Architektur
Grünes Gold: 9 nachhaltige Wohnhäuser in Australien
Ausgezeichnet! Für ihren cleveren Umgang mit Ressourcen haben diese neun nachhaltigen Häuser in Australien eine Reihe von Preisen abgeräumt
Energiesparen auf stilvolle Weise – dieser Anspruch an umweltbewusstes Bauen und Wohnen wird überall auf der Welt gestellt. Für Wohnhausarchitekten in Australien hat dieses Anliegen eine besondere Bedeutung, denn die Vielfalt der Landschaft und Klimazonen erfordert dort besonders einfallsreiche Lösungen.
1. Baumaterial aus der Region: ein Landhaus auf den Hügeln (Victoria)
Projekt: Sawmill House
Architekt: Chris Gilbert vom Büro Archier hat das Haus entworfen. Gebaut hat er es gemeinsam mit seinem Bruder, dem Bildhauer Ben Gilbert, der jetzt darin wohnt.
Ort: Yackandandah, Victoria
Größe: 90 Quadratmeter reine Wohnfläche (inklusive Terrasse sind es 150 Quadratmeter); 1 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Sieger bei den National Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten); Sieger bei den Victorian Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten); Sieger bei den Houses Awards 2015 (Kategorien: Neubauten unter 200 Quadratmeter, Zukunftsweisende Architekturpraxis); weitere Preise: Victorian Architecture Awards 2015 (Nachhaltigkeit) und Houses Awards 2015 (Nachhaltigkeit)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Sawmill House
Architekt: Chris Gilbert vom Büro Archier hat das Haus entworfen. Gebaut hat er es gemeinsam mit seinem Bruder, dem Bildhauer Ben Gilbert, der jetzt darin wohnt.
Ort: Yackandandah, Victoria
Größe: 90 Quadratmeter reine Wohnfläche (inklusive Terrasse sind es 150 Quadratmeter); 1 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Sieger bei den National Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten); Sieger bei den Victorian Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten); Sieger bei den Houses Awards 2015 (Kategorien: Neubauten unter 200 Quadratmeter, Zukunftsweisende Architekturpraxis); weitere Preise: Victorian Architecture Awards 2015 (Nachhaltigkeit) und Houses Awards 2015 (Nachhaltigkeit)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Wiederverwendung von Materialabfall in Form von Betonblöcken
- Belüftungsfreundliche Raumaufteilung (u. a. Möglichkeiten für Querlüftung)
- Verwendung einheimischer Hölzer aus regionaler Forstwirtschaft
Das Haus liegt am Rand eines Hügels im Norden von Victoria; auf dem Grundstück befanden sich früher eine Goldmine und ein Sägewerk. Die alte hauswirtschaftliche Devise, nichts wegzuwerfen, was man noch gebrauchen kann, wurde hier in großem Maßstab umgesetzt: Die Außenwände bestehen aus 270 massiven Betonblöcken, die beim Gießen von Betonplatten für Wohnhäuser in der Umgebung übrig geblieben waren. Die Blöcke, von denen jeder etwa eine Tonne wiegt, wurden auf das Grundstück in Yackandandah transportiert und dort so zusammengesetzt, dass sie eine 9 mal 10 Meter umfassende Außenwandstruktur bildeten. Sie wurden zementiert, aber sonst mehr oder weniger in ihrem Rohzustand belassen.
„Unseren größten Nachhaltigkeitsvorteil haben wir durch diesen alternativen Ansatz erreicht – indem wir Abfall aus der Betonfertigung ganz in der Nähe unseres Grundstücks verwendeten“, sagt Architekt Chris Gilbert. „Anstatt uns auf ein vorgefertigtes ‚grünes‘ Produkt zu verlassen, haben wir uns in der Umgebung umgeschaut und überlegt, was wir noch gebrauchen können.“
„Unseren größten Nachhaltigkeitsvorteil haben wir durch diesen alternativen Ansatz erreicht – indem wir Abfall aus der Betonfertigung ganz in der Nähe unseres Grundstücks verwendeten“, sagt Architekt Chris Gilbert. „Anstatt uns auf ein vorgefertigtes ‚grünes‘ Produkt zu verlassen, haben wir uns in der Umgebung umgeschaut und überlegt, was wir noch gebrauchen können.“
Das Gebäude ist lang, aber ziemlich flach. Diese Form macht es möglich, die vom Tal heraufziehenden Luftströmungen auszunutzen. „Durch Querlüftung bleibt das Haus in den Sommermonaten kühl“, erläutert Gilbert, „und wenn es draußen kälter wird, profitiert es von der Wärme und dem Licht der Sonne: Der 14-Meter-Teil des Dachs, der über der Terrasse liegt, lässt sich zur Seite schieben. Wenn man dann noch die Holzlamellenwände am Rand zurückklappt, wird die gesamte Terrasse von der Sonne beschienen.“ Auf diese Weise wird das Haus an den meisten Tagen im Jahr von der Sonne geheizt.
Als weiterer Baustoff aus der Region wurde rotes Eukalyptusholz für den Fußboden und die Deckenverkleidung eingesetzt. Es stammt aus einem Wald in Sichtweite des Hauses.
Mehr Bilder von diesem modernen Haus auf dem Land >>>
Als weiterer Baustoff aus der Region wurde rotes Eukalyptusholz für den Fußboden und die Deckenverkleidung eingesetzt. Es stammt aus einem Wald in Sichtweite des Hauses.
