Bayrisches Tiny Townhouse: 10 qm Wohnfläche – und so gemütlich!
Mit tollen Möbeln, edlen Wandfarben und einer Schlafstätte nach Heuboden-Art wirkt dieses Mini-Haus richtig wohnlich
Eva Bodenmüller
24. April 2018
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Auf zehn Quadratmetern ein ganzes Haus unterbringen, ist eine Herausforderung. Eine, die die Anhänger der Tiny-House-Bewegung weltweit annehmen und mit individuellen, kreativen Ideen umsetzen. Die Kabarettistin Luise Loué hat sich für ihr Tiny House professionelle Hilfe von Interior Designerin Anne Schütz von AnneLiWest geholt. Mit etwas Holz, viel Farbe, schönen Leuchten und kreativen Möbeln ist ein wunderbarer Wohnraum entstanden. Luise Loué hat sich noch nicht entschieden, ob sie hier künftig ihr Museum der Liebesobjekte unterbringt, Kabarettprogramme aufführt oder den Raum Künstlern als temporäre Wohnung zur Verfügung stellt. All das ist auf zehn Quadratmetern möglich.
Auf einen Blick
Hier fühlt sich zu Hause: Kabarettistin Luise Loué
Auf: rund 10 Quadratmetern
Am: Ammersee in Oberbayern
Expertin: Anne Schütz von AnneLiWest
Fotos: Anne Schütz
Das Tiny House war von dem Architekten Van Bo Le-Mentzel entworfen und von Freiwilligen im Berliner Umland gezimmert worden. Nun ging es an die Innenausstattung. „Luise wollte gemütliches Wohnen auf zehn Quadratmetern realisieren. Besonders praktisch musste es nicht sein“, erinnert sich Anne Schütz. Sie spricht damit vor allem die Möblierung des kleinen Hauses an. Denn Tiny Houses sind eigentlich bekannt für ihre ausgefuchsten Kombinationen aus Multifunktionsmöbeln, die alles können und sich einfach verwandeln lassen. Genau das wollte Luise Loué nicht. Auch auf ein Bad hat sie bewusst verzichtet, denn das Tiny Townhouse (kurz: Tito) soll künftig immer an einem Ort stehen, an dem es ein WC und eine Waschgelegenheit gibt.
Auf dem Bild schaut die stolze Besitzerin des Tito aus dem Schlafzimmerfenster. Die Leuchtschrift stammt von der Berliner Firma Neonbär; „Liebesobjekt“ ist der Name des Museumsprojekts von Luise Loué.
Hier fühlt sich zu Hause: Kabarettistin Luise Loué
Auf: rund 10 Quadratmetern
Am: Ammersee in Oberbayern
Expertin: Anne Schütz von AnneLiWest
Fotos: Anne Schütz
Das Tiny House war von dem Architekten Van Bo Le-Mentzel entworfen und von Freiwilligen im Berliner Umland gezimmert worden. Nun ging es an die Innenausstattung. „Luise wollte gemütliches Wohnen auf zehn Quadratmetern realisieren. Besonders praktisch musste es nicht sein“, erinnert sich Anne Schütz. Sie spricht damit vor allem die Möblierung des kleinen Hauses an. Denn Tiny Houses sind eigentlich bekannt für ihre ausgefuchsten Kombinationen aus Multifunktionsmöbeln, die alles können und sich einfach verwandeln lassen. Genau das wollte Luise Loué nicht. Auch auf ein Bad hat sie bewusst verzichtet, denn das Tiny Townhouse (kurz: Tito) soll künftig immer an einem Ort stehen, an dem es ein WC und eine Waschgelegenheit gibt.
Auf dem Bild schaut die stolze Besitzerin des Tito aus dem Schlafzimmerfenster. Die Leuchtschrift stammt von der Berliner Firma Neonbär; „Liebesobjekt“ ist der Name des Museumsprojekts von Luise Loué.
