Wasserführender Kamin – Wärme fürs ganze Haus
Durch den Anschluss ans Zentralheizsystem erwärmen wasserführende Kaminöfen die gesamte Wohnung – umweltfreundlich und kostenschonend
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Anne Roesner
14. November 2015
Houzz Deutschland Contributor. Designerin Schwerpunkt Eco
www.faserwerken.de
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Die wohlige Wärme eines Kamins zu genießen, und das nicht nur in einem Raum, sondern in der ganzen Wohnung – das ist mit einem wasserführenden Kaminofen möglich. Denn ein herkömmlicher Kamin heizt meist nur das Zimmer, in dem er steht – und das oft viel mehr, als gebraucht wird. Wasserführende Kaminöfen hingegen nutzen diesen Überschuss clever für die Erwärmung der gesamten Wohnung. Möglich macht das der Anschluss an den Heizkreislauf. Wir erklären Ihnen, wie wasserführende Kamine funktionieren und was beim (nachträglichen) Einbau beachten werden muss.
Wie funktioniert ein wasserführender Kamin?
Ein wasserführender Kaminofen sieht aus wie ein herkömmlicher Kamin. Der Unterschied liegt im Inneren – denn der wasserführende Ofen gibt durch sein System nicht nur einen Teil seiner Energie als Strahlungswärme im Aufstellraum ab. Er nutzt auch die restliche Energie geschickt. Der wasserführende Kamin besitzt auf der Rückseite der Brennkammer eine Wassertasche, die an das Zentralheizsystem angeschaltet ist. Die Wassertasche wird durch die Befeuerung der Brennkammer erwärmt und fließt über ein Rohr in den zentralen Heizkessel über einen zwischengeschalteten Pufferspeicher. Das erhitzte Wasser wird zum Duschen, Abwaschen und als Heizungswasser genutzt. Zudem wird zu den verschiedenen Heizkörpern mit einer Pumpe geleitet. Erkaltetes Wasser fließt wieder zurück in die Wassertasche und wird dort erneut erwärmt.
Ein wasserführender Kaminofen sieht aus wie ein herkömmlicher Kamin. Der Unterschied liegt im Inneren – denn der wasserführende Ofen gibt durch sein System nicht nur einen Teil seiner Energie als Strahlungswärme im Aufstellraum ab. Er nutzt auch die restliche Energie geschickt. Der wasserführende Kamin besitzt auf der Rückseite der Brennkammer eine Wassertasche, die an das Zentralheizsystem angeschaltet ist. Die Wassertasche wird durch die Befeuerung der Brennkammer erwärmt und fließt über ein Rohr in den zentralen Heizkessel über einen zwischengeschalteten Pufferspeicher. Das erhitzte Wasser wird zum Duschen, Abwaschen und als Heizungswasser genutzt. Zudem wird zu den verschiedenen Heizkörpern mit einer Pumpe geleitet. Erkaltetes Wasser fließt wieder zurück in die Wassertasche und wird dort erneut erwärmt.
Man kann ungefähr davon ausgehen, dass ein Drittel der Energie als Strahlungswärme zur Steigerung der Raumtemperatur abgegeben wird. Die anderen zwei Drittel werden von dem System clever zur Erwärmung des Heizwassers genutzt. Dieses wird dann unter anderem den Heizkörpern und der Dusche zugeführt, so dass diese auch mit der Kaminwärme geheizt werden können.
Wie viel Energie produziert ein wasserführender Kaminofen?
In den meisten Fällen reicht ein wasserführender Kamin jedoch nicht aus, um die komplette Wohnung und das Wasser dauerhaft zu heizen. Er wird unterstützend zu einer Gas- oder Ölheizung genutzt.
Handelt es sich jedoch um eine kleine Wohnung, kann ein wasserführender Kamin vollständig ausreichen. Auch bei Passivhäusern, die über eine gute Dämmung verfügen und mit Solarenergie arbeiten, kann ein wasserführender Kaminofen den kompletten Wärmebedarf sättigen. Die meisten Kaminöfen haben eine Leistung von 4-15 kW.
In den meisten Fällen reicht ein wasserführender Kamin jedoch nicht aus, um die komplette Wohnung und das Wasser dauerhaft zu heizen. Er wird unterstützend zu einer Gas- oder Ölheizung genutzt.
Handelt es sich jedoch um eine kleine Wohnung, kann ein wasserführender Kamin vollständig ausreichen. Auch bei Passivhäusern, die über eine gute Dämmung verfügen und mit Solarenergie arbeiten, kann ein wasserführender Kaminofen den kompletten Wärmebedarf sättigen. Die meisten Kaminöfen haben eine Leistung von 4-15 kW.
Womit wird der wasserführende Kamin geheizt?
Ein wasserführender Kaminofen kann mit Holzpellets – Presslinge, meist aus Resthölzern der holzverarbeitenden Industrie hergestellt – oder Scheitholz beheizt werden. Entscheidet man sich für Scheitholz, muss der wasserführende Kamin mit einer Wassernotkühlung gesichert werden – für den Fall eines Stromausfalls, da die Warmwasserpumpe elektrisch betrieben wird. Diese Kamine sind jedoch nicht für den Dauereinsatz geeignet.
