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Diese Fragen sollten Sie sich vor dem Bauen stellen
Über Fragen lässt sich viel erfahren – sowohl über die eigenen Bedürfnisse als auch den passenden Profi
Eva Bodenmüller
22. September 2023
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm! Der deutsche Titelsong der Sesamstraße bringt es auf den Punkt, generell im Leben und besonders beim Bauen. Denn wer sich in das Wagnis Eigenheim stürzt, muss die richtigen Fragen stellen – sich selbst und den Profis. Nur so können Architekt:innen maßgeschneiderten Wohnraum entwerfen. Doch was sind die „richtigen“ Fragen? Wir haben uns bei Bauprofis erkundigt.
Wie stelle ich mir das schönste Leben vor? Diese Frage richtet Anja Redeker vom Architekturbüro Hamburger Hütten an Bauwillige. „Die meisten denken dann gleich ans Wohnen und geben Antworten zu Garten oder Rückzugsorten“, erzählt die Architektin. Dabei geht es ihr um mehr als das.
Grundsätzlich haben viele Menschen einen Traum vom Eigenheim. Aber angesichts der hohen Kosten fallen eventuell andere, ebenso wichtige Wünsche hinten runter, können nicht mehr realisiert werden. Genau genommen prüft diese Frage: Was ist mir wichtig im Leben? Ist es tatsächlich das eigene Haus? Oder etwas ganz anderes? Vielleicht reicht ja eine bessere Organisation der bisherigen Wohnsituation, um das eigene Leben schöner zu gestalten.
Finden Sie hier Architekt:innen für Ihre individuellen Bedürfnisse
Grundsätzlich haben viele Menschen einen Traum vom Eigenheim. Aber angesichts der hohen Kosten fallen eventuell andere, ebenso wichtige Wünsche hinten runter, können nicht mehr realisiert werden. Genau genommen prüft diese Frage: Was ist mir wichtig im Leben? Ist es tatsächlich das eigene Haus? Oder etwas ganz anderes? Vielleicht reicht ja eine bessere Organisation der bisherigen Wohnsituation, um das eigene Leben schöner zu gestalten.
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Was sind meine echten Bedürfnisse? Einen Schritt weiter geht die Frage nach den eigenen Bedürfnissen. Wohnmagazine geben Anregungen, wie Wohnen aussehen kann. Was davon die eigenen Wünsche erfüllt, kann sehr unterschiedlich sein.
Es ist oft schwierig zu erkennen, was man wirklich möchte, wie Marc Hensel von Cama A festgestellt hat: „Viele kennen ihre eigenen Bedürfnisse heute nicht mehr. Dann werden eher Oberflächlichkeiten wie Carport oder Kücheninsel genannt. Aber braucht eine Familie wirklich drei Bäder? Das ist nicht nachhaltig.“
Der Wunsch nach altersgerechtem Wohnen, barrierefrei auch mit Rollator oder eine bodengleiche Dusche sind ebenfalls oft genannte Wünsche, so Hensel. Hier gilt es, die aktuellen Bedürfnisse mit einer vorausschauenden Planung zu vereinen.
Es ist oft schwierig zu erkennen, was man wirklich möchte, wie Marc Hensel von Cama A festgestellt hat: „Viele kennen ihre eigenen Bedürfnisse heute nicht mehr. Dann werden eher Oberflächlichkeiten wie Carport oder Kücheninsel genannt. Aber braucht eine Familie wirklich drei Bäder? Das ist nicht nachhaltig.“
Der Wunsch nach altersgerechtem Wohnen, barrierefrei auch mit Rollator oder eine bodengleiche Dusche sind ebenfalls oft genannte Wünsche, so Hensel. Hier gilt es, die aktuellen Bedürfnisse mit einer vorausschauenden Planung zu vereinen.
Wie sieht mein Alltag aus? Die Frage nach den eigenen Bedürfnissen erscheint vielleicht etwas abstrakt. Konkreter wird es mit der Frage nach dem Alltag. Denn Wohnen bedeutet ja immer auch Alltag.
Beim Umbau eines Hauses in Berlin-Biesdorf war Charlotte Wiessner von Carlo Berlin erstaunt, dass der Bauherr oft „die berühmte und durchaus berechtigte Frage stellte, wie man diese oder jene Ecke putzen soll.“
Abgesehen davon nützt diese Frage auch, seine eigenen Wünsche zu hinterfragen. Brauche ich zu Hause eine Bar, wenn ich lieber ausgehe? Muss die Küche zwanzig Quadratmeter haben, wenn nur Frühstück und Abendbrot hier zubereitet werden? „Die Menschen haben oft Angst, in etwas Außergewöhnlichem zu wohnen. Aber die Wohnqualität ist definitiv besser, wenn der Wohnraum an die individuellen Bedürfnisse angepasst ist“, so Hensel.
