Houzzbesuch
Vorher-Nachher: Ein Umbau mit Altbekanntem und alten Bekannten
Unzählige Maßeinbauten und bereits Vorhandenes verwandeln ein bestehendes Einfamilienhaus in ein echtes Schmuckstück
Es sollte ein Neustart werden für die seit Kurzem verwitwete Frau. In einem Haus, das zwar von außen unscheinbar aussieht, aber dank seiner Größe und Lage passend ist für die vielen Möbel und Erinnerungsstücke, die sie bei dem Neuanfang begleiten sollten. Für den Umbau und die Anfertigung zahlreicher Einbauten beauftragte die Besitzerin einen Profi, dem sie bereits in der Vergangenheit vertraute: Meik Syring realisierte ein komfortables Zuhause auf höchstem Niveau.
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine Frau
In: einem Einfamilienhaus in Bad Wildungen
Auf: zwei Etagen
Expertise von: Meik Syring von der Schreinerei Syring
Fotos: Katharina Jäger
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine Frau
In: einem Einfamilienhaus in Bad Wildungen
Auf: zwei Etagen
Expertise von: Meik Syring von der Schreinerei Syring
Fotos: Katharina Jäger
So beschränken sich die Umbauten nicht nur auf das Innere des Hauses. Auch das äußere Erscheinungsbild wurde überarbeitet. Die größte Veränderung: eine neue Haustür aus Aluminium, die die alte Kunststofftür ersetzt. Für einen klaren ersten Eindruck musste zudem der Vorbau weichen. Er wurde einfach abgeschnitten.
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Wärme für Flur und Eingang. Im Inneren befinden sich bereits im Eingangsbereich die ersten Arbeiten Syrings: Der goldene Spiegel wurde auf eine zusätzliche Platte gesetzt und mit LED-Stripes versehen. Ein vergleichsweise einfaches Mittel mit großer Wirkung für Spiegel und Eingangsbereich, der dadurch viel stimmungsvoller wirkt.
Viele der übrigen Anfertigungen der Schreinerei sind jedoch größer und aus geräucherter Eiche – passend zum neu verlegten Fußboden aus demselben Material. So wie die Garderobe in der gegenüberliegende Ecke des Eingangsbereichs, die die Form des länglichen Spiegels und der zwei Fenster an der benachbarten Wand wieder aufnimmt.
„Ursprünglich gab es zwei Haustüren“, erklärt der Experte, „eine nach vorn raus und eine, die in den Garten führte. Letztere wurde jedoch nicht mehr gebraucht und deshalb an gleicher Stelle die zwei langen Kunststofffenster eingesetzt.“ Besonders sind hier die hauchdünnen und schlichten Fensterbänke, gefertigt aus nur 13 Millimeter starker weißer Kompaktplatte und deshalb von minimalistischer Anmutung.
Neue Aufteilung für die Küche. Die Küche übernahm die Hausherrin von den Vorbesitzern. „Aber selbst die haben wir gründlich überarbeitet“, erzählt Meik Syring, der für die vormals L-förmige Küche nicht nur neue Fronten mit durchgehenden Griffen anfertigte. Die neue Anordnung der zwei Küchenzeilen inklusive Tresen, die sich nun gegenüberstehen, machte auch neue Arbeitsplatten notwendig. Aus dunkel geräucherter Eiche passen sie perfekt zum neu verlegten Parkett.
Die mit der Oberfläche bündige Keramikspüle und das leicht erhaben eingesetzte Schneidebrett aus dem gleichen grauen Material bieten eine robuste Arbeitsgrundlage und schonen damit die Eichenplatte.
„Natürlich ist das Holz empfindlicher als zum Beispiel gängige Mineralwerkstoffe. Bei einem Einpersonenhaushalt, wie in diesem Fall, kann man das aber durchaus vernachlässigen“, erklärt Syring, der den pfleglichen Umgang und das regelmäßige Ölen als Grundvoraussetzung zum Erhalt von Massivholzplatten sieht. Es sei primär Feuchtigkeit, die dem Material schnell zusetze, so der Experte.
„Natürlich ist das Holz empfindlicher als zum Beispiel gängige Mineralwerkstoffe. Bei einem Einpersonenhaushalt, wie in diesem Fall, kann man das aber durchaus vernachlässigen“, erklärt Syring, der den pfleglichen Umgang und das regelmäßige Ölen als Grundvoraussetzung zum Erhalt von Massivholzplatten sieht. Es sei primär Feuchtigkeit, die dem Material schnell zusetze, so der Experte.
