Gartenbesuch in Giverny: Frühling in Monets Gärten
Kommen Sie mit auf einen Spaziergang – wir zeigen Ihnen die berühmten Gärten des Impressionisten in ihren zarten Frühjahrsfarben
Neulich begab ich mich auf den Pilgerpfad. Mein Ziel war weder ein heiliger Tempel noch die Marienstatue einer Kathedrale – sondern ein Stück Land, das dem großen impressionistischen Maler Claude Monet als Inspirationsquelle diente: Giverny in Nordfrankreich. Hier stellte er seine Staffelei auf und packte seine Farben aus, hier pflanzte und hegte er seinen Garten, und hier verbrachte er die zweite Hälfte seines Lebens.
Wenn Sie Giverny in den ersten Frühlingswochen besuchen, sehen Sie zarte Knospen und schlanke Sprösslinge, und sie fühlen sich wie neugeboren. Falls Sie einen Flickenteppich ausleuchtend bunten Farben erwartet haben: Den werden Sie zu dieser Zeit noch nicht finden – kommen Sie im Spätsommer wieder, wenn Rosen und Kapuzinerkresse um die Wette klettern. Was Sie jetzt zu Gesicht bekommen, ist allerdings mindestens genauso schön – aber dieFarben sind noch weicher, und alles ist frisch und knackig.
Wenn Sie Giverny in den ersten Frühlingswochen besuchen, sehen Sie zarte Knospen und schlanke Sprösslinge, und sie fühlen sich wie neugeboren. Falls Sie einen Flickenteppich ausleuchtend bunten Farben erwartet haben: Den werden Sie zu dieser Zeit noch nicht finden – kommen Sie im Spätsommer wieder, wenn Rosen und Kapuzinerkresse um die Wette klettern. Was Sie jetzt zu Gesicht bekommen, ist allerdings mindestens genauso schön – aber dieFarben sind noch weicher, und alles ist frisch und knackig.
Die Zierapfelbäume (Malus sp.) im Clos Normand, dem gleich angrenzenden Garten, muss man einfach gesehen haben. Ihre rosafarbenen Blüten geben dem Garten eine romantische Ausstrahlung und korrespondieren mit den Farben des rustikalen Bauernhauses.
Rosa ist ein Farbton, der das Auge erfreut. Noch mehr davon wird später zu sehen sein, denn dann blühen hier Rosen in Hülle und Fülle. Jetzt sieht man schon überall die Metallgerüste, an denen sie hochranken werden.
Rosa ist ein Farbton, der das Auge erfreut. Noch mehr davon wird später zu sehen sein, denn dann blühen hier Rosen in Hülle und Fülle. Jetzt sieht man schon überall die Metallgerüste, an denen sie hochranken werden.
Das schreiende Grün, ein Markenzeichen des Gartens, ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Überall in Giverny leuchtet es hervor. Geländer und Pfosten, Veranda und Sitzbänke – alle tragen denselben kräftigen Farbton.
Wäre das nicht auch eine Idee für Ihren Garten? Bereichern Sie eine Sitzecke mit ein paar duftenden Hyazinthen und streichen Sie Ihre Bank zur Abwechslung mal in einer richtig frechen Farbe.
Wäre das nicht auch eine Idee für Ihren Garten? Bereichern Sie eine Sitzecke mit ein paar duftenden Hyazinthen und streichen Sie Ihre Bank zur Abwechslung mal in einer richtig frechen Farbe.
Eine Komposition mit Sogwirkung: Violette Hyazinthen vereinen sich mit Stiefmütterchen zu einem Wirbel aus Weiß und Lila (ich wüsste zu gerne, welchen Farbton die Tulpen in das Ensemble noch einbringen…)
Diese unwiderstehliche Optik lässt sich leicht nachmachen: Pflanzen Sie einfach Stiefmütterchen zwischen die Zwiebelblumen in Ihren Beeten und Kübeln.
Diese unwiderstehliche Optik lässt sich leicht nachmachen: Pflanzen Sie einfach Stiefmütterchen zwischen die Zwiebelblumen in Ihren Beeten und Kübeln.
Auf dieser kreisrunden Kiesfläche stehen drei petrolgrüne Bänke mit runden Lehnen. Sie ermöglichen einen ausgedehnten Blick über die Rasenflächen. Tulpen und Narzissen sprießen direkt aus dem Gras und bringen einen Schwung Farbe unter die kahlen Bäume.
Experimentieren Sie doch in Ihrem Garten auch mal mit der Position Ihrer Sitzbänke – sie lenken den Blick auf schöne Aussichten.
Experimentieren Sie doch in Ihrem Garten auch mal mit der Position Ihrer Sitzbänke – sie lenken den Blick auf schöne Aussichten.
