Wohnen in gebrauchter Architektur: 5 Tücken von Altbauwohnungen
Wie mit Sachverstand, guten Ideen und manchmal auch Kompromissen in alte Räume modernes Leben einzieht
Hohe Zimmerdecken und Holzböden wie in Häusern aus der Gründerzeit, funktionale Grundrisse in Mehrparteienhäusern der 1960er-Jahre oder schlichte Betonplattenbauten der 1970er-Jahre – eine Wohnung im Altbau kann charmant sein. Sie hat aber auch ihre Zipperlein. Je nach Alter sind das mal mehr, mal weniger. Wer sich darauf einlässt, kann aus Altbauwohnungen ganz individuelle Schmuckstücke machen.
1. Renovierungssünden. Überraschungen kann es in Altbauwohnungen geben, wenn die Vorbesitzer:innen Renovierungen nicht ganz sachgemäß durchgeführt haben. In einer von Espanyolet renovierten Wohnung im Osten Berlins waren es die Sanitärinstallationen in Küche und Bad, die unsachgemäß montiert waren. Sie mussten erst zurückgebaut und dann neu aufgebaut werden.
2. Wände, die nicht verändert werden dürfen oder können. Nicht immer passt der vorgegebene Grundriss zu den Wohnideen der neuen Bewohner:innen. Nicht immer lässt sich daran etwas ändern, weil etwa der Denkmalschutz oder die Kosten dagegen sprechen.
In einer Wohnung in Berlin-Halensee hat Imke Laux von Laux Interiors zwar aus Kostengründen von einem Durchbruch zwischen Küche und Wohnzimmer abgesehen. Die Küche wirkt durch die zum Flur vergrößerte Öffnung heute dennoch großzügig.
Benötigen Sie Profis für Ihr Haussanierung-Projekt?
Lassen Sie Houzz die besten Expert*innen für Sie finden
Lassen Sie Houzz die besten Expert*innen für Sie finden
3. Kleine Fenster. Mehr Tageslicht in die Räume zu bringen und dafür die Fenster zu vergrößern, ist machbar. Erfordert aber nicht nur die Zustimmung der Bauaufsicht und gegebenenfalls der Denkmalschutzbehörde, sondern auch die der Eigentümergemeinschaft.
In einer Wohnung in Berlin-Prenzlauer Berg haben Barth und Breker Architekten diese Genehmigungen erhalten. Zum Hinterhof konnten mehrere Fensterbrüstungen entfernt und die Fenster dadurch bodentief ausgeführt werden. So fällt erheblich mehr Tageslicht in die Räume.
4. Keine Fußbodenheizung. Auch ohne Denkmalschutz kann es in Wohnkomplexen Auflagen geben, die den Eigentümer:innen nicht alle Freiheiten lassen. Bei der Renovierung einer achtzig Quadratmeter großen Familienwohnung in Nürnberg wurde zwar der Fußboden erneuert, eine Fußbodenheizung war dennoch nicht möglich. Die Heizkörper samt Zähler mussten erhalten bleiben. Innenarchitektin Kristin Keppler hat sich dennoch etwas einfallen lassen: Über einige der Heizkörper hat sie Bretter montieren lassen, die als Ablage oder zusätzliche Sitzfläche dienen.
5. Fehlender Schallschutz. Trittschallschutz erhöht den Wohnkomfort, weil eben nicht jeder Schritt der Nachbar:innen mitverfolgt werden muss. Häufig ist er aber in Altbauten nicht vorhanden. Bei der Sanierung des Fußbodens sollte dieser Mangel immer behoben werden – auch wenn davon vor allem die Nachbarwohnungen profitieren. Immerhin wird damit ein Grundstein für gute, weil ruhige Nachbarschaft gelegt. Bei der Sanierung einer Wohnung in München-Schwabing haben die Expertinnen von Pur Architekten Wände und Fußboden aufwendig schallgedämmt.
Verraten Sie gerne in den Kommentaren: Mit welchen Tücken hatten Sie bei Umbau oder Renovierung Ihres Altbaus zu kämpfen?
Verraten Sie gerne in den Kommentaren: Mit welchen Tücken hatten Sie bei Umbau oder Renovierung Ihres Altbaus zu kämpfen?