Houzzbesuch: Kuscheln mit den Klippen von Big Sur
Dank steiler Hanglage und großzügiger Verglasung ist dieses Haus in Kalifornien ein einziger Ausguck aufs Meer
Winter in Chicago können hart sein. Nach Angaben des National Weather Service der USA war der vergangene der bisher Kälteste. So viele aufeinander folgende Tage mit Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt hatte es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in der „Windy City“ noch nie gegeben. Aber auch davor waren die Winter einfach nur – brrrr.
Es waren eben diese kalten (okay, frostigen!) Bedingungen, die eine Familie vor einiger Zeit dazu veranlassten, sich an einen wärmeren und sonnigeren Wohnort zu begeben. Der Anblick der malerischen Meeresklippen von Big Sur, Kalifornien, eroberte schnell ihre Herzen und ließ die Körpertemperatur wieder steigen. Sie fanden ein kleines Grundstück am Hang – und machten sich auf die Suche nach einem erfahrenen Architekten, der in der Lage wäre, etwas zu entwerfen, das nicht ins Meer hinab rutschen würde.
Als einer der Bauherren eines Tages am Flughafen ein Magazin durchblätterte, stolperte er über das Jackson Family Retreat, ein Haus in Big Sur, das die Architektin Anne Fougeron entworfen hatte. Er war begeistert vom modernen Stil und der mit Kupfer verkleideten Fassade. Er rief Fougeron an und bat sie, ein Haus zu entwerfen, das das moderate Klima und den atemberaubenden Blick auf den Pazifik voll auskosten würde.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Eine vierköpfige Familie
In: Big Sur, Kalifornien
Auf: 344 Quadratmetern
Fotografien von Joe Fletcher
Es waren eben diese kalten (okay, frostigen!) Bedingungen, die eine Familie vor einiger Zeit dazu veranlassten, sich an einen wärmeren und sonnigeren Wohnort zu begeben. Der Anblick der malerischen Meeresklippen von Big Sur, Kalifornien, eroberte schnell ihre Herzen und ließ die Körpertemperatur wieder steigen. Sie fanden ein kleines Grundstück am Hang – und machten sich auf die Suche nach einem erfahrenen Architekten, der in der Lage wäre, etwas zu entwerfen, das nicht ins Meer hinab rutschen würde.
Als einer der Bauherren eines Tages am Flughafen ein Magazin durchblätterte, stolperte er über das Jackson Family Retreat, ein Haus in Big Sur, das die Architektin Anne Fougeron entworfen hatte. Er war begeistert vom modernen Stil und der mit Kupfer verkleideten Fassade. Er rief Fougeron an und bat sie, ein Haus zu entwerfen, das das moderate Klima und den atemberaubenden Blick auf den Pazifik voll auskosten würde.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Eine vierköpfige Familie
In: Big Sur, Kalifornien
Auf: 344 Quadratmetern
Fotografien von Joe Fletcher
Das Haus steht mit seinen Fundamenten knapp vier Meter von der Klippe entfernt, ragt aber über sie hinaus. Die Ingenieure mussten streng darauf achten, dass es nicht durch Erosion in den Ozean abrutscht. Deshalb verankerten sie es mit Gründungspfählen, die tief in den Fels gebohrt wurden.
Die Bauherren wünschten sich den bestmöglichen Ausblick für ihr Schlafzimmer. Es ist der einzige Raum, der sich direkt nach Westen und gen Ozean richtet. Von den Wohnräumen aus, die nach Nordwesten hin ausgerichtet sind, sieht man beides, die felsige Umgebung und das Meer.
Es gibt einen strategischen Grund für diese Ausrichtung, erklärt Fougeron. Die untergehende Westsonne spiegelt sich auf der Wasseroberfläche und blendet, weshalb viele Bewohner von Wassergrundstücken ihre Fenster verdecken und die volle Aussicht kaum genießen können.
Die Bauherren wünschten sich den bestmöglichen Ausblick für ihr Schlafzimmer. Es ist der einzige Raum, der sich direkt nach Westen und gen Ozean richtet. Von den Wohnräumen aus, die nach Nordwesten hin ausgerichtet sind, sieht man beides, die felsige Umgebung und das Meer.
Es gibt einen strategischen Grund für diese Ausrichtung, erklärt Fougeron. Die untergehende Westsonne spiegelt sich auf der Wasseroberfläche und blendet, weshalb viele Bewohner von Wassergrundstücken ihre Fenster verdecken und die volle Aussicht kaum genießen können.
Die Wohnzimmer-Bibliothek bildet das Herzstück des Hauses. Sie verbindet das Schlafzimmer mit dem Wohnbereich und ist vollständig verglast. „Wir haben sehr viel Glas verwendet“, sagt Fougeron. „Wenn man in so einer tollen Umgebung wohnt, will man ja so viel wie möglich davon zu sehen bekommen.“ Hier kommt die Familie zusammen, um die Aussicht zu genießen, fernzusehen, zu lesen oder den Ottern, Walen und Delfinen beim Spiel in den Wellen zuzuschauen.
