So berechnen Gartenprofis ihr Honorar
Die Projekte von Gartengestalter:innen sind sehr unterschiedlich – die Berechnung ihrer Honorare auch
Von (Neu-)Gestaltungen kompletter Gärten über einfache Bepflanzungspläne oder die Anlage eines Gartenteichs bis hin zu Terrassenerweiterungen oder einer neuen Mauer – kaum eine Arbeit ist so facettenreich wie die von Gartengestalter:innen und Gartenarchitekt:innen. Vor allem, wer neu baut, sollte die Kosten für den Garten von vornherein in die Baukosten integrieren. Landschaftsarchitektin Dagmar Stucke rät als Richtwert, etwa zehn Prozent der gesamten Bausumme für die Gartenplanung bereitzuhalten. Das Honorar für den Profi ist dort schon drin. Aber auch für weniger umfangreiche Gestaltungen sollten Sie wissen, wie sich das Honorar von Gartenprofis zusammensetzt.
Pauschalangebote nach Modulen. Gartengestalterin Gudula v.Steht nimmt je nach Projekt unterschiedliche Preise. Mal berechnet sie nach Stundensatz, mal nach Pauschalen: „Und ich gucke auch immer mal wieder nach den Preisgestaltungen von Kollegen, um nicht aus dem Rahmen zu fallen.“
Die Expertin aus Krokau in Schleswig-Holstein benennt ihr Leistungsspektrum sowie Preise für Standardleistung auf ihrer Webseite konkret. Ihre Kundschaft kann so entscheiden, wie viel sie bezahlen will und wie umfangreich die Leistung sein soll.
Die Expertin aus Krokau in Schleswig-Holstein benennt ihr Leistungsspektrum sowie Preise für Standardleistung auf ihrer Webseite konkret. Ihre Kundschaft kann so entscheiden, wie viel sie bezahlen will und wie umfangreich die Leistung sein soll.
Eine Online-Beratung kostet bei v.Steht ab 59 Euro. Dafür bekommen Kund:innen Gestaltungsvorschläge mit Fotos, Arbeitsanleitungen und jederzeit Hilfe per Telefon oder online angeboten. Für eine 1- bis 1,5-stündige Vor-Ort-Beratung berechnet sie 89 Euro zzgl. Fahrtkosten.
Eine umfangreichere Gartengestaltung mit Standardleistungen kostet etwa für eine Fläche bis 500 m² pauschal 350 Euro, individuelle Angebote erstellt v.Steht ebenfalls. Die Gartenexpertin hat sich bewusst in der Nische der etwas weniger wohlhabenden Baufamilien angesiedelt, die dennoch eine schöne gestalterische Arbeit wünschen. Hier hält sie ein gewisses Preisniveau.
Finden Sie hier Fachbetriebe für Garten- und Landschaftsbau für die Gestaltung Ihres Außenbereichs
Eine umfangreichere Gartengestaltung mit Standardleistungen kostet etwa für eine Fläche bis 500 m² pauschal 350 Euro, individuelle Angebote erstellt v.Steht ebenfalls. Die Gartenexpertin hat sich bewusst in der Nische der etwas weniger wohlhabenden Baufamilien angesiedelt, die dennoch eine schöne gestalterische Arbeit wünschen. Hier hält sie ein gewisses Preisniveau.
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Abrechnung nach HOAI. Gartenarchitekt:innen waren wie Architekt:innen und Innenarchitekt:innen auch bis 2019 dazu verpflichtet, ihre Leistungen gemäß der Honorarordnung für Architekten (HOAI) abzurechnen. Diese Pflicht besteht nicht mehr. Trotzdem nutzen immer noch viele von ihnen die HOAI freiwillig als Grundlage ihrer Preisgestaltung.
