Weltenbummler: Bei uns auf dem Land – 9 Familien und ihr kleines Idyll
Viel Arbeit, aber auch viel Freude: Diese Menschen aus aller Welt haben sich für ein Leben auf dem Bauernhof entschieden – aus Überzeugung
Ein Leben auf dem Bauernhof: Für überzeugte Großstädter klingt der Gedanke nicht unbedingt verlockend – aber für Familien, die sich nach frischer Luft und einem weiten Blick über das Land sehnen, die sich einen Alltag im Einklang den Rhythmen der Natur und mit Respekt vor der Umwelt wünsche. Die neun Familien, die wir Ihnen hier vorstellen, haben ihren Traum Wirklichkeit werden lassen. Sie leben auf Bauernhöfen an verschiedenen Orten in aller Welt – von den Dolomiten bis zur sanft geschwungenen Landschaft Neuenglands; sie bauen Obst und Gemüse an, backen Brot und stellen Käse her, halten Weidetiere oder imkern. Oft greifen sie dabei auf das Wissen ihrer Mütter und Väter zurück. Hier erzählen sie die Geschichte ihres Landlebens und geben uns einen Einblick in ihren arbeitsreichen, aber glücklichen Alltag.
Produkte: Aus der Milch ihrer Kühe produzieren die Familienmitglieder tosela, einen traditionellen Käse, der in vielen Gerichten des Trentino Verwendung findet.
Wer übernimmt welche Aufgaben? Tavernaro kümmert sich um die Tiere, ihre Töchter kochen.
Wer übernimmt welche Aufgaben? Tavernaro kümmert sich um die Tiere, ihre Töchter kochen.
Ein typischer Tag: Tavernaro und ihre Töchter stehen früh auf, um die Tiere zu füttern und die Käsereifung zu überwachen. Dann fangen sie an, die Mahlzeiten vorzubereiten – sowohl für den eigenen Bedarf als auch für die Spaziergänger und Wanderer, die hier vorbeikommen. „Mit den Jahren hat sich herumgesprochen, dass man hier gut Rast machen kann, deshalb haben wir regelmäßig Gäste, vor allem im Sommer – bis auf die Sonntage, an denen wir einen Ruhetag einlegen und unter uns sind“, erzählt Tavernaro. Ihre Töchter Lucia (links) und Rita sowie ihr Enkelsohn Giacomo sind auf dem nächsten Bild zu sehen.
Was ihr am besten gefällt: „Die Alm ist mein Zuhause“, sagt Tavernaro. „Ich habe sie in mein Herz geschlossen, und sie gehört zu meiner Lebensgeschichte. Jeder einzelne Gegenstand hier oben hat eine Beziehung zu meinem Dasein. Wenn jemand zu Besuch kommt, möchte ich, dass er auch mit der Geschichte in Berührung kommt, die uns als Bergbewohner begleitet hat.“
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2. Japan: Ein Bio-Bauernhof als zweite Heimat
Hier leben und arbeiten: Erika Takaya (37), ihr Mann Yuji Takaya (38) sowie Hiroki Kuwabara (39)
Ort: Maniwa, Präfektur Okayama, Japan
Baujahr: Um 1950
Erika und Yuji Takaya kommen ursprünglich aus Tokio, aber ihre Leidenschaft für Bio-Lebensmittel veranlasste sie dazu, in der Präfektur Chiba Landwirtschaft ohne Einsatz von Pestiziden und künstliche Düngemitteln zu studieren. Dort trafen sie auf Kuwabara, mit dem sie sich während ihrer Ausbildung anfreundeten. „Gerade als wir darüber nachdachten, die Landwirtschaft zur Vollzeitarbeit zu machen und uns nach einem Stück Land in der Nähe der Stadt Chiba umschauten, kam es zu dem großen Erdbeben in Japan“, erinnert sich Yuji an die Ereignisse im Jahr 2011, die vor allem den Osten Japans betrafen. „Wir orientierten uns um und suchten im Westen des Landes einen Ort zum Leben und Arbeiten. Im April 2012 zogen wir alle nach Maniwa, um unseren Landwirtschaftsbetrieb Hiruzen Kogei aufzubauen. Das Gebäude, das auf dem Bild zu sehen ist, befindet sich direkt neben unseren Feldern, wir nennen es Kudo – es ist Küche, Esszimmer und Arbeitsplatz in einem. Unsere Wohnhäuser sind zwar nur fünf Minuten Autofahrt entfernt, aber dort schlafen wir eigentlich nur. Das Kudo ist unser Lebensmittelpunkt.“
Hier leben und arbeiten: Erika Takaya (37), ihr Mann Yuji Takaya (38) sowie Hiroki Kuwabara (39)
Ort: Maniwa, Präfektur Okayama, Japan
Baujahr: Um 1950
Erika und Yuji Takaya kommen ursprünglich aus Tokio, aber ihre Leidenschaft für Bio-Lebensmittel veranlasste sie dazu, in der Präfektur Chiba Landwirtschaft ohne Einsatz von Pestiziden und künstliche Düngemitteln zu studieren. Dort trafen sie auf Kuwabara, mit dem sie sich während ihrer Ausbildung anfreundeten. „Gerade als wir darüber nachdachten, die Landwirtschaft zur Vollzeitarbeit zu machen und uns nach einem Stück Land in der Nähe der Stadt Chiba umschauten, kam es zu dem großen Erdbeben in Japan“, erinnert sich Yuji an die Ereignisse im Jahr 2011, die vor allem den Osten Japans betrafen. „Wir orientierten uns um und suchten im Westen des Landes einen Ort zum Leben und Arbeiten. Im April 2012 zogen wir alle nach Maniwa, um unseren Landwirtschaftsbetrieb Hiruzen Kogei aufzubauen. Das Gebäude, das auf dem Bild zu sehen ist, befindet sich direkt neben unseren Feldern, wir nennen es Kudo – es ist Küche, Esszimmer und Arbeitsplatz in einem. Unsere Wohnhäuser sind zwar nur fünf Minuten Autofahrt entfernt, aber dort schlafen wir eigentlich nur. Das Kudo ist unser Lebensmittelpunkt.“
Produkte: „Wir bauen hauptsächlich Reis an“, sagt Erika. „Dazu kommt noch etwas Gemüse, das wir hier im Kudo verwenden oder an Restaurants in der Nähe verkaufen. Unsere Spezialität ist doibunkona, ein Senfspinat (im Bild), der traditionell in dieser Region angebaut wird.“
Wer übernimmt welche Aufgaben? „In der Landwirtschaft gibt es viele Arbeiten. Jeder von uns macht, was gerade anliegt“, sagt Erika.
