Houzzbesuch
40 Jahre unsaniert: Ein Tischler möbelt sein neues Zuhause auf
Mit viel Know-how wich der 50er-Jahre-Mief einer Mietwohnung einem modernen und individuellen Zuhause
Als die Vermieterin ihm anbot, die Wohnung anzumieten, sah Andreas Stapel sofort das Potenzial in seinen neuen vier Wänden. Und das, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt seit 40 Jahren nicht mehr saniert worden war. Unter dem alten Staub und den 50er-Jahre-Tapeten verbarg sich tatsächlich eine erstklassige Bausubstanz. Lesen Sie hier, wie der Tischler in Eigenleistung Möblierung, Wände, Decken und Böden erneuerte.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Andreas Stapel von ANDREAS STAPEL Tischlerei & Möbel Manufaktur
In: Bonn
Auf: 72 Quadratmetern
Raumkonzepte mit Ideenbuch
Die Eigentümerin habe ihm freie Hand gelassen und ihm als Handwerker vertraut, so Andreas Stapel. Nach der Übernahme entfernte er zuerst alte Tapeten, Innentüren und Böden, danach erstellte er Raumkonzepte. „Anhand eines Ideenbuchs auf Houzz sammelte und verfeinerte ich Ideen“, erklärt der Experte. „Als das Konzept für jedes Zimmer stand, begann ich systematisch mit der Umsetzung. Es wurde von oben nach unten gearbeitet, zuerst die Decke, anschließend die Wände, dann die Böden, danach die Möbel.“
Auf einen Blick
Hier wohnt: Andreas Stapel von ANDREAS STAPEL Tischlerei & Möbel Manufaktur
In: Bonn
Auf: 72 Quadratmetern
Raumkonzepte mit Ideenbuch
Die Eigentümerin habe ihm freie Hand gelassen und ihm als Handwerker vertraut, so Andreas Stapel. Nach der Übernahme entfernte er zuerst alte Tapeten, Innentüren und Böden, danach erstellte er Raumkonzepte. „Anhand eines Ideenbuchs auf Houzz sammelte und verfeinerte ich Ideen“, erklärt der Experte. „Als das Konzept für jedes Zimmer stand, begann ich systematisch mit der Umsetzung. Es wurde von oben nach unten gearbeitet, zuerst die Decke, anschließend die Wände, dann die Böden, danach die Möbel.“
Landhausküche
„Die Küchengestaltung ist angelehnt an französische Landhausküchen“, erklärt der Experte. „Die einzelnen Küchenfronten sind in klassischer Rahmenbauweise aus 20 Millimeter Massivholz Kiefer mit eingenuteter Füllung aus 9 Millimeter starker Birke Multiplex hergestellt. Die Rahmenfriese der Fronten sind mit 80 Millimeter recht breit. Gerahmt werden die einzelnen Fronten von einem 40 Millimeter breiten Außenrahmen. Die angesetzten 70 mal 70 Millimeter breiten und durchlaufenden Stempel und der Außenrahmen um die Küchenfronten erzeugen überhaupt erst das Bild einer Landhausküche.“ Alle Fronten sind in RAL-Ton 9004 Verkehrsschwarz lackiert. Stapels Lieblingsfarbton, mit dem er sehr zufrieden sei.
„Die Küchengestaltung ist angelehnt an französische Landhausküchen“, erklärt der Experte. „Die einzelnen Küchenfronten sind in klassischer Rahmenbauweise aus 20 Millimeter Massivholz Kiefer mit eingenuteter Füllung aus 9 Millimeter starker Birke Multiplex hergestellt. Die Rahmenfriese der Fronten sind mit 80 Millimeter recht breit. Gerahmt werden die einzelnen Fronten von einem 40 Millimeter breiten Außenrahmen. Die angesetzten 70 mal 70 Millimeter breiten und durchlaufenden Stempel und der Außenrahmen um die Küchenfronten erzeugen überhaupt erst das Bild einer Landhausküche.“ Alle Fronten sind in RAL-Ton 9004 Verkehrsschwarz lackiert. Stapels Lieblingsfarbton, mit dem er sehr zufrieden sei.
