Wie Sie richtig lüften und heizen
Angenehm warm sollen die Räume im Winter sein. Ausreichend lüften muss man aber auch. Wir sagen, wie’s richtig geht
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Alexandra Oertel
12. Oktober 2020
Manche finden den Winter erst dann erträglich, wenn im Wohnzimmer T-Shirt-Temperaturen herrschen. Andere mögen es daheim lieber kühler. Wie dem auch sei – eines ist auch in der Heizsaison wichtig: lüften. Und wie genau? Tipps zum richtigen Heizen und Lüften verrät der Experte Oliver Frank.
Lüften und Heizen als Einheit sehen
Lüften im Winter kostet manchmal Überwindung – ist aber unbedingt nötig. „Es gibt weder das richtige Lüften, noch das richtige Heizen. Es gibt nur die intelligente und sinnvolle Kombination aus beidem. Eine isolierte Betrachtung ist schon der erste grobe Fehler“, sagt Experte Oliver Frank, Inhaber von Innovation to Reality.
Lüften im Winter kostet manchmal Überwindung – ist aber unbedingt nötig. „Es gibt weder das richtige Lüften, noch das richtige Heizen. Es gibt nur die intelligente und sinnvolle Kombination aus beidem. Eine isolierte Betrachtung ist schon der erste grobe Fehler“, sagt Experte Oliver Frank, Inhaber von Innovation to Reality.
Richtig lüften verhindert Schimmelbildung
Der Profi weist vor allem auf zwei Vorzüge des richtigen Lüftens im Winter hin: „Zum einen ist der Austausch alter, verbrauchter Luft gegen frische, sauerstoffreiche wichtig für das allgemeine Wohlbefinden. Zum anderen muss man sich vor Augen halten, dass es speziell im Winter beim falschen Lüften zu Kondensat- und somit Schimmelbildung kommen kann“, sagt Oliver Frank.
Besonders an uneinsehbaren Stellen, etwa hinter einem Schrank an der Außenwand können sich Sporen unbemerkt vermehren. „Im Extremfall können Objekte so aus Unwissenheit oder falscher Sparsamkeit bis zur Unbewohnbarkeit ‚vergammeln‘“, warnt Frank.
So sollte im Schlafzimmer morgens und im Bad nach dem Duschen unbedingt gelüftet werden, da hier viel Feuchtigkeit entsteht. Öffnen Sie das Fenster richtig auch im Winter. Einfach nur das Fenster ankippen reicht oft nicht. Bei einem fensterlosen Bad lassen Sie die Badezimmertür zum angrenzenden Raum (meist der Flur) fünf, besser zehn Minuten offen. Die anderen Räume sollten geschlossen bleiben.
Feuchtigkeit in der Raumluft entsteht nicht nur durchs Duschen, auch beim Kochen, Wäsche trocknen und dem Menschen beim Atmen. In einem 3-Personen-Haushalt entstehen so rund zehn Liter Wasser pro Tag, die sich als Wasserdampf in der Raumluft sammeln. Laut Verbraucherzentrale ist eine relative Luftfeuchte in Wohnräumen zwischen 40 und 60 Prozent optimal. Das ist auch wichtig, sofern Sie Holzböden haben: Damit das Holz nur wenig arbeitet, empfiehlt Houzz-Experte Jörn Brenscheidt von hokon eine relative Luftfeuchte um die 50 Prozent. Überprüfen lässt sich das mit einem Hygrometer.
Der Profi weist vor allem auf zwei Vorzüge des richtigen Lüftens im Winter hin: „Zum einen ist der Austausch alter, verbrauchter Luft gegen frische, sauerstoffreiche wichtig für das allgemeine Wohlbefinden. Zum anderen muss man sich vor Augen halten, dass es speziell im Winter beim falschen Lüften zu Kondensat- und somit Schimmelbildung kommen kann“, sagt Oliver Frank.
