Eine alte Spinnerei wird zum Wohnloft für Kunst und Künstler
Entdecken Sie, wie in Zürich eine Baumwollspinnerei aus der Jahrhundertwende zu einem modernen Loft umgebaut wurde
Bauherrin und Bauherr sind kunstaffin und wollten in ihrer Wohnung auch Platz für einen gastierenden Künstler schaffen. Sie waren für die Vorschläge ihres Architekten Christian Sandweger aus München offen, der aus dem Erdgeschoss einer alten, in den 70er-Jahren verbauten Baumwollspinnerei ein großzügiges Loft mit einem separaten Bereich schuf.
Auf einen Blick
Hier wohnen: ein Paar mit ihren Zwillingskindern
Auf: insgesamt 300 Quadratmetern
In: Zürich
Ausbau- und Umbaukosten: rund 600.000 Euro
Projektdauer: ein halbes Jahr
Besonderheit: Eine alte Baumwollspinnerei wird zum großzügigen Loft mit separatem Künstleratelier
Experte: arcs architekten
Auf einen Blick
Hier wohnen: ein Paar mit ihren Zwillingskindern
Auf: insgesamt 300 Quadratmetern
In: Zürich
Ausbau- und Umbaukosten: rund 600.000 Euro
Projektdauer: ein halbes Jahr
Besonderheit: Eine alte Baumwollspinnerei wird zum großzügigen Loft mit separatem Künstleratelier
Experte: arcs architekten
Der Bauherr wünschte sich ein großzügiges Loft mit flexiblen Wände. Der alte Estrich blieb erhalten, beschädigte Stellen wurden neu ausgegossen und mit flüssigem Wachs schließlich komplett imprägniert. Als die Bauherrin mit Zwillingen schwanger wurde, reagierte der Architekt flexibel und verbaute einige Industrieprofilgläser, die im Kinderzimmer mit blauen Filzvorhängen Sichtschutz gewähren.
„Das Projekt entstand über einen privaten Kontakt des Bauherrn in München“, erzählt Architekt Christian Sandweger. Der Bauherr, der im Finanzwesen tätig ist, zog aus beruflichen Gründen mit der Familie nach Zürich um. Gemeinsam mit dem Paar besuchte der Experte die alte, denkmalgeschützte Baumwollspinnerei. Anfangs war der Bauherr skeptisch und bezweifelte, dass der Ort Potenzial für ein Wohnloft hätte. Die Baumwollspinnerei wurde in den 1970er-Jahren als Lagerstätte genutzt und mit vielen Trockenwänden zugebaut. Ein luftiges Loft war darin nur schwer zu erkennen.
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Originales Mintgrün
„Ich bin dann mehr oder weniger auf Spurensuche gegangen. Es war klar, dass wir die Trockenbauwände entfernen konnten. Die schönen Stahlträger waren mehrmals mit dunkler Farbe lackiert worden. Nach einer Befunduntersuchung konnten wir die ursprüngliche Farbe ausmachen. Das helle Mintgrün, das wir verwendet haben, richtet sich nach der Originalfarbe der schönen Stahlträger“, erzählt Sandweger
„Ich bin dann mehr oder weniger auf Spurensuche gegangen. Es war klar, dass wir die Trockenbauwände entfernen konnten. Die schönen Stahlträger waren mehrmals mit dunkler Farbe lackiert worden. Nach einer Befunduntersuchung konnten wir die ursprüngliche Farbe ausmachen. Das helle Mintgrün, das wir verwendet haben, richtet sich nach der Originalfarbe der schönen Stahlträger“, erzählt Sandweger
Charme mit Estrichgitter
Als Brandschutzsachverständiger war für Architekt Christian Sandweger die Frage nach der Gestaltung der Balkendecke eine besondere Herausforderung: „Die Decke muss laut Brandschutzvorschrift einem 90-minütigen Brand standhalten.“ Die Idee des Estrichgitters erwies sich als sichere und praktische Lösung. Die Gitter dienen den Deckenleuchten und Lautsprechern als Befestigung und verströmen einen speziellen Industriecharme.
Als Brandschutzsachverständiger war für Architekt Christian Sandweger die Frage nach der Gestaltung der Balkendecke eine besondere Herausforderung: „Die Decke muss laut Brandschutzvorschrift einem 90-minütigen Brand standhalten.“ Die Idee des Estrichgitters erwies sich als sichere und praktische Lösung. Die Gitter dienen den Deckenleuchten und Lautsprechern als Befestigung und verströmen einen speziellen Industriecharme.
Segeltuch als Regalverkleidung
„Der Bauherr ist Sportsegler und Sammler in seiner Freizeit“, erzählt der Architekt. Der Experte wollte einen Bezug zu der Leidenschaft des Bauherrn herstellen und verwendete für das lange Regal im Wohnbereich eine ganz besondere Verkleidung: Das Regal ziert das originale, knittrige Segeltuch der Alinghi Yacht, die 2003 als erstes Schweizer Schiff, den legendären America’s Cup gewann.
„Der Bauherr ist Sportsegler und Sammler in seiner Freizeit“, erzählt der Architekt. Der Experte wollte einen Bezug zu der Leidenschaft des Bauherrn herstellen und verwendete für das lange Regal im Wohnbereich eine ganz besondere Verkleidung: Das Regal ziert das originale, knittrige Segeltuch der Alinghi Yacht, die 2003 als erstes Schweizer Schiff, den legendären America’s Cup gewann.
