Houzzbesuch: It's fashion! So wohnt eine Modedesignerin in New York
Zahlt sich der Gewinn einer Casting-Show für Mode auch im Design der eigenen Wohnung aus? Urteilen Sie selbst: Im Zuhause von Gretchen Jones
Als Gretchen Jones zum ersten Mal ihr 50 Quadratmeter großes Apartment in New York City betrat, war es nicht gerade Liebe auf den ersten Blick. Doch immerhin sah sie Potenzial – besonders in vielen baulichen Details wie der mit „Tin Tiles“ (gepressten Zierblechen mit Relief) verkleideten Decke, den schönen Dielenböden, den Zierleisten und dem Kamin. „Meine Mutter sagt immer, ich wüsste, wie man ,aus Scheiße Gold macht’, wenn es um die Neugestaltung einer Wohnung geht“, lacht Jones, die es aus Portland, Oregon, in den Big Apple verschlagen hat. Vor vier Jahren gewann sie die achte Staffel von „Project Runway“, einer US-amerikanischen Casting-Show von Heidi Klum für angehende Modedesigner; seitdem hat sie im Business Fuß gefasst und zeigt ihre Kollektionen während der New York Fashion Week. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen aus dem Modedesign halfen ihr, aus der unscheinbaren Wohnung ein individuelles Zuhause zu machen. „Ich habe jeden einzelnen Quadratzentimeter gestrichen“, erzählt sie. „Außerdem habe ich mit Tapeten Akzente gesetzt und in der ganzen Wohnung persönliche Erinnerungsstücke verteilt.“
Auf einen Blick
Hier lebt: Gretchen Jones
In: Fort Greene, New York, USA
Auf: etwa 50 Quadratmetern (ein Schlafzimmer, ein Badezimmer)
Auf einen Blick
Hier lebt: Gretchen Jones
In: Fort Greene, New York, USA
Auf: etwa 50 Quadratmetern (ein Schlafzimmer, ein Badezimmer)
Jones lässt ihre ländlichen Wurzeln stets in die Arbeit einfließen, zum Beispiel indem sie häufig natürliche Materialien verwendet. Außerdem engagiert sie sich bei der Organisation Save the Garment Center, die sich dafür einsetzt, dass New York die Modehauptstadt der Welt bleibt. „Mein Beruf als Modedesignerin hat mir definitiv dabei geholfen, meine ästhetische Weltsicht auf das Wohnen zu übertragen. Diese beiden Aspekte werden sich sicher immer gegenseitig beeinflussen“, erzählt Jones.
„Mein altes Zuhause war um einiges größer, darum ist die Wohnung jetzt ganz schön vollgestellt“, erzählt Jones. „Aber ich bin hier – umgeben von all meinen Erinnerungsstücken aus der Zeit an der Westküste – in meinem persönlichen kleinen Refugium inmitten des Beton-Dschungels.“
Hohe Decken und viel Tageslicht machen das Wohnzimmer, das gleichzeitig Ess- und Arbeitszimmer ist, zu Jones Lieblingsort in ihrer Wohnung. „Gerade in kleinen Räumen sollte Flexibilität großgeschrieben sein. Ich denke, das ist mir hier mehr als gelungen“, sagt sie.
All die Dinge, die Jones in ihrer Wohnung hat, bedeuten ihr auch etwas. Auf dem Kaminsims hat sie zum Beispiel ein altes Lasso, ein Feldmesser und eine Veteranenflagge ihres Vaters platziert, der vor eineinhalb Jahren starb. „Diese Dinge täglich zu sehen, gibt mir das Gefühl, dass er noch immer da ist“, so Jones.
„Wenn man Dinge sammelt, die einem wichtig sind, dann passen sie auch zusammen, denn sie sind Ausdruck der eigenen Persönlichkeit“, sagt sie. Um eine Verbindung zwischen diesen Objekten zu schaffen, nutzt Jones gern Farben. Besonders Braun-, Rot- und Blautöne haben es ihr angetan.
„Wenn man Dinge sammelt, die einem wichtig sind, dann passen sie auch zusammen, denn sie sind Ausdruck der eigenen Persönlichkeit“, sagt sie. Um eine Verbindung zwischen diesen Objekten zu schaffen, nutzt Jones gern Farben. Besonders Braun-, Rot- und Blautöne haben es ihr angetan.
Um eine warme, inspirierende Atmosphäre mit einem besonderen Stilmix zu schaffen, lässt sich Jones von der Architektur, dem Licht und dem „Flow“ eines Raumes inspirieren.
„Meine Inspiration hole ich mir aus Zeitschriften, von Webseiten über Interior-Design oder bei Freunden. Irgendwann brauen sich dann all diese Eindrücke in meinem Kopf zusammen und finden ihren Ausdruck in meiner eigenen Wohnung. So wächst und gedeiht ein Zuhause, das perfekt meine Persönlichkeit widerspiegelt“, erzählt sie.
