Was ist eigentlich ... Wiener Geflecht?
Achteckig, natürlich, zeitlos – Wiener Korbgeflecht ist ein Evergreen im Stuhlbau und jetzt wieder stark im Trend
Auf Wiener Geflecht hat so gut wie jeder in seinem Leben schon einmal gesessen. Es ist das klassische Muster aus sechs miteinander verflochtenen Peddigrohrsträngen und dient klassischerweise als Sitzbespannung zahlloser alter und neuer Stühle. Wir erklären Ihnen, wieso es Wiener Geflecht heißt, wie es hergestellt wird und wo man es heute wieder einsetzt.
Bald wurden Geflechte aus Peddigrohr hierzulande nicht nur zu Stuhlsitzflächen verflochten, sondern auch für Chaiselongues oder als Türfüllung von Schränken und Kommoden verwendet. Seit dem Barock gibt es also europäische Beispiele für den Einsatz von Peddigrohrgeflecht im Möbelbau – und zwar ununterbrochen bis heute.
Das Wiener Geflecht
Wiener Geflecht verbindet man heute vor allem mit dem berühmten Kaffeehausstuhl-Modell Nummer 14 aus dem Hause Thonet. Tatsächlich gab es aber schon im späten 18. Jahrhundert, zur Zeit des Josephinismus, Stühle aus Wiener Herstellung, die mit dem famosen Flechtmuster bezogen wurden.
Designikonen: Thonet – Bugholzstühle par excellence
Wiener Geflecht verbindet man heute vor allem mit dem berühmten Kaffeehausstuhl-Modell Nummer 14 aus dem Hause Thonet. Tatsächlich gab es aber schon im späten 18. Jahrhundert, zur Zeit des Josephinismus, Stühle aus Wiener Herstellung, die mit dem famosen Flechtmuster bezogen wurden.
Designikonen: Thonet – Bugholzstühle par excellence
Herstellung von Wiener Geflecht
Wie man Wiener Geflecht herstellt, gehört bis heute zum Grundlagenwissen von Korb- und Möbelflechtern, denn zur Restaurierung alter Möbel ist die Technik ständig gefragt.
Wiener Geflecht wird aus sechs Strängen geflochten. Seine Form und Festigkeit erhält es durch Längs-, Quer- und Diagonalbindungen. Vom Abstand der Löcher im Stuhlrahmen hängt es ab, ob das Ergebnis eher engmaschig oder grob ausfällt. Zunächst wird eine gitterförmige Grundstruktur zwischen den Löchern aufgespannt, die dann mit diagonal laufenden Rohrsträngen diagonal verflochten wird.
Was macht eigentlich … eine Stuhlflechterin?
Wie man Wiener Geflecht herstellt, gehört bis heute zum Grundlagenwissen von Korb- und Möbelflechtern, denn zur Restaurierung alter Möbel ist die Technik ständig gefragt.
Wiener Geflecht wird aus sechs Strängen geflochten. Seine Form und Festigkeit erhält es durch Längs-, Quer- und Diagonalbindungen. Vom Abstand der Löcher im Stuhlrahmen hängt es ab, ob das Ergebnis eher engmaschig oder grob ausfällt. Zunächst wird eine gitterförmige Grundstruktur zwischen den Löchern aufgespannt, die dann mit diagonal laufenden Rohrsträngen diagonal verflochten wird.
Was macht eigentlich … eine Stuhlflechterin?
Handwerkskunst und Industrieware
Durch die Industrialisierung konnte sich schließlich jeder Möbel mit Korbgeflecht leisten (ein Luxus, der vorher im Grunde nur den höheren Schichten vorbehalten gewesen war). Besonders im Historismus wurde Korbgeflecht beliebt. Damals kümmerten sich sogenannte Heimarbeiterinnen um das Beflechten der industriell hergestellen Möbel. Heute ist die Industrie noch einen Schritt weiter: Wiener Geflecht bekommt man inzwischen als Meterware in jedem Baumarkt, und für berühmte Thonet-Stühle werden komplette Reparatur-Sätze im Internet angeboten.