Kunst und Design
Bei der Küche wählte das kunstaffine Paar vier Kuben nach dem Vorbild der Kunst von Donald Judd. Die lange Querbox dient als Arbeitsfläche, die vertikalen Kuben dienen als Stauraum. Die Unterzeile ist komplett aus Schwarzstahl. Dieses Material eignete sich nicht für die Schließmechanik der Schränke und der Architekt suchte nach einer anderen Lösung: „Wir haben über 20 Variationen für die Kuben diskutiert und uns am Ende für einen Kupferüberzug entschieden, der von einem hochwertigen Raumausstatter umgesetzt wurde“, sagt Sandwege. „Es war ein Vorteil, dass der Bauherr nicht auf das Budget schaute, sondern bei unseren Ideen die beste und schönste Lösung befürwortete.“
Bei der Küche wählte das kunstaffine Paar vier Kuben nach dem Vorbild der Kunst von Donald Judd. Die lange Querbox dient als Arbeitsfläche, die vertikalen Kuben dienen als Stauraum. Die Unterzeile ist komplett aus Schwarzstahl. Dieses Material eignete sich nicht für die Schließmechanik der Schränke und der Architekt suchte nach einer anderen Lösung: „Wir haben über 20 Variationen für die Kuben diskutiert und uns am Ende für einen Kupferüberzug entschieden, der von einem hochwertigen Raumausstatter umgesetzt wurde“, sagt Sandwege. „Es war ein Vorteil, dass der Bauherr nicht auf das Budget schaute, sondern bei unseren Ideen die beste und schönste Lösung befürwortete.“
Eltern- und Kinderbad
Das Bad hat einen Erwachsenen- und einen Kinderbereich. Obwohl durch die Vorhänge und die Industrieprofilgläser ein sehr offener Eindruck entsteht, sind alle Flächen schließbar.
Das Bad hat einen Erwachsenen- und einen Kinderbereich. Obwohl durch die Vorhänge und die Industrieprofilgläser ein sehr offener Eindruck entsteht, sind alle Flächen schließbar.
Industrieprofilgläser
Für die Trennung einzelner Wohnbereiche entschied sich der Bauherr für 30 Zentimeter breite Industrieprofilgläser, die Privatsphäre und Rückzug in dem großen offenen Raum ermöglichen.
Für die Trennung einzelner Wohnbereiche entschied sich der Bauherr für 30 Zentimeter breite Industrieprofilgläser, die Privatsphäre und Rückzug in dem großen offenen Raum ermöglichen.
Energieeffizent
„Die Hülle des Lofts ist energetisch hochwertig. Die Außenwände sind aus dicken Natursteinmauern, innenseitig wurden Trockenbauwände mit 20 Zentimeter Dämmung angebracht. Die Holz-Alu-Fenster wurden in der Originalgröße eingebaut, energieeffizient, nach dem neuesten Standard. Im ganzen Loft wurde eine Fußbodenheizung verlegt“, erklärt Architekt Christian Sandweger.
„Die Hülle des Lofts ist energetisch hochwertig. Die Außenwände sind aus dicken Natursteinmauern, innenseitig wurden Trockenbauwände mit 20 Zentimeter Dämmung angebracht. Die Holz-Alu-Fenster wurden in der Originalgröße eingebaut, energieeffizient, nach dem neuesten Standard. Im ganzen Loft wurde eine Fußbodenheizung verlegt“, erklärt Architekt Christian Sandweger.
Kunstatelier im Loft
Die Frau des Bauherrn ist Galeristin und das Paar wünschte sich einen Artist-in-Residence innerhalb des Lofts.
Neben dem originalen, dicken Natursteingemäuer befindet sich der Gang zu dem separaten Bereich für den gastierenden Künstler. Die Privatsphäre des Gastes sollte geachtet werden, deswegen baute Christian Sandweger einen Kubus mit Bad, Schlafkoje und einem großen Arbeitsatelier mit einem separaten Eingang ein.
Die Frau des Bauherrn ist Galeristin und das Paar wünschte sich einen Artist-in-Residence innerhalb des Lofts.
Neben dem originalen, dicken Natursteingemäuer befindet sich der Gang zu dem separaten Bereich für den gastierenden Künstler. Die Privatsphäre des Gastes sollte geachtet werden, deswegen baute Christian Sandweger einen Kubus mit Bad, Schlafkoje und einem großen Arbeitsatelier mit einem separaten Eingang ein.
Separater Eingang
Aufgrund der strengen Brandschutzbestimmungen brachte der Architekt spezielle Schutzschichten an Decke und Wand an. Das historische Gemäuer wurde soweit wie möglich aufgrund des Denkmalschutzes erhalten, „nur Fehlstellen wurden ausgebessert“, sagt Sandweger.
Aufgrund der strengen Brandschutzbestimmungen brachte der Architekt spezielle Schutzschichten an Decke und Wand an. Das historische Gemäuer wurde soweit wie möglich aufgrund des Denkmalschutzes erhalten, „nur Fehlstellen wurden ausgebessert“, sagt Sandweger.
Symbiose von Alt & Neu
Das separate Bad des Künstlers wurde einfach und puristisch gehalten. Der Experte wollte das moderne Design auf dem alten Mauerwerk als Gegensatz inszenieren. Die schmale Heiztuchstange erinnert an eine Schiffsleiter.
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Das separate Bad des Künstlers wurde einfach und puristisch gehalten. Der Experte wollte das moderne Design auf dem alten Mauerwerk als Gegensatz inszenieren. Die schmale Heiztuchstange erinnert an eine Schiffsleiter.
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