Leben & Alltag
Einrichtungstipps
Plastik über alles? Muss nicht sein! So wohnt man kunststofffrei
Ist es möglich, ohne Plastik zu leben? Vielleicht nicht. Aber ersetzen lässt es sich oft ganz einfach – durch Glas, Holz, Metall und Stein
Küchenschüsseln, Kühlschrank, beschichtete Kunststoffflächen, Böden, Möbel, Farben, Duschvorhänge – alles aus Plastik. Warum wird es so oft eingesetzt? Weil Plastik sehr günstig, wasserabweisend, formbar und leicht ist. Nur umweltfreundlich, das ist es nicht unbedingt. Durch seine langkettige Molekularstruktur beträgt die Halbwertszeit von herkömmlichem Plastik circa 500 Jahre; es ist durch einen natürlichen Prozess kaum zersetzbar: In den Weltmeeren findet man mittlerweile mehr Kunststoffpartikel als natürliches Plankton!
Zwar kann sortenreines Plastik recycelt werden – doch die Trennung, insbesondere im Hausmüll, ist schwer umsetzbar. Ein Großteil der Plastikabfälle landet hierzulande in der Müllverbrennung; weltweit landet viel zu viel auf Deponien. Zudem kommen immer wieder Plastikartikel und -verpackungen in den Handel, die durch chemische Ausdünstungen die Gesundheit schaden – Stichwort: Bisphenol A, das sogar in den Körper aufgenommen wird.
Wir sollten im Umgang mit Artikeln aus Kunststoffen sehr bedacht vorgehen – und wenn möglich, Alternativen wählen. Das gilt im Kleinen für die Einkaufstüte; aber auch in größerem Maßstab: Möbel und Objekte aus Glas, Edelstahl, Holz, Beton können helfen, den Plastikmüll zu reduzieren – und ökologisch sauber zu bleiben.
Zwar kann sortenreines Plastik recycelt werden – doch die Trennung, insbesondere im Hausmüll, ist schwer umsetzbar. Ein Großteil der Plastikabfälle landet hierzulande in der Müllverbrennung; weltweit landet viel zu viel auf Deponien. Zudem kommen immer wieder Plastikartikel und -verpackungen in den Handel, die durch chemische Ausdünstungen die Gesundheit schaden – Stichwort: Bisphenol A, das sogar in den Körper aufgenommen wird.
Wir sollten im Umgang mit Artikeln aus Kunststoffen sehr bedacht vorgehen – und wenn möglich, Alternativen wählen. Das gilt im Kleinen für die Einkaufstüte; aber auch in größerem Maßstab: Möbel und Objekte aus Glas, Edelstahl, Holz, Beton können helfen, den Plastikmüll zu reduzieren – und ökologisch sauber zu bleiben.
Möbel: Holz oder Glas
Tischplatten sind ziemlich oft mit einer Kunststoffbeschichtung versehen. Glasplatten lassen sich genauso gut abwischen und sind sehr beständig. Nur an die Unzerbrechlichkeit von Plastik kommt Glas nicht heran. Seien Sie einfach vorsichtig und behutsam, damit die Glasplatte über Jahre hinweg unversehrt bleibt. Den Dingen Wert beizumessen und sie entsprechend zu behandeln, ist ohnehin eine der nachhaltigsten Strategien zur Müllvermeidung.
Und anstatt Plastikstühlen wählt man massive Sitzgelegenheiten aus Holz. Aber Achtung, Möbel aus Spanplatten sind aufgrund ihrer Verleimung mit Kunstharzen fragwürdig. Greifen Sie lieber gleich zu natürlichem und heimischem Vollholz und investieren Sie in Langlebigkeit!
Tischplatten sind ziemlich oft mit einer Kunststoffbeschichtung versehen. Glasplatten lassen sich genauso gut abwischen und sind sehr beständig. Nur an die Unzerbrechlichkeit von Plastik kommt Glas nicht heran. Seien Sie einfach vorsichtig und behutsam, damit die Glasplatte über Jahre hinweg unversehrt bleibt. Den Dingen Wert beizumessen und sie entsprechend zu behandeln, ist ohnehin eine der nachhaltigsten Strategien zur Müllvermeidung.
Und anstatt Plastikstühlen wählt man massive Sitzgelegenheiten aus Holz. Aber Achtung, Möbel aus Spanplatten sind aufgrund ihrer Verleimung mit Kunstharzen fragwürdig. Greifen Sie lieber gleich zu natürlichem und heimischem Vollholz und investieren Sie in Langlebigkeit!
