Houzzbesuch: Zwei Schiffscontainer werden zur exquisiten Hütte
Zu Besuch in einem Schiffscontainer als umweltfreundliche und komfortable Unterkunft für Urlauber und Aussteiger
Geht es nur uns so oder träumen viele davon, einen Schiffscontainer in eine wildnistaugliche Hütte zu verwandeln? Wenn Sie diesen Traum schon einmal hatten, fragen Sie sich im Wachzustand wahrscheinlich: Was braucht man wirklich? Wie viel Geld kostet so etwas? Wie viel Eigenleistung wäre erforderlich? Und ist es die Mühe wirklich wert?
Für die Antworten sprachen wir mit Paul Rowse, dem Besitzer von Larnook, einem neuen, umgebauten, autarken Schiffscontainer in den Dandenong Bergen im australischen Bundesstaat Victoria. Er teilt mit uns seine Erfahrungen beim Bau dieses Kleinods.
Für die Antworten sprachen wir mit Paul Rowse, dem Besitzer von Larnook, einem neuen, umgebauten, autarken Schiffscontainer in den Dandenong Bergen im australischen Bundesstaat Victoria. Er teilt mit uns seine Erfahrungen beim Bau dieses Kleinods.
Paul ist kein Bauunternehmer, sein Hintergrund sind Gartenbau und Landwirtschaft: „Wie die meisten Landwirte bin ich in vielem nicht besonders gut. Aber ich kann die meisten Dinge auf einem vernünftigen Niveau erledigen und ich kann auf die Details achten, wenn ich mir Zeit nehme.“
Lamellenfenster fördern die Luftzirkulation und geben den Blick auf die rustikalen Formen des alten Milchviehstalls frei.
Paul und seine Frau Michelle Rowse, eine Highschool-Lehrerin mit einem Auge für Design und Einrichtung, hatten bereits einige Bauvorhaben hinter sich – darunter zwei Häuser und ein kleines Stadthaus – als sie beschlossen, einen Schiffscontainer in eine hochwertige Unterkunft umzubauen. Larnook war ihr erster Versuch eines solchen Umbaus. Gelernt haben sie dabei viel.
Paul und seine Frau Michelle Rowse, eine Highschool-Lehrerin mit einem Auge für Design und Einrichtung, hatten bereits einige Bauvorhaben hinter sich – darunter zwei Häuser und ein kleines Stadthaus – als sie beschlossen, einen Schiffscontainer in eine hochwertige Unterkunft umzubauen. Larnook war ihr erster Versuch eines solchen Umbaus. Gelernt haben sie dabei viel.
Zu Beginn war das Design die größte Herausforderung für das Paar.
„Die Präzisierung des Designs während des Bauprozesses war eine Herausforderung, da wir keine vorherige Erfahrung hatten“, erzählt Paul.
„Wir wollten ein hochwertiges Produkt für alle Wetterbedingungen und waren ständig gefordert, die bestmöglichen, verfügbaren Optionen zu finden, gleichzeitig aber auch das Budget unter Kontrolle zu halten.“
In einem Zeitraum von sechs bis acht Monaten setzte Paul das anfängliche Designkonzept des Paares mithilfe eines CAD-Programms in Pläne und Zeichnungen um.
„Die Präzisierung des Designs während des Bauprozesses war eine Herausforderung, da wir keine vorherige Erfahrung hatten“, erzählt Paul.
„Wir wollten ein hochwertiges Produkt für alle Wetterbedingungen und waren ständig gefordert, die bestmöglichen, verfügbaren Optionen zu finden, gleichzeitig aber auch das Budget unter Kontrolle zu halten.“
In einem Zeitraum von sechs bis acht Monaten setzte Paul das anfängliche Designkonzept des Paares mithilfe eines CAD-Programms in Pläne und Zeichnungen um.
Dann kauften sie zwei sechs Meter hohe Einweg-Cube-Container von Phoenix Containers, da diese mit kleinen, robusten Kipplastern einfach zu transportieren waren.
Phoenix Containers lieferte auch den Stahlzuschnitt und die Verstärkung sowie den Stahl für die Türrahmen und Fenster.
Die Container wurden dann in ein angemietetes Lager in der Nähe des Wohnorts des Ehepaars transportiert. In dieser Zeit bestellten sie auch viele andere Bauteile wie Verglasung, Isolierung, Holz, Stahl und Geräte.
Phoenix Containers lieferte auch den Stahlzuschnitt und die Verstärkung sowie den Stahl für die Türrahmen und Fenster.
