Houzzbesuch: Vom maroden Hundehaus zum modernen Kleinod in Brooklyn
Wie ein Architekt das heruntergekommen Reihenhaus eines Hundezüchters in sein eigenes, lichtdurchflutetes und modernes Zuhause verwandelte
Als der Architekt Jeff Sherman dieses Reihenhaus im Brooklyner Viertel Prospect Heights fand, war es in einem miserablen Zustand. Der vorherige Eigentümer, der selbst hier aufgewachsen war, hatte das Haus viele Jahre vermietet. Am Ende war es so abgewohnt, dass es im wahrsten Sinne des Wortes „vor die Hunde ging“: Zuletzt züchtete der Eigentümer darin Cane Corsos, eine massige Doggenrasse.
Als er das Haus schließlich verkaufen wollte, war es in einem so schlechten Zustand, dass der Makler den Auftrag ablehnte. Also nahm der Eigentümer den Verkauf selbst in die Hand. Bevor er Sherman das Haus besichtigen ließ, musste er noch die Kaninchen in den Garten jagen und die Hintertür verriegeln. Dass das Haus total heruntergekommen und unfassbar verdreckt war, konnte Sherman von Delsonor Sherman Architects jedoch wundersamerweise nicht abschrecken. Im Kaufvertrag ließ er nur festschreiben, dass sämtlicher Hundekot aus dem Haus entfernt werden musste. Ansonsten war das Haus genau das, was er gesucht hatte: „Ich wollte unbedingt ein Haus und keine Eigentumswohnung, damit ich mich architektonisch so richtig ausleben konnte“ erzählt er. „Außerdem durfte es nicht zu viel kosten – und dieses Haus lag eben in meinem finanziellen Rahmen.“
Als er das Haus schließlich verkaufen wollte, war es in einem so schlechten Zustand, dass der Makler den Auftrag ablehnte. Also nahm der Eigentümer den Verkauf selbst in die Hand. Bevor er Sherman das Haus besichtigen ließ, musste er noch die Kaninchen in den Garten jagen und die Hintertür verriegeln. Dass das Haus total heruntergekommen und unfassbar verdreckt war, konnte Sherman von Delsonor Sherman Architects jedoch wundersamerweise nicht abschrecken. Im Kaufvertrag ließ er nur festschreiben, dass sämtlicher Hundekot aus dem Haus entfernt werden musste. Ansonsten war das Haus genau das, was er gesucht hatte: „Ich wollte unbedingt ein Haus und keine Eigentumswohnung, damit ich mich architektonisch so richtig ausleben konnte“ erzählt er. „Außerdem durfte es nicht zu viel kosten – und dieses Haus lag eben in meinem finanziellen Rahmen.“
Die größte Veränderung, die Sherman in seinem Haus vornahm, war die Entfernung der Decke im Mittelbereich, so dass sich der große Wohnbereich nun vertikal über zwei Etagen erstreckt. Dank eines großen Oberlichts kann nun das Tageslicht in den vormals dunklen Bereich des Hauses vordringen.
Die mit Kupfer verkleidete Wand hat im Zentrum eine Aussparung. Sherman nutzt sie als Bank beim Schuhe anziehen; die Wand wird in der Etage darüber fortgeführt: „Das Kupfer macht die Trennwand quasi zu einem zweistöckigen Kunstobjekt“, erzählt er. „Mir war wichtig, dass ich die Verkleidung selbst anbringen kann. Außerdem gefällt mir, dass das Kupfer an den Stellen, an denen man es öfter berührt, immer glänzender wird.“ Die Decke wurde mit Zedernholz verkleidet, das sonst oft für Schränke verwendet wird. „Es hat einen wunderbaren Geruch“, so Sherman.
Die grau lackierten Original-Holzbalken mit Stahlstützen, die noch gerettet werden konnten, sind tragend. „Da es günstiger war, die Balken nicht zu verkleiden, habe ich sie offen sichtbar stehen gelassen und sie kurzerhand zu Statement-Objekten gemacht“, sagt Sherman.
Die mit Kupfer verkleidete Wand hat im Zentrum eine Aussparung. Sherman nutzt sie als Bank beim Schuhe anziehen; die Wand wird in der Etage darüber fortgeführt: „Das Kupfer macht die Trennwand quasi zu einem zweistöckigen Kunstobjekt“, erzählt er. „Mir war wichtig, dass ich die Verkleidung selbst anbringen kann. Außerdem gefällt mir, dass das Kupfer an den Stellen, an denen man es öfter berührt, immer glänzender wird.“ Die Decke wurde mit Zedernholz verkleidet, das sonst oft für Schränke verwendet wird. „Es hat einen wunderbaren Geruch“, so Sherman.
Die grau lackierten Original-Holzbalken mit Stahlstützen, die noch gerettet werden konnten, sind tragend. „Da es günstiger war, die Balken nicht zu verkleiden, habe ich sie offen sichtbar stehen gelassen und sie kurzerhand zu Statement-Objekten gemacht“, sagt Sherman.
In der Mitte des offenen Bereichs steht ein Esstisch. Der mit Wandtafeln verkleidete Würfel in der angrenzenden Küche hat zwei Türen: eine transparente, die in die Kammer führt, und eine blickdichte, durch die man in das Gäste-WC gelangt.
Für mehr Privatsphäre hat Sherman das direkt über der Küche gelegene Schlafzimmer mit einer doppelten Lage Wellplastik abgetrennt, das normalerweise beim Dachbau verwendet wird. „Um wirklich ungestört zu sein, waren zwei Schichten notwendig“, erzählt er.