Ein typischer Tag: „Es hängt von der Jahreszeit ab, aber bei Sonnenaufgang stehen wir normalerweise auf und gehen zum Kudo“, erzählt Erika. „Nach dem Frühstück fangen wir mit den verschiedenen Tätigkeiten an – Feldarbeit, Verpacken der Ernte für den Transport und so weiter. Nach der Mittagspause arbeiten wir bis zum Abend weiter. Gegen halb sieben gibt es im Kudo Abendessen. Sonntags und montags dient unser Kudo auch als Restaurant. Dort servieren wir dann Gerichte mit Zutaten aus eigenem Anbau.“
Wer übernimmt welche Aufgaben? „In der Landwirtschaft gibt es viele Arbeiten. Jeder von uns macht, was gerade anliegt“, sagt Erika.
Ein typischer Tag: „Es hängt von der Jahreszeit ab, aber bei Sonnenaufgang stehen wir normalerweise auf und gehen zum Kudo“, erzählt Erika. „Nach dem Frühstück fangen wir mit den verschiedenen Tätigkeiten an – Feldarbeit, Verpacken der Ernte für den Transport und so weiter. Nach der Mittagspause arbeiten wir bis zum Abend weiter. Gegen halb sieben gibt es im Kudo Abendessen. Sonntags und montags dient unser Kudo auch als Restaurant. Dort servieren wir dann Gerichte mit Zutaten aus eigenem Anbau.“
Was ihr am besten gefällt: „Als wir das Haus zum ersten Mal sahen, war es völlig heruntergekommen – jemand hatte versucht, es abzubauen, um es woanders wieder aufzubauen“, erinnert sich Erika (im Bild mit Hiroki Kuwabara, Mitte, und ihrem Mann Yuji, rechts). „Von den Stützpfeilern, dem Dach und der Seitenverkleidung aus Wellblech stand kaum noch etwas da, der Fußboden und die Wände fehlten völlig. Das Gebäude wurde damals nur zur Viehhaltung benutzt. Mithilfe unserer Freunde und einiger Nachbarn renovierten wir es. Die Wände aus Lehm aufzubauen, machte uns am meisten Spaß, deshalb hängen wir an ihnen besonders.“
3. Schweden: Bio-Meierei mit Bauernhof
Hier leben und arbeiten: Yvonne Edlund (57), ihr Mann Hans Edlund (63) und ihre Töchter Elin (37) und Cecilia (27)
Ort: Karl-Ivar Gården auf der Insel Väddö, nördlich von Stockholm, Schweden
Gründungsjahr: Die Vorfahren von Hans Edlund gründeten den Bauernhof Anfang des 20. Jahrhunderts.
Mit seiner Frau lebt er seit den 1970er-Jahren auf dem Hof seines Urgroßvaters. 2005 entschieden die beiden sich dafür, ihn zu ihrer Haupterwerbsquelle zu machen.
Hier leben und arbeiten: Yvonne Edlund (57), ihr Mann Hans Edlund (63) und ihre Töchter Elin (37) und Cecilia (27)
Ort: Karl-Ivar Gården auf der Insel Väddö, nördlich von Stockholm, Schweden
Gründungsjahr: Die Vorfahren von Hans Edlund gründeten den Bauernhof Anfang des 20. Jahrhunderts.
Mit seiner Frau lebt er seit den 1970er-Jahren auf dem Hof seines Urgroßvaters. 2005 entschieden die beiden sich dafür, ihn zu ihrer Haupterwerbsquelle zu machen.
Produkte: „In der Meierei stellen wir aus der Milch unserer 80 frei laufenden Tiere Butter, Joghurt und sieben verschiedene Sorten Käse her“, sagt Elin (rechts), die hier mit ihrer Schwester Cecilia und den Eltern Hans und Yvonne zu sehen ist. „Unsere Käse sind handgemacht, wie in alten Zeiten. Sie kommen in große Bottiche, wo sie von Hand gewendet werden müssen, damit die Molke abläuft und sie die richtige Form bekommen. Die Molke verfüttern wir dann wieder an die Kühe, wir wirtschaften also nachhaltig. Früher gab es hier viele Milchbauern, die von hier aus über das Land reisten und ihre Milch verkauften. Aber jetzt sind nur noch zwei davon übrig.“
„Das Futter für unsere Kühe bauen wir komplett auf unserem Land an. Damit vermeiden wir teure und umweltschädliche Transportwege“, erläutert Hans. „Ich bin überzeugter Biobauer, und in den Sommermonaten biete ich Kuhsafaris an, dann nehme ich Besucher mit dem Traktor mit auf Fahrten über das Weideland, damit sie sehen können, wo ihre Milch herkommt.“
„Das Futter für unsere Kühe bauen wir komplett auf unserem Land an. Damit vermeiden wir teure und umweltschädliche Transportwege“, erläutert Hans. „Ich bin überzeugter Biobauer, und in den Sommermonaten biete ich Kuhsafaris an, dann nehme ich Besucher mit dem Traktor mit auf Fahrten über das Weideland, damit sie sehen können, wo ihre Milch herkommt.“
Wer übernimmt welche Aufgaben? „Damit das Unternehmen finanziell tragfähig ist, mussten wir alle uns spezialisieren“, erzählt Elin. „Ich war früher im Hotelbusiness tätig, habe dann aber umgesattelt und bin jetzt verantwortlich für die Milchprodukte. Meine Schwester Cecilia und ihr Freund Johan kümmern sich um die Buchhaltung und organisieren den Verkauf von Eis. Papa fährt nach Stockholm und beliefert dort Restaurants mit unserem Käse, und Mama ist unsere Geschäftsführerin.“
Ein typischer Tag: „Morgens um halb sechs geht es los, denn Milchbauern müssen früh auf den Beinen sein“, erzählt Hans. „Im Sommer sind die Arbeitstage länger, weil der Hof dann für Besucher geöffnet ist. Vor allem Familien machen gerne einen Ausflug zu uns. Ein Höhepunkt ist der Weideaustrieb im Frühsommer. Die Kühe, die bis dahin im Stall gestanden haben, dürfen dann wieder auf die Weide und – ja, sie drehen schon ein bisschen durch, wenn sie plötzlich das frische Gras sehen und riechen!“
Was ihnen am besten gefällt: „Dass wir neben die alten Hofgebäude ein eigenes Wohnhaus für mich und meine Kinder gebaut haben“, sagt Elin. „Es hat zwei Etagen, umfasst 187 Quadratmeter Wohnfläche und hat vier Schlafzimmer. Von außen haben wir es im gleichen Stil gehalten wie die alten Gebäude.“
