Innenausbau
Wie sinnvoll sind … abgehängte Decken?
Lieber mehr Raum nach oben oder weniger? Was für und was gegen abgehängte Decken spricht.
Abgehängte Decken sind nicht nur was für vier Meter hohe Altbauwohnungen. Selbst bei einer Raumhöhe knapp über dem zulässigen Mindestmaß (nach der Musterbauordnung sind das 2,40 m) kann sich die Deckenverkleidung lohnen, wenn dadurch etwa Leitungen verdeckt oder Einbaustrahler möglich werden. Doch wo liegen tatsächlich die Vorteile abgehängter Decken – und wo die Nachteile?
Was für eine abgehängte Decke spricht
- Indem sich durch eine niedrigere Deckenhöhe das Raumvolumen verringert, muss auch weniger Volumen beheizt werden. Das bedeutet Einsparungen bei den Heizkosten.
- Niedrigere Räume wirken heimeliger und gemütlicher, zumindest wenn die Proportionen insgesamt stimmen.
- Die beim Abhängen eingezogene Ebene lässt zusätzlichen Stauraum entstehen – sofern der Raum zuvor recht hoch war. Allerdings ist Vorsicht geboten: Die Zwischendecke muss ausreichend stabil, oder das Staugut nicht zu schwer sein.
- Es kommt mehr Ruhe in den Raum, wenn mit der Abhängung Rohre und Versorgungsleitungen verdeckt werden können.
- Durch eine abgehängte Decke werden auch nachträglich Einbaustrahler möglich.
- Verbesserter Schallschutz: Hohe Räume haben häufig ein Akustikproblem. Durch das Abhängen, vor allem mit offenporigen Materialien wie Holz, kann die Akustik verbessert werden. Dafür eignen sich aber auch Vorhänge und generell mehr Stoff im Raum.
In dieser Berliner Altbauwohnung wurde die Küche verlegt. Die Stränge für Frischwasser und Abwasser werden nun über die Rückwand nach oben geführt und unter der abgehängten Decke bis zu den bestehenden Ver- und Entsorgungssträngen im Bad geführt.
Was gegen abgehängte Decken spricht
- Der Luftraum im Zimmer verkleinert sich, was beispielsweise dazu führen kann, dass häufiger die Fenster geöffnet werden müssen.
- Werden Decken abgehängt, geht schnell der Altbaucharme einer Wohnung verloren. Umso mehr, wenn dadurch vorhandener Stuck aus dem Sichtfeld verschwindet.
- Es kann passieren, dass die Großzügigkeit des Raums verloren geht und sich die Raumproportionen generell ungünstig verändern. Große Räume wirken bei niedriger Zimmerhöhe schnell gedrungen, schlimmstenfalls entsteht eine klaustrophobische Atmosphäre. Dagegen profitieren kleinere Räume oftmals durch eine niedrigere Decke, die Proportionen werden stimmiger.
- Der ungenutzte Hohlraum über der Abdeckplatte ist ein idealer Sammelplatz für Staub und Schmutz und eventuell auch allerlei Getier.
Tipps für die Entscheidung für oder gegen eine abgehängte Decke
- Prüfen Sie vorab, ob durch eine eingezogene zusätzliche Decke Fenster verdeckt werden oder sich nicht mehr richtig öffnen lassen.
- Probieren Sie aus, bei welcher Zimmerhöhe Sie sich im Raum noch wohlfühlen und prüfen Sie dann, ob eine abgehängte Decke überhaupt zu Ihrem Raumempfinden passt.
- Überlegen Sie, ob Sie den Raum über der Zwischendecke nutzen wollen und falls ja, wie Sie zu diesem Raum Zugang bekommen.
- Wenn Sie zugleich Stauraum schaffen wollen, reicht es eventuell aus, nur einzelne Räume wie etwa den Flur abzuhängen.