Durch die Industrialisierung konnte sich schließlich jeder Möbel mit Korbgeflecht leisten (ein Luxus, der vorher im Grunde nur den höheren Schichten vorbehalten gewesen war). Besonders im Historismus wurde Korbgeflecht beliebt. Damals kümmerten sich sogenannte Heimarbeiterinnen um das Beflechten der industriell hergestellen Möbel. Heute ist die Industrie noch einen Schritt weiter: Wiener Geflecht bekommt man inzwischen als Meterware in jedem Baumarkt, und für berühmte Thonet-Stühle werden komplette Reparatur-Sätze im Internet angeboten.
Für DIY-Projekte kann die Meterware eine willkommene Materialabwechslung darstellen. Auch im professionellen Möbelbau wird gerne von ihr Gebrauch gemacht. Sie eignet sich besonders für Heizkörperverkleidungen, Schrankfronten und all jene Türen, die ein gewisses Maß an Transparenz vertragen. Wenn allerdings das Geflecht auf Ihrer Stuhlsitzfläche reißt, lohnt es sich, einen Korb- oder Stuhlflechter aufzusuchen, weil es in diesem Fall auf die sachgerechte Restaurierung ankommt und per Hand geflochtenes Wiener Geflecht stabiler mit dem Stuhl verbunden wird und weitaus länger hält.
Stuhlklassiker mit Wiener Geflecht
Mit seiner zeitlosen Ästhetik ist der „Kaffeehausstuhl Nummer 14“ (oben) seit mehr als 150 Jahren ein bequemes und beständiges Möbel für die unterschiedlichsten räumlichen Szenarien.
Stuhlklassiker mit Wiener Geflecht
Mit seiner zeitlosen Ästhetik ist der „Kaffeehausstuhl Nummer 14“ (oben) seit mehr als 150 Jahren ein bequemes und beständiges Möbel für die unterschiedlichsten räumlichen Szenarien.
Thonet versah noch einige seiner Nachfolger-Modelle mit dem Wabengeflecht. Andere namhafte Gestalter taten es ihm nach. Marcel Breuer, Mies van der Rohe und Josef Hoffmann setzten das Geflecht ebenfalls für ihre Designideen ein. Oben links ist der Freischwinger „S 32“ von Breuer zu sehen. Breuer kombinierte für seine Kreation helles Geflecht mit einem dunklen Rahmen, um so das Gefühl von Leichtigkeit zu verstärken.
Wiener Geflecht – voll im Trend
Momentan feiert Wiener Korbgeflecht ein großes Comeback: Die Experten von Happyhomes verarbeiteten es zum Beispiel zu Küchenfronten. Man darf also gespannt sein, wo die Flechtkunst zukünftig in Wohnräumen ihren Einsatz findet.
Eines ist gewiss: Es lässt sich in unterschiedlichste Kontexte integrieren und kann mit Altem wie mit Neuem gleichermaßen gut kombiniert werden – was wahrscheinlich der Grund ist, weshalb es noch nie wirklich out war.
Wie gefällt Ihnen Wiener Korbgeflecht? Welches Möbelstück mit Korb ist Ihr Liebling?
Momentan feiert Wiener Korbgeflecht ein großes Comeback: Die Experten von Happyhomes verarbeiteten es zum Beispiel zu Küchenfronten. Man darf also gespannt sein, wo die Flechtkunst zukünftig in Wohnräumen ihren Einsatz findet.
Eines ist gewiss: Es lässt sich in unterschiedlichste Kontexte integrieren und kann mit Altem wie mit Neuem gleichermaßen gut kombiniert werden – was wahrscheinlich der Grund ist, weshalb es noch nie wirklich out war.
Wie gefällt Ihnen Wiener Korbgeflecht? Welches Möbelstück mit Korb ist Ihr Liebling?
Die Korbflechterei gehört zu den ältesten Handwerken unserer Spezies und wird spätestens seit dem Beginn unserer Zeitrechnung in Europa für den Möbelbau eingesetzt. Bis ins 17. Jahrhundert verwendete man zum Flechten Materialien, die in unseren Breiten vorkamen, wie Weiden, Stroh- und Binsenschnüre. Dann gelangten, zunächst als Möbelimport aus Kolonien in Ländern wie Malaysia, Indonesien, Indien und Vietnam, die ersten Rattanmöbel nach Europa. Schnell ging man dazu über, das Produkt aus dem Stamm der Rattanpalme, auch Peddigrohr genannt, nach Europa zu importieren und daraus selbst Flechtwerk herzustellen.