Bad einrichten
Raumgestaltung
Vier neue Bäder für ein Schweizer Familienzuhause
Bei der Sanierung ihres Gutshofs gestaltete eine Familie die Bäder neu – alle verschieden und doch in Vielem ähnlich
Umringt von Obstwiesen steht ein alter Gutshof auf der Schweizer Seite des Bodensees. Den ließ eine Unternehmerfamilie aus Deutschland für sich umbauen – inklusive der vier Bäder des Anwesens. Obwohl kein Bad dem anderen gleicht, finden sich zwei Leitthemen in allen Räume wieder: Ehrliche Materialien und eine warme, natürliche Farbpalette.
Auf einen Blick
Hier duscht und badet: eine vierköpfige Unternehmerfamilie
Am: Bodensee, Schweiz
In: vier Bädern
Experte: Anja Kirchgäßner
Fotos: Thomas Esch
Auf einen Blick
Hier duscht und badet: eine vierköpfige Unternehmerfamilie
Am: Bodensee, Schweiz
In: vier Bädern
Experte: Anja Kirchgäßner
Fotos: Thomas Esch
Die Ablage, auf der das Aufsatzwaschbecken aus Naturstein sitzt, ist aus einem Stück und besteht, wie auch der Boden, aus hellem Kalkstein. Das untere Wanddrittel ist mit einem strukturierten Naturstein von Neutra versehen. „Ich nenne ihn gerissenen Stein, da er eine tolle haptische Oberfläche besitzt“, so Kirchgäßner.
Eine weitere Besonderheit ist die Badbeleuchtung. „Ein Licht über dem Spiegel, das nach oben und unten strahlt, bringt sowohl atmosphärisches als auch funktionales Licht ins Bad. Zwei Lichtleisten im Boden betonen das schöne Material, und auch ein Spot in den Bodenfliesen bringt schönes Licht hinein.“
Eine weitere Besonderheit ist die Badbeleuchtung. „Ein Licht über dem Spiegel, das nach oben und unten strahlt, bringt sowohl atmosphärisches als auch funktionales Licht ins Bad. Zwei Lichtleisten im Boden betonen das schöne Material, und auch ein Spot in den Bodenfliesen bringt schönes Licht hinein.“
Die Kommode mit Holzkorpus und Natursteinfronten ist von Neutra. „Die glatten Oberflächen kommen vor allem vor der strukturierten Wand zur Geltung“, so Kirchgäßner.
Die Dusche hat die Badplanerin in einer kleinen Nische untergebracht. Von hier aus sieht man auch, dass das Bad offen ans Schlafzimmer grenzt. Boden und Wände der Nische sind aus glattem Naturstein. „Die Platte am Boden ist aus einem Stück und kommt ohne Fugen daher“, so Kirchgäßner.
Das Regenpanel stammt von Hans Grohe und verfügt über drei Strahlarten: einen Wirbelstrahl, eine kalte Saunabrause und die klassische Regenbrause. „Die Beleuchtung der Armatur ersetzt hier auch eine Deckenbeleuchtung am Abend.“
Das Regenpanel stammt von Hans Grohe und verfügt über drei Strahlarten: einen Wirbelstrahl, eine kalte Saunabrause und die klassische Regenbrause. „Die Beleuchtung der Armatur ersetzt hier auch eine Deckenbeleuchtung am Abend.“
Neben der Dusche ist das WC versteckt. Die Vorgaben bei allen Bädern war auch, „die Maschine verschwinden zu lassen“, so Kirchgäßner. „Das heißt, man sollte nirgends einen Toilettenkasten sehen, oder Kabel oder andere unansehnlichen Dinge.“
Wegen der Dachschräge musste das WC etwas in den Raum hineingerückt werden, so dass auch die Installationswand (wieder aus gerissenem Naturstein) vorrücken musste. „Den Platz dahinter haben wir dann indirekt beleuchtet und mit einer Ablagefläche versehen.“ Sie besteht aus dem gleichen Naturstein, der sich aber mit glatter Oberfläche dezent von der Textur der Installationswand abhebt. Wie wichtig der Badplanerin gute Materialität ist, sieht man im Detail: Selbst die Betätigungsplatten sind mit Naturstein verkleidet.