Die Bewohner waren so erpicht auf eine möglichst weite Aussicht, dass ein Eckfenster sogar den Blick durch das große Badezimmer hindurch ermöglicht, damit eine tieferliegende Felsgruppe von Wohnzimmer aus sichtbar ist.
Fougeron half den Besitzern, Möbel zu finden, die „funky aber nicht zu aufdringlich“ sind, sagt sie. Außerdem suchte sie alle Steinarten für das Haus aus. Die Böden bestehen aus Kalkstein, die Verkleidung des Kamins aus Onyx-Marmor.
Mehr: Von Onyx-Marmor bis zu Solnhofener Platten: 6 Natursteine im Kurzporträt >>>
Stühle: Ligne Roset
Die Bewohner waren so erpicht auf eine möglichst weite Aussicht, dass ein Eckfenster sogar den Blick durch das große Badezimmer hindurch ermöglicht, damit eine tieferliegende Felsgruppe von Wohnzimmer aus sichtbar ist.
Fougeron half den Besitzern, Möbel zu finden, die „funky aber nicht zu aufdringlich“ sind, sagt sie. Außerdem suchte sie alle Steinarten für das Haus aus. Die Böden bestehen aus Kalkstein, die Verkleidung des Kamins aus Onyx-Marmor.
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Stühle: Ligne Roset
Hier sieht man die andere Seite von Wohnzimmer-Bibliothek, von der aus man in den anliegenden Garten gelangt. Fougeron arbeitete mit einem Baustatiker zusammen, der die Konstruktion so leicht wie möglich machte.
Die Löcher in den Stahlprofilen sind das Resultat der Design-Prämisse, nur exakt so viel Material zu verwenden, wie für die erforderliche Tragfähigkeit nötig war, und alles, was darüber hinausging, zu entfernen. „Das verstärkt die Leichtigkeit der Konstruktion, gibt dem Raum etwas Anmutiges“, sagt sie.
Die Löcher in den Stahlprofilen sind das Resultat der Design-Prämisse, nur exakt so viel Material zu verwenden, wie für die erforderliche Tragfähigkeit nötig war, und alles, was darüber hinausging, zu entfernen. „Das verstärkt die Leichtigkeit der Konstruktion, gibt dem Raum etwas Anmutiges“, sagt sie.
Das vier Meter hohe Bücherregal hat Fougeron selbst entworfen. Vorher stand es in ihrem Büro. „Nicht viele Häuser sind groß genug für solche Maße. Also habe ich meine Kunden gefragt, ob sie es haben möchten und sie haben Ja gesagt“, sagt sie.
Die verschiedenen Farben an der Rückwand stammen von Reflektionen des Sonnenlichts auf den im Regal liegenden Büchern. „Es sieht aus, wie eine Lichtinstallation“, findet Fougeron.
Die verschiedenen Farben an der Rückwand stammen von Reflektionen des Sonnenlichts auf den im Regal liegenden Büchern. „Es sieht aus, wie eine Lichtinstallation“, findet Fougeron.
Das Haus befindet sich in einem Gebiet, das anfällig für Flächenbrände ist – außerdem ist es aufgrund seiner abgeschiedenen Lage für die Feuerwehr nicht leicht zu erreichen. Fougeron hat deshalb unbrennbare Materialien für die Außenseite des Hauses verwendet, wie zum Beispiel die Kupferverkleidung und feuerfeste Fensterrahmen.
Das Material hatte noch einen Zweck zu erfüllen. „Obwohl das Haus 75 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist der Einfluss von Meerluft und -salz enorm“, sagt sie. Das Kupfer oxidiert und bildet einen Schutzmantel, der nicht nachgestrichen werden muss.
Das Bullauge auf dem bepflanzten Dach ist eine Fensterluke, die gleichzeitig als Luftabzug für die Versorgungssysteme dient. Fougeron wollte Abzugsrohre, die aus dem Hauptdach herausragen, unbedingt vermeiden. Unter dem grünen Dach befinden sich auch ein separates Schlaf- und Badezimmer, die der Hauswart bewohnt.
Das Material hatte noch einen Zweck zu erfüllen. „Obwohl das Haus 75 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist der Einfluss von Meerluft und -salz enorm“, sagt sie. Das Kupfer oxidiert und bildet einen Schutzmantel, der nicht nachgestrichen werden muss.
Das Bullauge auf dem bepflanzten Dach ist eine Fensterluke, die gleichzeitig als Luftabzug für die Versorgungssysteme dient. Fougeron wollte Abzugsrohre, die aus dem Hauptdach herausragen, unbedingt vermeiden. Unter dem grünen Dach befinden sich auch ein separates Schlaf- und Badezimmer, die der Hauswart bewohnt.