Ein typischer Tag: „Morgens um halb sechs geht es los, denn Milchbauern müssen früh auf den Beinen sein“, erzählt Hans. „Im Sommer sind die Arbeitstage länger, weil der Hof dann für Besucher geöffnet ist. Vor allem Familien machen gerne einen Ausflug zu uns. Ein Höhepunkt ist der Weideaustrieb im Frühsommer. Die Kühe, die bis dahin im Stall gestanden haben, dürfen dann wieder auf die Weide und – ja, sie drehen schon ein bisschen durch, wenn sie plötzlich das frische Gras sehen und riechen!“
Was ihnen am besten gefällt: „Dass wir neben die alten Hofgebäude ein eigenes Wohnhaus für mich und meine Kinder gebaut haben“, sagt Elin. „Es hat zwei Etagen, umfasst 187 Quadratmeter Wohnfläche und hat vier Schlafzimmer. Von außen haben wir es im gleichen Stil gehalten wie die alten Gebäude.“
4. Australien: Eine Großfamilie und ihre Obstplantage
Hier leben und arbeiten: John Christie (68) und seine Frau Patricia (Trish) Christie (65); ihr Sohn Nathan Christie (38), auf dem Bild zu sehen mit seiner Frau Jaime (38) und ihren Kindern Kirra (12), Mitchel (10) und Byran (5); Jaimes Mutter Lyn Luxford (66)
Ort: Canoelands, ein Vorort im Norden von Sydney, Australien
Gründungsjahr: 1923
Hier leben und arbeiten: John Christie (68) und seine Frau Patricia (Trish) Christie (65); ihr Sohn Nathan Christie (38), auf dem Bild zu sehen mit seiner Frau Jaime (38) und ihren Kindern Kirra (12), Mitchel (10) und Byran (5); Jaimes Mutter Lyn Luxford (66)
Ort: Canoelands, ein Vorort im Norden von Sydney, Australien
Gründungsjahr: 1923
Der Bauernhof, den John Christies Großvater gegründet hat, wird heute in zweiter und dritter Generation bewirtschaftet. „Mein Mann Nathan und mein Schwiegervater John leben und arbeiten hier schon ihr ganzes Leben lang“, sagt Jaime Christie. „Inzwischen haben mein Mann und ich den Hof übernommen, aber John und Trish beteiligen sich immer noch an vielen Arbeiten. Vor sechs Jahren, als mein Vater gestorben war, kam meine Mutter zu uns. Hier ist ihr Wohnhaus zu sehen, wir haben es 2006 gebaut. Unser Haus liegt dahinter, es stammt aus den 1980er-Jahren, und 250 Meter weiter steht das Haus von John und Trish, das in den 1930er-Jahren erbaut wurde. Zu beiden Seiten der Gebäude erstreckt sich die Obstplantage.“
Produkte: „Nektarinen, Pflaumen, Pfirsiche, Passionsfrüchte, Tomaten und Aprikosen. In den nächsten 12 Monaten kommen noch Kakifrüchte, Feigen und Blaubeeren dazu“, sagt Jaime. „Steinobst ist unser Hauptprodukt, aber wir verkaufen auch Honig. Wir haben uns Bienenstöcke angeschafft, um die Pflaumenblüten zu bestäuben, und dann wurde der Honig ein wichtiger Teil unseres Geschäfts. Seit mehr als 100 Jahren sind Canoelands und Umgebung die größten Anbaugebiete für Obst im ganzen Land, unseren Hof gibt es jetzt seit 93 Jahren. Die Anbaumethoden haben sich mit der Zeit stark verändert, aber viele der ursprünglichen Farmen sind heute noch in Betrieb. Allerdings reichen die meisten Plantagen nicht mehr so weit ans Stadtgebiet heran.“ Tochter Kirra (im Bild) hilft bei Feldarbeiten gerne aus.
Wer übernimmt welche Aufgaben? Trish (Bildmitte) und Lyn (rechts) arbeiten hauptsächlich im Hofladen, sie füllen den Honig ab und etikettieren die Gläser. Nathan kümmert sich mit den Arbeitern um die Ernte, er ist für die Holzarbeiten zuständig, fährt den Traktor und mäht den Rasen. Auf seinem Traktor können Gäste auch Rundfahrten machen. John arbeitet ebenfalls mit dem Traktor und übernimmt einen Teil der Rundfahrten, macht Imkerarbeiten und arbeitet im Verpackungslager. Jaime (links) organisiert das Verpacken, macht die Buchhaltung, nimmt Bestellungen auf, ist die Ansprechpartnerin für den Hof und hilft im Laden aus. „Wenn viel Betrieb ist, bilden sogar die Kinder Gruppen und helfen bei der Lese und beim Verpacken im Lager oder an der Verkaufstheke“, sagt Jaime. „Sie gehen alle noch zur Schule, also müssen wir sie auch hinbringen und abholen – dabei wechseln Lyn, Trish und ich uns ab.“
Ein typischer Tag: „Während der Haupternte im November und Dezember stehen wir jeden Tag um halb sieben auf, unser Arbeitstag endet abends gegen halb sechs. In dieser Zeit ernten wir um die 12 Paletten Obst für den Markt“, erläutert Jaime. „Das restliche Jahr über schleudern wir Honig, dünnen die Pflanzen aus, machen den Obstbaumschnitt und bauen Gemüse an. In den Wintermonaten hacken wir auch Holz, das wir als Feuerholz verkaufen und direkt an die Kunden liefern – es gibt immer etwas zu tun, für jeden von uns.“
Was ihr am besten gefällt: „Die schöne Landschaft, in der wir leben. Dass wir so viel Platz haben für unsere große Familie“, fasst Jaime zusammen. „Und unser gemütlicher Kamin ist auch nicht zu verachten!“
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Ein typischer Tag: „Während der Haupternte im November und Dezember stehen wir jeden Tag um halb sieben auf, unser Arbeitstag endet abends gegen halb sechs. In dieser Zeit ernten wir um die 12 Paletten Obst für den Markt“, erläutert Jaime. „Das restliche Jahr über schleudern wir Honig, dünnen die Pflanzen aus, machen den Obstbaumschnitt und bauen Gemüse an. In den Wintermonaten hacken wir auch Holz, das wir als Feuerholz verkaufen und direkt an die Kunden liefern – es gibt immer etwas zu tun, für jeden von uns.“
