5 wichtige Elemente für die moderne Badgestaltung
Tschüss zweckmäßige Nasszelle, das Bad tritt ins Rampenlicht! Trends, neue Aspekte und Ansätze von der Badmesse ISH
Schnell auf die Toilette, Zähne putzen, duschen, fertig und raus! Bäder funktionierten eine lange Zeit ausschließlich als Ort für Körperreinigung und -pflege. Entsprechend zweckmäßig wurden Bäder gestaltet. Doch das ändert sich.
Ein Badezimmer muss heute und künftig viele Bedürfnisse erfüllen. „Es soll mich morgens effektiv unterstützen, in den Tag zu starten. Abends soll mir aber auch Entspannung liefern. Es ist ein Raum größter Intimität. Und gleichzeitig der einzige Raum, aus dem ich Gäste nicht fernhalten kann. Es ist für groß und klein, für Jung und Alt und soll möglichst meine Bedürfnisse über viele Jahre befriedigen…“ Auf diese und weitere Anforderungen ans moderne Bad wie Gesundheitsprävention, Wellness, Pflege, Effizienz und Sicherheit macht Birgid Eberhardt in der Online-Vortragsreihe „Pop up my Bathroom“ der Badmesse ISH aufmerksam. Eberhardt verantwortet bei der Gesellschaft für Wohnungs- und Siedlungsbau Baden-Württemberg die Bereiche Future Living und Smart Home.
Bei der digitalen Ausgabe der Badmesse ISH 2021, die vom 22. bis 26. März stattfand, wurden auch weitere Aspekte der modernen Badgestaltung in Online-Vorträgen diskutiert und vorgestellt. Die wichtigsten fünf fassen wir zusammen.
Ein Badezimmer muss heute und künftig viele Bedürfnisse erfüllen. „Es soll mich morgens effektiv unterstützen, in den Tag zu starten. Abends soll mir aber auch Entspannung liefern. Es ist ein Raum größter Intimität. Und gleichzeitig der einzige Raum, aus dem ich Gäste nicht fernhalten kann. Es ist für groß und klein, für Jung und Alt und soll möglichst meine Bedürfnisse über viele Jahre befriedigen…“ Auf diese und weitere Anforderungen ans moderne Bad wie Gesundheitsprävention, Wellness, Pflege, Effizienz und Sicherheit macht Birgid Eberhardt in der Online-Vortragsreihe „Pop up my Bathroom“ der Badmesse ISH aufmerksam. Eberhardt verantwortet bei der Gesellschaft für Wohnungs- und Siedlungsbau Baden-Württemberg die Bereiche Future Living und Smart Home.
Bei der digitalen Ausgabe der Badmesse ISH 2021, die vom 22. bis 26. März stattfand, wurden auch weitere Aspekte der modernen Badgestaltung in Online-Vorträgen diskutiert und vorgestellt. Die wichtigsten fünf fassen wir zusammen.
Kurzum: Immer mehr wohnliche Elemente ziehen ins Bad ein. Laut der Architektin Andrea Wirges-Klein aus Bonn gelingt das beispielsweise durch Vinyltapeten mit Leinenoptik, großformatigen Fliesen, die Weite vermitteln, hellen Sandfarben sowie einem ausgefeilten Lichtkonzept mit LED-Leisten, Downlights und Leuchten aus dem Wohnbereich. „Wir merken, dass es immer mehr Lösungen gibt, die funktional sind und schön aussehen“, so Wirges-Klein während der ISH-Konferenz „Living Bathroom“.
Wischmann gefallen vor allem die neuen kompakten und leichten Badmöbel sowie flächenbündig in der Wand versenkte Spiegelschränke und Nischen, die viel Stauraum bieten und aufgeräumte Oberflächen produzieren. „Schwebende Möbel decken zudem das so wichtige Thema Barrierefreiheit ab“, sagt Wischmann.
Auch Materialien aus dem Wohnbereich wie Holz und Wiener Geflecht sowie andere Elemente aus dem Wohnzimmer wie Vorhänge, Gold und Sitzmöglichkeiten ziehen laut den Expert:innen mittlerweile ins Bad ein.