VORHER: Der Bau wurde als Holzhaus auf einen gewöhnlichen Pkw-Anhänger gebaut. Nicht Profis, sondern Laien führten die Arbeiten aus. „Viele freiwillige Helfer haben das Haus gezimmert“, beschreibt Schütz den Aufbau. Da können auch leicht mal Schrauben schief sitzen oder die Fugen zwischen den Platten der Innenwände etwas zu groß geraten.
VORHER: Die Interior Designerin hat die unschönen Fugen mit Latten überdeckt und so den Wänden eine Kassettenoptik verpasst. Mit diesen einfachen Hilfsmitteln aus dem Baumarkt ist eine Vertäfelung entstanden, die ein wenig an bayerische Bauernstuben erinnert.
„Eine vollflächige Verkleidung mit Holz wäre für den Pkw-Anhänger zu schwer geworden“, erklärt Schütz. Zudem passt diese Vertäfelung gut in das Gesamtkonzept, das die Wohnberaterin Schütz mit ihrer Kundin erarbeitet hat. Eine besondere Rolle spielte dabei die Frage, was Heimat (und speziell: Bayern) für die Bauherrin bedeutet.
Auch beim Innenausbau, zum Beispiel beim Streichen der Wände, haben viele Freiwillige geholfen. „Normalerweise arbeite ich mit wenigen Farben in einem Raum. Aber hier ist der Raum ja das ganze Haus“, sagt Schütz. Die Räume hat sie mit Farben gegliedert. So sind die Küche und der Essbereich in einem hellen Farbton, dem „Cooking Apple Green“, gestrichen, während das orangefarbene Sofa vor einer dunklen Wand im Farbton „Down Pipe“ steht.
Auch beim Innenausbau, zum Beispiel beim Streichen der Wände, haben viele Freiwillige geholfen. „Normalerweise arbeite ich mit wenigen Farben in einem Raum. Aber hier ist der Raum ja das ganze Haus“, sagt Schütz. Die Räume hat sie mit Farben gegliedert. So sind die Küche und der Essbereich in einem hellen Farbton, dem „Cooking Apple Green“, gestrichen, während das orangefarbene Sofa vor einer dunklen Wand im Farbton „Down Pipe“ steht.
„Wir haben für die Farben Farrow & Ball als Sponsoren gewinnen können“, freut sich Schütz. Das Tito ist Teil der Tinyhouse University, die der Architekt Le-Mentzel ins Leben gerufen und auf dem Gelände des Bauhaus-Archivs in Berlin durchgeführt hatte. Luise Loué hat den Bau ihres Tito finanziert, dabei stand ihr aber kein üppiges Budget zur Verfügung.
„Der Auftrag von Luise war auch, möglichst wenig Möbel in das Tito zu stellen. Wir haben also ein kleines Sofa gewählt. Jetzt ist noch ausreichend Platz drumrum, auch für Deko“, erklärt die Interior Designerin. Die gesamte Ausstattung ist sehr einfach. Ein Couchtisch oder eine Kommode sollen später noch Platz finden. Als Esstisch dient ein an die Wand montierter Tresen, der mit zwei Barhockern und einer Leuchte von VLO Design komplettiert wurde.
Der Teppich vor dem Sofa stammt von dem Berliner Hersteller Urbanara, ebenso die Sitzkissen auf der Bank in der Fensterlaibung, die praktischen Stauraum gleich mitliefert. Davon gibt es noch mehr in der mobilen Mini-Küche, die speziell für das Tito gefertigt wurde.
Der Teppich vor dem Sofa stammt von dem Berliner Hersteller Urbanara, ebenso die Sitzkissen auf der Bank in der Fensterlaibung, die praktischen Stauraum gleich mitliefert. Davon gibt es noch mehr in der mobilen Mini-Küche, die speziell für das Tito gefertigt wurde.
„Die Küche hat viele Fächer für Geschirr, Besteck und Lebensmittel. Auf die Arbeitsplatte passt eine Kochplatte, unter der Arbeitsplatte ist Platz für einen Kühlschrank“, erläutert Schütz. Das Tito entstand in Berlin und trat von dort, nach dem Ende der Tinyhouse University, die Reise nach Oberbayern an. Einen Anschluss für fließendes Wasser wird es auch am neuen Standort nicht geben. Darauf hat die Bauherrin bewusst verzichtet.
