Houzzbesuch: Smartes Holzsystemhaus mit fantastischer Lage am Bodensee
Ungewöhnlich: Ihr neues Heim stellt die Bauherrin vorerst als Musterhaus zur Verfügung – so profitiert sie von einer innovativen Ausstattung
Die Lage des Grundstücks am Nordufer des Bodensees in Langenargen ist ein Traum: Vom Wasser nur durch eine Ufermauer und einen in den See reichenden Kiesstrandstreifen getrennt. Auf der einen Seite mündet ein kleiner Bach in den See, auf der anderen steht ein großer, alter Baum. Hier hat sich die Bauherrin ihren Traum vom Wohnen erfüllt – mit einem Haus von Bau-Fritz in Holzsystembauweise. Der Ökohauspionier aus dem Unterallgäu legt großen Wert auf Wohngesundheit. Diesen Anspruch hat auch Architekt Stephan Rehm, Geschäftsführer von Die Hausdesigner. Er hat das Haus ganz nach den Wünschen der Bauherrin entwickelt, immer mit Blick auf nachhaltiges, ökologisches Bauen und Wohnen. Das Haus steht – einziehen wird die Bauherrin allerdings erst in fünf Jahren. Bis dahin dient es der Baufirma als Musterhaus.
Die einladende Terrassenseite zeigt Richtung See.
Von der Straßenseite her wirkt das Haus hingegen geradezu unscheinbar. Die graue Holzverschalung im Obergeschoss ist mit einer von Bau-Fritz entwickelten „Versteinerungslasur“, einem mineralischen Holzschutz, überzogen. Sie bildet einen interessanten Kontrast zum weißen Mineralputz in Erd- und Dachgeschoss.
Nur wenige Fenster sind hier auf der Nordseite des Hauses eingebaut. Gemeinsam mit der klaren Kubatur und den mit Hobelspänen gedämmten Wänden bildet dies eine ideale Ausgangslage für den geringen Energieverbrauch. Das KfW-Effizienzhaus 55 hat die Energieeffizienzklasse A+.
Nur wenige Fenster sind hier auf der Nordseite des Hauses eingebaut. Gemeinsam mit der klaren Kubatur und den mit Hobelspänen gedämmten Wänden bildet dies eine ideale Ausgangslage für den geringen Energieverbrauch. Das KfW-Effizienzhaus 55 hat die Energieeffizienzklasse A+.
Der Eingangsbereich liegt zwischen dem Wohnhaus und dem Anbau für die Haustechnik. Erster Blickfang ist das kleine Bäumchen mitten im offenen Raum. Der Dachausschnitt darüber spendet ihm Licht und lässt auch Regenwasser direkt durch.
Eine großzügige Garderobe liegt direkt hinter der Eingangstür. Großformatige Platten aus heimischem Dolomit sind hier verlegt. Den schwellenlosen Übergang in den offenen Wohnraum des Erdgeschosses hat die Bauherrin mit Bedacht gewählt: Das Haus soll mitwachsen und auch im Alter noch problemlos bewohnbar sein. Hierfür hat der Architekt bereits Pläne für Um- und Anbauten erstellt.
Gegenüber der Garderobe, vorbei an der Treppe ins Obergeschoss, geht es in ein kleines Gästebad mit Dusche.
Im offenen Wohnbereich befinden sich neben dem Arbeitszimmer auch noch Essplatz und Kochbereich. Angesichts des Ausblicks wird der Innenraum zur Nebensache. Der Essbereich ist gleich auf drei Seiten mit bodentiefen Fenstern versehen. An der vierten Seite liegt die Küchenzeile.
Tisch: Cena, Stühle: Zeitraum
Tisch: Cena, Stühle: Zeitraum
Vor allem in der Küche profitiert die Bauherrin von ihrer Entscheidung, ihr Haus in den ersten fünf Jahren als Musterhaus zur Verfügung zu stellen. „Für die Innenausstattung haben die Innenarchitekten und Innenraumgestalter von Bau-Fritz mit verschiedenen Herstellern zusammengearbeitet“, erläutert Rehm. Die Partnerfirmen haben hier die Möglichkeit, ihre Innovationen zu präsentieren. Und selbstverständlich bleiben die Geräte auch für die spätere Nutzung erhalten. Die Küche verfügt über moderne Technik von Miele, darunter einen Backofen mit Selbstreinigungsfunktion, einen Dampfbackofen mit Festwasseranschluss und einen Kaffeevollautomaten.