Auch Materialien aus dem Wohnbereich wie Holz und Wiener Geflecht sowie andere Elemente aus dem Wohnzimmer wie Vorhänge, Gold und Sitzmöglichkeiten ziehen laut den Expert:innen mittlerweile ins Bad ein.
Die Farbexpertin und Designerin Dr. Hildegard Kalthegener möchte für mehr Farbigkeit im Bad werben: „Mit Farben kann man dem Raum Weite geben, ihn gemütlich und nach Wellness aussehen lassen.“
Kalthegener hat zum Beispiel die bunten Waschbecken „Albume“, „Aura“ und „Astro“ von Antoniolupi entdeckt, die Farbigkeit ins Bad bringen. Bei Sanitärhersteller Bette gefallen ihr die mittlerweile in 400 verschiedenen Farbtönen fürs gesamte Sortiment (siehe Bild), bei Ideal Standard das Waschbecken „Ipalyss“, das es neben Weiß, Schiefer und Schwarz auch in Salbeigrün, Granatapfelrot und Rosé gibt.
Kalthegener hat zum Beispiel die bunten Waschbecken „Albume“, „Aura“ und „Astro“ von Antoniolupi entdeckt, die Farbigkeit ins Bad bringen. Bei Sanitärhersteller Bette gefallen ihr die mittlerweile in 400 verschiedenen Farbtönen fürs gesamte Sortiment (siehe Bild), bei Ideal Standard das Waschbecken „Ipalyss“, das es neben Weiß, Schiefer und Schwarz auch in Salbeigrün, Granatapfelrot und Rosé gibt.
Vertraute Farben wie Grau und Beige lassen sich laut Kalthegener mit farbigen Armaturen verknüpfen, die es mittlerweile von vielen Herstellern gibt. Großes Potenzial sieht die Expertin auch bei dem großen Angebot an farbigen Fliesen und Tapeten, womit sich individuelle Bäder gestalten lassen. „So können wir den Purismus im Bad wohnlicher gestalten. Gestaltungsprofis kennen sich mit Farbgestaltung aus und wissen, wie sie sich am besten individuell einsetzen lassen“, sagt Kalthegener.
2) Nachhaltigkeit
Nachhaltige Gestaltung und Planung wird auch im Bad wichtig. Neben Effizienz und moderner Technik, die beim Wasser und Energie sparen hilft, spielen für den ökologischen Fußabdruck eines Bades zudem die eingesetzten Materialien und Produkte eine Rolle. Langlebigkeit, zeitloses und modernes Design sind hier die wichtigsten Stichworte.
Doch nicht nur, woraus Produkte fürs Bad hergestellt werden, ist für die Ökobilanz wichtig, sondern auch, wie sie produziert werden und ob sie sich vollständig in den Wertstoffkreislauf zurückführen lassen. Darauf weisen die Expert:innen während der digitalen ISH-Konferenzen hin.
„Das alles muss transparent und mit Zertifikaten für den Verbraucher dokumentiert werden“, sagt Dr. Susanne Sollner, Head of Innovation & Sustainability beim Badmöbelhersteller Burgbard. Dies sei vor allem wichtig, wenn ein Bad nach 20 Jahren saniert wird. So wissen Sanierer, um welches Material es sich handelt, wie es repariert, ersetzt und recycelt werden kann. Jens Wischmann forderte einen „Beipackzettel“ fürs Bad.
Mehr von der ISH zum Thema „Nachhaltige und ökologische Badgestaltung“ haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Nachhaltige Gestaltung und Planung wird auch im Bad wichtig. Neben Effizienz und moderner Technik, die beim Wasser und Energie sparen hilft, spielen für den ökologischen Fußabdruck eines Bades zudem die eingesetzten Materialien und Produkte eine Rolle. Langlebigkeit, zeitloses und modernes Design sind hier die wichtigsten Stichworte.
Doch nicht nur, woraus Produkte fürs Bad hergestellt werden, ist für die Ökobilanz wichtig, sondern auch, wie sie produziert werden und ob sie sich vollständig in den Wertstoffkreislauf zurückführen lassen. Darauf weisen die Expert:innen während der digitalen ISH-Konferenzen hin.