Gegen die ist auch die Wand hinter der Spüle geschützt: Mit rückseitig lackiertem Glas in der Farbe der Spüle, rundet das anthrazitgraue Wandanschlussprofil die Gestaltung dieses Bereiches elegant ab.
Vorher verstärkte eine halbhohe Mauer die Rückseite der in den Raum ragenden Küchenzeile. Die neue Anordnung der Küchenmöbel öffnet den Raum und trägt zu einer einladenden Atmosphäre bei (siehe Bild unten).
Altes bewahren. Davon profitiert auch das angrenzende Wohnzimmer, das mit Möbeln aus dem früheren Haus der Bauherrin stilvoll und zeitlos wirkt. „Viele der Möbel sind echte Klassiker“, weiß Syring, der von dem Qualitätsbewusstsein seiner Kundin nachhaltig beeindruckt war.
Besonders freut ihn, dass selbst auf Maß gefertigte Massivholzmöbel aus dem vorherigen Haus wieder einen Platz fanden. Schließlich stammen auch die Regale in ihrem Büro aus seiner Werkstatt, sind aber schon mehr als 25 Jahre alt. „Das Regal mussten wir nur an einer Stelle etwas schmaler machen, damit es in die neuen Räume passt.“ Eine Arbeit, die sich dank der hohen Materialqualität lohne, so der Experte. Und nachhaltiger gehe es kaum.
Einen neuen Standort fand auch die Poulsen-Leuchte, die im früheren Haus der Kundin noch weiß war. „Sie hat sie in einer Autolackiererei schwarz lackieren lassen“, erzählt Syring. Im Flur vor dem Büro verbreitet sie nun warmes Licht. Eine weitere Lichtquelle verbaute Syring in der in die Wand eingelassenen Vitrine, die ebenfalls Teil seines Auftrags war und die den Durchblick vom Flur ins Büro erlaubt. „So kann man sehen, ob sie gerade telefoniert, ohne die Tür öffnen zu müssen.“ Den Blick hindurch kaschieren Erinnerungsstücke ihres verstorbenen Mannes, die er von Reisen nach Afrika mitbrachte.
Auch das Treppenhaus erzählt von diesen Reisen: hier hängt ein echtes Zebrafell an der Wand. „Der Mann war Großwildjäger“, erklärt der Experte und fügt hinzu, „allerdings zu einer Zeit, als das noch nicht so in der Kritik stand.“ Um das Fell so zu präsentieren, befestigte es Syring auf einer Platte.
Vor der Renovierung wirkte der gesamte Raum wesentlich unspektakulärer.
Relaxzone im Obergeschoss. Als privaten Rückzugsort nutzt die Hausherrin ihren neuen Lesebereich im Obergeschoss. Ausgestattet mit einer von Syring angefertigten Regal- und Schrankkombination über Eck.
Der Kontrast zwischen dunklen Schubladen und weißen offenen Regalen lässt das Möbelstück und mit ihm den ganzen Raum lebendig und edel wirken. Dabei ist es gerade das Zusammenspiel aus Massivholz und Plattenmaterial, aus dem viele Stücke der Schreinerei Syring entworfen sind. Farblich exakt auf Boden und Wandfarbe abgestimmt, wirkt hier alles aus einem Guss.
Vorher: Das Potenzial des Raumes war anfangs nur schwer zu erkennen.
Wellness fürs Bad. Kaum wiederzuerkennen ist auch das Badezimmer, das wie alle Räume rundum erneuert wurde.
Die Aufteilung blieb weitestgehend erhalten. Mit einem maßgefertigten Waschtisch und weiteren Einbauten der Firma Syring gleicht das neue Bad nun aber im Gegensatz zu der vorherigen Einrichtung eher einem Wellnesstempel.
So ist der Waschtisch mit zwei Aufsatzwaschbecken aus massivem geräuchertem Eichenholz gefertigt. Geölt und gewachst, wirkt das natürliche Material besonders edel, erfordert aber auch einiges an Pflege. Für die Kundin dieses Hauses kein Problem. „Aber in einem Mehrpersonenhaushalt mit Kindern würde ich von diesem Material eher abraten“, wirft Syring ein.
Mit auf Gehrung eingeschlagenen Schubkästen wirkt der Waschtisch geschlossen wie ein massiver Block.