„Meine Inspiration hole ich mir aus Zeitschriften, von Webseiten über Interior-Design oder bei Freunden. Irgendwann brauen sich dann all diese Eindrücke in meinem Kopf zusammen und finden ihren Ausdruck in meiner eigenen Wohnung. So wächst und gedeiht ein Zuhause, das perfekt meine Persönlichkeit widerspiegelt“, erzählt sie.
Neben Textilien und allem möglichen Nippes sammelt Jones für ihr Leben gern Kunst. Daher hat sie diese mattgrün gestrichene Wand kurzerhand zur Galerie erklärt. Auch zwei Bilder ihres besten Freundes, des Künstlers Ian Kennedy, haben dort ihren Platz gefunden. „Diese abstrakten Fotos entstanden während eines Powwows, eines Treffens amerikanischer Ureinwohner, bei dem Tänze in traditioneller Kleidung vorgeführt werden. Kennedy hat sie in der Bewegung aufgenommen, so dass die Bilder ein bisschen aussehen wie Aquarelldrucke. Sie sind einfach atemberaubend schön“, so Jones. „Sie wirken als eine Art Kitt, der all die wilden Farben und Strukturen dieses Zimmer ästhetisch zusammenhält.“
Print: Red Feather, Ian Kennedy
Print: Red Feather, Ian Kennedy
Für die extrem kleine Küche mit den Schränken aus Kirschholz wählte Jones einen genauso extremen Farbkontrast. Das knallige Gelb verleiht dem Raum eine warme Atmosphäre.
Mehr Inspiration für gelbe Küchen >>>
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Das fensterlose Schlafzimmer war eine besondere Herausforderung für Jones. Um den Raum größer wirken zu lassen, strich sie die Wände in einem hellen Grau. Anschließend überlegte sie genau, was sie wo hin stellen würde.
„Auf der einen Seite habe ich einen Einbauschrank für meine Klamotten eingerichtet. So konnte ich mein Bett vor den anderen Kleiderschrank stellen, in dem ich Dinge untergebracht habe, die ich nur selten brauche. So viel Stauraum ist in New York echter Luxus“, erklärt Jones.
Das Bett steht nun vor der Schranktür mit Blick ins Wohnzimmer, so dass zumindest etwas Tageslicht ins Schlafzimmer gelangt.
„Auf der einen Seite habe ich einen Einbauschrank für meine Klamotten eingerichtet. So konnte ich mein Bett vor den anderen Kleiderschrank stellen, in dem ich Dinge untergebracht habe, die ich nur selten brauche. So viel Stauraum ist in New York echter Luxus“, erklärt Jones.
Das Bett steht nun vor der Schranktür mit Blick ins Wohnzimmer, so dass zumindest etwas Tageslicht ins Schlafzimmer gelangt.
Von jedem beliebigen Punkt in der Wohnung kann man in alle anderen Räume schauen, was Jones dazu veranlasste, „eine symbiotische Verbindung zwischen den Räumen“ zu schaffen, indem sie dafür sorgte, dass sich die Farben jedes einzelnen Raumes sowohl ergänzen als auch im Kontrast zueinander stehen. So grenzt sich jeder Bereich funktional vom anderen ab, wird aber trotzdem als Teil eines großen Ganzen wahrgenommen.
Bei so wenig Platz war es für Jones keine leichte Aufgabe, ihr Hab und Gut auf kreative Weise zu präsentieren. Am Ende ist es ihr aber gelungen, wie hier auf der Kommode, wo sie ihre Bücher- und Sonnenbrillensammlung inszeniert.
Jones ist, wie sie selbst von sich sagt, „geradezu süchtig danach, schöne Dinge fürs Zuhause zu sammeln“. Anstatt neue Dinge von der Stange zu kaufen, stöbert sie lieber auf Flohmärkten nach individuellen, gebrauchten Dingen. Sie liebt zum Beispiel den New Yorker Flohmarkt Brooklyn Flea, aber auch die Antiquitätenläden entlang des Hudson River außerhalb von New York.
Jones ist, wie sie selbst von sich sagt, „geradezu süchtig danach, schöne Dinge fürs Zuhause zu sammeln“. Anstatt neue Dinge von der Stange zu kaufen, stöbert sie lieber auf Flohmärkten nach individuellen, gebrauchten Dingen. Sie liebt zum Beispiel den New Yorker Flohmarkt Brooklyn Flea, aber auch die Antiquitätenläden entlang des Hudson River außerhalb von New York.
„Außerdem ist mein Zuhause voll von Reisesouvenirs, aber auch von Stoffen und allem möglichen Kleinkram aus meiner Heimat im Westen, die mich an meine Wurzeln erinnern“, sagt Jones.
Mehr Fotos der modeaffinen Wohnung in Brooklyn >>>
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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