„Das alles muss transparent und mit Zertifikaten für den Verbraucher dokumentiert werden“, sagt Dr. Susanne Sollner, Head of Innovation & Sustainability beim Badmöbelhersteller Burgbard. Dies sei vor allem wichtig, wenn ein Bad nach 20 Jahren saniert wird. So wissen Sanierer, um welches Material es sich handelt, wie es repariert, ersetzt und recycelt werden kann. Jens Wischmann forderte einen „Beipackzettel“ fürs Bad.
Mehr von der ISH zum Thema „Nachhaltige und ökologische Badgestaltung“ haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
3) Hygiene
Hygiene im Bad ist wichtig und „war schon lange vor Corona ein Thema“, sagt Frank A. Reinhardt. „Aber es rückt jetzt noch mehr in den Fokus. Hygiene ist ein Trendtreiber.“ Die Expert:innen sehen dabei vor allem drei Schwerpunkte.
1. Keimfreie Oberflächen
Dr. Peter Arens, Senior Consultant Hygiene Manager der Schell GmbH weist auf die Bedeutung von berührungslosen Armaturen hin, um Kreuzinfektionen vorzubeugen. „Vor allem an hochfrequentierten Orten wie Firmen und Behörden ist das aus mikrobiologischer Sicht sinnvoll“, so Arens.
Fugenlose Kalkmarmorputze sind wohngesund, diffusionsoffen und verhindern Schimmelbildung im Bad. Weniger Fugen und kantenlose Gestaltungen sind zudem pflegeleicht und garantieren eine bessere Hygiene.
Auch spülrandlose WCs sind hygienischer und verbrauchen obendrein weniger Reinigungsmittel. „Hygiene und Nachhaltigkeit passen wunderbar zusammen“, meint Reinhardt.
Hygiene im Bad ist wichtig und „war schon lange vor Corona ein Thema“, sagt Frank A. Reinhardt. „Aber es rückt jetzt noch mehr in den Fokus. Hygiene ist ein Trendtreiber.“ Die Expert:innen sehen dabei vor allem drei Schwerpunkte.
1. Keimfreie Oberflächen
Dr. Peter Arens, Senior Consultant Hygiene Manager der Schell GmbH weist auf die Bedeutung von berührungslosen Armaturen hin, um Kreuzinfektionen vorzubeugen. „Vor allem an hochfrequentierten Orten wie Firmen und Behörden ist das aus mikrobiologischer Sicht sinnvoll“, so Arens.
Fugenlose Kalkmarmorputze sind wohngesund, diffusionsoffen und verhindern Schimmelbildung im Bad. Weniger Fugen und kantenlose Gestaltungen sind zudem pflegeleicht und garantieren eine bessere Hygiene.
Auch spülrandlose WCs sind hygienischer und verbrauchen obendrein weniger Reinigungsmittel. „Hygiene und Nachhaltigkeit passen wunderbar zusammen“, meint Reinhardt.
2. Wasserqualität
Hygiene im Bad findet nicht nur oberflächlich statt. Oft fiel der Satz „Wasser muss fließen“ während der ISH-Konferenzen. Gemeint ist damit, dass alle drei Tage ein Wasserwechsel im Bad stattfinden muss. Ansonsten droht Baktierenwachstum. Viele Verbraucher wissen das nicht. Auch, weil Fachleute nicht darauf hinweisen.
Intelligente Armaturen und Systeme erkennen bereits, wann ein Wasserdurchlauf automatisch stattfinden muss. Auch um bei Abwesenheit die Nachbarn mit einem kontaminierten Wassernetz nicht zu gefährden. Dirk Engelhardt von Geberit rechnet vor, dass bei einem vierwöchigen Urlaub die Wasser- und Abwasserkosten mit rund einem Euro zu vernachlässigen sind. „Der Aufwand, ein kontaminiertes Rohrnetz zu reparieren, ist letztendlich viel höher, teurer und absolut nicht nachhaltig“, sagt Engelhardt.
