Houzzbesuch: Französisches Flair für ein Landhaus in Kalifornien
Rustikales, Antikes und Modernes machen diesen Neubau so charmant, als wäre er schon immer da gewesen. On top: die Weinberge drumherum
Die zerklüfteten Küsten einer griechischen Insel, die schroffen Felsen der Rocky Mountains oder die weißen Sandstrände Hawaiis – manche Orte sind so schön, dass es fast schon weh tut. Genauso kann uns Architektur- und Designliebhabern beim Anblick eines schönen Gebäudes das Herz aufgehen. Natürlich kann ein von Menschenhand geschaffenes Haus nicht mit den Schönheiten der Natur mithalten – aber manchmal, wenn einfach alles stimmt, kann es nah heranreichen. Bester Beweis dafür ist dieses Landhaus inmitten der Weinberge Kaliforniens. Vor einer einzigartigen Kulisse hat ein Team aus Architekten, Interior Designern und Landschaftsgestaltern mit rustikalen Materialen und klassischen Elementen einen Neubau von zeitloser Schönheit geschaffen, der nicht nur Design-Experten ins Schwärmen geraten lässt.
„Auch im Inneren blieben die Eigentümer ihrer Idee konsequent treu. Verputzte Wände waren ein absolutes Muss, während Einbauleuchten ihnen nicht ins Haus kamen“, erzählt Interior Designerin Alison Davin. „So wirkt das Haus wie ein historisches Gebäude, das im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert wurde.“ Eine dieser imaginierten Modernisierungsmaßnahmen sind die filigranen Türen und Fenster aus Metall. „Elemente mit klaren Linien wie diese verorten das Haus in der Gegenwart“, so Davin.
Zusammen mit einer antiken Werkbank bilden die modernen Metallfenster im Eingangsbereich ein harmonisches Ensemble.
Konsolentisch: Garden Court Antiques; Spiegel: Sonderanfertigung; Leuchte: Urban Electric; gestreifter Lederteppich: Holland & Sherry; Wandfarbe: Skimming Stone, Farrow & Ball
Zusammen mit einer antiken Werkbank bilden die modernen Metallfenster im Eingangsbereich ein harmonisches Ensemble.
Konsolentisch: Garden Court Antiques; Spiegel: Sonderanfertigung; Leuchte: Urban Electric; gestreifter Lederteppich: Holland & Sherry; Wandfarbe: Skimming Stone, Farrow & Ball
Wo die alte Werkbank ursprünglich herkommt, kann Davin gar nicht mehr genau sagen. Fest steht, dass sie schon viele Jahre harte Arbeit auf dem Buckel hatte, bis sie hier als Blumenbank ein zweites Leben fand. In diesem neuen, häuslichen Kontext kann das alte Stück mit seinen Kratzern, Löchern und verlebten Brettern seine ganz besondere Schönheit entfalten. „In einer alten Scheune würde sie wahrscheinlich gar nicht weiter auffallen – hier schon“, so Davin.
Vom Haupteingang gelangt man durch einen offenen Garderobenbereich (mit Hundedusche links!) in diesen Flur. Die Treppe aus aufgearbeitetem Altholz führt hinauf ins Elternschlafzimmer.
Der handgeglättete Putz an der Wand komplettiert den Landhaus-Look.
Der handgeglättete Putz an der Wand komplettiert den Landhaus-Look.
Der Eingangsbereich im vorderen Teil des Hauses, der eigentlich nur von Gästen genutzt wird, führt direkt in das formelle – aber alles andere als förmliche! – Wohn- und Esszimmer. „Wir haben lange überlegt, wie die Eigentümer diesen Raum nutzen können“, erinnert sich Davin. „Er ist eine Art Gesellschaftszimmer. Hier veranstalten sie nun gemütliche Essen für Familie und Freunde, etwa zu Thanksgiving, die sie anschließend gemütlich auf dem Sofa ausklingen lassen.“
Sofa: Tuscan, John Saladino; Stehleuchte: Finn, Rose Tarlow Melrose House; Teppich: Tony Kitz Gallery
Sofa: Tuscan, John Saladino; Stehleuchte: Finn, Rose Tarlow Melrose House; Teppich: Tony Kitz Gallery
Für den perfekten Landhauslook darf ein echter Holzofen natürlich nicht fehlen. „In einem Original-Landhaus würde man ihn wahrscheinlich zum Heizen verwenden. Hier dient er eher der Atmosphäre“, so Davin.