Was ihr am besten gefällt: „Die schöne Landschaft, in der wir leben. Dass wir so viel Platz haben für unsere große Familie“, fasst Jaime zusammen. „Und unser gemütlicher Kamin ist auch nicht zu verachten!“
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5. Deutschland: Spezialitäten aus der Gärtnerei
Hier leben und arbeiten: Franz Kling (54) und seine Frau Christa; ihre Kinder, darunter Katharina, die hier mit ihrem Vater zu sehen ist, sowie Franz Kling Senior und Maria Kling, die Eltern von Franz
Ort: Grassau, Bayern, Deutschland
Gründungsjahr: 1958
Die Gärtnerei Kling hatten einst seine Eltern gegründet, berichet Franz Kling Junior. „Das war zwei Jahre vor meiner Geburt. Meine beiden Geschwister und ich haben, genau wie unsere Kinder, den Gärtnereialltag von Kindesbeinen an mitbekommen.“
Produkte: „In unserer Gärtnerei haben wir von Anfang an Obst und Gemüse angebaut“, sagt Franz Kling. „Seit 1994, als ich den Betrieb übernahm, vermarkten wir unsere Produkte nur noch direkt in der Region. Dadurch ist es uns möglich, eine große Auswahl verschiedener Sorten anzubieten. Die Vielfalt unseres Angebots halten wir so groß wie möglich, darunter sind auch einige alte Kultursorten und besondere Züchtungen.“
Hier leben und arbeiten: Franz Kling (54) und seine Frau Christa; ihre Kinder, darunter Katharina, die hier mit ihrem Vater zu sehen ist, sowie Franz Kling Senior und Maria Kling, die Eltern von Franz
Ort: Grassau, Bayern, Deutschland
Gründungsjahr: 1958
Die Gärtnerei Kling hatten einst seine Eltern gegründet, berichet Franz Kling Junior. „Das war zwei Jahre vor meiner Geburt. Meine beiden Geschwister und ich haben, genau wie unsere Kinder, den Gärtnereialltag von Kindesbeinen an mitbekommen.“
Produkte: „In unserer Gärtnerei haben wir von Anfang an Obst und Gemüse angebaut“, sagt Franz Kling. „Seit 1994, als ich den Betrieb übernahm, vermarkten wir unsere Produkte nur noch direkt in der Region. Dadurch ist es uns möglich, eine große Auswahl verschiedener Sorten anzubieten. Die Vielfalt unseres Angebots halten wir so groß wie möglich, darunter sind auch einige alte Kultursorten und besondere Züchtungen.“
Wer übernimmt welche Aufgaben? „Christa und ich sind für die meisten Arbeiten zuständig – ich bin auf den Feldern, während sie im Büro und in unserem kleinen Hofladen arbeitet; an den Markständen stehen wir beide“, erläutert Franz. „Meine Eltern arbeiten auch noch mit, obwohl mein Vater schon 77 und meine Mutter 80 Jahre alt ist. Unsere Kinder leben und arbeiten in der Nähe; auch sie helfen mit, wenn es nötig ist. Meine Tochter Katharina zum Beispiel hilft oft im Hofladen aus, wo wir unser Obst und Gemüse verkaufen.“
Ein typischer Tag: „In der Woche sind die Arbeitstage klar aufgeteilt. Von Montag bis Mittwoch sind wir mit Pflanzen und Ernten beschäftigt, von Donnerstag bis Samstag verkaufen wir unsere Produkte auf regionalen Wochenmärkten. Dazu kommt unser Hofladen, der gleich neben Gärtnerei und Wohnhaus steht und seit 1986 täglich geöffnet ist. Ein großer Vorteil unserer Lage ist die Umgebung, der Chiemgau in Oberbayern. Wenn wir frei haben, können wir Bergwanderungen machen, nach der Arbeit gehen wir gerne zum nahe gelegenen Chiemsee.“
Ein typischer Tag: „In der Woche sind die Arbeitstage klar aufgeteilt. Von Montag bis Mittwoch sind wir mit Pflanzen und Ernten beschäftigt, von Donnerstag bis Samstag verkaufen wir unsere Produkte auf regionalen Wochenmärkten. Dazu kommt unser Hofladen, der gleich neben Gärtnerei und Wohnhaus steht und seit 1986 täglich geöffnet ist. Ein großer Vorteil unserer Lage ist die Umgebung, der Chiemgau in Oberbayern. Wenn wir frei haben, können wir Bergwanderungen machen, nach der Arbeit gehen wir gerne zum nahe gelegenen Chiemsee.“
Was ihm am besten gefällt: „Unser Haus hat große Fenster und helle Räume, das schafft eine Verbindung nach draußen.“
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6. USA: Schäfchen zählen
Hier leben und arbeiten: Kristin Nicholas und Mark Duprey; ihre Tochter Julia Nicholas Duprey (17); Winston, ein Pyrenäenberghund, der die Schafe bewacht; Kate und Ness, zwei Border Collies; 25 Hühner; 7 Katzen; ein Esel namens Eeyore und das Lama Jeremy
Ort: Franklin County, Massachusetts, USA
Gründungsjahr: 1751
Kurz nach ihrer Hochzeit fassten Kristin Nicholas und Mark Duprey den Entschluss, aus dem Osten von Massachusetts weiter in den Westen des Landes zu ziehen und Dupreys bäuerliche Familientradition wiederaufzunehmen. 31 Jahre sind seitdem vergangen. „Ich bin Künstlerin, Autorin und Bloggerin, und mein Mann hat ein eigenes Unternehmen. Zur Schafhaltung hat es uns gezogen, weil ich in meinen künstlerischen Arbeiten gerne natürliche Fasern verwende, und weil Mark die Tiere und das Land liebt“, erzählt Kristin Nicholas. „Als Landwirt in der vierten Generation hat er wirklich starke bäuerliche Wurzeln. Vor unserer Hochzeit haben wir vier Schafe gekauft. Meine Mutter macht darüber gerne Witze: ‚Manche bekommen einen Verlobungsring, Kristin vier Schafe!‘“ Inzwischen haben sie mehrere hundert Tiere.
