Gartenstile kurz erklärt: Der minimalistische Garten
Klare Linien, wenige Pflanzen, ausgefallene Blattformen und Steine, ein feines Gespür für Proportionen: So ist weniger auch im Garten mehr
Während minimalistische Inneneinrichtung seit Jahren boomt, sind minimalistische Gärten noch in der Minderzahl. Selbst Besitzer minimalistischer Häuser wünschen sich oft einen üppigen Garten. Einen Garten minimalistisch zu gestalten, bedeutet jedoch nicht wüste Leere, sondern Reduktion auf das Wesentliche. Minimalistische Gärten zeichnen sich durch eine klare Formensprache und eine reduzierte Material- und Pflanzenauswahl aus. Ein Überblick über die Herkunft des Stils, seine wichtigsten Merkmale und Elemente.
Auch die japanischen Gärten, besonders die Trockengärten (oft auch Zengärten genannt), haben die Ästhetik des minimalistischen Gartens beeinflusst.
Was ist typisch für den minimalistischen Garten?
Der minimalistische Garten weist keine Achse und auch keinen symmetrischen Aufbau auf. Typisch sind geometrische, klare Formen ohne Schnörkel. In den meisten Gärten herrscht der rechte Winkel vor, das ist allerdings nicht zwingend notwendig.
Ein guter minimalistischer Garten steht in Bezug zu der ihn umgebenden Landschaft. In diesem Beispiel, einem Projekt von Bushman Dreyfus Architects in East Aurora, NY, ist die geborgte Landschaft besonders schön durch ein Mauerfenster in Szene gesetzt.
Der minimalistische Garten weist keine Achse und auch keinen symmetrischen Aufbau auf. Typisch sind geometrische, klare Formen ohne Schnörkel. In den meisten Gärten herrscht der rechte Winkel vor, das ist allerdings nicht zwingend notwendig.
Ein guter minimalistischer Garten steht in Bezug zu der ihn umgebenden Landschaft. In diesem Beispiel, einem Projekt von Bushman Dreyfus Architects in East Aurora, NY, ist die geborgte Landschaft besonders schön durch ein Mauerfenster in Szene gesetzt.
Wenige Gestaltungselemente und ein Gefühl für Raum und Proportionen sind Eigenschaften, die sowohl den Zengarten als auch den minimalistischen Garten auszeichnen. Auch der Kontrast zwischen von Menschenhand geschaffenem und natürlichen Formen ist ein immer wiederkehrendes Stilmerkmal, das bei beiden anzutreffen ist.
Der rechte Winkel von Gebäuden, Terrasse oder Einfassungen kontrastiert dabei eine außerhalb liegende Landschaft oder ein im Garten stehendes Gehölz, seine Blatt- und Zweigstruktur, oder auch einen Felsen.
Der rechte Winkel von Gebäuden, Terrasse oder Einfassungen kontrastiert dabei eine außerhalb liegende Landschaft oder ein im Garten stehendes Gehölz, seine Blatt- und Zweigstruktur, oder auch einen Felsen.
Die Farbpalette ist zurückhaltend; ebenso ist die Pflanzen- und Materialauswahl reduziert. Als Materialien kommen hochwertige und auch moderne Materialien zum Einsatz: Beton, Stahl, Glas, Holz, Naturstein. Man darf und soll dem Garten ansehen, aus welcher Zeit er stammt.
Ein minimalistischer Garten kann Pflanzen haben, sie sind jedoch kein Muss. Wichtig sind Oberflächen und Strukturen – schön zu sehen an dieser abwechslungsreich gestalteten Natursteinwand des „Haus S“ von Stephan Maria Lang Architektur.
Welche Pflanzen passen zum minimalistischen Gartenstil?
Die Bepflanzung steht nicht so sehr im Vordergrund, sondern ist nur ein Element unter vielen. Dadurch macht der minimalistische Garten im Jahreszeitenverlauf weniger Wandel durch als beispielsweise der romantische Garten.
Hier eine strenge, aber abwechslungsreiche Komposition mit dem Dickblattgewächs Dudleya pulverulenta in klarlinigen Pflanzgefäßen auf einer Terrasse aus Ipé-Holz.
