Houzzbesuch
Houzzbesuch: Fabelhaft farbige Fifties
Nach einer Rundumerneuerung erstrahlt dieses Haus im französischen Bordeaux im modernen Midcentury-Look – mit skandinavischem Einfluss!
Lange reiste Interior-Designerin Ninou Étienne in der Welt umher, bis sie sich schließlich in Südfrankreich niederließ, genauer: in Bordeaux. Vor zwei Jahren schließlich kaufte sie dort ein Haus, das zwar schön zentral gelegen ist – nach zehnjährigem Leerstand allerdings dringend saniert werden musste. „Das Haus war sehr dunkel, die Räume waren klein und ungünstig aufgeteilt, in allen lag abgegriffene Auslegeware. Zunächst ging es also darum, Tageslicht ins Haus zu bringen und die Räume zu öffnen. Ich wünschte mir einen großzügigen, freundlichen und funktionalen Wohnbereich – mir blieb also gar nichts anderes übrig, als das gesamte Haus komplett umzubauen“, erzählt Étienne.
Bei der Einrichtung ließ sie sich vor allem vom skandinavischen Midcentury-Design inspirieren, aber nicht nur: Stile unterschiedlicher Herkunft und Zeiten treffen hier aufeinander, es ist eine Melange von den Fifties bis zur Gegenwart.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Interior-Designerin Ninou Étienne mit ihrer Familie
Wo: im Zentrum von Bordeaux, rechtes Garonne-Ufer, Frankreich
Größe: 250 Quadratmeter (15 Zimmer auf drei Etagen)
Besonderheit: Nach dem Tod des einstigen Eigentümers, eines Architekten, stand das Haus zehn Jahre lang leer.
Bei der Einrichtung ließ sie sich vor allem vom skandinavischen Midcentury-Design inspirieren, aber nicht nur: Stile unterschiedlicher Herkunft und Zeiten treffen hier aufeinander, es ist eine Melange von den Fifties bis zur Gegenwart.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Interior-Designerin Ninou Étienne mit ihrer Familie
Wo: im Zentrum von Bordeaux, rechtes Garonne-Ufer, Frankreich
Größe: 250 Quadratmeter (15 Zimmer auf drei Etagen)
Besonderheit: Nach dem Tod des einstigen Eigentümers, eines Architekten, stand das Haus zehn Jahre lang leer.
„Als wir das Haus übernahmen, war die Küche gelb gestrichen. Das Sonnige daran gefiel mir so gut, dass ich exakt denselben Ton wieder wählte.“ Damit das Gelb so richtig schön zur Geltung kommt, kombinierte es Étienne mit schwarzen Fliesen. „Eines der wenigen Elemente, die ich an Ort und Stelle ließ, war die große Dunstabzugshaube.“
Küchenzeile: Ikea, Geräte: Smeg
Küchenzeile: Ikea, Geräte: Smeg
Auf der Suche nach den passenden Küchenmöbeln fand die leidenschaftliche Schnäppchenjägerin unter anderem diesen Resopal-Tisch aus den Siebzigern und den Holzstuhl mit Skaї-Bezug.
Das praktische schwarze Metall-Regal ist von Mathieu Matégot, einem Kult-Designer aus den Fifties, der für seine Kreationen aus perforierten Metall bekannt ist, die heute teils vom dänischen Hersteller Gubi wiederaufgelegt werden. Hier an der gelben Wand setzt es einen schönen grafischen Akzent.
Wandregal: „Dedal“, Gubi
Wandregal: „Dedal“, Gubi
„Bei den Accessoires mag ich es gern verspielt“, so Étienne. Das sieht man unter anderem an der leicht makaberen Wahl des Schneidebretts – bei Medizinstudenten sicher ein Volltreffer.
Die meisten Gegenstände in dem gemütlichen Wohnzimmer waren echte Schnäppchen, der grafische schwarz-weiße Teppich wurde etwa bei Ikea gekauft.
