Houzzbesuch: Wo die Liebe im Glashaus sitzt
Zwei frisch verheiratete Kreative träumten vom Sternenhimmel – und bauten sich aus recycelten Fenstern ein Haus mit Durchblick
Lilah Horwitz und Nick Olson hätten nicht zu träumen gewagt, dass diese kleine Skizze auf einer Serviette, hingekritzelt bei einem ihrer ersten Dates, eines Tages real würde. Die beiden Kreativen – Horwitz ist Designerin, Olson Fotograf – malten sich damals aus, wie sie ein ganzes Haus aus alten Fenstern bauen würden. „Es war einfach eine kleine, alberne Zeichnung auf einer Papierserviette“, sagt Horwitz. „Wir stellten es uns unheimlich romantisch vor, alle Wände aus Fenstern zu bauen; und dachten dabei vor allem an glühende Sonnenuntergänge – und den Sternenhimmel, den wir so auch im Haus nie aus dem Blick verlieren würden.“
Und eben jene Sterne meinten es gut mit ihnen: Auf der alten Farm von Olsons Familie in West Virginia fand das Paar einen Platz für diesen vagen Traum von einem Rückzugsort. Die beiden machten noch ein paar genauere Skizzen, lasen sich in der Bibliothek ein wenig Fachwissen an – und stürzten sich dann in ihr Bauabenteuer. Was man von den beiden lernen kann? Dass es kein Geld braucht, Träume wahr werden zu lassen – sondern nur Fantasie, Einfallsreichtum und Mut.
Und eben jene Sterne meinten es gut mit ihnen: Auf der alten Farm von Olsons Familie in West Virginia fand das Paar einen Platz für diesen vagen Traum von einem Rückzugsort. Die beiden machten noch ein paar genauere Skizzen, lasen sich in der Bibliothek ein wenig Fachwissen an – und stürzten sich dann in ihr Bauabenteuer. Was man von den beiden lernen kann? Dass es kein Geld braucht, Träume wahr werden zu lassen – sondern nur Fantasie, Einfallsreichtum und Mut.
Die Grundstruktur ähnelt einem einfachen Schuppen, aber die Front aus alten, wiederverwerteten Fenstern zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. „Wir sind Künstler, wir sind besessen von der Beschäftigung mit Licht. Deshalb waren wir begeistert von der Idee, einen Raum ganz vom natürlichen Licht bespielen zu lassen“, sagt Horwitz. Gleichzeitig wird die Landschaft nun in unzählige Rahmen gefasst, und jeder Ausschnitt zu einem eigenen Kunstwerk.
Am Ende von sechs Monaten harter Arbeit stand ein einziger Raum und sein magisches Leuchten in der Nacht. Die beiden nutzen ihr Glashaus nun vor allem im Sommer, wenn es warm ist, als Rückzugsort, an dem sie ganz in Ruhe schreiben, reden, zusammen sein können, ohne dass irgendetwas sie ablenkt. „Es ist…ja, vielleicht ist es Luxus, zu wissen dass wir diesen kleinen, stillen Ort nur für uns haben, an dem wir immer wieder auftanken können – ganz egal was los, wie trubelig unser Alltag ist. Und es ist ein großartiges Gefühl, diesen Ort selbst geschaffen zu haben”, so Horwitz.
Die Frischverheirateten hatten nicht gerade viel Geld übrig, das sie in ihr Hausprojekt hätten stecken können. Aber zufällig entdeckten sie auf dem Familienbesitz eine alte Scheune, die abgerissen werden sollte – was sie dann kurzerhand selbst machten. Bohlen, Nägel, Schindeln, jedes Stück Holz, das noch für etwas gut schien, sortierten sie dabei sorgfältig aus. So sorgfältig, dass sie letzten Endes nur etwa 500 Dollar für Baumaterial investieren mussten, darunter ein Schwung uralter Fenster.