Hier leben und arbeiten: Kristin Nicholas und Mark Duprey; ihre Tochter Julia Nicholas Duprey (17); Winston, ein Pyrenäenberghund, der die Schafe bewacht; Kate und Ness, zwei Border Collies; 25 Hühner; 7 Katzen; ein Esel namens Eeyore und das Lama Jeremy
Ort: Franklin County, Massachusetts, USA
Gründungsjahr: 1751
Kurz nach ihrer Hochzeit fassten Kristin Nicholas und Mark Duprey den Entschluss, aus dem Osten von Massachusetts weiter in den Westen des Landes zu ziehen und Dupreys bäuerliche Familientradition wiederaufzunehmen. 31 Jahre sind seitdem vergangen. „Ich bin Künstlerin, Autorin und Bloggerin, und mein Mann hat ein eigenes Unternehmen. Zur Schafhaltung hat es uns gezogen, weil ich in meinen künstlerischen Arbeiten gerne natürliche Fasern verwende, und weil Mark die Tiere und das Land liebt“, erzählt Kristin Nicholas. „Als Landwirt in der vierten Generation hat er wirklich starke bäuerliche Wurzeln. Vor unserer Hochzeit haben wir vier Schafe gekauft. Meine Mutter macht darüber gerne Witze: ‚Manche bekommen einen Verlobungsring, Kristin vier Schafe!‘“ Inzwischen haben sie mehrere hundert Tiere.
Produkte: Die Leyden Glen Farm produziert Weidelammfleisch. Fast die gesamte Produktion wird dienstags und samstags auf den lokalen Bauernmärkten in Amherst und Northampton verkauft. Der Hof umfasst 22 Hektar Land und ungefähr 250 Zuchtschafe, die in einem Umkreis von etwa 13 Kilometern um die Hofgebäude grasen.
Auf der Farm werden auch große Mengen Heu produziert. „Mark hat einen großen Traktor, mit dem er es mähen und zu Ballen pressen kann“, erläutert Nicholas. „Von April bis November grasen die Schafe auf der Weide, dann kommen sie in ihre Ställe, wo sie von Dezember bis März das im Sommer geerntete Heu fressen. Im Januar bekommen sie Nachwuchs, im April werden die Lämmer entwöhnt und kommen auch auf die Weide. Durch die Schafhaltung sind wir in viele Kreisläufe eingebunden.“
„In Neuengland passt die Landschaft gut zu den Bedürfnissen der Schafe, denn es ist hügelig und überall wächst gutes Gras“, sagt sie. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts werden hier Schafe gehalten, und in unserer Gegend gab es früher unzählige Bauernhöfe.“ Als die Bevölkerung wuchs, zogen viele Farmer in Richtung Westen, um sich dort anzusiedeln. Die Zahl der Höfe nahm ab, und heute grasen die Schafe der Leyden Glen Farm auf Flächen, die den nicht mehr in der Landwirtschaft arbeitenden Nachbarn gehören.
Auf der Farm werden auch große Mengen Heu produziert. „Mark hat einen großen Traktor, mit dem er es mähen und zu Ballen pressen kann“, erläutert Nicholas. „Von April bis November grasen die Schafe auf der Weide, dann kommen sie in ihre Ställe, wo sie von Dezember bis März das im Sommer geerntete Heu fressen. Im Januar bekommen sie Nachwuchs, im April werden die Lämmer entwöhnt und kommen auch auf die Weide. Durch die Schafhaltung sind wir in viele Kreisläufe eingebunden.“
„In Neuengland passt die Landschaft gut zu den Bedürfnissen der Schafe, denn es ist hügelig und überall wächst gutes Gras“, sagt sie. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts werden hier Schafe gehalten, und in unserer Gegend gab es früher unzählige Bauernhöfe.“ Als die Bevölkerung wuchs, zogen viele Farmer in Richtung Westen, um sich dort anzusiedeln. Die Zahl der Höfe nahm ab, und heute grasen die Schafe der Leyden Glen Farm auf Flächen, die den nicht mehr in der Landwirtschaft arbeitenden Nachbarn gehören.
Wer übernimmt welche Aufgaben? Duprey sieht nach den Tieren. Er sorgt dafür, dass genug Futter da ist und kontrolliert, ob alle gesund sind. Nicholas kümmert sich um den Fleischverkauf und die Marktstände. Tochter Julia hilft ihren Eltern beim Verkauf, und im Winter füttert sie die Lämmer und spielt mit ihnen.
Ein typischer Tag: „Erfreulicherweise müssen wir nicht übermäßig früh aufstehen – unser Tag richtet sich ungefähr nach dem Stand der Sonne“, sagt Nicholas. „Im Sommer brauchen die Schafe nur wenig Pflege. Wenn wir aufgestanden sind, werfen wir einen Blick auf die Weiden und versichern uns, dass es allen gut geht. Dann planen wir den Tag. Mark kontrolliert die Weideflächen, sorgt für das Futter und sieht nach, ob sich ein Tier im Zaun verheddert hat. Was einen typischen Tag ausmacht, ist schwer zu sagen. Unser Motto ist ‚Was am nötigsten ist, wird erledigt‘ – und das kann zum Beispiel sein, den Traktor zu reparieren!
Im Winter müssen wir uns um die neugeborenen Lämmer kümmern, dann ändern sich unsere Arbeitstage. Wir sehen nach, wo gerade ein Tier zur Welt gekommen ist, bringen sie in ihre Stallbuchten und stellen sicher, dass sie sich wohlfühlen und von ihren Müttern versorgt werden. Danach geht es nur noch um das Futter. Zwei oder drei mal am Tag brauchen die Tiere neues Heu.“
Was ihr am besten gefällt: „Die Geschichte unseres Hofs – ich denke oft über die Menschen nach, die in den vergangenen 250 Jahren hier gelebt haben“, sagt Nicholas. „Ich frage mich, wie um alles in der Welt sie mit ihren eigenen Händen diese Gebäude errichten konnten.“ Daneben gibt es viele Details, an denen sie ihre Freude hat: „Im Sommer genießen wir es, auf der Veranda Kaffee zu trinken und den Schafen beim Weiden zuzuschauen. Toll finde ich auch unser Spülbecken: Es ist so tief, dass sich darin schmutziges Geschirr verstecken lässt. Ich mag auch die alten Fenster aus geriffeltem Glas in Lila, Grün und Blau. Und mein Küchenfenster, durch das ich die Hühner beim Picken beobachten kann.“
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Ein typischer Tag: „Erfreulicherweise müssen wir nicht übermäßig früh aufstehen – unser Tag richtet sich ungefähr nach dem Stand der Sonne“, sagt Nicholas. „Im Sommer brauchen die Schafe nur wenig Pflege. Wenn wir aufgestanden sind, werfen wir einen Blick auf die Weiden und versichern uns, dass es allen gut geht. Dann planen wir den Tag. Mark kontrolliert die Weideflächen, sorgt für das Futter und sieht nach, ob sich ein Tier im Zaun verheddert hat. Was einen typischen Tag ausmacht, ist schwer zu sagen. Unser Motto ist ‚Was am nötigsten ist, wird erledigt‘ – und das kann zum Beispiel sein, den Traktor zu reparieren!