Hygiene im Bad findet nicht nur oberflächlich statt. Oft fiel der Satz „Wasser muss fließen“ während der ISH-Konferenzen. Gemeint ist damit, dass alle drei Tage ein Wasserwechsel im Bad stattfinden muss. Ansonsten droht Baktierenwachstum. Viele Verbraucher wissen das nicht. Auch, weil Fachleute nicht darauf hinweisen.
Intelligente Armaturen und Systeme erkennen bereits, wann ein Wasserdurchlauf automatisch stattfinden muss. Auch um bei Abwesenheit die Nachbarn mit einem kontaminierten Wassernetz nicht zu gefährden. Dirk Engelhardt von Geberit rechnet vor, dass bei einem vierwöchigen Urlaub die Wasser- und Abwasserkosten mit rund einem Euro zu vernachlässigen sind. „Der Aufwand, ein kontaminiertes Rohrnetz zu reparieren, ist letztendlich viel höher, teurer und absolut nicht nachhaltig“, sagt Engelhardt.
3. Intimhygiene
Margit Harsch von Geberit wundert sich: „Zum Duschen und Hände waschen benutzen wir Wasser, um uns zu säubern. Aber nach dem Toilettengang verreiben wir den Schmutz mit einem Stück Papier und rubbeln, bis die Haut gereizt ist.“
Dabei gibt es mit Dusch-WCs oder den sogenannten Washlets längst hygienischere Alternativen. Geberit hat seit 1978 Dusch-WCs im Sortiment und natürlich ein Absatzinteresse. „Trotzdem sind Dusch-WCs bei uns noch wenig bekannt und akzeptiert, wohingegen sie in Ländern wie Japan längst Standard sind“, so Harsch, die darauf hinweist, dass diese auch im Bestand nachrüstbar sind. Preislich bewegt man sich dabei wie bei einem guten TV- oder Küchengerät bei rund 1000 Euro.
Jens Wischmann fügt fast provokant hinzu: „Man könnte fast vermuten, die Sauberkeit der Toilette ist den Deutschen wichtiger als der eigene Allerwerteste. Randlose WCs haben sich extrem schnell durchgesetzt, Dusch-WCs nicht.“
Engelhardt sieht darin auch einen Auftragsschub für Badprofis.
Margit Harsch von Geberit wundert sich: „Zum Duschen und Hände waschen benutzen wir Wasser, um uns zu säubern. Aber nach dem Toilettengang verreiben wir den Schmutz mit einem Stück Papier und rubbeln, bis die Haut gereizt ist.“
Dabei gibt es mit Dusch-WCs oder den sogenannten Washlets längst hygienischere Alternativen. Geberit hat seit 1978 Dusch-WCs im Sortiment und natürlich ein Absatzinteresse. „Trotzdem sind Dusch-WCs bei uns noch wenig bekannt und akzeptiert, wohingegen sie in Ländern wie Japan längst Standard sind“, so Harsch, die darauf hinweist, dass diese auch im Bestand nachrüstbar sind. Preislich bewegt man sich dabei wie bei einem guten TV- oder Küchengerät bei rund 1000 Euro.
Jens Wischmann fügt fast provokant hinzu: „Man könnte fast vermuten, die Sauberkeit der Toilette ist den Deutschen wichtiger als der eigene Allerwerteste. Randlose WCs haben sich extrem schnell durchgesetzt, Dusch-WCs nicht.“
Engelhardt sieht darin auch einen Auftragsschub für Badprofis.

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4) Smarte Technik
Armaturen und Toilettenspülungen, die berührungslos über Sensoren ausgelöst werden, wurden hier bereits erwähnt. Ebenso die automatisierte Technik, um die Trinkwasserqualität zu gewährleisten. Smarte Technik im Bad soll vor allem beim Komfortgewinn und verbesserter Hygiene nützlich sein.
Denn: „Das Bad muss nicht durchdigitalisiert werden, aber sinnvolle Gadgets bieten, die Erleichterung schaffen. Nicht Digitalisierung der Digitalisierung wegen“, sagt Fabian Kinzler vom Sanitärhersteller Hansgrohe. Er sieht im Bad den Ort im Zuhause, um sich ausgerechnet der digitalen Welt zu entziehen.