Pelletöfen hingegen – die mit den Holzpellets geheizt werden – sind zwar in der Anschaffung teurer (ab 5000 Euro aufwärts) und auch etwas voluminöser, jedoch verfügen diese über einen Vorratsbehälter, der die Pellets automatisch dem Brennraum zuführt. Ständiges Nachlegen ist hier also nicht nötig.
Ein wasserführender Kaminofen kann mit Holzpellets – Presslinge, meist aus Resthölzern der holzverarbeitenden Industrie hergestellt – oder Scheitholz beheizt werden. Entscheidet man sich für Scheitholz, muss der wasserführende Kamin mit einer Wassernotkühlung gesichert werden – für den Fall eines Stromausfalls, da die Warmwasserpumpe elektrisch betrieben wird. Diese Kamine sind jedoch nicht für den Dauereinsatz geeignet.
Pelletöfen hingegen – die mit den Holzpellets geheizt werden – sind zwar in der Anschaffung teurer (ab 5000 Euro aufwärts) und auch etwas voluminöser, jedoch verfügen diese über einen Vorratsbehälter, der die Pellets automatisch dem Brennraum zuführt. Ständiges Nachlegen ist hier also nicht nötig.
Wie hoch sind die Anschaffungskosten – und welche Ersparnisse hat man langfristig?
Die Anschaffungskosten eines wasserführenden Kamins sind nicht gerade günstig und sollten abgewägt werden. Man muss mit bis zu 10.000 Euro für den Ofen samt aller Ausrüstungsteile und den Anschluss rechnen. Ein wasserführender Holzofen ist dabei etwa 2000 Euro günstiger, als ein Pelletofen, bei dem die Preisspanne ab 5000 Euro losgeht.
Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) fördert jedoch das Heizkonzept mit nachwachsenden Rohstoffen – jedoch nur bei Öfen, die mit Pellets als Brennstoff arbeiten.
Heizen mit Holz ist in jedem Fall deutlich günstiger als mit Öl. Bei nur gelegentlichem Gebrauch rentieren sich die hohen Anschaffungskosten aber eher nicht.
Die Anschaffungskosten eines wasserführenden Kamins sind nicht gerade günstig und sollten abgewägt werden. Man muss mit bis zu 10.000 Euro für den Ofen samt aller Ausrüstungsteile und den Anschluss rechnen. Ein wasserführender Holzofen ist dabei etwa 2000 Euro günstiger, als ein Pelletofen, bei dem die Preisspanne ab 5000 Euro losgeht.
Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) fördert jedoch das Heizkonzept mit nachwachsenden Rohstoffen – jedoch nur bei Öfen, die mit Pellets als Brennstoff arbeiten.
Heizen mit Holz ist in jedem Fall deutlich günstiger als mit Öl. Bei nur gelegentlichem Gebrauch rentieren sich die hohen Anschaffungskosten aber eher nicht.
Umrüstung des bestehenden Kaminofens
Auch eine nachträgliche Umrüstung mit Anschluss des bestehenden Kamins an das Heizungssystem ist möglich. Dafür braucht man entsprechende Bauteile: Neben der Wassertasche und dem Pufferspeicher, sind auch eine Rücklaufanhebung und Umwälzpumpe nötig.
Es gibt darüber hinaus auch nachrüstbare Kaminöfen mit einem Hohlraum, in den erst später der Wärmetauscher eingebaut werden kann – so kann man nach und nach investieren. Lokale Ofen- und Kaminbauer finden Sie in unserer Expertensuche. Erster Ansprechpartner sollte jedoch der Schornsteinfeger sein, der beurteilen kann, ob alle Brandschutzvorschriften eingehalten werden können. Er gibt auch erste Ratschläge zur Ofengröße und -leistung und weiß, ob eventuell ein zweiter Schornstein nötig ist.
Wer nachrüsten oder umrüsten will, sollte die Monate zwischen den Heizperioden nutzen – so dass im nächsten Winter die wohlige Wärme durch das ganze Haus strömen kann.
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Auch eine nachträgliche Umrüstung mit Anschluss des bestehenden Kamins an das Heizungssystem ist möglich. Dafür braucht man entsprechende Bauteile: Neben der Wassertasche und dem Pufferspeicher, sind auch eine Rücklaufanhebung und Umwälzpumpe nötig.
Es gibt darüber hinaus auch nachrüstbare Kaminöfen mit einem Hohlraum, in den erst später der Wärmetauscher eingebaut werden kann – so kann man nach und nach investieren. Lokale Ofen- und Kaminbauer finden Sie in unserer Expertensuche. Erster Ansprechpartner sollte jedoch der Schornsteinfeger sein, der beurteilen kann, ob alle Brandschutzvorschriften eingehalten werden können. Er gibt auch erste Ratschläge zur Ofengröße und -leistung und weiß, ob eventuell ein zweiter Schornstein nötig ist.
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Was natürlich auch zum Tragen kommt, ist, dass die Häuser heutzutage schon zu "gut" (gibt es ja fast nicht) wärmegedämmt sind und somit durch den Holzofen eine Überhitzung ensteht. Da können oft 5kW schon zuviel sein. Wenn manche Leute trotzdem nicht auf ein kleines, gemütliches Feuer verzichten wollen, kann dieser Ofen wesentlich dazu beitragen. Denn durch den kühlenden Effekt des Heizungsregisters im Ofen gehen ein paar kW in das Heizsystem des Hauses über. Die direkte Strahlungswärme bleibt erhalten.