Mehrere Sessel, Sofa und Couchtisch bilden eine gemütliche Sitzecke. Der Couchtisch war früher einmal ein Bauerntisch, bei dem Davin lediglich die Beine etwas kürzen ließ.
Couchtisch: Galerie Half; Sessel: Sonderanfertigung; Holzofen: Gabo, Rais
Mehrere Sessel, Sofa und Couchtisch bilden eine gemütliche Sitzecke. Der Couchtisch war früher einmal ein Bauerntisch, bei dem Davin lediglich die Beine etwas kürzen ließ.
Couchtisch: Galerie Half; Sessel: Sonderanfertigung; Holzofen: Gabo, Rais
Am anderen Ende des Raumes hat sich Davin bei der Einrichtung ganz bewusst zurückgehalten, um den spektakulären Ausblick für sich sprechen zu lassen. Der große, schlanke Tisch erinnert an einen Zuschneidetisch, wie man ihn um die Jahrhundertwende in einer Schneiderei hätte finden können. Die Metallbeine sind quasi unsichtbar. Dasselbe gilt für die filigranen Metallstühle mit perforierter Rückenlehne, die dem wunderschönen Blick nach draußen den Vortritt lassen.
Tisch: Rose Uniacke; Stühle: Sonderanfertigung
Tisch: Rose Uniacke; Stühle: Sonderanfertigung
Auch die Tischplatte ist ein echter Hingucker. „Sie ist aus einem alten englischen Wurzelholz namens Cornwall Oak“, erklärt Davin. „Sie wirkt hier erstaunlich leicht und luftig.“
Aus dieser Perspektive kann man gut erkennen, wie filigran der Tisch wirklich ist.
Das kleine Arbeitszimmer im Haus ist mit einem L-förmigen Schreibtisch eingerichtet, den Davin entworfen hat. Als kleines Extra hat sie die Böcke, die als Tischbeine dienen, mit Lederriemen versehen. Die schmalen Regale über dem Schreibtisch bieten jede Menge Ablagefläche für die antike Flaschen- und Zerstäubersammlung der Eigentümer. „Eine tolle Sammlung“, schwärmt Davin. „Vor allem die antiken Zerstäuber mit ihrer wunderschönen Patina haben es mir angetan.“
Schreibtisch: Sonderanfertigung; Stuhl: Spindle, Bassam Fellows
Schreibtisch: Sonderanfertigung; Stuhl: Spindle, Bassam Fellows
Auch der Spiegel über dem Waschbecken im angrenzenden Gästebadezimmer erhält erst durch seine Patina das gewisse Etwas. Das hübsche Stück braucht sein Alter wirklich nicht zu verbergen – im Gegenteil!
Wandleuchten: French Ceramic, Hector Finch
Wandleuchten: French Ceramic, Hector Finch
Der vergoldete Spiegel wirkt heute eher bronze- als goldfarben, teilweise blättert der Lack schon deutlich ab. „Zusammen mit dem modernen Betonwaschbecken entsteht ein ganz besonderer Look“, so Davin.
Am anderen Ende des Hauses befindet sich der privatere Teil. „Der offene Küchen- und Wohnbereich ist der absolute Lebensmittelpunkt der Familie“, so Davin. „Außerdem hat man von hier aus einen direkten Zugang zum Außenbereich – inklusive Pool, Grillplatz und Sitzecke.“
Die Ottomane wird von Menschen und Tieren gleichermaßen geschätzt. „Sie ist der Lieblingsschlafplatz des Hundes“, erzählt die Interior Designerin. „Wir haben darauf geachtet, dass alle Materialien besonders robust sind, damit sie den Belastungen einer fünfköpfigen Familie plus Hund standhalten. Außerdem ist das der Übergangsbereich zum Pool: So müssen die Familienmitglieder nicht ständig darauf achten, wo sie hintreten, wenn sie aus dem Pool kommen.“
Die Ottomane wird von Menschen und Tieren gleichermaßen geschätzt. „Sie ist der Lieblingsschlafplatz des Hundes“, erzählt die Interior Designerin. „Wir haben darauf geachtet, dass alle Materialien besonders robust sind, damit sie den Belastungen einer fünfköpfigen Familie plus Hund standhalten. Außerdem ist das der Übergangsbereich zum Pool: So müssen die Familienmitglieder nicht ständig darauf achten, wo sie hintreten, wenn sie aus dem Pool kommen.“
Auf der anderen Seite des Raums hat die Interior Designerin eine weitere kleine Essecke eingerichtet.