Das Familienunternehmen Christian Liesen GmbH Garten und Landschaftsbau richtet sich bei Planungen meist noch nach den Vorgaben der HOAI. „Zumindest, um eine grobe Orientierung zu haben“, so Lucia Liesen. Beim Ersttermin schauen sie sich den Umfang des Projekts an und ermitteln mit Blick auf die HOAI, die zu leistenden Stunden im Hinterkopf, mit welchem Betrag gerechnet werden muss. „Meistens passt es dann auch mit den Werten“, so Liesens Erfahrung. Bei kleineren Projekten jedoch seien Planungen, und daher die Berücksichtigung der HOAI, nicht notwendig. Offiziell starten die Honorartabellen der HOAI erst ab einem Netto-Auftragswert von 20.000 Euro.
Das Familienunternehmen Christian Liesen GmbH Garten und Landschaftsbau richtet sich bei Planungen meist noch nach den Vorgaben der HOAI. „Zumindest, um eine grobe Orientierung zu haben“, so Lucia Liesen. Beim Ersttermin schauen sie sich den Umfang des Projekts an und ermitteln mit Blick auf die HOAI, die zu leistenden Stunden im Hinterkopf, mit welchem Betrag gerechnet werden muss. „Meistens passt es dann auch mit den Werten“, so Liesens Erfahrung. Bei kleineren Projekten jedoch seien Planungen, und daher die Berücksichtigung der HOAI, nicht notwendig. Offiziell starten die Honorartabellen der HOAI erst ab einem Netto-Auftragswert von 20.000 Euro.
Beispiel: Sie beauftragen eine Gartenarchitektin, die sich an der HOAI orientiert, für die Gestaltung Ihres Gartens für alle 9 Leistungsphasen. Die Nettokosten des Projekts werden mit 20.000 Euro geschätzt. Zur Berechnung des Honorars würde sie die Tabelle für Freianlagen (Honorarzone III für durchschnittliche Anforderungen) verwenden. Hier gibt es verschiedene Sätze (vom Mindest- bis zum Höchstsatz).
Standardmäßig kommt zur Berechnung der Mittelsatz zum Tragen. Bei 20.000 Euro sind das rund 5.875 Euro. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Demnach müssten Sie mit einem Honorar von etwa 6.992 Euro rechnen. In der Regel veranschlagen Profis noch Nebenkosten, etwa für Post, Telefon und Baustellenbüro. Sie werden mit 5 bis 10 Prozent berechnet, die zum Honorar kommen.
Sie können sich mit Ihrem Profi auf diese Summe einigen, haben aber auch die Möglichkeit, den Preis zu verhandeln. Beispielsweise auf Grundlage des Mindest- statt des Mittelsatzes. Spielraum haben Sie auch in der Ausführung: Wenn Sie sich für Details entscheiden, die die Kosten reduzieren, könnte das automatisch das Honorar Ihres Profis senken, genauso wie die Reduzierung der Leistungsphasen.
Engagieren Sie Ihre Gartenarchitektin etwa nur bis zur Ausführungsplanung, umfasst dies lediglich die Leistungsphasen 1 bis 5 mit insgesamt 58 Prozent des Honorars für das gesamte Projekt. Für unser Beispiel hieße das etwa 3.408 Euro netto. Aber Achtung: Für die Ausführung können noch Honorare für andere Fachleute und Gewerke anfallen. Als Richtwert für ein Projekt sollten Sie immer etwa 15 bis 20 Prozent der Nettosumme für Honorare einplanen.
Standardmäßig kommt zur Berechnung der Mittelsatz zum Tragen. Bei 20.000 Euro sind das rund 5.875 Euro. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Demnach müssten Sie mit einem Honorar von etwa 6.992 Euro rechnen. In der Regel veranschlagen Profis noch Nebenkosten, etwa für Post, Telefon und Baustellenbüro. Sie werden mit 5 bis 10 Prozent berechnet, die zum Honorar kommen.