Fußboden: Parkett oder Fliesen
PVC sollte in jedem Haushalt tabu sein. Denn der darin enthaltene Weichmacher Bisphenol A weist hormonähnliche Eigenschaften auf, und führte in Versuchen zu Erbgutveränderungen.
Fliesen oder Holzböden sind ebenso praktisch. Bei Parkettböden sollte man im Allgemeinen darauf achten, dass diese nicht mit Kunststoffen sondern mit natürlichem Harz verklebt und beschichtet werden. Achtung Plastikfalle! Auch Laminat besteht größtenteils aus Kunststoff. Es täuscht zwar die Optik eines Holzbodens vor, doch Holz ist kaum darin enthalten. Wer ein plastikfreies Haus anstrebt, der sollte also auch auf Laminatboden verzichten.
Geöltes Vollholzparkett ist eine sehr hochwertige, wenn auch teurere Alternative. Doch langfristig wird sich die Investition lohnen und auch optisch macht ein Eichenparkett, wie in diesem Wohnbeispiel, einiges her.
PVC sollte in jedem Haushalt tabu sein. Denn der darin enthaltene Weichmacher Bisphenol A weist hormonähnliche Eigenschaften auf, und führte in Versuchen zu Erbgutveränderungen.
Fliesen oder Holzböden sind ebenso praktisch. Bei Parkettböden sollte man im Allgemeinen darauf achten, dass diese nicht mit Kunststoffen sondern mit natürlichem Harz verklebt und beschichtet werden. Achtung Plastikfalle! Auch Laminat besteht größtenteils aus Kunststoff. Es täuscht zwar die Optik eines Holzbodens vor, doch Holz ist kaum darin enthalten. Wer ein plastikfreies Haus anstrebt, der sollte also auch auf Laminatboden verzichten.
Geöltes Vollholzparkett ist eine sehr hochwertige, wenn auch teurere Alternative. Doch langfristig wird sich die Investition lohnen und auch optisch macht ein Eichenparkett, wie in diesem Wohnbeispiel, einiges her.
Küche: Beton, Edelstahl oder Vollholz
Die Küche ist sicherlich die größte Plastikfalle: von Salatschüsseln, Lebensmittelverpackungen, Haushaltsgeräten bis hin beschichteten Küchenarbeitsflächen. Ganz zu schweigen von dem Boden, der im schlimmsten Fall aus PVC besteht.
Wie wäre zum Beispiel eine Arbeitsplatte aus Beton, Vollholz oder Edelstahl? Als Schutz gegen Wasser werden die Materialien geölt und gewachst und sind so ebenso wasser- und schmutzresistent wie Plastikgemische. Und schick sind solche Arbeitsplatten allemal, wie dieser Betontresen zeigt.
Zum Thema: Natürlich schön – Küchenarbeitsplatten aus Schiefer >>>
Die Küche ist sicherlich die größte Plastikfalle: von Salatschüsseln, Lebensmittelverpackungen, Haushaltsgeräten bis hin beschichteten Küchenarbeitsflächen. Ganz zu schweigen von dem Boden, der im schlimmsten Fall aus PVC besteht.
Wie wäre zum Beispiel eine Arbeitsplatte aus Beton, Vollholz oder Edelstahl? Als Schutz gegen Wasser werden die Materialien geölt und gewachst und sind so ebenso wasser- und schmutzresistent wie Plastikgemische. Und schick sind solche Arbeitsplatten allemal, wie dieser Betontresen zeigt.
Zum Thema: Natürlich schön – Küchenarbeitsplatten aus Schiefer >>>
Edelstahl ist dagegen auch ohne Behandlung steril, leicht abwischbar und langlebig.
Überhaupt kann das Metall überall da anstatt Plastik eingesetzt werden, wo wasserabweisende und glatte Oberflächen bevorzugt werden.
Überhaupt kann das Metall überall da anstatt Plastik eingesetzt werden, wo wasserabweisende und glatte Oberflächen bevorzugt werden.
Aber nicht nur die Arbeitsfläche, sondern auch alle anderen Küchenmöbel, Kochutensilien und Geräte können aus Edelstahl sein.
Das Metall strahlt jedoch auch immer eine gewisse Sterilität und moderne Kälte aus. In welchem Umfang man Edelstahl daher in seiner Wohnung einsetzen möchte, ist Geschmacksache. Paart man es mit rustikalen Holzelementen, erhält es jedoch einen völlig anderen Look.