Die Küche ist in „Cooking Apple Green“ gestrichen, die Arbeitsplatte mit Fußbodenlack in „Tanner’s Brown“ – demselben Farbton, der auch für den Boden und die Schlafetage verwendet wurde. „Den Fußboden haben wir nicht belegt, sondern nur lackiert, um das Gewicht des Hauses gering zu halten“, erklärt die Interior Designerin.
Die mobile Küche dient auch als Raumteiler. Wird sie vor das Fenster neben dem Eingang geschoben, entsteht ein kleiner Raum, der als Büro oder Ausstellungsfläche genutzt werden kann. Dafür ist an der Küchenrückwand ein Ausklapptisch montiert.
Die mobile Küche dient auch als Raumteiler. Wird sie vor das Fenster neben dem Eingang geschoben, entsteht ein kleiner Raum, der als Büro oder Ausstellungsfläche genutzt werden kann. Dafür ist an der Küchenrückwand ein Ausklapptisch montiert.
Das Möbelstück, das in eingeklapptem Zustand wie ein Bild aussieht, stammt von dem Berliner Label Ambivalenz, das sich auf Raumsparlösungen spezialisiert hat.
VORHER: Luise Loué verzichtete auf einen Wasseranschluss, der links neben der Eingangstür vorgesehen war. Der Architekt konnte daraufhin das Fenster neben dem Eingang verbreitern. So kommt mehr Licht in den kleinen Raum.
Über dem Eingang hat Schütz die Schlafetage platziert. Eine schmale Leiter führt hinauf, wie man es von Heuböden kennt. Sie ist wie die Zimmerdecke in „Parma Gray“ gestrichen – „in mehreren Schichten“, wie die Interior Designerin betont, die damit die vielen Freiwilligen lobt, die an dem Projekt mitgewirkt haben.
Die gemütliche Schlafstelle direkt unter dem Dach hat ein Fenster nach draußen. Die blaugraue Decke und die grüne Wand holen die Wiesen und den Himmel in den Innenraum. Kuschelig wird es auch dank des Bettüberwurfs, der wie die übrigen Wohntextilien und die kleine Nachttischleuchte von Urbanara stammt.
Die gemütliche Schlafstelle direkt unter dem Dach hat ein Fenster nach draußen. Die blaugraue Decke und die grüne Wand holen die Wiesen und den Himmel in den Innenraum. Kuschelig wird es auch dank des Bettüberwurfs, der wie die übrigen Wohntextilien und die kleine Nachttischleuchte von Urbanara stammt.
Auch wenn die vielen Freiwilligen gelegentlich mehr Enthusiasmus als professionelles Können mitbrachten, habe die Arbeit an diesem Projekt viel Spaß gemacht, wie Schütz betont. „Und ich habe selbst mitgepinselt.“
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Stimmt. die Betitelung "Tiny House" ist halt einfach irreführend, weil man sich neugierig auf ein womöglich nachahmenswertes Objekt stürzt. Aber das ist eher ein Redaktionsfehler. Das Haus selbst ist ein modernes Gartenhäuschen und sonst nix.
Antwort an Lasse G. - Sie haben Recht, das Häuschen muss mir nicht gefallen und ich muss auch nicht darin wohnen. Mein Kommentar war nur meine Meinung dazu. Wenn es den Wünschen der Besitzerin entspricht ist es ja ok. Und wenn es sich, wie im Nachgang beschrieben, um ein Gartenhäuschen handelt, ist ja das fließende Wasser nicht unbedingt nötig. Ansonsten ist alles Geschmackssache. Die Zumutung meinte ich nur für ein neues Haus, das auch zum Wohnen genutzt werden soll. Diverse Zumutungen, denen viele Menschen auch heute noch in ihrer Lebensqualität ausgesetzt sein müssen, sind auch mir nicht unbekannt.
Ein kleines Reich nur für mich alleine so in den Garten gestellt, eine super Idee . Die Innengestaltung müsste für mich heller und farbiger ausfallen. Ist mir etwas zu dunkel.