Im Winter müssen wir uns um die neugeborenen Lämmer kümmern, dann ändern sich unsere Arbeitstage. Wir sehen nach, wo gerade ein Tier zur Welt gekommen ist, bringen sie in ihre Stallbuchten und stellen sicher, dass sie sich wohlfühlen und von ihren Müttern versorgt werden. Danach geht es nur noch um das Futter. Zwei oder drei mal am Tag brauchen die Tiere neues Heu.“
Was ihr am besten gefällt: „Die Geschichte unseres Hofs – ich denke oft über die Menschen nach, die in den vergangenen 250 Jahren hier gelebt haben“, sagt Nicholas. „Ich frage mich, wie um alles in der Welt sie mit ihren eigenen Händen diese Gebäude errichten konnten.“ Daneben gibt es viele Details, an denen sie ihre Freude hat: „Im Sommer genießen wir es, auf der Veranda Kaffee zu trinken und den Schafen beim Weiden zuzuschauen. Toll finde ich auch unser Spülbecken: Es ist so tief, dass sich darin schmutziges Geschirr verstecken lässt. Ich mag auch die alten Fenster aus geriffeltem Glas in Lila, Grün und Blau. Und mein Küchenfenster, durch das ich die Hühner beim Picken beobachten kann.“
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7. Spanien: Brot und Ziegenkäse aus dem Bergbauernhof
Hier leben und arbeiten: Astrid Lema Jiménez (27) und ihr Mann Isidoro Mayo (49); in den Sommermonaten verbringt Astrids Kusine Keila (10) hier ihre Ferien
Ort: Folgueirón, ein Dorf in der Provinz Asturien, Spanien
Astrid Lema Jiménez ist in Barcelona aufgewachsen, aber sie hat immer davon geträumt, ein bäuerliches Leben zu führen. Also zog sie vor vier Jahren nach Folgueirón in das Haus, in dem früher ihre Großeltern wohnten, die Bauern waren. Jetzt verkauft sie in den Dörfern der Umgebung Eier, Ziegenkäse und selbstgebackenes Brot – und verdient damit ihr Geld.
Hier leben und arbeiten: Astrid Lema Jiménez (27) und ihr Mann Isidoro Mayo (49); in den Sommermonaten verbringt Astrids Kusine Keila (10) hier ihre Ferien
Ort: Folgueirón, ein Dorf in der Provinz Asturien, Spanien
Astrid Lema Jiménez ist in Barcelona aufgewachsen, aber sie hat immer davon geträumt, ein bäuerliches Leben zu führen. Also zog sie vor vier Jahren nach Folgueirón in das Haus, in dem früher ihre Großeltern wohnten, die Bauern waren. Jetzt verkauft sie in den Dörfern der Umgebung Eier, Ziegenkäse und selbstgebackenes Brot – und verdient damit ihr Geld.
Produkte: „Wir haben ungefähr 60.000 Quadratmeter Land, das reicht für unsere Ziegen und Hühner“, sagt Jiménez. „Wir stellen den köstlichsten Ziegenkäse her, den man sich vorstellen kann, und die Hühner legen jede Menge Eier. Ich pflücke Brennnesseln, die in dieser regenreichen Region oft vorkommen, daraus koche ich Suppe oder ich verwende sie für handgemachte Cremes. Ich backe auch Brot und bollos preñaos“ – mit Chorizowurst gefüllte Brötchen, eine regionale Spezialität. Die Chorizo für die Füllungen bezieht Jiménez aus Otur, einem kleinen Dorf in der Nähe. Die bollos sind ein beliebter Snack bei den Sommerfesten in den nordspanischen Regionen Asturien, Kantabrien und La Rioja. Gerne reicht man dazu ein Glas sidra, den landestypischen Apfelwein. Auf dem Bild ist Jiménez’ Kusine Keila zu sehen.
Welche Arbeiten fallen an? „Ich backe Brot, sammle die Eier ein, mache die Ställe sauber und füttere die Tiere. Außerdem stelle ich mindestens einmal pro Woche unseren sehr schmackhaften Ziegenkäse her.“
Welche Arbeiten fallen an? „Ich backe Brot, sammle die Eier ein, mache die Ställe sauber und füttere die Tiere. Außerdem stelle ich mindestens einmal pro Woche unseren sehr schmackhaften Ziegenkäse her.“
Ein typischer Tag: „Morgens um halb fünf stehe ich auf, um den Ofen vorzuheizen, knete und forme das Brot und die bollos preñaos“, erzählt Jiménez. „Dann packe ich alles in Körbe und mache mich mit meinem Esel Turca auf den Weg nach Luarca, der nächstgrößeren Ortschaft. Die meisten Brote liefere ich an die Bäckerei aus, die sie dort verkauft, den Rest bringe ich in umliegende Dörfer. Nachmittags hole ich Turca wieder ab und sammle unterwegs Kiefern-, Eiben- und Eukalyptusholz, damit ich genug Brennmaterial habe, um am nächsten Morgen Brot zu backen.“
Was ihr am besten gefällt: „Ich lebe sehr gerne hier, weil es in der Gegend so viele Tiere gibt: Füchse, Rehe und Hirsche, Milane … Man fühlt sich, als wäre man mitten in einer Fernsehdokumentation über Wildtiere.“
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Was ihr am besten gefällt: „Ich lebe sehr gerne hier, weil es in der Gegend so viele Tiere gibt: Füchse, Rehe und Hirsche, Milane … Man fühlt sich, als wäre man mitten in einer Fernsehdokumentation über Wildtiere.“
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8. Russland: Landhaus und Herberge
Hier leben und arbeiten: Wladimir Nowikow (46), seine Frau und ihre vier Kinder
Ort: Ein Dorf in der Region Tula, 130 Kilometer südlich von Moskau, Russland
Alles fing an, als Wladimir Nowikow die angesehene MGIMO-Universität in Moskau verließ und in die Region Tula zog. „Meine Vorfahren kommen aus Kaschira, und irgendwas hat mich wohl in meine Heimatregion gezogen“, sagt Nowikow. „Ich ging mit meinem Vater zum Landkomitee, wo wir ein 100 Hektar großes Grundstück bekamen, um es zu bewirtschaften – in einem abgelegenen Dorf ohne Anschluss ans Stromnetz. Wir wohnten in einem umgebauten Container und fingen an, das Land zu bearbeiten. Das war wirklich harte Arbeit, wir hatten immer wieder mit Überschwemmungen zu kämpfen. Als wir unsere erste Kohlernte verkauften, trafen wir den Gouverneur von Saokski und überzeugten ihn davon, dass wir ein anderes Grundstück brauchten – und bekamen es auch. Es ist zwar nur zwei Hektar groß, aber es lässt sich viel besser bewirtschaften.“