Sie können sich mit Ihrem Profi auf diese Summe einigen, haben aber auch die Möglichkeit, den Preis zu verhandeln. Beispielsweise auf Grundlage des Mindest- statt des Mittelsatzes. Spielraum haben Sie auch in der Ausführung: Wenn Sie sich für Details entscheiden, die die Kosten reduzieren, könnte das automatisch das Honorar Ihres Profis senken, genauso wie die Reduzierung der Leistungsphasen.
Engagieren Sie Ihre Gartenarchitektin etwa nur bis zur Ausführungsplanung, umfasst dies lediglich die Leistungsphasen 1 bis 5 mit insgesamt 58 Prozent des Honorars für das gesamte Projekt. Für unser Beispiel hieße das etwa 3.408 Euro netto. Aber Achtung: Für die Ausführung können noch Honorare für andere Fachleute und Gewerke anfallen. Als Richtwert für ein Projekt sollten Sie immer etwa 15 bis 20 Prozent der Nettosumme für Honorare einplanen.
Orientierung an der Marktsituation. Gartengestalter Jean Christophe Blavier von moving-garden - moving-angel orientiert sich nicht an der HOAI, sondern am Markt sowie an der Situation vor Ort. Er berücksichtigt bei seiner Preisgestaltung auch einen Ortszuschlag, der in Baden-Württemberg für verschiedene Dienstleistungen im öffentlichen Dienst anfallen kann. Die finale Rechnung deckt dann den Materialeinkauf, Transport, Maschinenbenutzung und Lohnarbeit ab. „Ich gucke, was ich zum Leben brauche, ebenso meine Mitarbeiter“, so Blavier. Preislich liege er verglichen mit anderen Betrieben im Mittelfeld.
Stundensatz vs. Einheitspreis. Bevorzugt verfasst Blavier für gewisse Arbeiten, etwa Neugestaltungen eines Gartenbilds, Einheitspreis-Verträge pro laufenden Meter bzw. Quadratmeter oder Kubikmeter. Darin seien seine Lohnkosten gedeckt. Bei Abrechnungen nach Stundensatz bestehe immer das Risiko, dass die Arbeit länger dauert. „Ich habe bessere Erfahrungen mit vorkalkulierten Preisen auf Basis von Einheitspreisverträgen gemacht, die alle Leistungen beinhalten“, erklärt er. So können mögliche unerwartete Sonderleistungen außerhalb des Vertrags sehr transparent dargestellt werden.
Hinweis: Wir möchten sowohl weibliche als auch männliche Personen und deren Berufe ansprechen. Diese kombinieren wir für gewöhnlich mit einem Doppelpunkt, der sich im Gebrauch etabliert hat. So werden etwa Architektinnen und Architekten zu Architekt:innen, Kundinnen und Kunden zu Kund:innen usw.
Liebe Gartenfachleute, verraten Sie gerne in den Kommentaren: Auf welcher Basis berechnen Sie Ihr Honorar? Für welchen Weg der Preisgestaltung haben Sie sich entschieden? Liebe Kundinnen und Kunden, berichten Sie gerne von den Erfahrungen bezüglich mit Ihrem Gartenprofi.
Hinweis: Wir möchten sowohl weibliche als auch männliche Personen und deren Berufe ansprechen. Diese kombinieren wir für gewöhnlich mit einem Doppelpunkt, der sich im Gebrauch etabliert hat. So werden etwa Architektinnen und Architekten zu Architekt:innen, Kundinnen und Kunden zu Kund:innen usw.
Liebe Gartenfachleute, verraten Sie gerne in den Kommentaren: Auf welcher Basis berechnen Sie Ihr Honorar? Für welchen Weg der Preisgestaltung haben Sie sich entschieden? Liebe Kundinnen und Kunden, berichten Sie gerne von den Erfahrungen bezüglich mit Ihrem Gartenprofi.
Ob nach Pauschalpreis oder per Stundensatz (für die eigene Leistung und die der Mitarbeiter:innen), je nach Projektumfang, Eigenleistungen und persönlicher Vorliebe rechnen Gartenfachleute unterschiedlich ab.