Auch die beiden Türen im Industrie-Stil wurden im selben RAL-Ton gestrichen. Sie bestehen jeweils aus einer MDF-Platte und Glas, die dünneren Stege sind aus Massivholzleisten und wurden in der eigenen Tischlerei gefertigt.
Ebene Schwelle
„Der Flur ist relativ groß, das ist das Schöne an der Wohnung. Dieser ist ungefähr 2,4 Meter breit und zentral davon gehen alle Räume ab“, so Andreas Stapel. „Besonders sind die großformatigen 80 mal 80 Zentimeter großen Bodenfliesen in Anthrazit, die in Flur und Küche durchlaufend verlegt sind. Die Schwelle zwischen Flur und Küche war leider nicht plan. Da musste der Estrich weggestemmt werden, damit für das Verlegen der großformatigen Fliesen alles eben ist. Sie wären sonst zerbrochen und die Unebenheit hätte nicht gut ausgesehen. Es gibt eine Winkelschiene aus Aluminium als Abschlusskante zu den angrenzenden Holzböden. Sie befinden sich genau mittig unter den schwarzen Türblättern, sodass man sie im geschlossenen Zustand nicht sieht.“
Dicker Kieferboden
Im Arbeitszimmer hat Stapel einen massiven Kiefernholzboden verlegt. Der lange Arbeitstisch ist ebenfalls aus Kiefer gefertigt. „Die Bodenverlegung der einzelnen Bretter verläuft parallel zum Tisch und betont die Raumachse“, erklärt der Experte. „Der Boden wurde hier auch wie in den anderen Räumen mit dem Estrich verklebt. Der neue Bodenbelag ist so fest mit dem Haus verbunden. Dadurch wird verhindert, dass sich die einzelnen Bretter verwerfen. Die Bretter bleiben dadurch gerade und es entstehen keine Fugen oder Wölbungen in der Oberfläche“, führt Andreas Stapel aus.
Ebene Schwelle
„Der Flur ist relativ groß, das ist das Schöne an der Wohnung. Dieser ist ungefähr 2,4 Meter breit und zentral davon gehen alle Räume ab“, so Andreas Stapel. „Besonders sind die großformatigen 80 mal 80 Zentimeter großen Bodenfliesen in Anthrazit, die in Flur und Küche durchlaufend verlegt sind. Die Schwelle zwischen Flur und Küche war leider nicht plan. Da musste der Estrich weggestemmt werden, damit für das Verlegen der großformatigen Fliesen alles eben ist. Sie wären sonst zerbrochen und die Unebenheit hätte nicht gut ausgesehen. Es gibt eine Winkelschiene aus Aluminium als Abschlusskante zu den angrenzenden Holzböden. Sie befinden sich genau mittig unter den schwarzen Türblättern, sodass man sie im geschlossenen Zustand nicht sieht.“
Dicker Kieferboden
Im Arbeitszimmer hat Stapel einen massiven Kiefernholzboden verlegt. Der lange Arbeitstisch ist ebenfalls aus Kiefer gefertigt. „Die Bodenverlegung der einzelnen Bretter verläuft parallel zum Tisch und betont die Raumachse“, erklärt der Experte. „Der Boden wurde hier auch wie in den anderen Räumen mit dem Estrich verklebt. Der neue Bodenbelag ist so fest mit dem Haus verbunden. Dadurch wird verhindert, dass sich die einzelnen Bretter verwerfen. Die Bretter bleiben dadurch gerade und es entstehen keine Fugen oder Wölbungen in der Oberfläche“, führt Andreas Stapel aus.
