Oliv küsst Rosé auf 25 sanierten Quadratmetern in München
Ein Single-Apartment wächst über sich hinaus und lockt mit moderner Eleganz
Die Altbauwohnung liegt im Erdgeschoss eines denkmalgeschützten Wohnhauses mit zwölf Parteien im Münchner Glockenbachviertel. Ursprünglich handelte es sich um eine Gewerbefläche, die 1998 für die private Nutzung umgebaut wurde und einen eigenen Zugang vom Innenhof hat.
Als die Bewohnerin, eine ältere Dame, auszog, überlegte die Besitzerin, was nun am besten mit den drei winzigen Zimmern von insgesamt 25 Quadratmetern anzufangen wäre: Heizung, sanitäre Ausstattung und Elektrik der kleinen Wohnung waren veraltet und mussten modernisiert werden. Alles sollte großzügiger werden. Klingt nach einem schwierigen Fall? Nicht, wenn die richtige Expertin im selben Haus wohnt.
Als die Bewohnerin, eine ältere Dame, auszog, überlegte die Besitzerin, was nun am besten mit den drei winzigen Zimmern von insgesamt 25 Quadratmetern anzufangen wäre: Heizung, sanitäre Ausstattung und Elektrik der kleinen Wohnung waren veraltet und mussten modernisiert werden. Alles sollte großzügiger werden. Klingt nach einem schwierigen Fall? Nicht, wenn die richtige Expertin im selben Haus wohnt.
Das Schicksal der Wohnung wird besiegelt. Um hier attraktiven Wohnraum schaffen zu können, brauchte es mehr als nur eine gut abgestimmte Inneneinrichtung. Die Wohnung sollte zukünftig hell und geräumiger wirken. Ziel war es, sie flexibel vermieten zu können. Daher sollte sie nicht nur geschmackvoll, sondern auch praktisch geschnitten und gut zu reinigen sein und eine langlebige Ausstattung bekommen.
Schnell war für die Expertin klar, dass hier eine „kleine“ Kernsanierung anstehen würde. „Alle Wände waren schief und krumm. Nichts hatte 90 Grad, alles war übermalt und schlicht uralt“, erinnert sich die Architektin.
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Schnell war für die Expertin klar, dass hier eine „kleine“ Kernsanierung anstehen würde. „Alle Wände waren schief und krumm. Nichts hatte 90 Grad, alles war übermalt und schlicht uralt“, erinnert sich die Architektin.
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Von Grund auf. „Die Vermieterin ließ mir viel freie Hand bei der neuen Planung“, sagt Felicia Specht. Neben ihrem Architekturbüro FV2 Architektur leitet die Architektin das Netzwerk Creative Ladies, das sie 2017 gegründet hat. Außerdem lehrt Specht am Lehrstuhl für Entwerfen und Holzbau der TU München.
Der ursprüngliche Grundriss
„Alle Innenwände wurden rausgerissen“, erklärt Felicia Specht. Der alte Zugang zum Bad über die Küche wurde verschlossen. Die roten Linien markieren die alte Raumaufteilung. Aus statischen Gründen wurden Stahlträger eingebaut.
„Alle Innenwände wurden rausgerissen“, erklärt Felicia Specht. Der alte Zugang zum Bad über die Küche wurde verschlossen. Die roten Linien markieren die alte Raumaufteilung. Aus statischen Gründen wurden Stahlträger eingebaut.
So entstand aus drei kleinen Kammern ein offener Grundriss mit einer mobilen Wand, einem Einbauschrank, offener Dusche und einem Extra-WC.
Auch der Boden musste erneuert werden. Unter mehreren Schichten lagen noch die bauzeitlichen Dielen. „In dem Fall konnten wir sie leider nicht erhalten“, sagt die Architektin. In Anlehnung an das Original wählte sie breite Eichendielen als würdigen Nachfolger.
Mehr Raum schaffen. „Da jetzt der ganze Raum einsehbar ist, wirkt alles größer“, so die Architektin. Trotz der neuen Offenheit sollte die kleine Küche mit Essplatz vom Wohn-Schlafbereich mit Bad en Suite abgetrennt sein. Die Lösung: „Mögliche, aber keine zwingenden Abtrennungen.“
Eine Falttür vom Schreiner öffnet nun den Raum nach Bedarf. Sie geht optisch nahtlos in einen Einbauschrank über.