Teppich: „Lappjung Ruta”, Ikea
Teppich: „Lappjung Ruta”, Ikea
„Den Sessel habe ich auf einem Flohmarkt gefunden und anschließend von Laura Cawte, einer befreundeten Polsterin, neu beziehen lassen. Den Totenschädel habe ich in einem Londoner Kuriositäten-Kabinett entdeckt, allerdings ohne Krone. Die kam erst später dazu, und zwar nach einer Party bei uns zu Hause“, erzählt Étienne.
Polsterstoff: „Hayward“, Sanderson
Polsterstoff: „Hayward“, Sanderson
Für das richtige Licht im Essbereich sorgt eine extravagante Hängeleuchte der französischen Designerin Constance Guisset – mittlerweile ist die 2010 entworfene Leuchte ein echtes Kultobjekt, ein neuer Klassiker. Den Tisch aus recyceltem Glas und Metallrohr brachte Étienne aus London mit, wo sie vorher gelebt hat. Die Dielen wurden, wie überall im Haus, abgeschliffen und neu versiegelt.
Hängeleuchte: „Vertigo“, Constance Guisset, Petite Friture
Hängeleuchte: „Vertigo“, Constance Guisset, Petite Friture
„Hier war vorher ein riesiger Kamin. Weil er uns aber einfach zu groß war, ersetzten wir ihn durch diesen Ofen.“ Vor der Feuerstelle richtete Étienne eine gemütliche kleine Sitzecke ein, bestehend aus einem Kuhfell als Teppich, den sie auf einem Flohmarkt fand, und zwei Acapulco Stühlen, die sie bei der Einrichtungskette Leroy Merlin kaufte.
Kaminofen: Nestor Martin
Kaminofen: Nestor Martin
„Wo jetzt mein Arbeitszimmer ist, hatte schon der Voreigentümer, der Architekt war, sein Büro. Sogar eines seiner Möbelstücke habe ich behalten, allerdings habe ich es vorher aufgearbeitet.“
Eine Wand hat Étienne mit der wunderbaren Tapete „Mediterranea“ mit Jerusalem-Motiv des großen Künstlers und Innenarchitekten Piero Fornasetti versehen.
Tapete: Cole & Son
Tapete: Cole & Son
Die Steintreppe bekam einen neuen Anstrich, und die gerahmten Bilder an der Wand zeigen berühmte Architektur-Projekte aus den Fünfzigern.
„Im Schlafzimmer entschied ich mich für ein knalliges Türkis. Außerdem wollte ich, dass der Raum meine Reiseleidenschaft widerspiegelt. Dafür habe ich verschiedenste Accessoires und Möbel aus aller Welt miteinander kombiniert“, erzählt Étienne. So zum Beispiel die Truhe aus Kiefernholz, den Art-Déco-Schminktisch sowie eine Beichtstuhl-Tür, die jetzt in das angrenzende Ankleide- und Badezimmer führt.
Für den Sitzbereich im Schlafzimmer wählte Étienne Rattan-Möbel, die eine leichte und gemütliche Atmosphäre schaffen.
„Um das Badezimmer zu vergrößern, haben wir beide Räume zusammengelegt und anschließend einen einfachen Holzrahmen mit Fensterglas eingesetzt. So ist jetzt der gesamte Raum schön hell“, erklärt Étienne.
Auch für das Hautbadezimmer wählte sie eine Tapete von Piero Fornassetti – diesmal mit dem Motiv „Variazione“ .
Tapete: Cole & Son
Tapete: Cole & Son
Die freistehenden Waschbecken und die Badewanne stammen vom Flohmarkt. Im Ankleidebereich kamen einige der alten Türen des Hauses zum Einsatz.
Das Kinderzimmer wirkt frisch und strahlt viel Leichtigkeit aus. Vor dem Umbau war hier eine Küche. „Früher gab es auf jeder Etage eine“, so Étienne.
Hinter der blauen Glastür verbirgt sich ein kleines Badezimmer.
Die Fliesen dort sind noch im Originalzustand erhalten – und an dem hübschen Steinwaschbecken machen sogar Zähneputzen und Katzenwäsche Spaß!
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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