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PRO
Hamburger Hütten

"Im Studium war es einer der ersten Dinge die uns beigebracht wurden: Architektur muss formal schlüssig sein, nicht gut aussehen. Und den Grundriss entwickelt man von Anfang an aus der Kubatur heraus, mit einer von Anfang an klaren Haltung zur Fassade und zum dreidimensionalen Baukörper - und ganz bestimmt nicht völlig losgelöst."


Sicher gibt es unterschiedliche Herangehensweisen an den Entwurf eines Gebäudes. Unseren Ansatz würde ich, obwohl auch mir im Studium das formal schlüssige Entwerfen aus der Kubatur heraus beigebracht wurde, jedoch eher als pragmatisch und 'atmosphärisch schlüssig' beschreiben:


Beim Entwerfen von Wohnraum entwickle ich ein Haus ganz klar von innen heraus. Mein Entwurfs-Werkzeug ist der Grundriss, der bei einem Architekten selbstverständlich auch die dritte Dimension mitmeint.


Der Grundriss entsteht aus den Anforderungen an die Nutzung der Räume, an ihre Atmosphäre, ihre Verbindung mit anderen Räumen und Ebenen des Hauses und an Raumfolgen, die zum Leben ihrer Bewohner passen. Der Grundrissentwurf bildet das Verhältnis der Räume (und natürlich ihrer Öffnungen) zum unmittelbaren Außenraum, zur gebauten und natürlichen Umgebung, zur umliegenden Infrastruktur und zum Tageslicht ab. Er muss die sich ändernden Anforderungen im Laufe der Zeit ebenso berücksichtigen wie das Budget und den Geschmack sowie die Vorstellungen vom Wohnen und sogar der Einrichtung der Baufamilie.


Der dreidimensionale Baukörper und die Fassade sind bei den Bauaufgaben, die sich uns stellen, oft als Bestand bereits vorhanden, aber auch bei Neubauten meist stark vom gebauten Umfeld, vom Baugrundstück und seinen Regeln für Grundfläche, Bauform, Geschossigkeit, Grenzabstände und teils auch Fassade und Dach geprägt.


Zwischen diesen von außen einwirkenden Faktoren und den von innen heraus entwickelten Räumen und Raumfolgen entsteht die Kubatur des Hauses. Mit ihr entsteht die Fassade - und übernimmt die Aufgabe der Abgrenzung und Verbindung, des Schutzes vor Witterung, der Haptik und Ausstrahlung und eben auch des guten (=stimmigen, schönen, charaktervollen) Aussehens eines Hauses, das für uns und vor allem auch für die Baufamilien genauso zum Haus gehört wie alle anderen Aspekte, die im Entwurfsprozess aufeinander abgestimmt und in Form gebracht werden.

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Uschi So

Mir wäre es durchaus wichtig, dass mir mein Haus auch von außen gut gefällt. Die Fassade ist die Visitenkarte, sie kann einladen oder auch nicht. Die Beispiele hier gefallen mir allesamt, wie schade, dass man solche Häuser nicht häufiger sieht. Sie sind einfallsreich und originell, gleichwohl wirken sie auf mich harmonisch.

   
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Michi Gartentraum

Bei unserem 1. Haus war mir das äußere Erscheinungsbild auch wichtig. Jetzt planen wir das 2. Haus und sehen zuerst das Innere. Der Garten, Wege, Zaun, sprich die Außengestaltung haben unserer Erfahrung nach eine große Beteiligung, ob ein Objekt einladend wirkt. Eine schlichte Fassade kann so sehr aufgewertet werden. Wir planen deshalb zu den einsehbaren Seiten eher schlicht und in den nichteinsehbaren Teil aufwändiger. Es lässt Einbrecher eher vorbeifahren und zudem bauen wir in erster Linie für uns und nicht für die Blicke aller Anderen

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