Spanplatten? Nein, danke! Echtes Holz für eine Mietküche
Halb offen, halb geschlossen – so macht Kochen in einer Dresdner Mietwohnung richtig Spaß
In einer Mietwohnung eines Mehrparteienhauses in Dresden war es Zeit für eine neue Küche. Die beiden Kinder waren ausgezogen, der richtige Moment schien gekommen. Wie gut, wenn es im Bekanntenkreis einen Experten für so etwas gibt. So beauftragten der Erzieher und die Ingenieurin ihren Freund und Tischler Sebastian Schramm von Möbelmanufaktur Schramm.
Die alte Mietküche vorher
Inspiriert. Die geräumige Küche von gut 20 Quadratmetern bietet neben dem Kochbereich zusätzlich Platz für einen Esstisch und einen historischen Küchenschrank. Bei den ersten Gesprächen zur Neugestaltung der Küchenzeile diente ein Foto einer alten Anrichte als Grundlage, die die Ingenieurin einmal gesehen und gleich abfotografiert hatte.
Inspiriert. Die geräumige Küche von gut 20 Quadratmetern bietet neben dem Kochbereich zusätzlich Platz für einen Esstisch und einen historischen Küchenschrank. Bei den ersten Gesprächen zur Neugestaltung der Küchenzeile diente ein Foto einer alten Anrichte als Grundlage, die die Ingenieurin einmal gesehen und gleich abfotografiert hatte.
„Dabei handelt es sich um ein Serviermöbel mit segmentartiger Unterteilung. Das haben wir dann so übernommen“, erklärt der Experte. Schnell war klar, dass es keine klassische Einbauküche werden sollte.
Die neue Küchenzeile gliedert sich in drei Module, wobei die einzelnen Segmente für sich unabhängig sind. Die Segmentierung ist an der Aufteilung der Fronten und der unterbrochenen Arbeitsfläche zu erkennen.
Die neue Küchenzeile gliedert sich in drei Module, wobei die einzelnen Segmente für sich unabhängig sind. Die Segmentierung ist an der Aufteilung der Fronten und der unterbrochenen Arbeitsfläche zu erkennen.
Modellzeichnung der neuen Küchenzeile
Alle Geräte wie Backofen, Kochfeld, Dunstabzugshaube und Geschirrspüler wurden übernommen. Während im unteren Bereich alles hinter den Schranktüren verschwindet, sollten die oberen Regale überwiegend offen gehalten werden. „Da ticken ja die Leute ganz unterschiedlich. Manchmal sagen mir die Kunden, alles geschlossen, ich will nichts sehen. Und manche sagen, alles offen, ich muss überall dran kommen können. Hier war’s eine nette Mischung“, erzählt Schramm
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Alle Geräte wie Backofen, Kochfeld, Dunstabzugshaube und Geschirrspüler wurden übernommen. Während im unteren Bereich alles hinter den Schranktüren verschwindet, sollten die oberen Regale überwiegend offen gehalten werden. „Da ticken ja die Leute ganz unterschiedlich. Manchmal sagen mir die Kunden, alles geschlossen, ich will nichts sehen. Und manche sagen, alles offen, ich muss überall dran kommen können. Hier war’s eine nette Mischung“, erzählt Schramm
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Ach ja, Mietwohnung. Ferner hatte das Paar keine Vorgaben, sodass der Schreiner fast freien Handlungsspielraum für dieses Projekt hatte. Aber in einer Mietwohnung gibt es besondere Herausforderungen. „Wir haben im Bestand nicht die Fliesen abgehauen. Bei Eigentum würde man das natürlich machen können“, so Schramm.
Die Lösung: Ein moderner Spritzschutz aus Linoleum in einem hellen Oliv-Ton wurde vor die alten Fliesen angebracht. Hinter dem Kühlschrank, der inzwischen durch ein neues Modell ersetzt wurde, ist der alte Fliesenspiegel noch zu erkennen.