Materialien in der Küche sind massive, gewässerte Eiche, matt satiniertes Glas und Edelstahl, die Arbeitsplatte besteht aus heimischem Dolomit. Damit erfüllt die Baufirma auch in der Küche ihre Ansprüche an schadstofffreie Wohnräume.
Materialien in der Küche sind massive, gewässerte Eiche, matt satiniertes Glas und Edelstahl, die Arbeitsplatte besteht aus heimischem Dolomit. Damit erfüllt die Baufirma auch in der Küche ihre Ansprüche an schadstofffreie Wohnräume.
Hinter der Küche befindet sich der Hauswirtschaftsraum. Die Waschmaschine und der Wäschetrockner, beide von Miele, können mit den anderen Hausgeräten über die Miele@home-Technologie vernetzt werden. Dann lässt sich etwa die Restlaufzeit der Waschmaschine im Display des Backofens ablesen, statt immer wieder zur Waschmaschine gehen zu müssen. Auch ein Fernzugriff über Smartphone auf die Geräte ist möglich. Sie sind ebenso wie die Hubsysteme in das Smart-Home-System integriert, über das sich auch Beleuchtung und Musik steuern lässt. Auch Warnmeldungen bei unvorhergesehenem Wasseraustritt oder Rauch sind vorgesehen.
Die Holztreppe ins Obergeschoss ist mit einem bodennahen Lichtband versehen.
Experten-Tipps für die Treppenhausbeleuchtung
Experten-Tipps für die Treppenhausbeleuchtung
Im Obergeschoss teilen sich Ankleide, Bad und Schlafbereich rund vierzig Quadratmeter Fläche. Gleich rechts neben der platzsparenden Schiebetür zur Treppe steht das Bett. Auch hier wird der Blick direkt nach draußen gelenkt.
Die Ankleide ist beinahe zu übersehen – sie liegt links neben dem Bett im hinteren Hausteil. Sogar von diesem schmalen Raum aus ist der See zu sehen.
Rechts des Bettes erstreckt sich der Badbereich. Er ist vom Schlafbereich nur durch einen Raumteiler aus deckenhohen, unbehandelten Baumstämmen getrennt.
Badewanne: Bette; Armaturen: Hansgrohe
Badewanne: Bette; Armaturen: Hansgrohe
Im hinteren Bereich des Raumes liegt die Toilette, davor eine tropenholzfreie Sauna und daneben die bodengleiche Dusche.
Die großzügige Terrasse vor dem Schlaf- und Badbereich lädt zum Entspannen im Liegestuhl ein. Von hier führt eine Treppe hinunter auf die untere Terrasse und von dort direkt über den Rasen zum Privatstrand.
Das Dachgeschoss ist ein großes Atelier mit gemütlichen Sofas. In die Dachfläche sind sechs Solarfenster von Velux eingebaut. Auch hier schlägt der Musterhausbonus zu Buche. Denn diese mit Sonnenenergie betriebenen Fenster sind ebenfalls eine Innovation. Sie schließen sich beispielsweise automatisch bei Regen oder starkem Wind. Zudem haben die Bewohner über eine Funksteuerung auch aus der Ferne die Möglichkeit, die Fenster zu steuern.
Parkett: Formpark, Bauwerk
Parkett: Formpark, Bauwerk
Im Drempel unterhalb der drei nach Süden ausgerichteten Dachflächenfenster schließen sich passgenau drei Fassadenfenster an. So ist auch vom Sofa aus der Blick in die Natur frei. Hitzeschutzmarkisen, ebenfalls von Velux, reduzieren die Hitzeentwicklung bei starker Sonneneinstrahlung um bis zu siebzig Prozent, ohne die Sicht zu behindern. Innen liegende Sichtschutzrollos reduzieren den Blendeffekt der Sonneneinstrahlung. Beide Systeme sind solarbetrieben.
