteigenden Kopfendes geht es nach hinten zum begehbaren Kleiderschrank. Vom Bett aus ist er tatsächlich nicht zu sehen. Durch die Schräge fällt das Tageslicht vom Fenster selbst in diesen schmalen Raum.
Um vom begehbaren Kleiderschrank ins Bett zu kommen, muss der Hausherr einmal um den monolithischen Einbau herumlaufen.
Zum Fußende hin fällt der Bettrahmen steil ab. So ist die Betthöhe insgesamt normal, aber das Kopfende dennoch rundum geschützt.
Trotz Ecken und Kanten sieht die gesamte Konstruktion eher weich aus. Und so fühlt sie sich auch an, betont Szebeni: „Corian fühlt sich warm und angenehm samtig an.“
Die Rahmenkonstruktion wirkt wie ein Faltenwurf aus großflächigen Dreiecken. Nahtstellen oder Fugen sind keine zu sehen. „Wir haben uns für Corian entschieden, weil sich das Material fugenlos verarbeiten lässt“, erklärt Robin Skala, der Dritte im Designerbunde.
Die Rahmenkonstruktion wirkt wie ein Faltenwurf aus großflächigen Dreiecken. Nahtstellen oder Fugen sind keine zu sehen. „Wir haben uns für Corian entschieden, weil sich das Material fugenlos verarbeiten lässt“, erklärt Robin Skala, der Dritte im Designerbunde.
VORHER: Der Mineralwerkstoff Corian von Dupont lässt sich wie Holz verarbeiten und unter Wärmeeinwirkung auch biegen. Die vorgefertigten Teile wurden vor Ort montiert, verklebt, verschliffen und poliert.
VORHER: Das Team aus Tischlern hat das vorgefertigte Bett gleich im Zimmer aufgebaut. Angefangen mit der höchsten Seitenwand, die direkt an die Zimmerwand montiert wurde, über das Kopfende bis zur Bettkastenkonstruktion.
VORHER: „Die Montage vor Ort hat drei Tage gedauert. Das hängt vor allem mit der Trocknungszeit für die Verklebungen und der abschließenden Politur zusammen“, erläutert Yusuf Yazici, der vierte Mann im Designerteam.
Doch Material ist nicht alles. Erst Designideen machen daraus ein besonderes Möbelstück. Den Wunsch des Kunden nach Stauraum haben die Designer mit Schubkästen unter dem Bett erfüllt. Die Auszüge lassen sich auf eine Seite hin öffnen und bieten Platz für Bettzeug und zusätzliche Decken und Kissen.
Das Bücherregal ist als Einfassung an der Zimmerwand integriert. „Dem Kunden war es wichtig, dass diese Bücher in der Bettkonstruktion einen Platz zugewiesen bekommen“, sagt Szebeni. Die in Leder gebundenen Bücher fallen durch ihre Farbgebung und antike Materialität sofort auf.
Auch für aktuellen Lesestoff, Wecker und Smartphone gibt es eine Ablagefläche. Sie zieht sich als Nische entlang der Wandseite bis um das Kopfende herum.
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In der umlaufenden Nische ist auch die Beleuchtung untergebracht – die einzige im gesamten Raum, klassische Steh- oder Hängeleuchten gibt es nicht.
VORHER: „Wir haben in die Bettkonstruktion Lichtbänder eingearbeitet“, erklärt Yazici. Die Steuerung dafür befindet sich am Kopfende.
So kann der vorwiegend weiße Raum auch in stimmungsvolles rotes Licht getaucht werden.
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In: Wien, Österreich
Auf: 20 Quadratmetern
Experten: Who Cares?! Design
Interessant: Für die Maßanfertigung hat das Team den australischen Dupont Corian Design Award 2015 gewonnen
Das Schlafzimmer des Hausherrn ist ein rund zwanzig Quadratmeter großer Raum. Auf der einen Seite ein Fenster, auf der anderen Seite die Zimmertür und der Durchgang zum begehbaren Kleiderschrank. Eine etwas unruhige Raumsituation, die der Kunde durch ein Einbau-Bett strukturieren wollte. Doch nicht nur das. Das neue Möbelstück sollte zahlreiche Funktionen übernehmen. „Das Bett sollte den begehbaren Kleiderschrank vom Raum trennen“, sagt Marcel Steinbacher. „Aber auch der Bücherschrank sollte Platz haben“, ergänzt Johann Szebeni. Die beiden stellen die Hälfte des Wiener Designerquartetts Who Cares?! Design.