Hier leben und arbeiten: Wladimir Nowikow (46), seine Frau und ihre vier Kinder
Ort: Ein Dorf in der Region Tula, 130 Kilometer südlich von Moskau, Russland
Alles fing an, als Wladimir Nowikow die angesehene MGIMO-Universität in Moskau verließ und in die Region Tula zog. „Meine Vorfahren kommen aus Kaschira, und irgendwas hat mich wohl in meine Heimatregion gezogen“, sagt Nowikow. „Ich ging mit meinem Vater zum Landkomitee, wo wir ein 100 Hektar großes Grundstück bekamen, um es zu bewirtschaften – in einem abgelegenen Dorf ohne Anschluss ans Stromnetz. Wir wohnten in einem umgebauten Container und fingen an, das Land zu bearbeiten. Das war wirklich harte Arbeit, wir hatten immer wieder mit Überschwemmungen zu kämpfen. Als wir unsere erste Kohlernte verkauften, trafen wir den Gouverneur von Saokski und überzeugten ihn davon, dass wir ein anderes Grundstück brauchten – und bekamen es auch. Es ist zwar nur zwei Hektar groß, aber es lässt sich viel besser bewirtschaften.“
Als sie begannen, das Land zu bebauen, kam der Schäfer der Ortschaft vorbei und fragte, wann sie eine Teestube aufmachen wollten. „Ich fand dann heraus, dass es hier früher tatsächlich ein Café gab. So entstand die Idee, hier einen Club und ein Restaurant zu eröffnen“, erzählt Nowikow. „Die Grundmauern stehen schon, im kommenden Jahr wollen wir das Gebäude komplett fertigstellen und eröffnen. Für einen ruhigen Urlaub auf dem Land habe ich vier Gästehäuser gebaut, in denen Besucher unterkommen können. Seit 20 Jahren arbeite ich nun schon hier, und ich habe immer nur meine eigenen Einkünfte investiert. Ich versuche, keinen Kredit aufzunehmen, deshalb dauert es länger – aber es funktioniert.“
Produkte: Was Nowikow und seine Frau anbauen, dient vor allem der Selbstversorgung. Was übrig bleibt, verkaufen sie – zum Beispiel beliefern sie ein Büro in Moskau mit Milch. „In unserem Küchengarten bauen wir hauptsächlich Kartoffeln, Kürbisse und viel Obst an: Äpfel, Birnen, Pflaumen“, sagt er. „Ich habe vor, weiteres Land in der Nachbarschaft zu pachten, um darauf Getreide anzubauen – aber auch, damit in unmittelbarer Nähe nicht zu viele weitere Häuser entstehen.“
Wer übernimmt welche Aufgaben? „Im Moment bin ich vor allem mit Bauen beschäftigt“, sagt Nowikow. „Ich muss die Gästehäuser und den Club noch ausstatten und einen Grillplatz bauen. Mein Plan ist, so bald wie möglich ein Freiluftkino zu eröffnen. Meine Frau kümmert sich um Garten und Küche. Dabei bekommt sie Hilfe von ihrer und meiner Mutter.“
Produkte: Was Nowikow und seine Frau anbauen, dient vor allem der Selbstversorgung. Was übrig bleibt, verkaufen sie – zum Beispiel beliefern sie ein Büro in Moskau mit Milch. „In unserem Küchengarten bauen wir hauptsächlich Kartoffeln, Kürbisse und viel Obst an: Äpfel, Birnen, Pflaumen“, sagt er. „Ich habe vor, weiteres Land in der Nachbarschaft zu pachten, um darauf Getreide anzubauen – aber auch, damit in unmittelbarer Nähe nicht zu viele weitere Häuser entstehen.“
Wer übernimmt welche Aufgaben? „Im Moment bin ich vor allem mit Bauen beschäftigt“, sagt Nowikow. „Ich muss die Gästehäuser und den Club noch ausstatten und einen Grillplatz bauen. Mein Plan ist, so bald wie möglich ein Freiluftkino zu eröffnen. Meine Frau kümmert sich um Garten und Küche. Dabei bekommt sie Hilfe von ihrer und meiner Mutter.“
Ein typischer Tag: „Ich komme nur am Wochenende auf meinen Hof, unter der Woche arbeite ich in Moskau“, berichtet Nowikow, der es nicht erwarten kann, Vollzeitlandwirt zu werden. „Hier wie dort stehe ich um fünf Uhr morgens auf und gehe gegen 11 Uhr abends schlafen, aber auf dem Land fühlt sich der Tag viel länger an als in der Hauptstadt. Das Landleben ist von harter Arbeit bestimmt, aber es ist ein glückliches Leben, in dem körperliche Erschöpfung ebenso ihren Platz hat wie die wunderbare Gewissheit, eigenes Land zu besitzen. Wenn ich meinen Landsitz verlasse, um in die Stadt zu fahren, vermisse ich ihn sofort.“
Was ihm am besten gefällt: „Dieses Gefühl, sein eigenes Land zu bearbeiten, finde ich einfach toll. Ich freue mich, dass ich meine Vorhaben umsetzen kann, dass ich meine Träume von einem Club und Gästehäusern auf dem Hof tatsächlich verwirklichen kann, mit eigener Kraft und eigenem Geld. Ich mag es hier, weil die Gegend nicht den typischen ‚Landhaus-Chic‘ hat – die Landschaft ist nicht mit Ferienhäusern vollgestellt. Ich mag den Garten, den wir vor 15 Jahren mit meinen Eltern zusammen angelegt haben. Und es gibt einen Lindenbaum auf dem Grundstück, der schon 120 Jahre alt ist und auf den ich sehr stolz bin.“
Mehr Eindrücke des Bauernhofs >>>
Was ihm am besten gefällt: „Dieses Gefühl, sein eigenes Land zu bearbeiten, finde ich einfach toll. Ich freue mich, dass ich meine Vorhaben umsetzen kann, dass ich meine Träume von einem Club und Gästehäusern auf dem Hof tatsächlich verwirklichen kann, mit eigener Kraft und eigenem Geld. Ich mag es hier, weil die Gegend nicht den typischen ‚Landhaus-Chic‘ hat – die Landschaft ist nicht mit Ferienhäusern vollgestellt. Ich mag den Garten, den wir vor 15 Jahren mit meinen Eltern zusammen angelegt haben. Und es gibt einen Lindenbaum auf dem Grundstück, der schon 120 Jahre alt ist und auf den ich sehr stolz bin.“
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9. Frankreich: Getreide aus ökologischem Anbau
Hier leben und arbeiten: Eric Gobard (46), seine Frau Anne sowie ihre Töchter Lucie (9) und Armelle (15). Die Söhne Emmanuel (18) und Baptiste (19) studieren und wohnen auswärts.