Hunderte von Narzissen ragen aus den Rasenflächen des Clos Normand – sie sehen aus, als wollten sie wie Wolken über den Rasen ziehen, ätherisch und zeitlos.
Ein schönes Beispiel für verwilderte Zwiebelblumen: Die Narzissen wurden einfach in den Rasen gepflanzt. Mit dem ersten Rasenmähen sollten sie warten, bis die Blätter abgestorben sind.
Ein schönes Beispiel für verwilderte Zwiebelblumen: Die Narzissen wurden einfach in den Rasen gepflanzt. Mit dem ersten Rasenmähen sollten sie warten, bis die Blätter abgestorben sind.
Der Weg zum Seerosenteich im Japanischen Garten ist mit vielen kleinen Fußgängerbrücken gesäumt, die über den angrenzenden Bach führen. Der Blick wandert ständig weiter – was mag an der nächsten Ecke zu sehen sein?
Die Stimmung ist ruhig und ausgeglichen in diesem kleinen Waldparadies. Leise hört man im Hintergrund den Bach plätschern.
Die Stimmung ist ruhig und ausgeglichen in diesem kleinen Waldparadies. Leise hört man im Hintergrund den Bach plätschern.
Am Seerosenteich entdeckte ich diese Tulpen am Wegesrand. In voller Blüte präsentierten sie ihr sattes, von weißen Rändern gerahmtes Rot. Hier hatten sie ihren großen Auftritt: Immer wieder blieben Besucher stehen, um sie zu betrachten.
Dazwischen kriechen schon Lupinen und Farne aus dem Boden. Nicht lange, und die nächste Welle an Farben und Formen wird über die Beete rauschen.
Dazwischen kriechen schon Lupinen und Farne aus dem Boden. Nicht lange, und die nächste Welle an Farben und Formen wird über die Beete rauschen.
Die berühmte Japanische Brücke ist ein Nachbau des Originals. Sie wurde errichtet, als die Gärten in den 1970er-Jahren restauriert wurden und gerade noch vor dem Verfall gerettet werden konnten.
Beachten Sie, wie die Brücke sofort den Blick auf sich zieht. Bauliche Strukturen im Garten können nicht nur funktional sein, oft bündeln sie auch die Perspektiven.
Beachten Sie, wie die Brücke sofort den Blick auf sich zieht. Bauliche Strukturen im Garten können nicht nur funktional sein, oft bündeln sie auch die Perspektiven.
Vom Ufer und vom Boot aus hielt Monet immer wieder das Spiel der Farben und Lichter fest, wie es im Lauf des Tages über den Teich zog.
Was wir hier sehen können, hat auch den Maler inspiriert, als er seine Seerosen-Serie (Les Nymphéas) malte. Die großformatigen Werke gehören zum Bestand des Musée de l’Orangerie in Paris. Ein Besuch lohnt sich – am besten gleich im Anschluss an die Gartenbesichtigung.
Was wir hier sehen können, hat auch den Maler inspiriert, als er seine Seerosen-Serie (Les Nymphéas) malte. Die großformatigen Werke gehören zum Bestand des Musée de l’Orangerie in Paris. Ein Besuch lohnt sich – am besten gleich im Anschluss an die Gartenbesichtigung.
Der große Raum, in dem die Bilder ausgestellt sind, dient als Ein- und Ausgang des Museums, das um 1915 errichtet wurde. Draußen schmücken Topfpflanzen und wilder Wein die Anlage. Auch der Museumsshop befindet sich in dem Gebäude.
Wer die Farben von Giverny mit nach Hause nehmen möchte, kann hier auch die entsprechenden Samen kaufen. Orangefarben blühender Mohn, Sonnenblumen und Kornblumen sind nur einige der Pflanzen, deren Saatgut zur Auswahl steht.
Planen Sie Ihren Besuch
Maison et Jardins de Claude Monet; geöffnet: bis 1. November 2015 täglich von 9.30 bis 18 Uhr, letzter Einlass: 17.30 Uhr.
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Wer die Farben von Giverny mit nach Hause nehmen möchte, kann hier auch die entsprechenden Samen kaufen. Orangefarben blühender Mohn, Sonnenblumen und Kornblumen sind nur einige der Pflanzen, deren Saatgut zur Auswahl steht.
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Maison et Jardins de Claude Monet; geöffnet: bis 1. November 2015 täglich von 9.30 bis 18 Uhr, letzter Einlass: 17.30 Uhr.
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Rosa verputzte Wände und knallgrüne Fensterläden verleihen dem Bauernhaus seinen speziellen Charme. Monet lebte hier 43 Jahre lang, bis zu seinem Tod 1926.