Vorher-Nachher: Kleines Bad unterm Dach – mit 2 qm Wohnfläche
Dieses Bad im Dachgeschoss wurde quasi um eine Gaube herumgebaut. So wurde das Beste aus der Grundfläche herausgeholt – sogar viel Stauraum!
Als sie die zwei Dienstbotenzimmer unterm Dach zu ihrer Maisonette dazukaufen konnten, zögerten die Eigentümer nicht lange. „Neben zwei neuen Kinderzimmern haben wir dort auch ein neues Bad ausgebaut”, sagt der Architekt Tristan Ponsot von Atelier Sagitta. „Der Raum hat eine extreme Dachschräge und die Deckenhöhe reicht gerade einmal aus, um aufrecht zu stehen. So haben wir beschlossen die Gaube zu nutzen und so den Eindruck eines ‘normalen” Raumes mit gerade Decke zu schaffen.“ Auf fünfeinhalb Quadratmetern Grundfläche – von denen gerade einmal zwei Quadratmeter Wohnfläche sind – konnte so ein komfortables Bad mit Dusche, Doppelwaschbecken und Stauraum entstehen. Die Toilette ist separat untergebracht.
VORHER: Ursprünglich befand sich in der oberen Etage der Maisonette nur das Elternschlafzimmer, das über eine Treppe (hinter dem Kopfteil des Bettes) zugänglich war und über ein En-Suite-Bad verfügte. Im Zuge der Renovierung wurde das Schlafzimmer etwas verkleinert, um Platz für das neue Bad abzuzwacken. Die anderen, dazugekauften Zimmer blieben von der Größe und vom Schnitt her unverändert.
Im Zuge der Umgestaltung musste auch die Treppe verlegt werden: Heute befindet sie sich an der Stelle, wo früher die Wanne stand.
Alle Räume wurden sorgfältig gedämmt. „Die Dämmung wurde von innen angebracht, was uns vor die Schwierigkeit stellte, dass sie einerseits dick genug sein musste, um den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen, andererseits sollte sie natürlich nicht zu viel von der ohnehin beschränkten Deckenhöhe wegnehmen. Wir haben dann mehrere Schichten versetzt angebracht. Außerdem mussten wir bei der Verlegung der Wasserleitungen darauf achten, dass die Waschbecken später in einer angenehmen Höhe sind“, erklärt der Architekt.
Alle Räume wurden sorgfältig gedämmt. „Die Dämmung wurde von innen angebracht, was uns vor die Schwierigkeit stellte, dass sie einerseits dick genug sein musste, um den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen, andererseits sollte sie natürlich nicht zu viel von der ohnehin beschränkten Deckenhöhe wegnehmen. Wir haben dann mehrere Schichten versetzt angebracht. Außerdem mussten wir bei der Verlegung der Wasserleitungen darauf achten, dass die Waschbecken später in einer angenehmen Höhe sind“, erklärt der Architekt.
Die größte Herausforderung war die extreme Dachschräge. Für ein optimales Raumgefühl hat der Architekt das neue Bad daher um die Gaube herum geplant. Mithilfe von Trockenbauwänden nahm der neue Raum Form an. Die Wand rechts ist eine nahtlose Verlängerung der Gaube. „Auf diese Weise wirkt der Raum fast achteckig, man vergisst beinahe, dass es ein Dachgeschoss-Zimmer ist“, erklärt Ponsot.
NACHHER: Im neuen Badezimmer ist alles so ausgerichtet, dass der Blick durch das zentrale Gaubenfenster direkt nach draußen gelenkt wird. Auf gerade einmal fünfeinhalb Quadratmtern Grundfläche (davon 2 Quadratmeter Wohnfläche) entstand so ein wunderbar offenes Raumgefühl.
Um aus der begrenzten Wohnfläche das Beste herauszuholen, hat der Architekt jedes Detail bis ins Kleinste durchdacht. „Um den Bewohnern ein Maximum an Komfort zu bieten, haben wir jeden Zentimeter genauestens geplant. Vor allem die Positionierung der Trockenbauwände war nicht ohne: Wir mussten darauf achten, dass das Fenster nicht behindert wird und Schränke und Einbauelemente genügend Platz haben.“
Fürs Bauen, Umbauen oder Sanieren: Finden Sie Architekten auch in Ihrer Nähe
Um aus der begrenzten Wohnfläche das Beste herauszuholen, hat der Architekt jedes Detail bis ins Kleinste durchdacht. „Um den Bewohnern ein Maximum an Komfort zu bieten, haben wir jeden Zentimeter genauestens geplant. Vor allem die Positionierung der Trockenbauwände war nicht ohne: Wir mussten darauf achten, dass das Fenster nicht behindert wird und Schränke und Einbauelemente genügend Platz haben.“
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Unter dem tiefsten Punkt der Dachschräge hat der Architekt Einbauschränke eingeplant – ebenfalls in direkter Verlängerung der Gaube. Der vordere bzw. linke Schrank ist mit 90 Zentimeter tiefen Schubladen ausgestattet, die die gesamte Tiefe der Nische ausnutzen. Der hintere bzw. rechte Schrank ist wegen der Schräge noch niedriger und dient als Wäschekorb. Beide sind mit Lamellentüren aus Holz ausgestattet, die die Eigentümerin zusammen mit den Handtuchhaltern secondhand gekauft hat.