Beim Höhenunterschied tricksen
Eine Schwierigkeit bestand darin, dass der Kieferboden sehr dick war und damit zum angrenzenden Fliesenboden im Flur höher stand. Damit keine Stolperkante entsteht, mussten 17 Millimeter überwunden werden. „Als Experte auf dem Gebiet kann ich natürlich auch hierfür individuelle und passende Lösungen finden und kreieren“, so Andreas Stapel. „Für den ineinander fließenden, bündigen Übergang der beiden Räume wurde die Fliese leicht angeschrägt. Eine Hilfskonstruktion hat es vereinfacht, dass die Fliese mit ihrem Eigengewicht beim Aushärten des Klebers nicht absinkt.“
Aus einem Stück
Ein besonderer Hingucker ist der Arbeitstisch, der aus einem Stück gefertigt ist. Das massive Kiefernholz ist ursprünglich 52 Millimeter dick gewesen und wurde auf 45 Millimeter Endstärke ausgehobelt. „Es gestaltete sich jedoch als schwierig, die beiden vorher in der Werkstatt aneinander geleimten Bretter von 3,68 Metern Länge und 62 Zentimetern Breite in die Wohnung zu bekommen. Über das geöffnete Küchenfenster wurde die Tischplatte mit Gurten ins erste Obergeschoss der Wohnung gezogen“, erinnert sich Andreas Stapel.
Anpassungen vor Ort
„In der Küche wurde alles angepasst. Es gehört dazu, an Ort und Stelle noch Anpassungen vorzunehmen. Die Wand im Arbeitszimmer ist leicht gewölbt und in der Mitte etwas bauchig, sodass die Tischplatte an der Hinterkante zu den auslaufenden Seiten konisch angeschnitten werden musste.“ Anfangs war die Arbeitsplatte durchgehend, dann kaufte sich der Tischler einen neuen Rechner. Für das passende Format leimte er nachträglich ein PC-Fach an den Tisch. Der Experte entschloss sich dann auch noch einen weißen Stellfuß unter das Fach anzubringen.
Eine Schwierigkeit bestand darin, dass der Kieferboden sehr dick war und damit zum angrenzenden Fliesenboden im Flur höher stand. Damit keine Stolperkante entsteht, mussten 17 Millimeter überwunden werden. „Als Experte auf dem Gebiet kann ich natürlich auch hierfür individuelle und passende Lösungen finden und kreieren“, so Andreas Stapel. „Für den ineinander fließenden, bündigen Übergang der beiden Räume wurde die Fliese leicht angeschrägt. Eine Hilfskonstruktion hat es vereinfacht, dass die Fliese mit ihrem Eigengewicht beim Aushärten des Klebers nicht absinkt.“
Aus einem Stück
Ein besonderer Hingucker ist der Arbeitstisch, der aus einem Stück gefertigt ist. Das massive Kiefernholz ist ursprünglich 52 Millimeter dick gewesen und wurde auf 45 Millimeter Endstärke ausgehobelt. „Es gestaltete sich jedoch als schwierig, die beiden vorher in der Werkstatt aneinander geleimten Bretter von 3,68 Metern Länge und 62 Zentimetern Breite in die Wohnung zu bekommen. Über das geöffnete Küchenfenster wurde die Tischplatte mit Gurten ins erste Obergeschoss der Wohnung gezogen“, erinnert sich Andreas Stapel.
Anpassungen vor Ort
„In der Küche wurde alles angepasst. Es gehört dazu, an Ort und Stelle noch Anpassungen vorzunehmen. Die Wand im Arbeitszimmer ist leicht gewölbt und in der Mitte etwas bauchig, sodass die Tischplatte an der Hinterkante zu den auslaufenden Seiten konisch angeschnitten werden musste.“ Anfangs war die Arbeitsplatte durchgehend, dann kaufte sich der Tischler einen neuen Rechner. Für das passende Format leimte er nachträglich ein PC-Fach an den Tisch. Der Experte entschloss sich dann auch noch einen weißen Stellfuß unter das Fach anzubringen.
„Die ursprüngliche Idee war es, Schlafzimmerdecke und -wände blau zu streichen“, erzählt Andreas Stapel. Diese Farbe hatte aber nicht die gewünschte Wirkung. „Im ersten Moment wird man erst einmal gedämpft, muss den Mut aufbringen, sein Vorhaben zu revidieren. Also wurde die Decke zwischengeschliffen, damit sie wieder weiß wurde. Schlussendlich wurde es dieser Beigeton, ein wärmerer Farbton ist passender im Schlafzimmer. Die angebrochene blaue Farbe fand im Arbeitszimmer noch Verwendung. Als Basis wurde sie verdünnt mit Schwarz und Weiß zu Taubenblau.“ Die Decken bleiben in jedem Raum weiß.