Wie ein Band zieht sich das dunkle Holz über die Raumecke hinweg zu einem weiteren Schrank aus der Werkstatt Syrings. Das lange Fach, das sich hinter zwei Schiebe-Elementen aus mattem Glas verbirgt, bietet viel Platz für Kosmetika, während der untere Teil mit weißen Türen Handtüchern und Reinigungsmitteln vorbehalten ist.
Um auf Putz verlegte Rohrleitungen aus dem Blickfeld zu entfernen, fertigte Syring einen weiteren, nur 22 Zentimeter tiefen Schrank für das Bad an. So verschwanden unschöne Versorgungsrohre ausnahmsweise mal nicht hinter Rigipsplatten, sondern bieten mit etwas zusätzlichem Stauraum noch einen Zusatznutzen.
Dunkle Silikonfugen sind ein eleganter Abschluss der Einbauten aus geräuchertem Eichenholz.
In die Oberfläche integrierte LED-Stripes unterstreichen die luxuriöse und komfortable Atmosphäre im Bad.
In die Oberfläche integrierte LED-Stripes unterstreichen die luxuriöse und komfortable Atmosphäre im Bad.
Updates im Schlafzimmer. Das Wandregal im Schlafzimmer hing bereits im früheren Haus der Kundin. Gefertigt hatte es auch damals Syring. Aus massiver Eiche und mit Fingerzinkung zeugt es von echter Handwerkskunst, die auch nach Jahren noch schön aussieht.
Dazu die Truhe am Fußende, die der Schreinermeister „nur etwas aufgearbeitet“ hat, wie er sagt, und ein neu gefertigtes Kopfteil, von einem Dekorateur mit Leder bezogen und mit Regal und Schublade auf jeder Seite versehen.
Dazu die Truhe am Fußende, die der Schreinermeister „nur etwas aufgearbeitet“ hat, wie er sagt, und ein neu gefertigtes Kopfteil, von einem Dekorateur mit Leder bezogen und mit Regal und Schublade auf jeder Seite versehen.
Das Schlafzimmer vor dem Umbau.
Kleider und Schuhe clever verstaut. Insgesamt gibt es drei begehbare Kleiderschränke im Haus, alle von Syring und seinem Team eingebaut. Doch nur einen mit beweglichem Schuhschrank. Schwenkt man das Regal nach vorn, gibt es den Zugang zur Gastherme frei. Doch auch geschlossen überzeugt der Raum mit hochwertigen und praktischen Details und einer optimalen Raumnutzung. Bis unter die Fenster und die Decke reichen die Regalflächen. Kleiderstangen aus Edelstahl und ein Podest als zusätzliche Ablage darunter sind hochwertig verarbeitet und heben sich qualitativ von gängigen Schrankausstattungen ab.
Für eine optimale Ausleuchtung sorgt ein langes LED-Deckenlicht.
Vorher: der noch leere Raum und die Gastherme (rechts im Bild).
Den gewünschten Ganzkörperspiegel montierte Syring an die kurze Seite des Raumes. Er verdeckt einen kleinen Heizkörper – und kleine, zur Seite hin offene Fächer, die Syring in den Hohlraum darüber einpasste. „Als zusätzliche Ablage für kleinere Accessoires wie Clutch oder Gürtel ist der Platz perfekt“, erklärt der Experte.
Mehr Komfort für Gäste. Das Gästezimmer für die erwachsenen Kinder der Bewohnerin erhielt neben einem neuen Fußboden nur kleinere Anpassungen. Der Fensterrahmen mit Spiegel (links an der Wand) ist eine davon.
Das Gästezimmer vor dem Umbau.
Mit Spiegeln über Eck wirkt das Gästebad im Erdgeschoss großzügiger als zuvor.
Auch die gläserne Trennwand der ebenerdigen Dusche stammt wie alle weiteren Glasbauten von der Firma Syring. Besonderes Detail: Ein schmaler Streifen am Rand des Glas wurde mattiert, um den Abschluss als solchen besser erkennbar zu machen.
Auch einen kleinen Weinkeller ließ sich die Bewohnerin von Meik Syring einrichten: Die in den kleinen Raum eingepassten Regale wurden dafür aus vierzig Millimeter dickem Fichtenholz gefertigt und geölt.
„Wir kennen die Dame schon seit über 20 Jahren, da wir in ihrem früheren Zuhause einige Einbauten angefertigt haben“, erzählt Schreinermeister Syring. Die langjährige Kundin wollte sich nach dem Tod ihres Mannes verkleinern. Für diesen Zweck schien ihr das neue Haus genau richtig. Doch zuvor sollte es, wie Syring sagt, „komplett auf links gedreht“ werden.