„Unsere Partner haben in einem Musterhaus wie diesem die Möglichkeit, ihre Innovationen zu zeigen“, erläutert Rehm. Wobei er eine klare Differenzierung macht: „Wir haben hier kein Typenhaus entwickelt. Wer das Haus besucht, kann sich Anregungen holen und sehen, was alles möglich ist. Doch jeder Bauherr bestimmt selbst, wie sein Haus aussehen wird.“ So spricht er auch nicht von Fertighaus, sondern von Holzsystembau – es geht hier nicht um ein Haus von der Stange, sondern um eine besondere Bauweise.
„Unsere Partner haben in einem Musterhaus wie diesem die Möglichkeit, ihre Innovationen zu zeigen“, erläutert Rehm. Wobei er eine klare Differenzierung macht: „Wir haben hier kein Typenhaus entwickelt. Wer das Haus besucht, kann sich Anregungen holen und sehen, was alles möglich ist. Doch jeder Bauherr bestimmt selbst, wie sein Haus aussehen wird.“ So spricht er auch nicht von Fertighaus, sondern von Holzsystembau – es geht hier nicht um ein Haus von der Stange, sondern um eine besondere Bauweise.
Kreativ ist der zusätzliche Schlafplatz im Dachgeschoss: Zwei Schlafkojen muten wie Einbauten auf einem Schiff an. Bei der Nähe zum Seglerparadies Bodensee durchaus eine treffende Assoziation.
Hinter einer rahmenlosen Tür mit einem Griff aus Holz und Edelstahl verbergen sich ein Bad und eine Lüftungsanlage. Auf die Haustechnik haben Bauherrin und Architekt großen Wert gelegt.
Hauptbaustoff ist kammergetrocknetes, widerstandsfähiges Lärchen- und Fichtenholz. Bei der Auswahl sämtlicher Baustoffe achtet das Bauunternehmen auf schadstoffgeprüfte Baustoffe und Materialien. Das gilt vom Kleber über Fugenmasse und Lasuren bis hin zu Wandfarben. Die Wände sind mit Fichtenholzspänen gedämmt, einer patentierten Eigenentwicklung von Bau-Fritz mit dem Namen HOIZ. Die Dämmung ist vom Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN und Cradle-to-Cradle-zertifiziert sowie von Natureplus geprüft, einem internationalen Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen.
Hauptbaustoff ist kammergetrocknetes, widerstandsfähiges Lärchen- und Fichtenholz. Bei der Auswahl sämtlicher Baustoffe achtet das Bauunternehmen auf schadstoffgeprüfte Baustoffe und Materialien. Das gilt vom Kleber über Fugenmasse und Lasuren bis hin zu Wandfarben. Die Wände sind mit Fichtenholzspänen gedämmt, einer patentierten Eigenentwicklung von Bau-Fritz mit dem Namen HOIZ. Die Dämmung ist vom Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN und Cradle-to-Cradle-zertifiziert sowie von Natureplus geprüft, einem internationalen Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen.
ÜBERBLICK
Im Grundriss fällt der Anbau gegenüber des Hauseingangs auf. Hier ist die Haustechnik untergebracht.
Im Grundriss fällt der Anbau gegenüber des Hauseingangs auf. Hier ist die Haustechnik untergebracht.
Im Obergeschoss nimmt das Bad mit Wellnessbereich rund die Hälfte der Fläche ein.
Das Dachgeschoss wirkt wie ein großer Raum. Dabei verstecken sich hier noch eine Toilette und die Schlafkojen.
Das Musterhaus kann nach Anmeldung besichtigt werden.
Mehr Houzzbesuche in gelungenen Holzhäusern
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Hier wohnt: in fünf Jahren die Bauherrin
Auf: rund 170 Quadratmetern
In: Langenargen am Bodensee
Experten: Bau-Fritz GmbH & Co. KG; Architekt: Stephan Rehm, Die Hausdesigner
Das Haus liegt in einem bereits bebauten Viertel Langenargens. Für die Nachbarn war es daher sicher von Vorteil, dass das Haus im Holztafelbau und ohne Keller erstellt wurde. „Die Montagezeit beträgt nur drei bis vier Tage“, erläutert Architekt Stephan Rehm. Alle Wände, Decken und Böden werden vorgefertigt und dann an Ort und Stelle aufgebaut. Daher ist diese Bauweise relativ witterungsunabhängig, von Anfang an ist nur wenig Feuchtigkeit im Gebäude.