Die Lösung: Ein moderner Spritzschutz aus Linoleum in einem hellen Oliv-Ton wurde vor die alten Fliesen angebracht. Hinter dem Kühlschrank, der inzwischen durch ein neues Modell ersetzt wurde, ist der alte Fliesenspiegel noch zu erkennen.
Steckdosen von Bachmann
Auch für Stromanschlüsse musste eine Idee her, um später auf der Arbeitsfläche Küchengeräte nutzen zu können. „Normalerweise hätten wir die Steckdosen in der Wand versenkt. Da es sich um eine Mietwohnung handelt, haben wir die Stromanschlüsse davor gesetzt“, erklärt der Experte.
Dabei spricht er sich für eine begrenzte Farb- und Materialwahl von höchstens drei bis vier Farbtönen aus, damit es nicht zu bunt wird. In dieser Küche trifft der helle Grünton des Spritzschutzes auf die warme Holzfarbe. Dazu das kühlere Grau der Steinplatte und die schwarzen Griffe und Steckdosen. Für eine gute Beleuchtung dieses Zusammenspiels sorgen eingelassene LED-Streifen unterhalb der Schränke und Regale.
Auch für Stromanschlüsse musste eine Idee her, um später auf der Arbeitsfläche Küchengeräte nutzen zu können. „Normalerweise hätten wir die Steckdosen in der Wand versenkt. Da es sich um eine Mietwohnung handelt, haben wir die Stromanschlüsse davor gesetzt“, erklärt der Experte.
Dabei spricht er sich für eine begrenzte Farb- und Materialwahl von höchstens drei bis vier Farbtönen aus, damit es nicht zu bunt wird. In dieser Küche trifft der helle Grünton des Spritzschutzes auf die warme Holzfarbe. Dazu das kühlere Grau der Steinplatte und die schwarzen Griffe und Steckdosen. Für eine gute Beleuchtung dieses Zusammenspiels sorgen eingelassene LED-Streifen unterhalb der Schränke und Regale.
Für den Spülbereich konnte das Paar nach den Beratungsgesprächen Armaturen und Spülbecken zwar passend zum Konzept, aber nach eigenem Geschmack auswählen. So bekam die Küche ein Kunststeinbecken für etwa 300 Euro. Bei dem Wasserhahn handelt es sich um ein Modell aus dem Baumarkt für etwa 100 Euro, bei dem die Tischlerei von anderen Projekten weiß, dass er lange halten wird.
Drei Zentimeter dicke Natursteinplatte Atlantic Stone
Gut verstaut. Links und rechts von der Geschirrspülmaschine plante der Experte zwei kompakte Apothekerauszüge mit 80 Zentimeter Höhe. Das bot sich nicht nur gestalterisch an: „Wir arbeiten sehr viel mit Schubkästen und Auszügen, weil es mehr Möglichkeit bietet, auch in der Tiefe schön komfortabel an alles dranzukommen. Noch vor 20, 30 Jahren waren es nur Türen. Da war alles weiter hinten nur schlecht erreichbar.“
Gut verstaut. Links und rechts von der Geschirrspülmaschine plante der Experte zwei kompakte Apothekerauszüge mit 80 Zentimeter Höhe. Das bot sich nicht nur gestalterisch an: „Wir arbeiten sehr viel mit Schubkästen und Auszügen, weil es mehr Möglichkeit bietet, auch in der Tiefe schön komfortabel an alles dranzukommen. Noch vor 20, 30 Jahren waren es nur Türen. Da war alles weiter hinten nur schlecht erreichbar.“
Die Fronten der Küchenschränke sind aus sogenannten Tischlerplatten gefertigt. Die fachlich korrekte Bezeichnung ist Stabsperrholz oder Stäbchensperrholz. Dabei handelt es sich um ein besonders formstabiles Material aus mehreren geleimten Schichten Holz mit vergleichsweise wenig Gewicht. Darauf kommt dann das gewünschte Furnier, in diesem Fall ein Eichenfurnier.