Die Eigentümerin hatte eine Auszeit von der Arbeit genommen, um die Renovierungsarbeiten zu begleiten und an der Einrichtung des neuen Bades aktiv mitzuarbeiten. Ihre Idee: ein Materialmix aus Beton und warmen Holzelementen. Dafür wollte sie die Wände ursprünglich mit Beton Ciré versehen lassen, aber aus Angst vor Rissen verwarf sie diese Idee. „Schließlich haben wir auf eine Farbpalette aus Grautönen zurückgegriffen, die dem von ihr gewünschten Beton-Look ziemlich nahe kommt“, so der Architekt.
Das Eichenparkett hat der Architekt im Großhandel besorgt. Es wurde zweimal lackiert: einmal mit klassischem Lack und einmal mit Bootslack, der das Holz feuchtebeständig macht.
Das Eichenparkett hat der Architekt im Großhandel besorgt. Es wurde zweimal lackiert: einmal mit klassischem Lack und einmal mit Bootslack, der das Holz feuchtebeständig macht.
Die Trockenbauwand rechts neben dem Gaubenfenster bietet genug Halt für einen Doppelwaschtisch und große Spiegel. In diesem Bereich beträgt die Deckenhöhe 1,80 Meter beziehungsweise, unter dem Fenster, 1,88 Meter. „Wegen der Schräge war dies die einzige Möglichkeit, überhaupt einen 1,20 Meter breiten Waschtisch und Spiegel unterzubringen“, so der Architekt.
Waschtisch: Lapeyre; Parkett: Décorasol; Waschbecken: Benissimo
Waschtisch: Lapeyre; Parkett: Décorasol; Waschbecken: Benissimo
Die Dusche gegenüber vom Waschtisch (im Bild in einer irritierenden Spiegelung zu sehen) wurde in die Nische links unter der Dachschräge eingebaut und mit einer Glastür aus dem Großhandel versehen. „Auf diese Weise haben wir uns eine teure Sonderanfertigung gespart“, erklärt der Architekt.
Die Glaswand neben der Tür wurde passend auf die Dachschräge zurechtgeschnitten, von innen wurde die Dusche mit grauen Fliesen versehen.
Die Glaswand neben der Tür wurde passend auf die Dachschräge zurechtgeschnitten, von innen wurde die Dusche mit grauen Fliesen versehen.
Die Fliesen in der Dusche sind absichtlich etwas dunkler als der Rest des Raums, um einen optischen Kontrast zwischen den beiden Bereichen zu schaffen. „Versteckt in ihrer Nische wirkt die Dusche auch dank der dunklen Fliesen beinahe unsichtbar, und der Blick wird direkt zum Fenster gelenkt“, erklärt Ponsot. Alles ist ganz auf den wunderschönen Ausblick über die Dächer von Paris ausgerichtet.
Die Beleuchtung grenzt die einzelnen Bereiche zusätzlich voneinander ab: Während Wandleuchten über dem Waschbecken indirektes Licht abgeben, ist der Duschbereich direkt ausgeleuchtet, um den dunklen Fliesen etwas entgegenzusetzen.
Die Beleuchtung grenzt die einzelnen Bereiche zusätzlich voneinander ab: Während Wandleuchten über dem Waschbecken indirektes Licht abgeben, ist der Duschbereich direkt ausgeleuchtet, um den dunklen Fliesen etwas entgegenzusetzen.
Die praktische Schiebetür spart Platz, und da sie teilweise verglast ist, gelangt auch bei geschlossener Tür noch viel Tageslicht in den angrenzenden Flur. Ist das Bad frei, bleibt die Tür meist offen.
Tür: Leroy Merlin
Tür: Leroy Merlin
IM ÜBERBLICK
Hier der Grundriss der oberen Etage vor dem Umbau …
Hier der Grundriss der oberen Etage vor dem Umbau …
… und nach dem Umbau.
Wie finden Sie diese Verwandlung? Haben Sie selbst gerade ein Bad umgebaut? Zeigen Sie uns Ihre Vorher-Nachher-Bilder in den Kommentaren!
Wie finden Sie diese Verwandlung? Haben Sie selbst gerade ein Bad umgebaut? Zeigen Sie uns Ihre Vorher-Nachher-Bilder in den Kommentaren!
Hier duscht: eine fünfköpfige Familie
In: Paris, Frankreich
Auf: 5,5 Quadratmetern Grundfläche, davon, durch die Raumhöhe bedingt, nur 2 Quadratmeter Wohnfläche
Architekt: Tristan Ponsot von Atelier Sagitta
Nachher-Fotos: Meero