Hurra, es regnet! So nutzen Sie Regenwasser für Haus & Garten
Kein Meckern mehr über den Wettergott: Dank Zisternen und Regentonnen kann endlich auch schlechtem Wetter etwas abgewonnen werden
Wer bedenkt, dass jeder Deutsche im Jahr 2020 täglich 129 Liter Trinkwasser verbrauchte (Quelle: BDEW) – über ein Drittel davon zum Baden und Duschen – den zwickt des Öfteren das ökologische Gewissen. Natürlich lieben wir alle Sonnenschein, aber auch Dauerregen hat seine Vorteile: Das kostenlose Wasser vom Himmel können Sie zum Bewässern des Gartens, für die Toilettenspülung und zum Wäschewaschen verwenden. Je nach Lage und Art Ihres Hauses könnte dafür eine Regenwassernutzungsanlage sinnvoll sein, aber auch die gute alte Regentonne ist empfehlenswert. So wird ein Regentag zum Gewinn.
2) Regenwassernutzungsanlage. Möchten Sie Regenwasser auch im Haushalt nutzen, ist eine Regenwassernutzungsanlage das Mittel der Wahl. Dazu brauchen Sie allerdings eingehenden fachmännischen Rat. Sie können solch eine Anlage bei der Planung eines Neubaus mit berücksichtigen oder nachträglich einbauen. Das reduziert Ihren Trinkwasserverbrauch etwa um die Hälfte.
Was brauchen Sie? Genügend Platz für eine große Zisterne, ein getrenntes, farblich gekennzeichnetes Leitungssystem, einen Filter, einen Überlauf und eine Pumpe.
Was brauchen Sie? Genügend Platz für eine große Zisterne, ein getrenntes, farblich gekennzeichnetes Leitungssystem, einen Filter, einen Überlauf und eine Pumpe.
Das Regenwasser wird über Fallrohre vom Dach in die Zisterne geleitet. Ein Filter verhindert, dass Laub und andere Grobteile in die Leitungen gelangen. Noch enthaltene Schwebeteilchen setzen sich durch natürliches Sedimentieren am Boden des Tanks ab.
Mit einer Pumpe wird das Wasser über separate Rohre zur Toilette und Waschmaschine geführt. Wenn der Tank nicht ausreichend gefüllt ist, schaltet sich automatisch der Trinkwasserbetrieb ein – dank einer integrierten Pegelanzeige haben Sie volle Kontrolle darüber.
Mit einer Pumpe wird das Wasser über separate Rohre zur Toilette und Waschmaschine geführt. Wenn der Tank nicht ausreichend gefüllt ist, schaltet sich automatisch der Trinkwasserbetrieb ein – dank einer integrierten Pegelanzeige haben Sie volle Kontrolle darüber.
3) Unterirdische Tankstelle. Anstatt riesige und, nun ja, eher unschöne Tanks im Garten aufzustellen, hat es sich bewährt, den Speicher zu vergraben. Das ist nicht nur platzsparend und dezent, sondern verhindert auch, dass sich das gesammelte Wasser erwärmt, wenn die Sonne auf den Tank scheint. Und: unter der Erde bilden sich durch den Lichtmangel keine Algen.
Anmeldung beim Wasserwerk: Eine Regenwassernutzungsanlage muss beim Wasserwerk der Gemeinde angemeldet werden. Diese Regelung besteht, um zu verhindern, dass Regenwasser ins öffentliche Netz gelangt. Außerdem verbietet das Gesundheitsamt strikt, Regenwasser zum Trinken oder Kochen zu verwenden! Eine Regentonne zur Wässerung Ihres Gartens ist aber nicht meldepflichtig.
Kosten: Für den Bau einer Regenwassernutzungsanlage müssen Sie zwischen 3000 und 5000 Euro investieren. Je nach Verbrauch und Regenwahrscheinlichkeit in Ihrer Region kann sich solch eine Anlage lohnen – der Bau wird zum Teil von der KfW-Bankengruppe und vom Umweltamt der jeweiligen Gemeinde gefördert. Die Höhe der Förderung ist von Ort zu Ort verschieden. In den meisten Gemeinden sparen Sie die Gebühren für Dachniederschlagswasser und Abwasser.
Dafür können Sie Ihr Regenwasser nutzen:
1) Gartenbewässerung. Gerade in trockenen Perioden ist gesammeltes Regenwasser ein wertvolles Gut. Da es keinen Kalk enthält, vertragen Pflanzen es besonders gut. Ihr selbstgezogenes Gemüse wird sich freuen!