Birgid Eberhardt weiß aber auch aus Studien und Umfragen, dass das Bad zum Kommunikationsraum wird. „Manche wollen morgens im Bad die Nachrichten auf dem Spiegel lesen oder sehen, andere beim Baden Musik in guter Qualität hören oder sich einen Film ansehen“, so Eberhardt, die hier einen klaren Trend sieht. Das Thema Lichtstimmung ist ebenfalls ein Spielfeld für smarte Technik.
Mehr Ideen und Gedanken von der ISH zum smarten Bad der Zukunft haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Armaturen und Toilettenspülungen, die berührungslos über Sensoren ausgelöst werden, wurden hier bereits erwähnt. Ebenso die automatisierte Technik, um die Trinkwasserqualität zu gewährleisten. Smarte Technik im Bad soll vor allem beim Komfortgewinn und verbesserter Hygiene nützlich sein.
Denn: „Das Bad muss nicht durchdigitalisiert werden, aber sinnvolle Gadgets bieten, die Erleichterung schaffen. Nicht Digitalisierung der Digitalisierung wegen“, sagt Fabian Kinzler vom Sanitärhersteller Hansgrohe. Er sieht im Bad den Ort im Zuhause, um sich ausgerechnet der digitalen Welt zu entziehen.
Birgid Eberhardt weiß aber auch aus Studien und Umfragen, dass das Bad zum Kommunikationsraum wird. „Manche wollen morgens im Bad die Nachrichten auf dem Spiegel lesen oder sehen, andere beim Baden Musik in guter Qualität hören oder sich einen Film ansehen“, so Eberhardt, die hier einen klaren Trend sieht. Das Thema Lichtstimmung ist ebenfalls ein Spielfeld für smarte Technik.
Mehr Ideen und Gedanken von der ISH zum smarten Bad der Zukunft haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
5) Individualität
Das Bad wandelt sich zum Lebensraum. Mit den gestiegenen Anforderungen ans Bad steigen auch die Ansprüche an Badgestalterinnen und -gestalter. Nutzerinnen und Nutzer wünschen sich auch im Badezimmer individuelle Gestaltungsideen statt Standardlösungen.
„Souveräne Badplaner sind heute wie ein kleiner Leonardo da Vinci. Sie kennen sich mit Materialien, Farben und Technik aus und müssen in der Lage sein, Kunden vernünftig abzuholen. Sonst gibt es nur Bäder von der Stange“, sagt Dennis Jäger, Chefredakteur vom Fachmagazin „SBZ“.
Jäger weist auf ein gutes Netzwerk hin, weil bei einer Badgestaltung mittlerweile mehrere Gewerke beteiligt sind. „Wer heute nicht zusammenarbeitet, schadet letztendlich seinen Kunden.“
Frank Reinhardt ergänzt: „Die Anforderungen an Badplaner sind gestiegen. Sie müssen auch Psychologe sein und sich in die Welt der Nutzer eindenken, zudem intime Fragen stellen.“
Das Bad wandelt sich zum Lebensraum. Mit den gestiegenen Anforderungen ans Bad steigen auch die Ansprüche an Badgestalterinnen und -gestalter. Nutzerinnen und Nutzer wünschen sich auch im Badezimmer individuelle Gestaltungsideen statt Standardlösungen.
„Souveräne Badplaner sind heute wie ein kleiner Leonardo da Vinci. Sie kennen sich mit Materialien, Farben und Technik aus und müssen in der Lage sein, Kunden vernünftig abzuholen. Sonst gibt es nur Bäder von der Stange“, sagt Dennis Jäger, Chefredakteur vom Fachmagazin „SBZ“.