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2. Energieeffizienz in der Wüste (Northern Territory)
Projekt: Desert House
Architekten: Dunn and Hillam Architects
Ort: Alice Springs, Northern Territory
Größe: 350 Quadratmeter; 3 Schlafzimmer, 3 Bäder
Auszeichnungen: Sieger bei den Northern Territory Architecture Awards 2015 (Kategorien: Wohnhäuser – Neubauten, Nachhaltige Architektur); Shortlist der BPN (Building Products News) Sustainability Awards 2014; weitere Preise: Houses Awards 2014 (Neubauten über 200 Quadratmeter)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Desert House
Architekten: Dunn and Hillam Architects
Ort: Alice Springs, Northern Territory
Größe: 350 Quadratmeter; 3 Schlafzimmer, 3 Bäder
Auszeichnungen: Sieger bei den Northern Territory Architecture Awards 2015 (Kategorien: Wohnhäuser – Neubauten, Nachhaltige Architektur); Shortlist der BPN (Building Products News) Sustainability Awards 2014; weitere Preise: Houses Awards 2014 (Neubauten über 200 Quadratmeter)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Selbstversorgung mit Elektrizität
- Photovoltaikmodule und solarthermische Warmwasserbereitung
- Effektiv gedämmte Oberflächen und Beschattung (durch ein Flugdach und durch die Anordnung der Baueinheiten)
Das Desert House macht seinem Namen alle Ehre: Es liegt in Alice Springs, einer Stadt mitten in der australischen Wüste – einem der rauesten Landstriche der Erde. Nach Osten und Westen zieht sich die rötlich schimmernde MacDonnell-Gebirgskette ins Land, südwestlich der Stadt liegt der legendäre Berg Uluru, bekannter als Ayers Rock. Die Temperatur beträgt im Sommer manchmal mehr als 45 Grad, im Winter sinkt sie auf minus 6 Grad ab.
„Das Haus ist in den Felsen gebaut. Es schiebt sich in die Landschaft und berührt großflächig die Erde, deren thermische Masse ausgenutzt wird, um die Innentemperatur zu regeln“, sagt der Architekt Ashley Dunn.
„Das Haus ist in den Felsen gebaut. Es schiebt sich in die Landschaft und berührt großflächig die Erde, deren thermische Masse ausgenutzt wird, um die Innentemperatur zu regeln“, sagt der Architekt Ashley Dunn.
In der Mitte umschließt das Gebäude einen Hinterhofgarten mit Swimmingpool – einen nach außen abgeschlossenen Bereich, in dem die Bewohner das Wüstenklima genießen können. Der Pool ist zwar ein Luxusgut, aber auch er hat einige energieeffiziente Eigenschaften: Für Instandhaltung und Reinigung verbraucht er keine Netzenergie, weil Strom über Photovoltaikmodule auf dem Dach erzeugt wird. Außerdem sorgt das Wasserbecken für ein kühles Mikroklima auf dem Innenhof, und es übernimmt die Funktion einer Wärmesenke: Wenn in dem solarbetriebenen Warmwasserspeicher des Hauses noch Wasser übrig ist, fließt es in den Pool ab, um dort den Pegel zu halten und über Nacht etwas abzukühlen.
„Um das Haus vor den extremen Temperaturwechseln zu schützen, werden die stark gedämmten, kastenartigen Gebäudestrukturen von einem großen angewinkelten Flugdach überragt, das ihnen Schatten spendet“, erläutert Dunn. Ein Flugdach ist ein zusätzliches Dach, das nicht direkt auf dem Gebäude aufliegt. Wenn es sich aufheizt, gibt es daher die Wärme nicht sofort an die Baustruktur ab. „Durch Dachfenster kann Warmluft über Nacht entweichen.“
Ein Jahr nach dem Einzug, sagt der Architekt, zeige die Aufzeichnung des Energieverbrauchs, dass das Haus sich komplett selbst mit Elektrizität versorgt und keinen Strom aus dem öffentlichen Netz entnimmt.
Für die Eigentümer ist das ein Segen. Dunn erzählt, dass sie überrascht über die gute Energiebilanz waren, die sich vor allem aus dem Einsatz von Passivenergie ergibt. „Das Gebäude ist in der Lage, einen Temperaturunterschied von 15 Grad Celsius zwischen Außen und Innen zu erreichen, und das allein durch die Schichtung von Material, eine geschickte Ausrichtung der Gebäudeteile sowie die Ausnutzung von thermischer Massen und Luftströmen“, fasst Dunn zusammen.
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Ein Jahr nach dem Einzug, sagt der Architekt, zeige die Aufzeichnung des Energieverbrauchs, dass das Haus sich komplett selbst mit Elektrizität versorgt und keinen Strom aus dem öffentlichen Netz entnimmt.
Für die Eigentümer ist das ein Segen. Dunn erzählt, dass sie überrascht über die gute Energiebilanz waren, die sich vor allem aus dem Einsatz von Passivenergie ergibt. „Das Gebäude ist in der Lage, einen Temperaturunterschied von 15 Grad Celsius zwischen Außen und Innen zu erreichen, und das allein durch die Schichtung von Material, eine geschickte Ausrichtung der Gebäudeteile sowie die Ausnutzung von thermischer Massen und Luftströmen“, fasst Dunn zusammen.
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3. Auf Tuchfühlung mit dem Regenwald (Queensland)
Projekt: Cape Tribulation House
Architekt: Ben Vielle von M3architecture
Ort: Cape Tribulation, Queensland
Größe: 308 Quadratmeter (auf 12.000 Quadratmeter Gelände); 3 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Houses Awards 2015 (Nachhaltigkeit)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Cape Tribulation House
Architekt: Ben Vielle von M3architecture
Ort: Cape Tribulation, Queensland
Größe: 308 Quadratmeter (auf 12.000 Quadratmeter Gelände); 3 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Houses Awards 2015 (Nachhaltigkeit)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Geringe Auswirkung auf den tropischen Regenwald
- Netzunabhängige Lösungen für Strom, Wasser und Abfallentsorgung
- Natürliche Belüftung
Weit im Norden von Queensland, in der Nähe der Landzunge Cape Tribulation, liegt dieses netzunabhängige Wohnhaus. Weil das Gebäude (mitsamt der kleinen Siedlung, in der es liegt) von Australiens ältestem und empfindlichstem Ökosystem umgeben ist – dem Daintree-Regenwald –, waren weitreichende Überlegungen und gestalterische Nachhaltigkeitsstragien notwendig, bevor mit dem Bau begonnen werden konnte.