Kompakte Wirkung
Im Schlafzimmer hat Stapel ein Eichen-Landhausdielen-Parkett verlegt. „Das erzeugt Atmosphäre und transportiert Wärme“, begründet der Experte seine Wahl. „Vom Flur ins Schlafzimmer gibt es zwar ebenfalls einen Wechsel des Bodenbelags. Durch eine trennende Schlüterschiene verläuft hier aber alles auf einer Ebene weiter und es entsteht ein durchgehendes Bild. Alles wirkt kompakt“, so Andreas Stapel. „Mit einem Absatz zu einem neuen Raum mit einer herkömmlichen Übergangsschiene würde eine andere Ästhetik entstehen. Ich würde Kunden generell raten, die Bodenbeläge zu verkleben und dadurch mit geringen Trennfugen die verschiedenen Bodenbeläge aneinanderzulegen.“
Kompakte Wirkung
Im Schlafzimmer hat Stapel ein Eichen-Landhausdielen-Parkett verlegt. „Das erzeugt Atmosphäre und transportiert Wärme“, begründet der Experte seine Wahl. „Vom Flur ins Schlafzimmer gibt es zwar ebenfalls einen Wechsel des Bodenbelags. Durch eine trennende Schlüterschiene verläuft hier aber alles auf einer Ebene weiter und es entsteht ein durchgehendes Bild. Alles wirkt kompakt“, so Andreas Stapel. „Mit einem Absatz zu einem neuen Raum mit einer herkömmlichen Übergangsschiene würde eine andere Ästhetik entstehen. Ich würde Kunden generell raten, die Bodenbeläge zu verkleben und dadurch mit geringen Trennfugen die verschiedenen Bodenbeläge aneinanderzulegen.“
Edle Optik
Das Mosaik-Parkett aus den 50ern im Wohnzimmer war noch gut erhalten, wurde nur abgeschliffen und neu versiegelt. „Grundiert wurde das Eichenparkett mit einem weiß pigmentierten Öl. Zur besseren Pflege mit einem Wasserlack versiegelt“, erklärt der Experte, „die matte Ausführung hat eine edle Optik.“
Das Mosaik-Parkett aus den 50ern im Wohnzimmer war noch gut erhalten, wurde nur abgeschliffen und neu versiegelt. „Grundiert wurde das Eichenparkett mit einem weiß pigmentierten Öl. Zur besseren Pflege mit einem Wasserlack versiegelt“, erklärt der Experte, „die matte Ausführung hat eine edle Optik.“
„In diesem Umfang hatte ich noch kein vergleichbares Projekt“, erzählt Andreas Stapel. „Ich konnte mich frei austoben und die gesamte Entwicklung als mein Portfolio betrachten.“ In allererster Linie ging es dem Tischler darum, sich in seinem Zuhause zu verwirklichen und wohlzufühlen. „Dass jemand anderes aufmerksam wird auf die Schönheit der Umsetzung, macht es für mich zum Erfolg. Es freut mich besonders, wenn es sogar anderen gefällt und sie inspiriert“, hebt der Experte hervor.
Das könnte Sie auch interessieren:
Beige als Wandfarbe – alles andere als öde
Das sollten Sie über Holzböden wissen
Industriefenster-Look: Trennwände aus Schwarzstahl und Glas im Trend
Tschüss Problemecke: 10 tolle Schreinerlösungen
Das könnte Sie auch interessieren:
Beige als Wandfarbe – alles andere als öde
Das sollten Sie über Holzböden wissen
Industriefenster-Look: Trennwände aus Schwarzstahl und Glas im Trend
Tschüss Problemecke: 10 tolle Schreinerlösungen
„Die Küche hatte besondere Vorgaben aufgrund der Installationen für Wasser und Strom. Die Anschlüsse konnten nicht verändert werden. Damit musste ich arbeiten“, sagt Andreas Stapel. Trotzdem konnte die symmetrische Aufteilung bleiben.