1) Gartenbewässerung. Gerade in trockenen Perioden ist gesammeltes Regenwasser ein wertvolles Gut. Da es keinen Kalk enthält, vertragen Pflanzen es besonders gut. Ihr selbstgezogenes Gemüse wird sich freuen!
2) Toilettenspülung. Für die Toilettenspülung ist Regenwasser bestens geeignet. Dadurch kann eine vierköpfige Familie täglich ca. 25 Prozent kostbaren Trinkwassers sparen.
3) Regenwasserspülung im Eigenbau. Anstatt die Spültaste zu betätigen, schöpfen Sie mit einer Kelle Wasser aus einem großen Kübel und gießen es in die Toilette. Diese Methode ist zwar in der Handhabung lästiger, aber für ökologisch bewusste Personen eine denkbare Alternative. Aus eigener Erfahrung im Haus meines Vaters kann ich sagen: es funktioniert einwandfrei!
3) Regenwasserspülung im Eigenbau. Anstatt die Spültaste zu betätigen, schöpfen Sie mit einer Kelle Wasser aus einem großen Kübel und gießen es in die Toilette. Diese Methode ist zwar in der Handhabung lästiger, aber für ökologisch bewusste Personen eine denkbare Alternative. Aus eigener Erfahrung im Haus meines Vaters kann ich sagen: es funktioniert einwandfrei!
4) Waschmaschine + Geschirrspüler. Zum Waschen eignet sich weiches Regenwasser ausgezeichnet, da es eine stärkere Reinigungskraft hat als Trinkwasser. Das liegt an seinem geringen Kalkgehalt. Sie können so weitgehend auf Weichspüler und Entkalker verzichten. Außerdem schont es die Waschmaschine und erhöht deren Lebensdauer. Doch nicht jeder ist von Waschen mit Regenwasser überzeugt. So besteht auch die Möglichkeit, die Wäsche zunächst mit Regenwasser zu reinigen und anschließend mit Trinkwasser nachzuspülen. Auch für den Betrieb Ihres Geschirrspülers können Sie gesammeltes Regenwasser nutzen.
5) Das dekorative Wasserspiel. Für plätschernde Brunnen, Wasserläufe oder dekorative Kaskaden muss kein teures Trinkwasser verschwendet werden. Das Regenwasser wird zum Wasserspiel geleitet, von wo es imposant herabplätschert. Danach fließt es zurück in den unterirdischen Wasserspeicher.
6) Für den Pool. Regenwasser, das Sie in einer Zisterne nach DIN 1989 sammeln, können Sie zum Befüllen des Gartenpools nutzen. Dabei müssen Sie aber auf folgendes achten: Warten Sie bis sich Schmutz in der Zisterne abgesetzt hat. Zudem ist der ph-Wert von Regenwasser zu sauer und muss künstlich angehoben werden. Der ideale ph-Wert sollte zwischen 7,2 und 7,4 liegen. Fragen Sie Ihren Pool-Profi bezüglich der optimalen Wasserhygiene.
Wann sollten Sie lieber kein Regenwasser nutzen?
Wenn Ihr Dach mit Reet, Stroh, Gras oder Bitumen gedeckt ist, sollten Sie Regenwasser besser nicht nutzen. Denn hier besteht die Gefahr, dass sich Giftstoffe, Schwermetalle und Bakterien vom Dach lösen. Erkundigen Sie sich am besten bei Fachleuten und finden Sie gemeinsam eine umweltbewusste Lösung.
Verraten Sie uns in den Kommentaren: Sammeln Sie schon Regenwasser? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Wenn Ihr Dach mit Reet, Stroh, Gras oder Bitumen gedeckt ist, sollten Sie Regenwasser besser nicht nutzen. Denn hier besteht die Gefahr, dass sich Giftstoffe, Schwermetalle und Bakterien vom Dach lösen. Erkundigen Sie sich am besten bei Fachleuten und finden Sie gemeinsam eine umweltbewusste Lösung.
Verraten Sie uns in den Kommentaren: Sammeln Sie schon Regenwasser? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
1) Regentonne. Möchten Sie Regenwasser nur zur Bewässerung des Gartens und Ihrer Beete verwenden, so reicht eine herkömmliche Regentonne aus dem Baumarkt. Die stellen Sie einfach unter das Fallrohr am Haus. Ein vorgelagerter Filter fängt Laub und Kleinteile auf. Die Tonne sollte lichtundurchlässig sein, damit sich im Wasser keine Algen bilden. Als Materialien eignen sich dunkler Kunststoff, Ton oder Stahl.