„Dadurch arbeitet man noch mit echtem Holz. Leider machen das nur noch die wenigsten Tischlereien so. Die meisten Hersteller verwenden Spanplatten, das dann nach fünf Jahren aufquillt, weil es im Wesentlichen aus Holzkrümeln mit viel Leim besteht. Spanplatten haben durch ihre Verarbeitung kaum Substanz, sind wenig widerstandsfähig und werden dadurch auch schnell brüchig“, so der Tischler.
„Dadurch arbeitet man noch mit echtem Holz. Leider machen das nur noch die wenigsten Tischlereien so. Die meisten Hersteller verwenden Spanplatten, das dann nach fünf Jahren aufquillt, weil es im Wesentlichen aus Holzkrümeln mit viel Leim besteht. Spanplatten haben durch ihre Verarbeitung kaum Substanz, sind wenig widerstandsfähig und werden dadurch auch schnell brüchig“, so der Tischler.

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Griffe von Häfele
Stück für Stück. Die Arbeitsfläche ist aus grauem Naturstein und gehört mit Kosten von etwa 3.500 Euro zu den größeren Posten. Hier zeigt sich neben dem ästhetischen Aspekt noch ein praktischer Vorteil der Unterteilung in einzelne Module. „Eine viereinhalb Meter lange Steinplatte hätte es so gar nicht gegeben. Da haben wir aus der Not eine Tugend gemacht“, erzählt Schramm.
Dank der Segmentierung konnte hier, statt mit einer großen, mit drei kleineren Steinplatten gearbeitet werden. So setzt sich eine angenehm große Arbeitsfläche zusammen. Die Schubkästen darunter sind gezinkt und aus lackiertem Buchenholz. Die Holzflächen sind mehrfach geölt.
Stück für Stück. Die Arbeitsfläche ist aus grauem Naturstein und gehört mit Kosten von etwa 3.500 Euro zu den größeren Posten. Hier zeigt sich neben dem ästhetischen Aspekt noch ein praktischer Vorteil der Unterteilung in einzelne Module. „Eine viereinhalb Meter lange Steinplatte hätte es so gar nicht gegeben. Da haben wir aus der Not eine Tugend gemacht“, erzählt Schramm.
Dank der Segmentierung konnte hier, statt mit einer großen, mit drei kleineren Steinplatten gearbeitet werden. So setzt sich eine angenehm große Arbeitsfläche zusammen. Die Schubkästen darunter sind gezinkt und aus lackiertem Buchenholz. Die Holzflächen sind mehrfach geölt.
Und wie lange dauert so etwas? Für die Planung der passenden Küche braucht es Zeit. Mit seinen 20 Jahren Erfahrung empfiehlt der Tischler etwa mit drei Monaten nach Angebot zu rechnen. Dann beginnt die Planungsphase, die natürlich sehr unterschiedlich ausfällt, aber im Idealfall in vier Wochen abgeschlossen werden kann. Erst dann wird das Material bestellt, was naturgemäß ebenfalls seine Zeit braucht. Nach letzten Messungen wird die Küche in weiteren, etwa vier Wochen gebaut. Der finale Einbau ist dann meist in zwei Tagen erledigt.
Und das alles in einer Mietwohnung? Auch in dieser Frage ist die Unterteilung in einzelne Module von Bedeutung. „Wenn die beiden dann wirklich mal ausziehen wollen oder müssen, können sie die Küche zerlegen und die beiden äußeren Segmente separat aufstellen“, so Experte Schramm.
Hier kocht: ein Paar Mitte 40
In: Dresden
Auf: etwas mehr als 20 Quadratmetern
Kosten: ca. 20.000 Euro (ohne Geräte)
Projektdauer: etwa zwölf Wochen
Expertise von: Möbelmanufaktur Schramm