Besonders an uneinsehbaren Stellen, etwa hinter einem Schrank an der Außenwand können sich Sporen unbemerkt vermehren. „Im Extremfall können Objekte so aus Unwissenheit oder falscher Sparsamkeit bis zur Unbewohnbarkeit ‚vergammeln‘“, warnt Frank.
So sollte im Schlafzimmer morgens und im Bad nach dem Duschen unbedingt gelüftet werden, da hier viel Feuchtigkeit entsteht. Öffnen Sie das Fenster richtig auch im Winter. Einfach nur das Fenster ankippen reicht oft nicht. Bei einem fensterlosen Bad lassen Sie die Badezimmertür zum angrenzenden Raum (meist der Flur) fünf, besser zehn Minuten offen. Die anderen Räume sollten geschlossen bleiben.
Feuchtigkeit in der Raumluft entsteht nicht nur durchs Duschen, auch beim Kochen, Wäsche trocknen und dem Menschen beim Atmen. In einem 3-Personen-Haushalt entstehen so rund zehn Liter Wasser pro Tag, die sich als Wasserdampf in der Raumluft sammeln. Laut Verbraucherzentrale ist eine relative Luftfeuchte in Wohnräumen zwischen 40 und 60 Prozent optimal. Das ist auch wichtig, sofern Sie Holzböden haben: Damit das Holz nur wenig arbeitet, empfiehlt Houzz-Experte Jörn Brenscheidt von hokon eine relative Luftfeuchte um die 50 Prozent. Überprüfen lässt sich das mit einem Hygrometer.
Lüften bei Konvektionsheizungen
Besonders bei großen Räumen mit hohen Decken ist das Heizen mit Konvektionsheizungen relativ teuer. Hier sollte das Lüften besonders bewusst stattfinden, um energiesparend zu heizen. „Die erwärmte Luft wird bei jedem Lüftungszyklus kaminartig nach außen gesogen. Diese Energie geht dem Gebäude ersatzlos verloren und muss durch kräftiges Nachheizen ersetzt werden. Luft ist physikalisch gesehen übrigens auch ein sehr schlechtes Speichermedium für Wärme und somit relativ ineffizient“, so der Experte.
Zum Luftaustausch ist daher Stoßlüften die richtige Wahl. Das Fenster sollte für kurze Zeit ganz geöffnet werden, anstatt über längere Zeit gekippt zu sein (Spaltlüftung). Bei sehr niedrigen Außentemperaturen würde das Zimmer sonst auskühlen. Am besten und schnellsten klappt es mit Querlüftung, sprich Durchzug: Wenn möglich öffnen Sie zwei Fenster, die gegenüberliegen ganz weit. Auch länger geöffnete Zimmertüren lassen warme Raumluft entweichen.
So viel sollten Sie alle zwei Stunden Lüften (Stoßlüften oder Querlüften):
Besonders bei großen Räumen mit hohen Decken ist das Heizen mit Konvektionsheizungen relativ teuer. Hier sollte das Lüften besonders bewusst stattfinden, um energiesparend zu heizen. „Die erwärmte Luft wird bei jedem Lüftungszyklus kaminartig nach außen gesogen. Diese Energie geht dem Gebäude ersatzlos verloren und muss durch kräftiges Nachheizen ersetzt werden. Luft ist physikalisch gesehen übrigens auch ein sehr schlechtes Speichermedium für Wärme und somit relativ ineffizient“, so der Experte.
Zum Luftaustausch ist daher Stoßlüften die richtige Wahl. Das Fenster sollte für kurze Zeit ganz geöffnet werden, anstatt über längere Zeit gekippt zu sein (Spaltlüftung). Bei sehr niedrigen Außentemperaturen würde das Zimmer sonst auskühlen. Am besten und schnellsten klappt es mit Querlüftung, sprich Durchzug: Wenn möglich öffnen Sie zwei Fenster, die gegenüberliegen ganz weit. Auch länger geöffnete Zimmertüren lassen warme Raumluft entweichen.