Jäger weist auf ein gutes Netzwerk hin, weil bei einer Badgestaltung mittlerweile mehrere Gewerke beteiligt sind. „Wer heute nicht zusammenarbeitet, schadet letztendlich seinen Kunden.“
Frank Reinhardt ergänzt: „Die Anforderungen an Badplaner sind gestiegen. Sie müssen auch Psychologe sein und sich in die Welt der Nutzer eindenken, zudem intime Fragen stellen.“
Der Innenarchitekt und Badspezialist Christian Wadsack bringt beim Thema individueller Badgestaltung einen weiteren Aspekt ein. „Wohnlichkeit und Wohlgefühl bedürfen Platz. Aber in der Regel ist das Bad immer der kleinste Raum im Zuhause. Gerade in Standardhäusern und -wohnungen sind Bäder viel zu klein“, so Wadsack.
Deshalb analysiert er bei einer Badrenovierung oder -sanierung auch immer den Grundriss. Welche Räume sind vorhanden? Kann das Bad vielleicht in das wenig genutzte Gäste- oder viel zu große Schlafzimmer ziehen? Er nennt dies die „Ringtausch Methode“.
Andrea Wirges-Klein sagt aber, dass auch kleine Bäder ansprechend gestaltet werden können. „Entscheidend ist der Wohlfühlfaktor.“ Sie berichtet von einem Projekt, wo sie ein sechs Quadratmeter großes, fensterloses Bad komplett renoviert hat. Eine Grundrissänderung war durch Denkmalschutzauflagen nicht möglich. Wirges-Klein: „Es war eine Herausforderung. Aber wir kannten die Bauherren gut und konnten die Bedürfnisse gut umsetzen.“
Das Preisargument lässt Wirges-Klein nicht gelten. „Wer sich eine Komplettgestaltung vom Profi finanziell nicht leisten kann, kann erst mal nur mit einer Beratung anfangen. Profis können einen Weg vorgeben. Der Plan kann dann selbst oder mit eigenen Handwerkern realisiert werden.“
Welche Elemente und Aspekte bei der Badgestaltung sind Ihnen wichtig? Diskutieren Sie mit in den Kommentaren.
Deshalb analysiert er bei einer Badrenovierung oder -sanierung auch immer den Grundriss. Welche Räume sind vorhanden? Kann das Bad vielleicht in das wenig genutzte Gäste- oder viel zu große Schlafzimmer ziehen? Er nennt dies die „Ringtausch Methode“.
Andrea Wirges-Klein sagt aber, dass auch kleine Bäder ansprechend gestaltet werden können. „Entscheidend ist der Wohlfühlfaktor.“ Sie berichtet von einem Projekt, wo sie ein sechs Quadratmeter großes, fensterloses Bad komplett renoviert hat. Eine Grundrissänderung war durch Denkmalschutzauflagen nicht möglich. Wirges-Klein: „Es war eine Herausforderung. Aber wir kannten die Bauherren gut und konnten die Bedürfnisse gut umsetzen.“
Das Preisargument lässt Wirges-Klein nicht gelten. „Wer sich eine Komplettgestaltung vom Profi finanziell nicht leisten kann, kann erst mal nur mit einer Beratung anfangen. Profis können einen Weg vorgeben. Der Plan kann dann selbst oder mit eigenen Handwerkern realisiert werden.“
Welche Elemente und Aspekte bei der Badgestaltung sind Ihnen wichtig? Diskutieren Sie mit in den Kommentaren.
Mit veränderten Ansprüchen und Gewohnheiten ans Bad, ändert sich auch dessen Gestaltung und Aussehen. Nach der Wohnküche kommt das Wohnbad. „Wir wissen, dass sich die Leute länger im Bad aufhalten wollen. Deshalb wird auch die Aufenthaltsqualität erhöht“, sagt der Journalist Frank A. Reinhardt, Initiator der Reihe „Pop up my Bathroom“.
Badexperte Torsten Müller sagt: „Es geht bei der heutigen Badgestaltung um einen ganzheitlichen Ansatz, der alle fünf Sinne des Menschen berührt. Lichtstimmung, Materialien, Symmetrieachsen, Proportionen, Geräusche, Düfte sind genauso wichtig wie die Funktionalität.“
Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung deutsche Sanitärwirtschaft e.V., ergänzt: „Ausgefeiltere Technik hinter der Badezimmerwand lässt zudem bessere Gestaltungsmöglichkeiten vor der Wand zu.“