Beim Umbau eines Hauses in Berlin-Biesdorf war Charlotte Wiessner von Carlo Berlin erstaunt, dass der Bauherr oft „die berühmte und durchaus berechtigte Frage stellte, wie man diese oder jene Ecke putzen soll.“
Abgesehen davon nützt diese Frage auch, seine eigenen Wünsche zu hinterfragen. Brauche ich zu Hause eine Bar, wenn ich lieber ausgehe? Muss die Küche zwanzig Quadratmeter haben, wenn nur Frühstück und Abendbrot hier zubereitet werden? „Die Menschen haben oft Angst, in etwas Außergewöhnlichem zu wohnen. Aber die Wohnqualität ist definitiv besser, wenn der Wohnraum an die individuellen Bedürfnisse angepasst ist“, so Hensel.
Wer oder was braucht seinen Platz? Platz für alle Familienmitglieder, eventuell Gäste sollte im Wohnraum schon sein. Doch wie viel davon? Für wen? Und wozu?
Hensel, der sein eigenes Familienwohnen mit viel Gemeinschafts- und wenig Individualfläche organisiert hat, fragt: „Müssen Kinderzimmer mehr als sechzehn Quadratmeter haben, wenn die Kinder doch aus dem Haus herauswachsen?“ Dennoch sollte für alle genug Platz sein, auch um zwei Stunden in Ruhe mit der weit entfernt lebenden Schwester telefonieren zu können.
„Wichtig ist auch, an Stauraum zu denken“, rät Redeker. „Wo finden Geschenkpapier oder das Cello ihren Platz? Wohin mit dem Putzzeug?“ Fragen, die die Baufamilie sammeln kann, um sie dann mit den Profis zu besprechen.
Hensel, der sein eigenes Familienwohnen mit viel Gemeinschafts- und wenig Individualfläche organisiert hat, fragt: „Müssen Kinderzimmer mehr als sechzehn Quadratmeter haben, wenn die Kinder doch aus dem Haus herauswachsen?“ Dennoch sollte für alle genug Platz sein, auch um zwei Stunden in Ruhe mit der weit entfernt lebenden Schwester telefonieren zu können.
„Wichtig ist auch, an Stauraum zu denken“, rät Redeker. „Wo finden Geschenkpapier oder das Cello ihren Platz? Wohin mit dem Putzzeug?“ Fragen, die die Baufamilie sammeln kann, um sie dann mit den Profis zu besprechen.
Vertraue ich meiner Architektin, meinem Architekten und verstehen wir uns?
Ohne Vertrauen geht beim Bau nichts. „Wer baut, sollte sich der Expertise von Architekt:innen hingeben, Vertrauen haben. Mit ihrem Wissen sind sie für das Raumprogramm und die Flächennutzung, Ökologie und Ökonomie sowie die Materialwahl bestens gerüstet“, betont Hensel.
„Architekt:innen können bauen, aber es geht darum, ob sie die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Klientel verstehen“, sagt auch Roberto Carnevale von arc-studio carnevale. Er selbst stellt sich insbesondere die Frage, ob er wohl nach dem Bauen zum Grillen eingeladen wird. Das geschieht dann, wenn die Baufamilie Spaß am Planungs- und Bauprozess hat, offen für neue Ideen ist. Denn auch die Profis wollen mit ihren Projekten wachsen, an ihre Grenzen gehen. Und wenn es passt, werden sich alle nach vollendeter Arbeit auch am Grill noch gut verstehen.
Welche Fragen haben Sie sich gestellt, bevor Sie gebaut, umgebaut, modernisiert, renoviert haben? Nutzen Sie gerne die Kommentarspalte.
Ohne Vertrauen geht beim Bau nichts. „Wer baut, sollte sich der Expertise von Architekt:innen hingeben, Vertrauen haben. Mit ihrem Wissen sind sie für das Raumprogramm und die Flächennutzung, Ökologie und Ökonomie sowie die Materialwahl bestens gerüstet“, betont Hensel.
„Architekt:innen können bauen, aber es geht darum, ob sie die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Klientel verstehen“, sagt auch Roberto Carnevale von arc-studio carnevale. Er selbst stellt sich insbesondere die Frage, ob er wohl nach dem Bauen zum Grillen eingeladen wird. Das geschieht dann, wenn die Baufamilie Spaß am Planungs- und Bauprozess hat, offen für neue Ideen ist. Denn auch die Profis wollen mit ihren Projekten wachsen, an ihre Grenzen gehen. Und wenn es passt, werden sich alle nach vollendeter Arbeit auch am Grill noch gut verstehen.
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