So viel sollten Sie alle zwei Stunden Lüften (Stoßlüften oder Querlüften):
- Dezember, Januar, Februar: 4 bis 6 Minuten
- März, November: 8 bis 10 Minuten
- April, Oktober: 12 bis 15 Minuten
- Mai, September: 16 bis 20 Minuten
- Juni, Juli, August: 25 bis 30 Minuten
Die Vorteile von Infrarotheizungen
Bei Infrarotheizungen – ob Paneele zur Teilbeheizung oder Infrarot-Flächenheizungen für Boden und Wand – werden dagegen Objekte erwärmt. „Ein angenehmes Raumklima ist die Folge, was wiederum das Wohlbefinden und die Behaglichkeit steigert. Dadurch, dass die mit Emissionen wie Viren, Bazillen, Bakterien, Staub oder Pollen belastete Luft nicht ständig umgewälzt wird, ist die Infrarotheizung sehr gesund und nicht nur für Allergiker geeignet. Zweitens profitieren Infrarotheizer bei der Energiebilanz“, sagt Frank. Durch Lüften entsteht daher auch kein signifikanter Energieverlust, da die Luft in diesem Fall nicht der eigentliche Wärmespeicher ist.
Finden Sie hier einen Experten für Heizung und Klima
Bei Infrarotheizungen – ob Paneele zur Teilbeheizung oder Infrarot-Flächenheizungen für Boden und Wand – werden dagegen Objekte erwärmt. „Ein angenehmes Raumklima ist die Folge, was wiederum das Wohlbefinden und die Behaglichkeit steigert. Dadurch, dass die mit Emissionen wie Viren, Bazillen, Bakterien, Staub oder Pollen belastete Luft nicht ständig umgewälzt wird, ist die Infrarotheizung sehr gesund und nicht nur für Allergiker geeignet. Zweitens profitieren Infrarotheizer bei der Energiebilanz“, sagt Frank. Durch Lüften entsteht daher auch kein signifikanter Energieverlust, da die Luft in diesem Fall nicht der eigentliche Wärmespeicher ist.
Finden Sie hier einen Experten für Heizung und Klima
Beim Heizen nicht zu sparsam sein
Viele Mieter, Wohnungs- und Hausbesitzer wollen gern bei den Heizkosten sparen, tun sich mit einem falschen Lüftungs- und Heizverhalten aber selten einen Gefallen. „So ist es beispielsweise ein Fakt, dass nur vier Prozent Mauerrestfeuchte den Dämmwert eines Objekts um über 50 Prozent reduzieren. So komisch es im ersten Moment auch klingen mag, man kann mit Heizen und durch trockene Bausubstanz tatsächlich die Dämmwerte aktiv unterstützen“, sagt Frank.
Mehr zu: Flächenheizungen | Klimaanlage für die Wohnung | Welche Raumtemperatur ist optimal
Viele Mieter, Wohnungs- und Hausbesitzer wollen gern bei den Heizkosten sparen, tun sich mit einem falschen Lüftungs- und Heizverhalten aber selten einen Gefallen. „So ist es beispielsweise ein Fakt, dass nur vier Prozent Mauerrestfeuchte den Dämmwert eines Objekts um über 50 Prozent reduzieren. So komisch es im ersten Moment auch klingen mag, man kann mit Heizen und durch trockene Bausubstanz tatsächlich die Dämmwerte aktiv unterstützen“, sagt Frank.
Mehr zu: Flächenheizungen | Klimaanlage für die Wohnung | Welche Raumtemperatur ist optimal
Thermostate als intelligente Heizsteuerung
„Im Normalfall regeln Thermostate die Heizung, egal ob sie mit Öl, Gas oder Strom betrieben wird“, so der Experte. Sie regeln, wann zugeheizt werden muss, um die eingestellte Wunschtemperatur zu erreichen. „Moderne Thermostate erkennen, wenn Sie lüften. Fällt die Temperatur zum Beispiel innerhalb von fünf Minuten um zwei Grad, wird ein Lüftungszyklus erkannt und der Thermostat gibt erst einmal Ruhe und setzt nicht sofort hektisch ein Heizkommando ab“, sagt Frank.