Das Metall strahlt jedoch auch immer eine gewisse Sterilität und moderne Kälte aus. In welchem Umfang man Edelstahl daher in seiner Wohnung einsetzen möchte, ist Geschmacksache. Paart man es mit rustikalen Holzelementen, erhält es jedoch einen völlig anderen Look.
Teppichboden: Sisal oder Kork
Bei Teppichböden sollten Sie ebenfalls darauf achten, dass diese nicht mit Kunststoffen verklebt werden oder aus Kunststofffasern bestehen. Ein Teppich aus Naturfasern wie Sisal ist eine ökologische Alternative, sehr robust und einfach zu reinigen. Zudem reguliert Sisal die Feuchtigkeit in der Luft auf natürliche Weise und sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Korkboden weist ähnlich weiche und federnde Eigenschaften wie Teppichboden auf – eine natürliche und gesunde Möglichkeit, die auch barfuß ein angenehmes Gefühl hinterlässt.
Mehr: Kork kann dämmen, dämpfen, wärmen – Informationen über das „weiche Gold“ >>>
Bei Teppichböden sollten Sie ebenfalls darauf achten, dass diese nicht mit Kunststoffen verklebt werden oder aus Kunststofffasern bestehen. Ein Teppich aus Naturfasern wie Sisal ist eine ökologische Alternative, sehr robust und einfach zu reinigen. Zudem reguliert Sisal die Feuchtigkeit in der Luft auf natürliche Weise und sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Korkboden weist ähnlich weiche und federnde Eigenschaften wie Teppichboden auf – eine natürliche und gesunde Möglichkeit, die auch barfuß ein angenehmes Gefühl hinterlässt.
Mehr: Kork kann dämmen, dämpfen, wärmen – Informationen über das „weiche Gold“ >>>
Aufbewahrung: Glas oder Keramik
Jeder kennt die Tupperboxen und Plastikschälchen zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln. Wenn die Produkte jedoch zu lange in den Plastikwaren lagern, können die Weichmacher in die Nahrung übergehen. Wählen Sie lieber Glasflaschen, Einmachgläser oder Edelstahlschüsseln. Diese sind zwar schwerer, sehen jedoch auch hochwertiger aus.
Mehr: Wunsch- und verpackungslos glücklich in der Küche >>>
Jeder kennt die Tupperboxen und Plastikschälchen zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln. Wenn die Produkte jedoch zu lange in den Plastikwaren lagern, können die Weichmacher in die Nahrung übergehen. Wählen Sie lieber Glasflaschen, Einmachgläser oder Edelstahlschüsseln. Diese sind zwar schwerer, sehen jedoch auch hochwertiger aus.
Mehr: Wunsch- und verpackungslos glücklich in der Küche >>>
Gartenmöbel: Bambus
Häufig findet man auf Terrassen oder im Garten Möbel aus Polyrattan – ein besonders beständiger Kunststoff. Ähnliche Eigenschaften weist jedoch auch Bambus auf. Gartenmöbel aus Bambusrohren sind leicht, witterungsbeständig und natürlich – ein unschlagbares Gegenmodell.
Mehr: Bambus – leicht wie Plastik, stark wie Stahl >>>
Häufig findet man auf Terrassen oder im Garten Möbel aus Polyrattan – ein besonders beständiger Kunststoff. Ähnliche Eigenschaften weist jedoch auch Bambus auf. Gartenmöbel aus Bambusrohren sind leicht, witterungsbeständig und natürlich – ein unschlagbares Gegenmodell.
Mehr: Bambus – leicht wie Plastik, stark wie Stahl >>>
Bad: Glas, Holz oder Edelstahl
Das Badezimmer ist neben der Küche das zweitgrößte Opfer des Plastikwahns: Duschvorhänge, Kosmetika und Toilettendeckel sind meistens aus Kunststoff. Dabei kann der Toilettensitz auch durch Edelstahl, Holz oder hochwertiges Keramik getauscht werden. Achtung: Holz sollte hier nicht beschichtet, sondern gewachst werden! Anstelle eines Duschvorhangs wählen Sie einfach eine Glaswand, die ist auch optisch eine ansprechende Variante.
Bei Duschgel und Shampoo wird es schon schwieriger. Kaufen Sie auf jeden Fall besser Großpackungen – oder denken Sie darüber nach, Kosmetika selbs tzu mixen.