Ein Nachhaltigkeitsberater wurde engagiert, um bereits im Entwurfsprozess bei der Materialauswahl zu helfen und die von Versorgungsnetzen unabhängige Infrastruktur mitzuplanen, die eine Versorgung mit Strom ebenso umfasst wie die Aufbereitung des Wassers. „Eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher versorgt das Haus mit Strom“, sagt Ben Vielle, der das Architektenteam von M3architecture bei diesem Projekt leitete. „Alle Geräte und Installationen sind darauf abgestimmt, diese Stromversorgung möglichst wirtschaftlich zu nutzen. Das Haus wird außerdem auf natürliche Weise belüftet, unterstützt von Deckenventilatoren und großen, mit Jalousien versehenen Fenstern. Alle Geräte sind energieeffizient, die gesamte Einrichtung ist auf minimalen Stromverbrauch ausgerichtet.“
Ein Nachhaltigkeitsberater wurde engagiert, um bereits im Entwurfsprozess bei der Materialauswahl zu helfen und die von Versorgungsnetzen unabhängige Infrastruktur mitzuplanen, die eine Versorgung mit Strom ebenso umfasst wie die Aufbereitung des Wassers. „Eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher versorgt das Haus mit Strom“, sagt Ben Vielle, der das Architektenteam von M3architecture bei diesem Projekt leitete. „Alle Geräte und Installationen sind darauf abgestimmt, diese Stromversorgung möglichst wirtschaftlich zu nutzen. Das Haus wird außerdem auf natürliche Weise belüftet, unterstützt von Deckenventilatoren und großen, mit Jalousien versehenen Fenstern. Alle Geräte sind energieeffizient, die gesamte Einrichtung ist auf minimalen Stromverbrauch ausgerichtet.“
Die ökologische Perspektive, die hinter Vielles Entwurf steckt, wirkt sich auch auf seine Gestaltung aus. Nach außen tarnt sich das Haus mit schwarzen Kunststoffplatten und verspiegeltem Glas – so kann es unter das schattige Blätterdach des Regenwaldes zurücktreten. Innen sind die Wohnbereiche mit hellem Sperrholz verkleidet. Die Räume öffnen sich ihrer tropischen Umgebung; durch die großen Südfenster ist der Regenwald zu sehen, wie er sich über das Haus zu wölben scheint. „Es gibt viele Schlafmöglichkeiten, die wir in lockere, pavillonartige Strukturen eingebettet haben“, erläutert Vielle. „Manche Doppelbetten lassen sich bei Bedarf in Etagenbetten verwandeln, und einige Wohnbereiche können vorübergehend in einen Zeltplatz umfunktioniert werden.“
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4. Recycling-Baustoffe und Wasserspartricks in der City (Western Australia)
Projekt: Fremantle House
Architekten: Patrick Kosky und Yun Nie Chong von Nie + Co
Ort: Fremantle, Western Australia
Größe: 210 Quadratmeter Grundfläche einschließlich Garage (auf 250 Quadratmeter Grundstücksfläche); 2 Schlafzimmer, 1 Arbeits-/Gästezimmer, 2 Bäder
Auszeichnungen: Sieger bei den Western Australian Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Fremantle House
Architekten: Patrick Kosky und Yun Nie Chong von Nie + Co
Ort: Fremantle, Western Australia
Größe: 210 Quadratmeter Grundfläche einschließlich Garage (auf 250 Quadratmeter Grundstücksfläche); 2 Schlafzimmer, 1 Arbeits-/Gästezimmer, 2 Bäder
Auszeichnungen: Sieger bei den Western Australian Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Solaranlage und Passivenergie-Konzept
- Natürliche Querlüftung und viel Tageslicht
- Vorrichtungen zum Wassersparen
In Freemantle, einer Hafenstadt südlich von Perth, ist die Innenstadt dicht besiedelt. Als dort auf einem freigewordenen Grundstück dieses private Wohnhaus entstand, waren für den Entwurf ökologische Überlegungen maßgeblich. Seinen Nachhaltigkeitsbonus erhielt das Haus auf zwei Wegen, erläutert Patrik Kosky, der es gemeinsam mit seiner Partnerin plante und und nun mit ihr darin wohnt. „Erstens haben wir den energetischen Fußabdruck, der in den Baustoffen und ihrer Verarbeitung steckt, sehr gering gehalten“, schreibt Kosky über das Projekt. „Das konnten wir erreichen, indem wir beim Bau viel recyceltes Material (Ziegelsteine) und Plantagenholz (für die Tragstruktur und die Sperrholzvertäfelungen) verwendeten.“
Zweitens haben Kosky und seine Partnerin Yun Nie Chong einiges unternommen, um den Energie- und Wasserverbrauch im Haus auf ein Minimum zu reduzieren. „Das Haus nutzt passive Solarenergie, es lässt sich wirkungsvoll querlüften, und an vielen Stellen können hohe Mengen Tageslicht einfallen“, erklärt Kosky. „Die Anschlüsse sind darauf ausgerichtet, Wasser zu sparen, ein unterirdischer Speicher fasst 10.000 Liter Regenwasser. Wir haben Solarmodule, die Strom erzeugen und solche, die Wasser erwärmen. Überall im Haus sind LED-Leuchten installiert.“