Wegen der Dachschräge musste das WC etwas in den Raum hineingerückt werden, so dass auch die Installationswand (wieder aus gerissenem Naturstein) vorrücken musste. „Den Platz dahinter haben wir dann indirekt beleuchtet und mit einer Ablagefläche versehen.“ Sie besteht aus dem gleichen Naturstein, der sich aber mit glatter Oberfläche dezent von der Textur der Installationswand abhebt. Wie wichtig der Badplanerin gute Materialität ist, sieht man im Detail: Selbst die Betätigungsplatten sind mit Naturstein verkleidet.
2. Bad mit freistehender Wanne
Dieses Bad, ebenfalls unterm Dach, nutzt der andere Sohn. „Das Zentrum ist hier die große runde Wanne von Antonio Lupi. Die Wand dahinter ist eine Dekorwand aus dem selben gerissenen Material wie im Bad nebenan“, sagt Kirchgäßner.
Die Glastrennwand auf der gegenüberliegenden Seite kann einmal vor die WC-Nische geschoben werden und einmal vor die bodengleiche Dusche. „Die Schiebetür ist teilweise satiniert und aber auf Augenhöhe auch mit Klarglas versehen – für Ein- und Ausblicke. So hat man auch im WC-Bereich Intimsphäre, zumindest im Sitzen“, sagt Kirchgäßner lachend.
Handtuchhalter: Axor Massaud für Hans Grohe; Armaturen: Vola
Dieses Bad, ebenfalls unterm Dach, nutzt der andere Sohn. „Das Zentrum ist hier die große runde Wanne von Antonio Lupi. Die Wand dahinter ist eine Dekorwand aus dem selben gerissenen Material wie im Bad nebenan“, sagt Kirchgäßner.
Die Glastrennwand auf der gegenüberliegenden Seite kann einmal vor die WC-Nische geschoben werden und einmal vor die bodengleiche Dusche. „Die Schiebetür ist teilweise satiniert und aber auf Augenhöhe auch mit Klarglas versehen – für Ein- und Ausblicke. So hat man auch im WC-Bereich Intimsphäre, zumindest im Sitzen“, sagt Kirchgäßner lachend.
Handtuchhalter: Axor Massaud für Hans Grohe; Armaturen: Vola
Auch dieser Waschtisch kommt von Neutra und besteht aus lackiertem Holz mit einer Natursteinfront für das breite Schubfach. „Schlammtöne kamen auch in diesem Bad zum Einsatz. Und sehen Sie: Durch den Grauanteil wirkt das Ganze nicht altmodisch, sondern modern – und doch auch klassisch“, so die Badplanerin.
Armatur: Vola; Waschbecken und Waschtisch: Neutra
3. Bad en Suite
Im Bad des Bauherrn wiederholen sich viele Elemente aus den Bädern der Söhne, wie etwa die satinierte Duschkabine oder der Naturstein an Wand und Boden.
Weil dieses Bad eher kleiner ist, wurde die Wanne von Mastelle direkt an die Wand gesetzt. „Von vorne aber sieht sie aus, als wäre sie freistehend“, so Kirchgäßner.
Rings um die Wanne wurde eine Art Nische geplant. „So konnten wir die Elektrik für die Deckenleuchten einsetzen, ohne in den Bestand der alten Wände einzugreifen“, sagt die Expertin. „Dieses Element haben wir auch im Bad der Bauherrin wiederholt.“
Im Bad des Bauherrn wiederholen sich viele Elemente aus den Bädern der Söhne, wie etwa die satinierte Duschkabine oder der Naturstein an Wand und Boden.
Weil dieses Bad eher kleiner ist, wurde die Wanne von Mastelle direkt an die Wand gesetzt. „Von vorne aber sieht sie aus, als wäre sie freistehend“, so Kirchgäßner.
Rings um die Wanne wurde eine Art Nische geplant. „So konnten wir die Elektrik für die Deckenleuchten einsetzen, ohne in den Bestand der alten Wände einzugreifen“, sagt die Expertin. „Dieses Element haben wir auch im Bad der Bauherrin wiederholt.“
Am Boden ist, in der graubraunen Lieblingsfarbe der Bauherrin, ein heller Kalkstein verlegt. „Aus dieser Perspektive sieht man gut, wie die Spots am Boden die Form der Wanne nachahmen.“ Der glatte Design-Heizkörper stammt von Tubes und kommt vor der strukturierten Wand gut zur Geltung.
Auch dieses Bad schließt direkt ans Schlafzimmer an. Durch eine Schwenktür, deren Drehpunkt 30 Zentimeter nach innen versetzt ist, kann man aber die Tür schließen, wenn man mehr Privatsphäre möchte.