Fougeron hat das Haus so angelegt, dass die Südseite vollständig von Nordwestwinden geschützt ist. Die Hausbewohner können sich im Garten aufhalten oder mit Freunden ein Glas Wein auf der Terrasse genießen, ohne von den Klippen geweht zu werden.
Das Wohnzimmer liegt auf dem höchsten Punkt des Hauses. Durch die Eingangstür gelangt man auf einen Treppenabsatz, von dort geht es fünf Stufen hinab in das Zimmer; von hier aus folgt das Haus in seinen Ebenen dem Hangverlauf abwärts. Weiter unten erreicht man die Küche, einige Stufen tiefer gelangt man in die Wohnzimmer-Bibliothek, bis man schließlich das große Schlafzimmer erreicht.
Das Wohnzimmer sollte mit natürlichen Materialien ausgekleidet werden. Die tiefhängende Holzdecke lässt den Raum wärmer wirken und markiert die Sitzecke. Außerdem sind darin Lampen und die Sprinkleranlage sowie der Rauchmelder versteckt, damit der klare Look des Zimmers nicht gestört wird.
Die Möbel stammen von B&B Italia. Das Bild kaufte einer der Besitzer auf einer Auktion. „Er hat Kunst ausgesucht, die nicht zu gefällig ist. Ich finde, sie passt gut in diese Räume“, sagt Fougeron.
Das Wohnzimmer sollte mit natürlichen Materialien ausgekleidet werden. Die tiefhängende Holzdecke lässt den Raum wärmer wirken und markiert die Sitzecke. Außerdem sind darin Lampen und die Sprinkleranlage sowie der Rauchmelder versteckt, damit der klare Look des Zimmers nicht gestört wird.
Die Möbel stammen von B&B Italia. Das Bild kaufte einer der Besitzer auf einer Auktion. „Er hat Kunst ausgesucht, die nicht zu gefällig ist. Ich finde, sie passt gut in diese Räume“, sagt Fougeron.
Aus diesem Blickwinkel sieht man, wie das Haus bergabwärts mäandert, von der Wohnzimmer-Bibliothek hin zur Küche.
Das Klima in Big Sur ist recht mild, so dass große Schiebetüren das Haus öffnen können. „Wenn die Sonne scheint, wohnt man praktisch draußen“, sagt Fougeron. „Wenn der Wind mit mehr als 110 Stundenkilometern weht, muss alles wieder gut verschlossen werden.“
Alles in der Küche ist maßgefertigt, von den weißen Schränken bis zu den dunklen Holzflächen in Mahagoni-Look. Die Arbeitsfläche besteht aus indischem Speckstein.
Esstischstühle: B&B Italia
Alles in der Küche ist maßgefertigt, von den weißen Schränken bis zu den dunklen Holzflächen in Mahagoni-Look. Die Arbeitsfläche besteht aus indischem Speckstein.
Esstischstühle: B&B Italia
Hier erkennt man, wie nah das Haus an der Klippe steht.
Die ans Wohnzimmer angrenzende Terrasse ragt darüber hinaus, die gläserne Brüstung ist beinahe unsichtbar.
Vom Schlafzimmer aus hat man die beste Aussicht des Hauses.
Durch das Innenfenster auf der linken Seite kann man vom Bad in die Bibliothek hineinschauen. Wenn man mehr Ruhe haben will, lässt sich ein Blickschutz herunterziehen.
Fougeron hat eine Badewanne entworfen, die halb aus Glas besteht, so dass der Blick auf die tieferliegenden Felsen nicht unterbrochen wird.
Fougeron hat eine Badewanne entworfen, die halb aus Glas besteht, so dass der Blick auf die tieferliegenden Felsen nicht unterbrochen wird.
Diesen Ausblick hat man in der Duschkabine, die einige Stufen höher liegt als die Badewanne und vollständig verglast ist.
Gute Aussichten: 10 Badewannen mit spektakulärem Ausblick >>>
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Nachts leuchtet das Haus wie ein Lagerfeuer im Wald.
Das Haus liegt direkt neben dem berühmten Pacific Coast Highway – Meer und Felsen sind fast die einzigen Nachbarn hier.
Mehr: Am Abgrund – Hausbau als Grenzerfahrung >>>
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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„Ich hatte die Vorstellung, dass das Haus den Hügel herabfließen sollte, um die Aussicht zu gut wie möglich einzufangen“, sagt sie. „Oft wirken Neubauten so, als seien sie wie Raumschiffe aus dem Nichts auf einem Grundstück gelandet. Wir wollten ein Haus bauen, das von der Landschaft kaum zu unterschieden ist, also vollständig darin eingebettet und im Einklang mit den natürlichen Konturen ist.“