Für mehr Privatsphäre hat Sherman das direkt über der Küche gelegene Schlafzimmer mit einer doppelten Lage Wellplastik abgetrennt, das normalerweise beim Dachbau verwendet wird. „Um wirklich ungestört zu sein, waren zwei Schichten notwendig“, erzählt er.
Die hintere Wand wurde mit einer dünnen Betonschicht versehen. Da das dahinter liegende Mauerwerk nicht mehr zu retten war, wurde der Beton einfach aufgespachtelt und anschließend mit Scheinfugen eingeschnitten, um Rissbildung zu verhindern. Wenn die Sonne ein Spiel aus Licht und Schatten auf die Wand zaubert, wirkt das sehr imposant. „Es erinnert ein bisschen an eine Kirche“, so Sherman.
Die offenen Regale rechts über dem Tisch sind gleichzeitig die Rückwand des Schlafzimmers im Obergeschoss. „Erst wollte ich die Rückwand schließen, aber dann kam mir die Idee, daraus ein Regal zu machen“, erzählt Sherman.
Die offenen Regale rechts über dem Tisch sind gleichzeitig die Rückwand des Schlafzimmers im Obergeschoss. „Erst wollte ich die Rückwand schließen, aber dann kam mir die Idee, daraus ein Regal zu machen“, erzählt Sherman.
Treppengeländer und die „Tin Tiles“, Zierbleche im Treppenaufgang sind noch original. „Die Stufen konnten leider nicht mehr gerettet werden“, so Sherman. „Aber zum Glück werden die gleichen Zierverkleidungen noch hergestellt, so konnte ich kaputte Teile einfach austauschen.“
Über einen Steg sind die zwei Zimmer im Obergeschoss direkt miteinander verbunden; halbhohe Schränke schirmen den Steg vom Untergeschoss ab.
Über einen Steg sind die zwei Zimmer im Obergeschoss direkt miteinander verbunden; halbhohe Schränke schirmen den Steg vom Untergeschoss ab.
Wie schon die Decke im Untergeschoss bestehen auch die Schränke im Obergeschoss aus astreichem Zedernholz.
Die Dielen konnten zum Glück noch gerettet werden, „auch wenn ich sehr, sehr viele Nägel entfernen musste, mit denen der alte Teppichboden befestigt war“, erzählt Sherman.
Die Dielen konnten zum Glück noch gerettet werden, „auch wenn ich sehr, sehr viele Nägel entfernen musste, mit denen der alte Teppichboden befestigt war“, erzählt Sherman.
Wie im Essbereich ist auch die Wand im Schlafzimmer mit einer Betonschicht überzogen. Über die gesamte Breite der Fensterwand erstreckt sich ein Einbauschrank. Die Aussparung für das Fenster ist tief genug für ein gemütliches Plätzchen.
Mehr: Die 10 schönsten Fensterplätze mit Aussicht >>>
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Das obere Bad ist so klein, dass Sherman es gleich komplett zur Nasszelle machte – der gesamte Raum dient als einzige große Duschkabine. Dafür wurde alles wasserdicht abgedichtet.
Die untere Hälfte des Fensters ist blickdicht vergeklebt. Um ein richtiges Outdoor-Feeling zu erzeugen, flieste er den Fußboden in Ziegelsteinoptik; unter dem Fenster ist ein großer Abfluss. „Ich wollte immer eine Außendusche haben, aber in der Stadt geht das ja schlecht“, so Sherman. „Jetzt fühlt es sich tatsächlich ein bisschen so an, als würde ich im Freien duschen“.
Die untere Hälfte des Fensters ist blickdicht vergeklebt. Um ein richtiges Outdoor-Feeling zu erzeugen, flieste er den Fußboden in Ziegelsteinoptik; unter dem Fenster ist ein großer Abfluss. „Ich wollte immer eine Außendusche haben, aber in der Stadt geht das ja schlecht“, so Sherman. „Jetzt fühlt es sich tatsächlich ein bisschen so an, als würde ich im Freien duschen“.
Einer der Gründe, warum Sherman Manhattan verließ, um nach Brooklyn zu ziehen, war die Tatsache, dass dieses Haus einen kleinen Außenbereich hat: auf der Terrasse direkt an der Küche befindet sich eine von Backsteinen begrenzte Feuerstelle.
Ein Teil des Gartens ist mit einem Spalier versehen, das von ertragsreichem Concord-Wein umrankt ist. „Der Garten sollte ein richtiges grünes Kleinod werden“, erzählt Sherman. „Hier habe ich meine Liebe zum Gärtnern entdeckt. Das hätte ich nie gedacht – und es ist toll!“
Sie leben auch in einer schönen, originellen, interessanten Wohnung? Dann schreiben Sie uns doch und schicken Sie ein paar Schnappschüsse mit – vielleicht kommen wir das nächste Mal bei Ihnen vorbei. Details >>>
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Hier lebt: Jeff Sherman
In: Prospect Heights, Brooklyn
Auf: 232 Quadratmetern
Das Haus ist in zwei Wohneinheiten aufgeteilt, wobei Sherman die oberen zwei Etagen mit zwei Schlafzimmern und zwei Badezimmern bewohnt. Die Ein-Zimmer-Wohnung im Souterrain vermietet er.
Als Sherman das um 1900 gebaute Backsteinhaus im Jahr 2000 kaufte, war es so marode, dass kurz darauf der Fußboden einbrach und die Treppe zum Haus zusammenstürzte. „Damals war dieses Viertel hier noch ziemlich gefährlich, aber es gab nette Orte in der Nähe“, erzählt er. „Ich war sicher, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis das Viertel lebenswerter wird, und genau so war es dann auch.“ Inzwischen hat die Gentrifizierung den Stadtteil völlig verwandelt.