Zweitens haben Kosky und seine Partnerin Yun Nie Chong einiges unternommen, um den Energie- und Wasserverbrauch im Haus auf ein Minimum zu reduzieren. „Das Haus nutzt passive Solarenergie, es lässt sich wirkungsvoll querlüften, und an vielen Stellen können hohe Mengen Tageslicht einfallen“, erklärt Kosky. „Die Anschlüsse sind darauf ausgerichtet, Wasser zu sparen, ein unterirdischer Speicher fasst 10.000 Liter Regenwasser. Wir haben Solarmodule, die Strom erzeugen und solche, die Wasser erwärmen. Überall im Haus sind LED-Leuchten installiert.“
Nachdem sie mehr als ein Jahr in dem Haus gewohnt hat, zieht Chong Bilanz: In allen Jahreszeiten, sagt sie, habe der Neubau sich gut geschlagen. Nur selten musste überhaupt geheizt oder gekühlt werden. „Der massive Betonfußboden speichert Wärme und gibt sie an kühlen Abenden ab. Große Überhänge spenden Schatten und halten allzu heftige Sonneneinstrahlung ab. Gleichzeitig kommt viel von der warmen Wintersonne im Haus an, dafür sorgt die raumhohe Verglasung.“
Die Anordnung der Gartenflächen, der Fenster und Dachfenster und der Räume über zwei Etagen folgt einer Gesamtstrategie, die Probleme verhindern soll, mit denen die Altbauten der Innenstädte zu kämpfen haben: Ihre tiefen Grundrisse lassen oft nicht viel Tageslicht in die Räume und machen es schwer, sie wirksam zu belüften. „Wir konnten auf eine ganze Reihe gebrauchsfertiger Technologien zurückgreifen: Solarmodule – sowohl Flachkollektoren zur Energiegewinnung als auch Vakuumröhrenkollektoren zur Warmwasserbereitung –, unterirdische Zisternen für Regenwasser und Kompostbehälter. Das bedeutet, das wir mit minimalem Input große Wirkungen erzielen können.“
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Die Anordnung der Gartenflächen, der Fenster und Dachfenster und der Räume über zwei Etagen folgt einer Gesamtstrategie, die Probleme verhindern soll, mit denen die Altbauten der Innenstädte zu kämpfen haben: Ihre tiefen Grundrisse lassen oft nicht viel Tageslicht in die Räume und machen es schwer, sie wirksam zu belüften. „Wir konnten auf eine ganze Reihe gebrauchsfertiger Technologien zurückgreifen: Solarmodule – sowohl Flachkollektoren zur Energiegewinnung als auch Vakuumröhrenkollektoren zur Warmwasserbereitung –, unterirdische Zisternen für Regenwasser und Kompostbehälter. Das bedeutet, das wir mit minimalem Input große Wirkungen erzielen können.“
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5. Skulpturale Betonformen für ein Haus am Hafen (New South Wales)
Projekt: Balmoral House
Architekten: Clinton Murray und Polly Harbison
Ort: Balmoral, New South Wales
Größe: 450 Quadratmeter; 4 Schlafzimmer, 3 Bäder
Auszeichnungen: Sieger bei den National Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten), Sieger bei den New South Wales Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten), Sieger bei den Mosman Design Awards 2015 (Beiträge zur bebauten Umwelt); weitere Preise: Houses Awards 2015 (Neubauten über 200 Quadratmeter); das Bauunternehmen Bellevarde Constructions erhielt den Excellence in Housing Award und den Preis für Gestaltung mit Beton von der Master Builders Association New South Wales
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Balmoral House
Architekten: Clinton Murray und Polly Harbison
Ort: Balmoral, New South Wales
Größe: 450 Quadratmeter; 4 Schlafzimmer, 3 Bäder
Auszeichnungen: Sieger bei den National Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten), Sieger bei den New South Wales Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten), Sieger bei den Mosman Design Awards 2015 (Beiträge zur bebauten Umwelt); weitere Preise: Houses Awards 2015 (Neubauten über 200 Quadratmeter); das Bauunternehmen Bellevarde Constructions erhielt den Excellence in Housing Award und den Preis für Gestaltung mit Beton von der Master Builders Association New South Wales
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Temperaturausgleich durch thermische Masse (Beton)
- Innenbeleuchtung teilweise solarbetrieben
- Aufbau lässt optimale Querlüftung zu
Am Hafen von Sydney, direkt gegenüber von Balmoral Beach, liegt dieses eindrucksvolle Wohnhaus. Das Wechselspiel aus Masse und Leerraum (das in der Architekturtheorie als Solid-Void-Verhältnis bekannt ist) bildet hier ein wichtiges Gestaltungskriterium. Das kommt nicht von ungefähr, denn bei ihrem Entwurf haben sich die Architekten Clinton Murray und Polly Harbison von den Ideen des Künstlers und Designers Isamu Noguchi inspirieren lassen, dessen Werk ebenfalls die Beziehung zwischen positiver und negativer Masse erkundet. Diese skulpturale Herangehensweise gefiel den Eigentümern sehr gut – dass sie eine Leidenschaft für Kunst haben, ist dem Haus und dem Garten an vielen Stellen anzusehen.