8 Ideen für alte Fenster
8 Ideen für alte Fenster
Selbst für die Dekoration gab das Paar nicht viel aus: Auf dem Bord über der Eingangstür arrangierten sie etwa verlassene Vogelnester, über ihr Bett hängten sie – gleichermaßen als Spiegelbild – ein rostiges, altes Kinderbett. Behangen mit Tüchern und Schals zaubert es nun einen eigenwilligen Betthimmel.
Dass sie nur mit recyceltem Material arbeiteten, war finanziell zwar die größte Erleichterung, praktisch jedoch die größte Herausforderung: Anders als bei auf Maß geschnittenem Holz, das passt, wohin es soll, glich die Upcycling-Konstruktion eher einem Puzzlespiel: verschiedenste Längen und Breiten mussten zu einem stabilen Ganzen werden. „Und es ist echt schwer, mit gebrauchtem Holz einen rechten Winkel oder gerade Wände hinzubekommen!“, sagt Lilah Horwitz.
Die ganze Hütte besteht aus einem einzigen Raum mit einem großen Bett. Da der eigentliche Hof gleich nebenan liegt, musste sich das junge Paar zumindest nicht dringend um den Einbau einer Küche oder eines Badezimmers kümmern. Dennoch: Sobald das Geld zusammen ist, sollen eine Outdoor-Küche und eine Komposttoilette entstehen, um die Abgeschiedenheit perfekt zu machen.
Die ganze Hütte besteht aus einem einzigen Raum mit einem großen Bett. Da der eigentliche Hof gleich nebenan liegt, musste sich das junge Paar zumindest nicht dringend um den Einbau einer Küche oder eines Badezimmers kümmern. Dennoch: Sobald das Geld zusammen ist, sollen eine Outdoor-Küche und eine Komposttoilette entstehen, um die Abgeschiedenheit perfekt zu machen.
„Wenn ich mir das heute so ansehe, wirkt es wie aus einem Guss, als hätten wir das alles perfekt durchgeplant – das alte Holz, die gebrauchten Fenster, einfach alles was hier drinnen ist“, sagt Horwitz. „Aber tatsächlich haben wir alles nur nach Gefühl zusammengestellt.“
Wie das bei Eremitenhütten so ist: Elektrizität gibt es nicht. Kerzen, Kerosin und der Mond müssen ausreichen (was aber der Romantik durchaus zugute kommt…).
Wasser wird auf einem antiken Holzofen erhitzt, der auch den Raum beheizen kann – bis zu einem gewissen Grad zumindest: Isoliert haben Olson und Horwitz ihre Hütte nämlich nicht; das Geld war knapp und im Winter wollen sie ohnehin nicht sehr oft hier sein. Solange es aber warm ist, nutzt das Paar jede Gelegenheit, hier für ein paar Stunden oder Tage glücklich aus der Welt zu verschwinden.
„Wir haben es einfach gewagt“, fasst Horwitz zusammen, „es war ein Risiko, aber hey: wir sind jung, und wenn wir eines wissen, dann das: Das ist die Zeit, in der man Dinge tut, die auf den ersten Blick überhaupt nicht vernünftig sind!“
Fotos: Nick Olson/Half Cut Tea
„Wir haben es einfach gewagt“, fasst Horwitz zusammen, „es war ein Risiko, aber hey: wir sind jung, und wenn wir eines wissen, dann das: Das ist die Zeit, in der man Dinge tut, die auf den ersten Blick überhaupt nicht vernünftig sind!“
Fotos: Nick Olson/Half Cut Tea
Die beiden arbeiteten ein halbes Jahr an ihrem Haus, von Juli bis Dezember; sie machten alles selbst. Olson hatte zwar einige Erfahrung im Bauen von Blockhütten, aber dennoch war das Projekt eine ziemliche Herausforderung. „Oh Gott, ja: wie oft hätten wir uns gewünscht, dass wir einfach ein paar Freunde anrufen könnten, damit sie uns mit den schweren Rahmen helfen“, erinnert sich Horwitz. „Aber als wir mit dem Bau anfingen, kannten wir kaum eine Menschenseele in West Virginia.“