Kirchgäßer machte es sich zur Aufgabe, alle Möbel und Installationen bündig mit Wand oder Boden abschließen zu lassen. Wo nötig, arbeitete sie lieber mit Schattenfugen als mit Rahmen oder Leisten. „So ist auch der Spiegel in diesem Bad bündig in die Wand eingelassen“, sagt sie.
4. Bad mit Dampfdusche
Aller guten Dinge sind manchmal drei, in diesem Fall vier. Im Bad der Mutter wird Wohnlichkeit durch warme Farben und starke Materialien ebenfalls großgeschrieben.
„Die vorgerückte Wand, durch die eine kleine Nische entsteht, erweckt einen dreidimensionalen Eindruck. Außerdem konnten wir so auch wieder gut die Lichttechnik dahinter verstecken“, sagt Kirchgäßner. Waschtisch und Kommode wurden hier leicht versetzt angebracht. „Die beleuchtete Nische rückt diese Idee noch besser in den Vordergrund.“
Aller guten Dinge sind manchmal drei, in diesem Fall vier. Im Bad der Mutter wird Wohnlichkeit durch warme Farben und starke Materialien ebenfalls großgeschrieben.
„Die vorgerückte Wand, durch die eine kleine Nische entsteht, erweckt einen dreidimensionalen Eindruck. Außerdem konnten wir so auch wieder gut die Lichttechnik dahinter verstecken“, sagt Kirchgäßner. Waschtisch und Kommode wurden hier leicht versetzt angebracht. „Die beleuchtete Nische rückt diese Idee noch besser in den Vordergrund.“
In diesem Bad gibt es eine Dampfdusche mit Sitzbank. Vom Boden bis zur Decke ist sie mit anthrazitfarbenem Naturstein verkleidet. Fugen in derselben Farbe sorgen für einen sehr homogenen Eindruck.
„Auch wenn alle Bäder nicht so vollgestopft sind, bringen gute Materialien schon genug Wertigkeit in den Raum“, so Kirchgäßner. „Mit Kunststoff arbeite ich selten. Und oftmals braucht ein Bad dann auch gar nicht so viel Dekokram, wenn gute Materialien schon Blickfang genug sind.“
Weitere Tipps und Ideen rund um die Badgestaltung
Weitere Tipps und Ideen rund um die Badgestaltung
Die strukturierte Oberfläche des gerissenen Natursteins von Neutra, der in jedem der vier Bäder verarbeitet wurde, lässt sich auf diesem Bild gut erkennen. Der runde Spiegel „Adnet“ von Gubi ist mit Ledergurten umspannt. Ehrliche Materialien finden sich also auch hier in jedem Detail.
Armatur: Tara, Dornbracht; Kommode: Neutra
Armatur: Tara, Dornbracht; Kommode: Neutra
Was im ersten vorgestellten Bad des Sohnes eine bodenstehende Kommode ist, ist in diesem Bad hängender Stauraum.
Vier Bäder, die ganz unterschiedlich sind und sich in vielen Dingen doch sehr ähneln – genauso, wie es sich bei einer Familie mit den Charakteren der einzelnen Mitglieder verhält.
Vier Bäder, die ganz unterschiedlich sind und sich in vielen Dingen doch sehr ähneln – genauso, wie es sich bei einer Familie mit den Charakteren der einzelnen Mitglieder verhält.
Obwohl die beiden Söhne der Familie viel unterwegs sind, wurde der Gutshof so umgebaut, dass sie ihr eigenes Reich bekamen, zu denen auch jeweils ein Bad gehört: vier Familienmitglieder, vier Bäder.
Die Bäder der Söhne befinden sich unterm Dach. In diesem wurde versucht, so viel vom Bestand zu retten wie möglich. „Das tragende Gebälk ist der Blickfang des Bades, und um ihm nicht die Show zu stehlen, wurde der Rest des Bades in sanften Tönen und natürlichen Farben eingerichtet“, sagt Badplanerin Anja Kirchgäßner. Sie wurde mit der Gestaltung aller vier Bäder betraut – zum Alter des Gutshofs passend sollten die Nassräume klassisch und doch modern und gradlinig werden. „Die Bauherrin mag die Kombination von cremefarbenen Tönen mit grauen Elementen. Durch Graues wird ein Raum immer gleich moderner und kantiger.“