„Das Haus ist eine sorgsam austarierte Zusammenstellung aus Elementen, die sich gegenseitig ergänzen: Licht und Schatten, Solid und Void“, sagt Murray. „Es ist wie eine Skulptur geformt. Passanten können hindurchschauen, sie sehen den Leuchtturm auf der gegenüberliegenden Seite von Balmoral Bay. Der Bau lenkt die Ausblicke: Er rahmt sie ein, legt Bildausschnitte fest – und manchmal verstellt er sogar den Blick, um Spannung zu erzeugen.“
„Das Haus ist eine sorgsam austarierte Zusammenstellung aus Elementen, die sich gegenseitig ergänzen: Licht und Schatten, Solid und Void“, sagt Murray. „Es ist wie eine Skulptur geformt. Passanten können hindurchschauen, sie sehen den Leuchtturm auf der gegenüberliegenden Seite von Balmoral Bay. Der Bau lenkt die Ausblicke: Er rahmt sie ein, legt Bildausschnitte fest – und manchmal verstellt er sogar den Blick, um Spannung zu erzeugen.“
Die Formen, die gedeckten Farben, die Textur – und nicht zuletzt die komfortable Ausstattung – schaffen eine ruhige, entspannte Stimmung. Der Baustoff Beton wurde hier so großzügig eingesetzt, dass genug thermische Masse bereitsteht, sowohl im Winter Wärme zu speichern als auch im Sommer das Haus vor den Auswirkungen starker Hitze zu schützen. Zwischen den ausgeprägten Konturen der Betonwände macht sich in den Räumen Tageslicht in Hülle und Fülle breit. „Wir haben dem natürlichen Licht viele Gelegenheiten gegeben, ins Innere des Gebäudes zu dringen, und gleichzeitig ist man hier drinnen auch geschützt vor den Elementen“, schreibt Murray. „Jedes Fenster ist von außen vor Sonne geschützt. Die Deckenhöhe in der Küche und die Anordnung der vier Meter langen Fenster geben der Wintersonne die Möglichkeit, großflächig in den Raum zu strömen. Damit das Tageslicht nicht blendet, gibt es Außenjalousien.“
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6. Clever heizen und lüften in sonnigem Klima (Australian Capital Territory)
Projekt: Wonga Street House
Architekt: Andrew Verri, Light House Architecture and Science (früher bekannt als Jigsaw Housing)
Ort: O’Connor, Australian Capital Territory (ACT)
Größe: 180 Quadratmeter; 3 Schlafzimmer, 3 Wohnbereiche (einer davon ist als Gästezimmer nutzbar), 2 Bäder
Auszeichnungen: Sieger beim ACT Residential Architecture Award (Wohnhäuser – Neubauten); Shortlist der ACT Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Nachhaltigkeit)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Wonga Street House
Architekt: Andrew Verri, Light House Architecture and Science (früher bekannt als Jigsaw Housing)
Ort: O’Connor, Australian Capital Territory (ACT)
Größe: 180 Quadratmeter; 3 Schlafzimmer, 3 Wohnbereiche (einer davon ist als Gästezimmer nutzbar), 2 Bäder
Auszeichnungen: Sieger beim ACT Residential Architecture Award (Wohnhäuser – Neubauten); Shortlist der ACT Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Nachhaltigkeit)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Solare Passivenergie vermindert die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz
- Solar erzeugter Strom und solarthermische Warmwasserbereitung
- Wissenschaftliche Überprüfung möglicher Schwachpunkte (zum Beispiel Wärmeverluste durch undichte Stellen)
Die Gegend um die Hauptstadt Canberra ist ein perfekter Ort für die passive Nutzung von Solarenergie. „Hier scheint oft die Sonne, durchschnittlich 7,6 Stunden am Tag“, sagt die Gebäudetechnologin Jenny Edwards. „Man braucht nicht viel mehr als ein bisschen Bauphysik, einen guten Entwurf und eine solide Ausführung der Arbeiten, um in Canberra ein Haus zu bauen, das selbst im kalten Winter kaum geheizt werden muss – wenn überhaupt. Und um es im Sommer trotzdem angenehm kühl zu halten, genügen ein paar Deckenventilatoren.“
Wichtig ist auch, sich über die Ausrichtung des Gebäudes Gedanken zu machen. Dieses einfache Einfamilienhaus in der australischen Hauptstadt wurde so gebaut, dass ein großer Laubbaum im Garten während der Wintermonate viel Licht durchlässt, während er im Sommer Schatten spendet. „Die nach Norden ausgerichtete Essecke geht nahtlos in den hinteren Teil des Gebäudes über, gesäumt von einer großzügigen Terrasse“, beschreibt der Architekt Andrew Verri von Light House Architecture den Aufbau (da Australien in der südlichen Hemisphäre liegt, ist Norden die Sonnenseite). „Überall im Haus sind die Fenster so angeordnet, dass sie jeweils einen Blick in den Garten einrahmen. Die Materialpalette der Fassade ist zurückhaltend, aber ausdrucksstark: Es gibt Tür- und Fensterrahmen aus australischem Red-Cedar-Holz. Ein Teil des Gebäudes, das Studio, ist mit gelb gestrichenen Holzplatten verkleidet, dadurch hebt es sich vom Rest der Fassaden ab, der von grauen Backsteinen und schwarzem Sperrholz der Marke Shadowclad dominiert wird.“
Wichtig ist auch, sich über die Ausrichtung des Gebäudes Gedanken zu machen. Dieses einfache Einfamilienhaus in der australischen Hauptstadt wurde so gebaut, dass ein großer Laubbaum im Garten während der Wintermonate viel Licht durchlässt, während er im Sommer Schatten spendet. „Die nach Norden ausgerichtete Essecke geht nahtlos in den hinteren Teil des Gebäudes über, gesäumt von einer großzügigen Terrasse“, beschreibt der Architekt Andrew Verri von Light House Architecture den Aufbau (da Australien in der südlichen Hemisphäre liegt, ist Norden die Sonnenseite). „Überall im Haus sind die Fenster so angeordnet, dass sie jeweils einen Blick in den Garten einrahmen. Die Materialpalette der Fassade ist zurückhaltend, aber ausdrucksstark: Es gibt Tür- und Fensterrahmen aus australischem Red-Cedar-Holz. Ein Teil des Gebäudes, das Studio, ist mit gelb gestrichenen Holzplatten verkleidet, dadurch hebt es sich vom Rest der Fassaden ab, der von grauen Backsteinen und schwarzem Sperrholz der Marke Shadowclad dominiert wird.“
Die Außentemperatur sinkt hier im Winter unter den Gefrierpunkt, im Sommer steigt sie auf mehr als 30 Grad. Unter diesen Bedingungen kann eine glaubhafte Nachhaltigkeitsstrategie zur Herausforderung werden. Verri und Edwards haben die Aufgabe gelöst – sie sind schließlich spezialisiert darauf, Häuser so zu planen oder umzugestalten, dass sie aus den klimatischen Bedingungen der Umgebung das Beste machen. Edwards war maßgeblich beteiligt daran, die Energiebilanz des Gebäudes auf Herz und Nieren zu prüfen.