„Im Normalfall regeln Thermostate die Heizung, egal ob sie mit Öl, Gas oder Strom betrieben wird“, so der Experte. Sie regeln, wann zugeheizt werden muss, um die eingestellte Wunschtemperatur zu erreichen. „Moderne Thermostate erkennen, wenn Sie lüften. Fällt die Temperatur zum Beispiel innerhalb von fünf Minuten um zwei Grad, wird ein Lüftungszyklus erkannt und der Thermostat gibt erst einmal Ruhe und setzt nicht sofort hektisch ein Heizkommando ab“, sagt Frank.
Moderne Thermostate, die auf das Zimmer und dessen Nutzung programmiert werden können, helfen daher, Energie zu sparen. „Warum soll man den ganzen Tag voll durchheizen, wenn die Bewohner überwiegend gar nicht anwesend sind?“, verdeutlicht Frank.
Andersherum sollte die Raumtemperatur auch nicht übermäßig sinken: „Die schlechteste Idee ist auf jeden Fall, wenn man die Temperatur zu weit abfallen lässt, zum Beispiel nachts, tagsüber oder bei längerer Abwesenheit. Kondensatbildung und Schimmel können die Folge sein“, warnt Oliver Frank.
Wie heizen und lüften Sie im Winter?
Andersherum sollte die Raumtemperatur auch nicht übermäßig sinken: „Die schlechteste Idee ist auf jeden Fall, wenn man die Temperatur zu weit abfallen lässt, zum Beispiel nachts, tagsüber oder bei längerer Abwesenheit. Kondensatbildung und Schimmel können die Folge sein“, warnt Oliver Frank.
Wie heizen und lüften Sie im Winter?
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People who run the Houzz website:
the 'see Translation' button is not working! Please can you fix this?
I'd really like to read the comments in German, as i expect they're particularly informative, but i can't till this is fixed.
deborah/cassandra/littlejem
Worth adding that some types of heaters, including gas-bottle Super Sers (I remember those) and paraffin heaters, actually create humidity as well as desired-for heat. Our Super Ser would make our gloss white kitchen walls run with water..
I think having a little hygrometer you can check humidity with in different rooms every now and then is a really good idea. I bought a v cheap set of 3 off the internet as i have an expensive piano that needs minimum 50% humidity (which is good for human beans too). During a dry, cold winter patch when we've needed more heating indoors it sometimes falls below 40%, and that feels uncomfortably dry for me as well as the piano. But now i'm talking about too dry, not too damp! Maybe i should air the room at those times - to let humidity in with the fresh air..
@helena - When I started teaching (some 45 years ago !!), I rented an unheated top floor flat in a Victorian block. I bought a Super-Ser heater for the living room, which also heated the bedroom if you left the door open. I had an electric fan heater in the kitchen, and ate breakfast with my gloves on because the cutlery was too cold to handle ! Icicles hung down from the skylight ... However, I don't remember missing a day of school for illness !?! Ventilation wasn't really a problem, as none of the windows fitted properly, and there was a door up onto the roof. Nowadays, we live in a centrally heated house which can sometimes bvecome very humid, especially in Summer. A friend who was clearing out her deceased aunt's property found several de-humidifiers, one of which she offered to me. I have been most grateful for it ever since. It keeps the bedroom at a much more bearable level of humidity, amd when we did our renovations, we put our laundered clothes on an airer in a small bedroom, together with the de-humidifier, which helped to dry the clothes more quickly. Can thoroughly recommend ! Our piano seems reasonably happy, but maybe a hygrometer would be a good investment. Not sure about furniture, but I prefer a drier atmosphere - I don't do well in heat and humidity !!