Die Bepflanzung steht nicht so sehr im Vordergrund, sondern ist nur ein Element unter vielen. Dadurch macht der minimalistische Garten im Jahreszeitenverlauf weniger Wandel durch als beispielsweise der romantische Garten.
Hier eine strenge, aber abwechslungsreiche Komposition mit dem Dickblattgewächs Dudleya pulverulenta in klarlinigen Pflanzgefäßen auf einer Terrasse aus Ipé-Holz.
Generell passen zum minimalistischen Stil ausgesuchte Einzelpflanzen mit architektonischem Wuchs oder auffälliger Färbung – oder ein geschickt platzierter Obstbaum. In diesem Fall war der Kirschbaum vermutlich da, bevor Rott Schirmer Partner die Atriumvilla in Reislingen bauten.
Weil meist nur wenige Pflanzen ins Spiel kommen, ist die Auswahl umso wichtiger. Wenn wie hier nur ein einziges größeres Gehölz einen Akzent auf der Terrasse setzt, sollte es vielleicht kein Allerweltsgehölz sein. Oft werden auch speziell geschnittene Formgehölze eingesetzt.
Auch besondere Blattfarben wie rotes Laub und spannende Herbstfärbungen setzen Kontraste, hier ein rotlaubiger Fächer-Ahorn Acer palmatum ‘Twombly’s Red Sentinel’.
Flächige Bepflanzungen in zurückhaltenden Farben und wenige Arten dominieren – wie hier weiß blühende Hortensien und Japanisches Berggras (Hakonechloa macra ‘Albostriata’).
Es lässt sich allgemein sagen, dass Struktur und Textur im Vordergrund stehen. Blätter sind dabei wichtig, nicht nur die Blüte, deshalb machen sich Gräser und Bambus so gut in minimalistischen Gärten.
Es lässt sich allgemein sagen, dass Struktur und Textur im Vordergrund stehen. Blätter sind dabei wichtig, nicht nur die Blüte, deshalb machen sich Gräser und Bambus so gut in minimalistischen Gärten.
In diesem australischen Gartenbeispiel sind die Pflanzflächen klar umgrenzt und wiederholen sich in schmalen, langgezogenen Streifen. Nicht die Einzelpflanze ist hier wichtig, sondern der Kontrast in Struktur und Textur der einzelnen Felder untereinander. Hier wurden ortstypische Pflanzen gewählt, das Ganze ließe sich aber auch mit heimischen Stauden verwirklichen.
Minimalistische Gartengestaltung birgt die Gefahr, leer, kalt und langweilig zu wirken und ist damit immer eine Gratwanderung. Wie leer ist zu leer?
Durch deutliche Akzente, hochwertige Materialien und Topqualität bei der Verarbeitung und Pflege kann man der Gefahr entgegenwirken. Moderne Gärten benutzen häufig minimalistische Elemente, sind aber nicht bis in die Blattspitzen reduziert.
Damit die Gestaltung nicht beliebig und austauschbar wird, bietet es sich an, mit dem Design eine persönliche Verbindung zum Gartenbesitzer herzustellen, die Geschichte des Geländes zu erzählen oder die der Region, in der der Garten liegt. Das gelingt beispielsweise durch Verwendung regionaler Materialien.
Durch deutliche Akzente, hochwertige Materialien und Topqualität bei der Verarbeitung und Pflege kann man der Gefahr entgegenwirken. Moderne Gärten benutzen häufig minimalistische Elemente, sind aber nicht bis in die Blattspitzen reduziert.
Damit die Gestaltung nicht beliebig und austauschbar wird, bietet es sich an, mit dem Design eine persönliche Verbindung zum Gartenbesitzer herzustellen, die Geschichte des Geländes zu erzählen oder die der Region, in der der Garten liegt. Das gelingt beispielsweise durch Verwendung regionaler Materialien.
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Haben Sie auch einen minimalistischen Garten? Zeigen Sie uns ein Foto!
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Der Modernismus, die Bauhaus- Ära und die Ästhetik der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts haben ihre Spuren in der Gestaltung von zeitgenössischen minimalistischen Gärten hinterlassen. Die Reduktion auf das Wesentliche, klare Formen, einfache Schnitte rückten seinerzeit in den Fokus vieler Gestaltungsdisziplinen, von der Mode bis zur Einrichtung.
Was ist eigentlich… der Bauhaus-Stil? >>>