Mehr: Sagen Sie Chemiebomben ade – so können Sie Kosmetika und Putzmittel selbst herstellen >>>
Das Badezimmer ist neben der Küche das zweitgrößte Opfer des Plastikwahns: Duschvorhänge, Kosmetika und Toilettendeckel sind meistens aus Kunststoff. Dabei kann der Toilettensitz auch durch Edelstahl, Holz oder hochwertiges Keramik getauscht werden. Achtung: Holz sollte hier nicht beschichtet, sondern gewachst werden! Anstelle eines Duschvorhangs wählen Sie einfach eine Glaswand, die ist auch optisch eine ansprechende Variante.
Bei Duschgel und Shampoo wird es schon schwieriger. Kaufen Sie auf jeden Fall besser Großpackungen – oder denken Sie darüber nach, Kosmetika selbs tzu mixen.
Mehr: Sagen Sie Chemiebomben ade – so können Sie Kosmetika und Putzmittel selbst herstellen >>>
Stoffe: Baumwolle, Jute
Bei Überzügen, Vorhängen und Polstern achten Sie darauf, dass Sie keinen Polyesterstoff wählen –Tüll und transparente Stoffe sind dabei oft Fallen. Wählen Sie lieber die natürliche Variante wie Jute, Leinen oder Baumwolle. Ohnehin schwitzt man bei solchen Stoffen weniger. Und in einem Bett mit naturreinem Baumwollbezug zu schlafen, fühlt sich doch gleich besser an, oder?
Bei Überzügen, Vorhängen und Polstern achten Sie darauf, dass Sie keinen Polyesterstoff wählen –Tüll und transparente Stoffe sind dabei oft Fallen. Wählen Sie lieber die natürliche Variante wie Jute, Leinen oder Baumwolle. Ohnehin schwitzt man bei solchen Stoffen weniger. Und in einem Bett mit naturreinem Baumwollbezug zu schlafen, fühlt sich doch gleich besser an, oder?
St Giles Blue No.280
Farben und Lacke ohne Kunststoff
Wandfarben und Lacke können wahre Giftmonster sein, wussten Sie das? Deswegen sollte man beim Kauf darauf achten, Eco-Farben mit natürlichen Harzen zu wählen. Wasserlösliche Leimfarben zum Beispiel basieren auf organischer Zellulose als Bindemittel und sind frei von Kunststoffen. Kalkfarben mit bunten Pigmenten kommen manchmal in Pulverform daher, sind inzwischen aber auch fertig gemischt erhältlich. Eine weitere natürliche Variante ist Lehmstreichfarbe – umweltfreundlich und vollständig recycelbar.
Wandfarben und Lacke können wahre Giftmonster sein, wussten Sie das? Deswegen sollte man beim Kauf darauf achten, Eco-Farben mit natürlichen Harzen zu wählen. Wasserlösliche Leimfarben zum Beispiel basieren auf organischer Zellulose als Bindemittel und sind frei von Kunststoffen. Kalkfarben mit bunten Pigmenten kommen manchmal in Pulverform daher, sind inzwischen aber auch fertig gemischt erhältlich. Eine weitere natürliche Variante ist Lehmstreichfarbe – umweltfreundlich und vollständig recycelbar.
Plastik oder besser gesagt Kunststoffe werden hauptsächlich aus Erdöl in einem Syntheseprozess hergestellt. Daneben dienen aber auch Erdgas und Kohle als Rohstoffe. Mit Additiven wie Schwefel, Sauerstoff oder Chrom kann die jeweilige, charakteristische Eigenschaft des Kunststoffes beeinflusst werden.
Die ersten Kunststoffe entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts, als Charles Goodyear den zähflüssigen Saft des Kautschukbaums für sich entdeckte. Er fügte ihm Hitze und Schwefel bei, wodurch ein beständiger Gummi entstand; es folgten Entwicklungen wie Zelluloid und Duroplast, PVC wurde 1912 patentiert. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts lösten Kunststoffe aus Erdöl immer häufiger Metall oder Holz als Werkstoff ab.
Das Plastikzeitalter begann und erlebte in den sechziger und siebziger Jahren seinen Höhepunkt. Die gesundheits- und umweltschädlichen Eigenschaften kannte man damals noch nicht ausreichend. Heute schon. Blicken wir also zurück in die Zeit vor dem Plastik – und erinnern uns wieder an traditionelle Werkstoffe und ihre Einsatzmöglichkeiten.