Kurz nachdem die Eigentümer eingezogen waren, machte sich die Bautechnologin auf die Suche nach möglichen Lecks, aus denen Luft entweichen könnte – worunter die Energieeffizienz natürlich leiden würde. Beim Bau des Wonga House wurde darauf geachtet, es so luftdicht wie möglich zu machen, damit die Innentemperatur im Winter wie im Sommer optimal gesteuert werden kann. Mit einem Differenzdruck-Messgerät ermittelte sie, dass sich unter Testbedingungen durchschnittlich 8 Luftwechsel pro Stunde ergaben. (Die Rate bewegt sich damit im Idealbereich für Neubauten in Canberra von 10 oder weniger Luftwechsel pro Stunde). In der Praxis hat die Familie bereits feststellen können, dass das Haus sich im geschlossenen Zustand auch während einer Hitzewelle am Tag nur sehr langsam aufheizt, weil es so gut abgedichtet ist. Auf diese Weise reduziert sich die Höchsttemperatur – ein Umstand, der allen Bewohnern angenehm auffällt.
Verri und Edwards haben festgestellt, dass sich in Canberra auch mit dem Einbau doppelt verglaster Fenster erhebliche Einsparungen erzielen lassen. Wenn Hitze oder Kälte nicht in ein Gebäude eindringen können, sind Heizung und Klimaanlage praktisch nicht notwendig. „Deshalb erhalten unsere Häuser regelmäßig 8 Sterne auf der Skala der Energieeffizienzwerte (Energy Efficiency Ratings, EER). Im Vergleich entspricht das einem geschätzten Erwärmungs- und Abkühlungsaufwand, der nur halb so groß ist wie der eines Gebäudes gleicher Größe, das nur 6 Sterne erreicht – den Mindeststandard, der in den meisten australischen Bundesstaaten zurzeit vorgeschrieben ist“, schreibt Edwards über sein Projekt.
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Kurz nachdem die Eigentümer eingezogen waren, machte sich die Bautechnologin auf die Suche nach möglichen Lecks, aus denen Luft entweichen könnte – worunter die Energieeffizienz natürlich leiden würde. Beim Bau des Wonga House wurde darauf geachtet, es so luftdicht wie möglich zu machen, damit die Innentemperatur im Winter wie im Sommer optimal gesteuert werden kann. Mit einem Differenzdruck-Messgerät ermittelte sie, dass sich unter Testbedingungen durchschnittlich 8 Luftwechsel pro Stunde ergaben. (Die Rate bewegt sich damit im Idealbereich für Neubauten in Canberra von 10 oder weniger Luftwechsel pro Stunde). In der Praxis hat die Familie bereits feststellen können, dass das Haus sich im geschlossenen Zustand auch während einer Hitzewelle am Tag nur sehr langsam aufheizt, weil es so gut abgedichtet ist. Auf diese Weise reduziert sich die Höchsttemperatur – ein Umstand, der allen Bewohnern angenehm auffällt.
Verri und Edwards haben festgestellt, dass sich in Canberra auch mit dem Einbau doppelt verglaster Fenster erhebliche Einsparungen erzielen lassen. Wenn Hitze oder Kälte nicht in ein Gebäude eindringen können, sind Heizung und Klimaanlage praktisch nicht notwendig. „Deshalb erhalten unsere Häuser regelmäßig 8 Sterne auf der Skala der Energieeffizienzwerte (Energy Efficiency Ratings, EER). Im Vergleich entspricht das einem geschätzten Erwärmungs- und Abkühlungsaufwand, der nur halb so groß ist wie der eines Gebäudes gleicher Größe, das nur 6 Sterne erreicht – den Mindeststandard, der in den meisten australischen Bundesstaaten zurzeit vorgeschrieben ist“, schreibt Edwards über sein Projekt.
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7. Ein Dach sammelt Regenwasser (South Australia)
Projekt: Robertson House
Architekten: Max Pritchard und Andrew Gunner von Max Pritchard Gunner Architects
Ort: Myponga Beach, South Australia
Größe: 250 Quadratmeter; 3 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Sieger bei den South Australia Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Robertson House
Architekten: Max Pritchard und Andrew Gunner von Max Pritchard Gunner Architects
Ort: Myponga Beach, South Australia
Größe: 250 Quadratmeter; 3 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Sieger bei den South Australia Architecture Awards 2015 (Wohnhäuser – Neubauten)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Optimale Dachform für die Sammlung von Regenwasser
- Nach Norden (= australische Sonnenseite) ausgerichtete, doppelt verglaste Fenster holen Sonnenwärme in die Räume
- Nutzung von Baumaterial, das direkt vom Grundstück stammt
Abgeschieden gelegen, schmiegt sich dieses Haus in einen sanft geschwungenen Hügel auf der Halbinsel Fleurieu im Bundesstaat South Australia, der Blick aus dem Fenster fällt auf einen einsamen Küstenstreifen. Ein dynamisch abgeschrägtes dreieckiges Dach führt mit seinen zahlreichen Rinnen das Regenwasser an einem Punkt zusammen, von dem es in einen unterirdischen Wassertank abfließt. „Auf diese Weise wird das Haus mit Wasser versorgt“, erläutert der Architekt Max Pritchard. „Das Grundstück ist ziemlich abschüssig. Und um das Gebäude nach Norden auszurichten (damit die Sonneneinstrahlung möglichst hoch ist), ist eine Seite in den Hügel eingebettet, und die andere ragt heraus – sie bietet nach vorne heraus einen spektakulären Ausblick.“
Pritchard war beeindruckt (und leicht überrascht) davon, dass die Eigentümer sich für das ökologisch durchdachte Projekt von Anfang an mit ganzer Kraft einsetzten. „Die Steine, die beim Bau zum Einsatz kamen, haben sie alle selbst von ihrem Grundstück aufgesammelt, und bei der Gestaltung der Landschaft haben sie sich auch ins Zeug gelegt. Für uns ist es eine große Bereicherung zu sehen, wie sich Menschen voller Enthusiasmus auf ein neues Wohnhaus einlassen und es zum Anlass nehmen, ihren Lebensstil zu ändern“, sagt der Architekt.
Das Gebäude wurde auf einem großzügig gedämmten Betonfundament errichtet, das genug thermische Masse mitbringt, um Wärme und Kälte zu speichern. Um für eine gleichmäßige Temperatur zu sorgen und den Wohnbereich mit ausreichendem Tageslicht zu versorgen, wurden nach Norden ausgerichtete, doppelt verglaste Fenster eingesetzt.