Esstisch: Noah, Lucca Antiques; Sessel: Arbor armchairs; Janus et Cie; Lüster: Gear, McEwen Lighting Studio
Esstisch: Noah, Lucca Antiques; Sessel: Arbor armchairs; Janus et Cie; Lüster: Gear, McEwen Lighting Studio
In dem überdachten Übergang, der zum Gästehaus führt, hat Davin einen großzügigen Außenwohnbereich mit zwei Sitzbereichen und einem großen Esstisch geschaffen. Dort genießen die Bewohner ihren ganz persönlichen Logenplatz der Natur.
Für einen authentischen Landhaus-Look wurden im gemütlichen Outdoor-Wohnzimmer die Natursteinwände unverputzt gelassen.
Für einen authentischen Landhaus-Look wurden im gemütlichen Outdoor-Wohnzimmer die Natursteinwände unverputzt gelassen.
Eine weitere Sitzecke, bestehend aus rustikalen Adirondack-Stühlen und Feuerstelle findet sich weiter unten im Garten.
DIY-Anleitung: Eine Feuerstelle im Garten bauen >>>
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Im Obergeschoss hat die Interior Designerin im Flur vor dem Elternschlafzimmer eine kleine Bibliothek eingerichtet. Das maßgefertigte Daybed ist der ideale Ort für gemütliche Lesestunden. Dank der antiken Bibliotheksleiter sind auch die Bücher in den oberen Regalen jederzeit erreichbar.
„Das ist der einzige Raum im Haus, der farbige Wände hat“, so Davin says. „Hier fühlt man sich beinahe wie in einem englischen Landhaus.“
Regalfarbe: French Gray No. 18, Farrow & Ball; Leiter: über Antiquario
„Das ist der einzige Raum im Haus, der farbige Wände hat“, so Davin says. „Hier fühlt man sich beinahe wie in einem englischen Landhaus.“
Regalfarbe: French Gray No. 18, Farrow & Ball; Leiter: über Antiquario
In dem von Davin entworfenen Bett lässt es sich dank gepolstertem Kopfteil prima lesen. Durch die zeitlose Form wirkt es, als stünde es schon ewig hier.
Fast alle Möbelstücke im Haus aber sind tatsächlich antik – und das sieht man ihnen auch an. „Das gesamte Gebäude ist ein tolles Beispiel dafür, dass Robustheit und ein eleganter, moderner Look kein Widerspruch sind“, so Davin. Und dafür, dass ein Neubau überhaupt nicht modern aussehen muss.
Entdecken Sie noch einen charmanten Landhaus-Neubau, der ganz schön alt aussieht – in Frankreich >>>
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In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
Fast alle Möbelstücke im Haus aber sind tatsächlich antik – und das sieht man ihnen auch an. „Das gesamte Gebäude ist ein tolles Beispiel dafür, dass Robustheit und ein eleganter, moderner Look kein Widerspruch sind“, so Davin. Und dafür, dass ein Neubau überhaupt nicht modern aussehen muss.
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Hier wohnt: Eine fünfköpfige Familie mit Hund, die gerne Gäste hat
In: Healdsburg, Kalifornien, USA
Architekten: ARC Design
Interior Design: Jute Interior Design
Landschaftsarchitekten: Lucas & Lucas
Fotos: Lisa Romerein
Wenn man das Haus so betrachtet, würde man nicht auf die Idee kommen, dass es sich um einen Neubau handelt. Mit seinen Steinwänden, rustikalen Holztüren und jahrhundertealten Olivenbäumen – die Landschaftsarchitekt Mike Lucas von einem Olivenhain rettete, der gerodet werden sollte – scheint es schon seit ewigen Zeiten hier zu stehen. Als Inspirationsquelle dienten den Eigentümern die altehrwürdigen historischen Landhäuser, wie man sie überall in Frankreich findet. Die wunderschöne Umgebung tut ihr Übriges.