Vorher-Nachher: Seide, Leder und Bronze für ein Esszimmer in Nürnberg

Um lässige Eleganz in das Esszimmer einer fünfköpfigen Familie zu bringen, setzte die Interior Designerin auf edle Naturmaterialien

Nicola Enderle 7. April 2016

Houzz Deutschland, Redakteurin. Wie man sich schön einrichtet? Ich finde mit viel Persönlichkeit und eigenem Stil, der kann auch gerne schräg sein. Meinem eigenen bin ich auf der Spur – in unserem Houzz-Magazin helfen wir Ihnen Ihren zu finden, zeigen spannende Projekte und blicken durch Schlüssellöcher. Haben Sie ein schönes Zuhause? Erzählen Sie mir davon!

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Denkt man an Einrichtungen mit natürlichen Materialien, kommen einem unwillkürlich Bilder von rustikalen Möbeln, Accessoires im Shabby-Chic oder Interiors im skandinavischen Stil in den Sinn. Dass man mit Holz, Leder und Kalkspachtel aber auch edle Eleganz entstehen lassen kann, zeigt dieses Esszimmer in Nürnberg. Bevor sich eine fünfköpfige Familie an Interior Designerin Stefanie Raum wandte, war das Zimmer zwar großzügig und durchaus liebevoll eingerichtet, aber auch in die Jahre gekommen. „Meine Kunden wollten das neue Esszimmer modern und lässig“, sagt Stefanie Raum. Die Interior Designerin kam dem Wunsch mit edlen Seidentapeten, coolen Lederregalen und glänzenden Bronze-Elementen nach – und schuf einen Raum, der bis ins Detail Wertigkeit transportiert.

Auf einen Blick
Hier isst und entspannt: eine fünfköpfige Familie
In: Nürnberg, Bayern
Auf: 27 Quadratmetern
Expertin: Interior Designerin Stefanie Raum

Vorher-Foto

Stefanie Raum Contemporary Interior

VORHER: Hussen aus floral gemustertem Stoff, eingelegtes Eichenparkett, eine abgehängte Decke und massive Deko-Säulen: Das Esszimmer der fünfköpfigen Familie war geprägt von klassischen Elementen und dunklen Farben. Der etwas behäbige Stil gefiel den Eigentümern nicht mehr.

Stefanie Raum Contemporary Interior

NACHHER: „Für die Bauherrin und mich war es wichtig, im neuen Esszimmer Lässigkeit mit Eleganz zu vereinen, da das Haus in einem klassisch-eleganten Stil gebaut ist“, erklärt Interior Designerin Stefanie Raum.

Um die Großzügigkeit des 27 Quadratmeter großen Raumes deutlicher herauszustellen, wurden die abgehängte Decke und die Deko-Säulen entfernt. „Auch am Boden haben wir uns für einen einheitlicheren Look entschieden. Der fugenlose, atmungsaktive Boden ist gespachtelter Kalk, er passt zum Ton der umliegenden Fliesen“, so Raum.

Die spiegelnden Stollen an der rechten Wand erschließen weitere Blickachsen. Die schweren, bordeauxfarbenen Vorhänge wichen einem zart gemusterten Stoff mit beigem Fond von Jim Thompson.

Stühle: Fulgens, Maxalto / B&B Italia; Bezugsstoff von Jim Thompson; Tisch: aus dem Besitz der Eigentümer

Stefanie Raum Contemporary Interior

„Mein größtes Ziel ist immer, möglichst viele Naturmaterialien zu verwenden und dabei auf gutes Handwerk zu setzen“, sagt Stefanie Raum. Details wie die aufwändige Strichlacktechnik bei den Holzmöbeln oder die Kreuzstich-Verarbeitung bei den lederbezogenen Regalen neben der Anrichte illustrieren, von welch hohem Grad an Handwerksqualität die Interior Designerin spricht.

Stefanie Raum Contemporary Interior

„Lichtvouten sind für mich ein wichtiges Gestaltungselement, da ich dunkle Zimmer am Abend in großen, offenen Häusern immer als unangenehm empfinde“, so Raum. Indirektes Licht setzt zudem einzelne Bereiche subtil in Szene, ohne dabei den ganzen Raum zu stark auszuleuchten – in diesem Fall akzentuieren die LED-Lichtbänder die elegante Seidentapete von Philip Jeffries an der Decke.

Die Tür rechts im Bild führt in die Küche. Sie ist mit der gleichen Seidentapete von Casamance bezogen wie die Wand hinter der Anrichte – die Wandbespannung hat Raum „aus optischen aber auch akustischen Gründen“ angebracht. „Durch die Tapetentür ist der Durchgang kaum wahrzunehmen. Eine zweiflüglige Glastür führt noch in die Eingangsdiele des Hauses“, erklärt Stefanie Raum.

Stefanie Raum Contemporary Interior

Wenn die Familie am Abend am Tisch zusammensitzt, kommt auch die Leuchte von Ochre zum Einsatz. „Die Tropfen der Leuchte aus Bronze sind mit Horn an der Decke kombiniert. Ein eleganter wie natürlicher Materialmix“, sagt Raum.

Vorher-Foto

Stefanie Raum Contemporary Interior

VORHER: Die alte Anrichte aus Holz und Milchglas passte nicht wirklich zum eher opulenten Stil des Raumes.

Stefanie Raum Contemporary Interior

NACHHER: Die Oberflächen der neuen Anrichte – eigens gebaut in einer Manufaktur – sind teils in Strichlacktechnik, teils in Leder gehalten. „Maßanfertigungen sind ein wesentlicher Bestandteil für eine einmalige Raumwirkung und ein individuelles Erscheinungsbild“, so Stefanie Raum. Die Kommode sollte ausreichend Stauraum für Geschirr, Besteck und sonstige Utensilien bieten. „Gleichzeitig wollte ich eine materielle Verbindung schaffen und durch das Leder noch eine neue textile Oberfläche einbringen.“ Die Griffe der Kommode sind aus Bronze.

Auf die Anrichte wurden ein Leuchtenpaar (bisher ohne Schirm – „da suchen wir noch welche aus“) und ausgesuchte asiatische Figuren gestellt. „Die Besitzer haben eine große Affinität zu Asien, und mit den kleinen Details versuchte ich dies auch in der Gestaltung widerzuspiegeln“, sagt Stefanie Raum.

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