Andrew Gunner, der ebenfalls als Architekt am Bau beteiligt war, weist darauf hin, dass Pritchard und er dem Aspekt der passiven Energienutzung große Aufmerksamkeit widmeten. „Das führte dazu, dass die Eigentümer ihre Klimaanlage im Sommer nur selten einschalten müssen. Im Winter sorgt ein Kamin mit gutem Wirkungsgrad für zusätzliche Wärme. Das Brennholz kommt aus dem Umland.“
„Bei einem Projekt wie diesem“, fügt er hinzu, „ist es wichtig, im Entwurf den Winter ebenso zu berücksichtigen wie den Sommer – viele Teile Australiens sind bekannt für ihr heißes, trockenes Klima. Ebenso bedeutsam ist es, nicht nur an die Innenräume zu denken, sondern auch an das Leben draußen, auf der Terrasse und im Garten – das zeigt sich vor allem, wenn es mal etwas feuchter und windiger wird!“
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Andrew Gunner, der ebenfalls als Architekt am Bau beteiligt war, weist darauf hin, dass Pritchard und er dem Aspekt der passiven Energienutzung große Aufmerksamkeit widmeten. „Das führte dazu, dass die Eigentümer ihre Klimaanlage im Sommer nur selten einschalten müssen. Im Winter sorgt ein Kamin mit gutem Wirkungsgrad für zusätzliche Wärme. Das Brennholz kommt aus dem Umland.“
„Bei einem Projekt wie diesem“, fügt er hinzu, „ist es wichtig, im Entwurf den Winter ebenso zu berücksichtigen wie den Sommer – viele Teile Australiens sind bekannt für ihr heißes, trockenes Klima. Ebenso bedeutsam ist es, nicht nur an die Innenräume zu denken, sondern auch an das Leben draußen, auf der Terrasse und im Garten – das zeigt sich vor allem, wenn es mal etwas feuchter und windiger wird!“
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8. Kühle Meeresbrisen im Eukalyptushain (Tasmanien)
Projekt: Lagoon House
Architekten: Mat Hinds und Polly Taylor von Taylor and Hinds Architects
Ort: Clifton Beach, Tasmanien
Größe: 293 Quadratmeter; 2 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Sieger beim Edmond Dorney Award (Wohnhäuser – Neubauten); Sieger bei den Intergrain Timber Vision Awards 2015 (Inneneinrichtung von Wohnhäusern); Preise: Intergrain Timber Vision Awards 2015 (Wohnhausfassaden); Houses Awards 2015 (Neubauten über 200 Quadratmeter); Finalist bei den Think Brick Awards 2015 – Kevin Borland Masonry Award (Mauerwerk)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Lagoon House
Architekten: Mat Hinds und Polly Taylor von Taylor and Hinds Architects
Ort: Clifton Beach, Tasmanien
Größe: 293 Quadratmeter; 2 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Sieger beim Edmond Dorney Award (Wohnhäuser – Neubauten); Sieger bei den Intergrain Timber Vision Awards 2015 (Inneneinrichtung von Wohnhäusern); Preise: Intergrain Timber Vision Awards 2015 (Wohnhausfassaden); Houses Awards 2015 (Neubauten über 200 Quadratmeter); Finalist bei den Think Brick Awards 2015 – Kevin Borland Masonry Award (Mauerwerk)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Nachhaltigkeit als Teil eines ganzheitlichen Konzepts
- Dachform sorgt für hohen Tageslichtanteil und gute Belüftungsmöglichkeiten
- Lage des Gebäudes ist an das örtliche Ökosystem angepasst
Dieses eingeschossige Gebäude liegt am Rand der Pipeclay-Lagune, gleich hinter einem Küstenstreifen und ganz in der Nähe der vielen Surfstrände von Hobart, der Hauptstadt des Bundesstaats Tasmanien. Der Entwurf ist auf eine junge, aktive Familie zugeschnitten. Die Lagune und das Meer sind nur einen Katzensprung entfernt, und das Haus liegt mitten in einer Lichtung, umgeben von einer Anzahl großer tasmanischer Blue-Gum-Eukalyptusbäume, die eine angenehme Atmosphäre schaffen und Schatten spenden.
Als sie das Gebäude entwarfen, entschieden sich die Architekten Poppy Taylor und Mat Hinds für eine Reihe geeigneter Heiz- und Kühlanlagen. Das Haus verfügt über eine solarthermische Warmwasser-Fußbodenheizung, die thermische Masse der Fußböden und Wände aus Beton hilft beim Temperaturausgleich, und die Verkleidung am Dach ist beweglich, um bei Bedarf die darauf montierten Vakuumröhrenkollektoren in Gang zu setzen, deren Solarenergie dann ein Belüftungssystem speist. Wo immer es möglich war, haben die Architekten außerdem regionale, nachhaltig produzierte Baustoffe eingesetzt.
Als sie das Gebäude entwarfen, entschieden sich die Architekten Poppy Taylor und Mat Hinds für eine Reihe geeigneter Heiz- und Kühlanlagen. Das Haus verfügt über eine solarthermische Warmwasser-Fußbodenheizung, die thermische Masse der Fußböden und Wände aus Beton hilft beim Temperaturausgleich, und die Verkleidung am Dach ist beweglich, um bei Bedarf die darauf montierten Vakuumröhrenkollektoren in Gang zu setzen, deren Solarenergie dann ein Belüftungssystem speist. Wo immer es möglich war, haben die Architekten außerdem regionale, nachhaltig produzierte Baustoffe eingesetzt.
Das Haus ist auf die Sonne ausgerichtet, um Tageslicht und Wärme hereinzuholen. Der Aufbau des Gebäudes begünstigt natürliche Belüftungskanäle: „An den Fenstern sind robuste Holzjalousien angebracht, damit bei Gelegenheit richtig Durchzug entstehen kann. Im Sommer ist es dadurch möglich, die Meeresbrisen aus dem Süden auszunutzen, um die Wohnräume zu klimatisieren“, erklärt Hinds.