Neues Rezept. Die Farben für die Küche konnte Felicia Specht frei wählen. Sie entschied sich für Olivgrün mit zartem Rosa und nur wenig Weiß. „Ich konnte ganz weiße Küchen einfach nicht mehr sehen“, gesteht sie. „Die Farbgestaltung ist freundlich und lässt sich vielseitig kombinieren.“
Ansonsten bietet die kleine Küche alles, was die künftigen Bewohner brauchen. In den Oberschränken sowie im Einbauschrank auf der linken Seite gibt’s genügend Stauraum. Im rosafarbenen Hochschrank neben dem Herd versteckt sich auch die Gastherme.
Durch einfaches „Tip on“ lässt sich die Arbeitsfläche aus Mineralstoff mit einer langen Lichtschiene beleuchten.
Ansonsten bietet die kleine Küche alles, was die künftigen Bewohner brauchen. In den Oberschränken sowie im Einbauschrank auf der linken Seite gibt’s genügend Stauraum. Im rosafarbenen Hochschrank neben dem Herd versteckt sich auch die Gastherme.
Durch einfaches „Tip on“ lässt sich die Arbeitsfläche aus Mineralstoff mit einer langen Lichtschiene beleuchten.
Alles geht ineinander über, alle Kanten wurden perfekt aufeinander abgestimmt. So verläuft die Fuge der Faltwand auf derselben Höhe wie der Spalt zwischen den Schränken.
„Alle, die hereinkommen, sind angetan. Auch Männer“, sagt Expertin Specht. Nachdem hier bereits eine junge Frau gewohnt hat, zieht nun bald ein junger Mann ein.
„Alle, die hereinkommen, sind angetan. Auch Männer“, sagt Expertin Specht. Nachdem hier bereits eine junge Frau gewohnt hat, zieht nun bald ein junger Mann ein.
Blick in die Küche vor der Sanierung
Mehr Wohn-Ideen auf kleinem Raum | Kleine Küchen | Vorher-Nachher-Projekte entdecken
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Und wo wird geschlafen? An der Wand im Wohn- und Schlafbereich ist Platz für eine Schlafgelegenheit eingeplant. „Die Vermieterin möchte es den jeweiligen Bewohnern selbst überlassen, ob sie sich angesichts der Gesamtgröße für ein Bett oder eine Schlafcouch entscheiden“, erklärt die Architektin.
Duschen im Saloon-Stil. Auch das Badezimmer wurde neu und offen gestaltet. „Natürlich will man nicht duschen und dabei das Gefühl haben, im Innenhof zu stehen“, sagt Felicia Specht. Die Schwingtür mit Holzlamellen wie in einem Western-Saloon schützt vor Blicken. Gleichzeitig erscheint der Raum durch den Verzicht auf eine massive Wand größer und lässt Tageslicht herein.
Hochwertig recycelte Betonfliesen, Armaturen von Gessi in Chrom und eine Waschtischplatte aus Mineralwerkstoff sorgen für eine qualitative und zugleich vornehme Ausstattung. Innen rechts befindet sich dann aber doch eine verschließbare Tür, die dem WC einen eigenen Raum gibt.
Hochwertig recycelte Betonfliesen, Armaturen von Gessi in Chrom und eine Waschtischplatte aus Mineralwerkstoff sorgen für eine qualitative und zugleich vornehme Ausstattung. Innen rechts befindet sich dann aber doch eine verschließbare Tür, die dem WC einen eigenen Raum gibt.
Generell rät die Architektin bei kleinen Wohnungen, flexibel zu denken. „Nicht immer alles in einzelne Räume packen. Denn dann werden diese immer kleiner und Sie können eh nicht in allen gleichzeitig sein“, sagt die Expertin. „Klar sollte in Zonen gedacht werden, aber manchmal lohnt es sich, diese miteinander zu verschmelzen.“
Auch die Auftraggeberin ist vom Umbau begeistert. Sie hat bei Felicia Specht schon das nächste Projekt in Auftrag gegeben, was wohl für sich spricht.
Auch die Auftraggeberin ist vom Umbau begeistert. Sie hat bei Felicia Specht schon das nächste Projekt in Auftrag gegeben, was wohl für sich spricht.
Hier wohnt bald: ein junger Mann
In: München, Bayern
Auf: 25 Quadratmetern
Umbaukosten: 110.000 Euro
Expertise von: Felicia Specht von FV2 Architektur GmbH
Fotos: Jonathan Sage