Die Container wurden dann in ein angemietetes Lager in der Nähe des Wohnorts des Ehepaars transportiert. In dieser Zeit bestellten sie auch viele andere Bauteile wie Verglasung, Isolierung, Holz, Stahl und Geräte.
Der Gaskamin
„Im Lager ähnelte der Bau dem eines neuen Hauses“, sagt Paul. Folgende Aufgaben mussten sie vorab bewältigen:
„Im Lager ähnelte der Bau dem eines neuen Hauses“, sagt Paul. Folgende Aufgaben mussten sie vorab bewältigen:
- Einbau von Türen und Fenstern
- Innenausbau und Verkleidung
- Rohinstallation der Sanitäranlagen
- Elektrische Rohinstallation
- Verlegung des Fußbodens
- Schleifen und Nivellieren des Schiffsbodenbelags
- Rahmen für das Hochbett und den Kamin
- Abdichtung und Verfliesung des Badezimmers
- Einbau von Schränken und Arbeitsflächen
- Korkverkleidung der Wände, der Schubladenfronten und des Bodens im Bad en Suite
- Einbau von Betonregalen
- Einbau eines Gaskamins
- Anbringen der Deckentapete
- Einbau von Sanitär- und Elektrik
- Einbau der Geräte
- Einbau einer Komposttoilette
- Herstellung und Montage der äußeren Dachteile mit Colorbond
- Installation und Einrichtung der Solaranlage
Die Terrasse ist durch Topfpflanzen abgeschirmt und bietet so mehr Privatsphäre.
Zwei Lastwagen fuhren zweimal hin und her: Der erste transportierte die Dachteile, der zweite die beiden Container. Anschließend wurden die Container mit einem Kran in ihre Position gehoben.
Die Hütte steht auf behandelten Kiefernholzblöcken, ist also vollständig transportabel und „kein dauerhaftes Bauwerk“, was für die Genehmigung von der Stadtverwaltung von Vorteil ist.
Zusammen bilden die Container eine 25 Quadratmeter große Hütte mit Schlafzimmer, Wohnbereich mit Terrasse, Küchenzeile und Badezimmer.
Zwei Lastwagen fuhren zweimal hin und her: Der erste transportierte die Dachteile, der zweite die beiden Container. Anschließend wurden die Container mit einem Kran in ihre Position gehoben.
Die Hütte steht auf behandelten Kiefernholzblöcken, ist also vollständig transportabel und „kein dauerhaftes Bauwerk“, was für die Genehmigung von der Stadtverwaltung von Vorteil ist.
Zusammen bilden die Container eine 25 Quadratmeter große Hütte mit Schlafzimmer, Wohnbereich mit Terrasse, Küchenzeile und Badezimmer.
Für das Konzept und das Urlaubserlebnis für Gäste war es wichtig, dass die Hütte autark und nicht vom Stromnetz abhängig ist. Die Hütte benötigt keine externen Versorgungsleistungen, sodass sie nicht in der Nähe von bereits vorhandenen Versorgungseinrichtungen liegen muss.
So konnten Paul und Michelle einen Platz hinter dem alten Milchviehstall wählen, der von der Straße und anderen Häusern abgeschirmt ist. Sie entschieden sich für eine nordwestliche Ausrichtung, um die Sonneneinstrahlung zu nutzen und einen Blick auf die Stadt und die Port Phillip Bay zu haben, während sie gleichzeitig die unglaublichen Sonnenuntergänge genießen konnten.
So konnten Paul und Michelle einen Platz hinter dem alten Milchviehstall wählen, der von der Straße und anderen Häusern abgeschirmt ist. Sie entschieden sich für eine nordwestliche Ausrichtung, um die Sonneneinstrahlung zu nutzen und einen Blick auf die Stadt und die Port Phillip Bay zu haben, während sie gleichzeitig die unglaublichen Sonnenuntergänge genießen konnten.
Zusätzlich zu den Ausgaben für die Container kamen noch 30.000 australische Dollar (ca. 18.600 Euro) für die Unabhängigkeit vom Stromnetz hinzu. Darin enthalten waren ein 3-kW-Solarpaneel, eine 10-kW-Batterie, eine Komposttoilette, ein System zur Aufbereitung und Entsorgung von Schmutzwasser, einen Wassertank und eine Druckpumpe.