Ort: Coulommiers, östlich von Paris, Frankreich
Gründungsjahr: 1895
Interessant: Auf dem Hof wurden Szenen für den französischen Film „Mathilde – Eine große Liebe“ gedreht.
In diesem Jahr feiert Eric Gobards Hof La Ferme de Chantemerle sein 120-jähriges Jubiläum. Er wird schon in vierter Generation bewirtschaftet. Auf dem Gut, das sein Urgroßvater gründete, hat Gobard schon als Kind mit seinen Eltern und Großeltern gelebt. Vor 13 Jahren übernahm er den Hof, und vor sieben Jahren stellte er die Landwirtschaft auf ökologischen Anbau um. Er baut vor allem Getreide an, das auf seinem Boden besonders gut gedeiht.
Hier leben und arbeiten: Eric Gobard (46), seine Frau Anne sowie ihre Töchter Lucie (9) und Armelle (15). Die Söhne Emmanuel (18) und Baptiste (19) studieren und wohnen auswärts.
Ort: Coulommiers, östlich von Paris, Frankreich
Gründungsjahr: 1895
Interessant: Auf dem Hof wurden Szenen für den französischen Film „Mathilde – Eine große Liebe“ gedreht.
In diesem Jahr feiert Eric Gobards Hof La Ferme de Chantemerle sein 120-jähriges Jubiläum. Er wird schon in vierter Generation bewirtschaftet. Auf dem Gut, das sein Urgroßvater gründete, hat Gobard schon als Kind mit seinen Eltern und Großeltern gelebt. Vor 13 Jahren übernahm er den Hof, und vor sieben Jahren stellte er die Landwirtschaft auf ökologischen Anbau um. Er baut vor allem Getreide an, das auf seinem Boden besonders gut gedeiht.
Produkte: Weizen, Dinkel, Buchweizen, Roggen, Luzerne (Alfalfa) und Lein (Flachs). „Die Felder werden nach dem Prinzip der Fruchtfolge bebaut, alle zehn Jahre fängt ein Kreislauf wieder von vorne an“, erläutert Eric. „Zum Beispiel wachsen auf einem Teil des Feldes zwei Jahre lang Luzerne, die mir ein Käsehersteller für die Produktion von Coulommiers-Weichkäse abnimmt, eine Spezialität der Region. Die Luzerne binden Stickstoff an den Boden, der dem anschließend gesäten empfindlichen Weizen zugutekommt. Dann kommt Flachs, dann noch mal Weizen. Es folgen grüne Bohnen, die mageren Boden bevorzugen; dicke Bohnen, die wieder Stickstoff an den Boden binden, und schließlich Buchweizen, der Unkraut unterdrückt und auf diese Weise den Boden reinigt.“ Die ausgeklügelte Fruchtfolge sorgt auf natürliche Weise für hohe Qualität und gibt dem Boden die Möglichkeit, sich zu regenieren und fruchtbar zu bleiben.
Wer übernimmt welche Aufgaben? Bis jetzt führen Eric und Anne die Geschäfte allein. „Baptiste und Emmanuel sind bei uns ausgezogen, um zu studieren. Sie beschäftigen sich mit erneuerbarer Energie und möchten später in diesem Bereich arbeiten“, erzählt er. „Aber Lucie und Armelle lieben das Leben auf dem Land. Sie sprechen oft darüber, dass sie eines Tages den Bauernhof übernehmen wollen – wer weiß?“ Eric arbeitet auf dem Feld, Anne ist für Verwaltung und Logistik zuständig. Sie verkauft auch das Getreide auf den Märkten.
Ein typischer Tag: An den Arbeitstagen haben Eric und Anne alle Hände voll zu tun. „Morgens arbeite ich auf dem Feld“, sagt Eric. „Nach dem Mittagessen bringe ich Getreide ins Silo, das neben der Mühle steht. Und am Abend warten in der Regel noch einige Verwaltungsarbeiten auf uns.“
Ein typischer Tag: An den Arbeitstagen haben Eric und Anne alle Hände voll zu tun. „Morgens arbeite ich auf dem Feld“, sagt Eric. „Nach dem Mittagessen bringe ich Getreide ins Silo, das neben der Mühle steht. Und am Abend warten in der Regel noch einige Verwaltungsarbeiten auf uns.“
Was ihnen am besten gefällt: Eric und Anne sind mit Leib und Seele Bauern. Es macht ihnen Spaß, ihr Wissen an die nächste Generation weiterzugeben, und sie lehren biologische Anbaumethoden an Agrarhochschulen. Was Anne besondere Freude macht: Die frischen Eier von ihren Hennen und das Obst, das direkt aus dem Garten kommt.
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Haben Sie sich auch fürs Landleben entschieden? Leben Sie auch auf einem Bauernhof und bauen Obst, Gemüse und Co. an? Verraten Sie uns wie Ihr Leben aussieht, am besten mit Fotos in den Kommentaren!
Wohnen in aller Welt – mehr Geschichten im Magazin >>>
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Hier leben und arbeiten: Maria Giovanna (Gianna) Tavernaro (58, im Bild) und ihr Mann; die Töchter Rita Cemin und Lucia Cemin (beide in ihren 30ern); während der Sommermonate kommen noch die Enkelkinder dazu
Ort: Val Canali, ein Tal in der Nähe der Ortschaft Siror im Trentino, Norditalien, umgeben von den Pale di San Martino. Diese Berggruppe der Dolomiten zählt zum Unesco-Weltnaturerbe
Gründungsjahr: 1935
Gianna Tavernaro kam als Kleinkind in diese malga – eine typische Almhütte der Gegend – und ist hier aufgewachsen. Die Familie hält Hühner, Enten, Ziegen, Kühe, Hunde und Kaninchen und stellt Käse her. Seit den Achtzigerjahren können hier auch Wanderer Rast machen und sich mit einer Mahlzeit stärken.