„Für uns ist Architektur ein Mittel, mehr Bewusstsein zu schaffen – für die Verbindungen zwischen verschiedenen Menschen, für ihr Zusammensein und für die Orte, an denen sie leben“, sagt Hinds. „Zuerst müssen wir diese Bedingungen verstehen. Dann können wir eine Architektur schaffen, die zwischen uns und der Welt, in der wir leben, eine Resonanz entstehen lässt.“
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„Für uns ist Architektur ein Mittel, mehr Bewusstsein zu schaffen – für die Verbindungen zwischen verschiedenen Menschen, für ihr Zusammensein und für die Orte, an denen sie leben“, sagt Hinds. „Zuerst müssen wir diese Bedingungen verstehen. Dann können wir eine Architektur schaffen, die zwischen uns und der Welt, in der wir leben, eine Resonanz entstehen lässt.“
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9. Neues Leben für ein altes Cottage (New South Wales)
Projekt: Nikki Maloney House
Architekt: Drew Heath von Drew Heath Architects
Ort: Marrickville, New South Wales
Größe: knapp 200 Quadratmeter; 2 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Sieger bei den New South Wales Architecture Awards 2015 (Kategorien: Wohnhäuser – Neubauten und Nachhaltige Architektur)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
Projekt: Nikki Maloney House
Architekt: Drew Heath von Drew Heath Architects
Ort: Marrickville, New South Wales
Größe: knapp 200 Quadratmeter; 2 Schlafzimmer, 1 Bad
Auszeichnungen: Sieger bei den New South Wales Architecture Awards 2015 (Kategorien: Wohnhäuser – Neubauten und Nachhaltige Architektur)
Die wichtigsten 3 Pluspunkte für die Umwelt:
- Recycelte Materialien; Einbeziehung vorhandener Baumaterialien
- Gestaltung eines kühlen Biotops in einem alten, industriell geprägten Vorort
- Möglichkeit zur Querlüftung, Solaranlage
Dieses Haus in der Altstadt von Sydney besteht zu großen Teilen aus Elementen eines alten Cottages, das früher hier stand – nachdem es komplett abgebaut wurde, integrierten die Architekten die alten Strukturen in einen Neubau. Etwa 30 Prozent der Baumasse besteht aus recyceltem Material. „Für mich kam es bei dem Entwurf vor allem darauf an, mit dem vorhandenen Material zu arbeiten. Auch wenn an einer Stelle mal etwas übrig blieb, konnten wir es noch woanders einarbeiten – wir haben keinen Abfall produziert“, sagt der Architekt Drew Heath. Und was nicht auf dem Grundstück zu holen war, konnte er zum Teil anderswo abstauben – zum Beispiel stammen einige der Fußböden ursprünglich aus einer Lagerhalle in Botany, einem weiteren Vorort von Sydney.
Viele Nachhaltigkeits-Elemente liegen auf der Hand: ein geringer CO2-Fußabdruck, solarthermische Warmwasserbereitung, natürliche Belüftungskanäle, Oberflächenbehandlung mit geringem Lösungsmitteleinsatz, energiesparende Leuchtmittel und recycelte Materialien. „Für mich war das von Anfang an ein Low-Budget-Haus. Die Materialien sind wirklich einfach und befinden sich meist noch im Rohzustand oder sind nur leicht bearbeitet. Was wir dadurch an Zeit und Geld gespart haben, konnten wir an anderen Stellen in robuste, handwerklich ausgefeilte Details investieren, zum Beispiel Regale und Arbeitsplatten in der Küche“, schildert Heath seinen Ansatz.
Das Grundstück hat die Form eines Dreiecks. Von der Straße aus sieht man nur das eingeschossige Gebäude, hinter dem noch ein großer Garten liegt. Das viele Grün hilft dabei, die Temperatur auszugleichen, die sich durch die dicht bebaute Umgebung im Sommer schnell aufheizt. „Die Idee war, ein Wohnhaus zu bauen, das auf einen Hofgarten ausgerichtet ist“, sagt Heath. „Das hat auch den Vorteil, dass auf diese Weise ein Schlupfwinkel für einheimische Vögel entsteht.“
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Das Grundstück hat die Form eines Dreiecks. Von der Straße aus sieht man nur das eingeschossige Gebäude, hinter dem noch ein großer Garten liegt. Das viele Grün hilft dabei, die Temperatur auszugleichen, die sich durch die dicht bebaute Umgebung im Sommer schnell aufheizt. „Die Idee war, ein Wohnhaus zu bauen, das auf einen Hofgarten ausgerichtet ist“, sagt Heath. „Das hat auch den Vorteil, dass auf diese Weise ein Schlupfwinkel für einheimische Vögel entsteht.“
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Ashley Dunn vom preisgekrönten Büro Dunn and Hillam Architects kommentiert diesen Zugang zur Architektur so: „Australien ist ein Kontinent, auf dem die verschiedensten klimatischen Bedingungen herrschen. Bei uns findet sich alles, von subtropischen über trockene bis hin zu alpinen Klimazonen. Deshalb kann es hier niemals eine einzige Lösung geben, die universell anwendbar wäre. Dem Grundstück gerecht zu werden, ist in Australien eine unverzichtbare Voraussetzung für Architektur – ein Grundsatz, der auch an anderen Orten in der Welt höchste Priorität genießen sollte“.
Die neun australischen Wohnhäuser, die wir Ihnen hier vorstellen, wurden mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Sie bieten prächtige Aussichten über das Buschland, machen die Wüste bewohnbar, verstecken sich im tropischen Regenwald oder thronen über Küstenstreifen. Alle Entwürfe haben eines gemeinsam: Sie wollen die Abhängigkeit von aufwendigen technischen Systemen – zum Heizen, Kühlen oder für die Entsorgung von Abfällen – möglichst gering halten und dabei die Landschaft mit ihrer wunderschönen Architektur bereichern.