Vom Kingsize-Bett bietet sich eine unvergleichliche Aussicht
Allerdings verlief nicht alles reibungslos: „Covid führte zu Einschränkungen bei Reisen und bei der Lieferung einiger Bauteile“, erzählt Paul. „Dann hatte ich Ende September 2020 einen Unfall und verbrachte einige Wochen im Krankenhaus. Anschließend brauchte ich zwei bis drei Monate zur Erholung.“
Allerdings verlief nicht alles reibungslos: „Covid führte zu Einschränkungen bei Reisen und bei der Lieferung einiger Bauteile“, erzählt Paul. „Dann hatte ich Ende September 2020 einen Unfall und verbrachte einige Wochen im Krankenhaus. Anschließend brauchte ich zwei bis drei Monate zur Erholung.“
Das Bad
Dennoch haben sie eine unglaublich effiziente und schöne Hütte geschaffen, die das einzigartige australische Lebensgefühl widerspiegelt.
Dennoch haben sie eine unglaublich effiziente und schöne Hütte geschaffen, die das einzigartige australische Lebensgefühl widerspiegelt.
Die Küche
Das liegt zum Teil an der zurückhaltenden Inneneinrichtung, die von KWD, auch bekannt als Kate Walker Design, entworfen wurde. „Die Prämisse, die wir verfolgten, war, den Namen [Larnook] nachzuahmen und ein ‚Nest‘ zu schaffen, in dem sich die Gäste wohlfühlen können“, sagt Kate.
Das liegt zum Teil an der zurückhaltenden Inneneinrichtung, die von KWD, auch bekannt als Kate Walker Design, entworfen wurde. „Die Prämisse, die wir verfolgten, war, den Namen [Larnook] nachzuahmen und ein ‚Nest‘ zu schaffen, in dem sich die Gäste wohlfühlen können“, sagt Kate.
„Um ein organisches Gefühl zu erzeugen, haben wir alles Weiße vermieden, daher die Kork-Tapete an der Decke und die sechseckigen Korkfliesen an den Wänden. Kork hilft bei der Schallabsorption und ist außerdem ein nachhaltiges Material“, erläutert Kate.
Die Dusche
„Wir fanden es toll, Mutter Natur durch die Bienenwabenform der Korkfliesen und der Badezimmerfliesen zu repräsentieren“, so Kate.
„Wir fanden es toll, Mutter Natur durch die Bienenwabenform der Korkfliesen und der Badezimmerfliesen zu repräsentieren“, so Kate.
Der Traum von Paul und Michelle von einer völlig autarken und netzunabhängigen Unterkunft ist nun Wirklichkeit geworden. Sie beabsichtigen, weitere Hütten zu errichten, die leicht an atemberaubende Orte transportiert werden können. Dort können Gäste weit weg von anderen Häusern unglaubliche Ausblicke und absolute Privatsphäre genießen. Sei es auf Küstengrundstücken oder auf Bauernhöfen in den Bergen.
Die Feuerstelle
Die Entstehung von Larnook hat das Paar viele Lektionen gelehrt. „Das zweite Vorhaben wird viel einfacher, schneller und effizienter vonstatten gehen“, ist sich Paul sicher.
Abgesehen von der Errichtung des Gebäudes war laut Paul die Gründung eines Unternehmens für Luxusunterkünfte die größte Herausforderung bei der Umsetzung.
Die Entstehung von Larnook hat das Paar viele Lektionen gelehrt. „Das zweite Vorhaben wird viel einfacher, schneller und effizienter vonstatten gehen“, ist sich Paul sicher.
Abgesehen von der Errichtung des Gebäudes war laut Paul die Gründung eines Unternehmens für Luxusunterkünfte die größte Herausforderung bei der Umsetzung.
„Die Gründung des Unternehmens war vielschichtig und ziemlich komplex, von der Markenbildung und dem Marketing bis hin zur Einrichtung einer Website, einer Buchungsplattform und der Erfüllung rechtlicher Anforderungen“, sagt Paul.
Auf einen Blick
Wo? in Kallista, Victoria, Australien
Eingebettet in: eine 40 Hektar große, bewirtschaftete Blumenfarm
Wo auf der Farm: Larnook befindet sich im nordwestlichen Teil des Anwesens, neben einem stillgelegten Milchviehstall (das Anwesen war von den 1920er- bis zu den 1960er-Jahren ein Milchviehbetrieb)
Was bedeutet der Name? Der Name Larnook leitet sich von einem Begriff des örtlichen Stammes der Bunurong ab und bedeutet „Behausung“ oder „Nest“.
Wie lange hat das Projekt gedauert: 18 Monate von der Idee bis zum Baubeginn, dann 10 Monate für den Bau.
Gesamtkosten: ca. 130.000 australische Dollar für den Bau (rund 80.600 Euro)
Andere Fachleute: KWD beriet bei der optimalen Gestaltung des Grundrisses und der Innenarchitektur.