Holz beizen: Basiswissen vom Experten
Mit Beize können Sie Holz einen neuen Look verpassen, ohne die natürliche Struktur zu verdecken. Eine Holz-Expertin erklärt den Beizprozess
Sie möchten eine alte Kommode aufhübschen, oder dem altbackenen Holztisch eine Modernisierung gönnen? Dazu müssen Sie nicht gleich zum dickflüssigen Lack greifen. Denn auch mit Beize kann man die Oberflächen von Holz und Echtholzfurnier verändern – und zum Beispiel die Holzmaserung hervorheben, den originalen Farbton betonen oder einem modernen Möbel ein antikes Aussehen verleihen.
BuchholzBerlin ist eine Manufaktur, die Holztische in traditionellen Handwerkstechniken herstellt. Uns erklärt Expertin Katja Buchholz, wie man mit Beize „Farbe“ ins Spiel bringt, und dabei die Natürlichkeit des Holzes bewahrt.
BuchholzBerlin ist eine Manufaktur, die Holztische in traditionellen Handwerkstechniken herstellt. Uns erklärt Expertin Katja Buchholz, wie man mit Beize „Farbe“ ins Spiel bringt, und dabei die Natürlichkeit des Holzes bewahrt.
Welche Beizverfahren gibt es?
Farbstoffbeizen (Wasserbeizen, Spiritusbeizen)
Hierbei werden flüssige Farbpigmente oder in Wasser aufgelöste Pulver (mit etwas Spiritus oder Terpentinöl) auf das Holz aufgetragen. Durch das Eindringen der Farbe in die weichen Holzteile entsteht ein negatives Farbbild. Diese Art des Beizens (auch: Färbens) eignet sich für fein- wie grobporige Holzarten. Das Ergebnis ist eher natürlich und schnell sichtbar.
Chemisches Holzbeizen
Hier kommt es zu einer Reaktion der Gerbstoffe im Holz und der Beize. Da diese Gerbstoffe vor allem im härteren Holz vorkommen, erscheint die Maserung im Anschluss positiv. Beim chemischen Verfahren kann man das Holz auch in verschiedenen Farben beizen. Oft sind zum chemischen Beizen zwei Schritte nötig (Vor- und Nachbeize), es gibt aber auch fertige Doppelbeizen (Zwei-Phasen-Beizen).
Kombinationsbeizen (Räucherbeizen, Bleichbeizen)
Auch eine Kombination aus den beiden Verfahren ist möglich. Insbesondere bei gerbstoffreichen Hölzern kann eine Mischung der Verfahren ein interessantes und vielfältiges Ergebnis aus positiven und negativen Beizbildern erzielen.
Farbstoffbeizen (Wasserbeizen, Spiritusbeizen)
Hierbei werden flüssige Farbpigmente oder in Wasser aufgelöste Pulver (mit etwas Spiritus oder Terpentinöl) auf das Holz aufgetragen. Durch das Eindringen der Farbe in die weichen Holzteile entsteht ein negatives Farbbild. Diese Art des Beizens (auch: Färbens) eignet sich für fein- wie grobporige Holzarten. Das Ergebnis ist eher natürlich und schnell sichtbar.
Chemisches Holzbeizen
Hier kommt es zu einer Reaktion der Gerbstoffe im Holz und der Beize. Da diese Gerbstoffe vor allem im härteren Holz vorkommen, erscheint die Maserung im Anschluss positiv. Beim chemischen Verfahren kann man das Holz auch in verschiedenen Farben beizen. Oft sind zum chemischen Beizen zwei Schritte nötig (Vor- und Nachbeize), es gibt aber auch fertige Doppelbeizen (Zwei-Phasen-Beizen).
Kombinationsbeizen (Räucherbeizen, Bleichbeizen)
Auch eine Kombination aus den beiden Verfahren ist möglich. Insbesondere bei gerbstoffreichen Hölzern kann eine Mischung der Verfahren ein interessantes und vielfältiges Ergebnis aus positiven und negativen Beizbildern erzielen.
Wie beizt man Holz richtig?
„Es gibt natürlich Hölzer, die sich schlecht beizen lassen. Das kann man aber nicht pauschalisieren. Am besten man macht immer zuerst eine Probe von dem verwendeten Holz, am besten an einer verdeckten Stelle“, so Buchholz.
In jedem Fall sollten Sie vor dem Beizen Metallbeschläge und Nägel entfernen, da eine Reaktion mit der Beize zu unschönen Farbveränderungen führen kann.
Und lesen Sie unbedingt die Produkthinweise Ihrer Beize durch, bevor sie mit der Arbeit anfangen. Grundsätzlich beizt man Holz jedoch in folgenden Schritten:
„Es gibt natürlich Hölzer, die sich schlecht beizen lassen. Das kann man aber nicht pauschalisieren. Am besten man macht immer zuerst eine Probe von dem verwendeten Holz, am besten an einer verdeckten Stelle“, so Buchholz.
In jedem Fall sollten Sie vor dem Beizen Metallbeschläge und Nägel entfernen, da eine Reaktion mit der Beize zu unschönen Farbveränderungen führen kann.
Und lesen Sie unbedingt die Produkthinweise Ihrer Beize durch, bevor sie mit der Arbeit anfangen. Grundsätzlich beizt man Holz jedoch in folgenden Schritten:
Schritt 1: Wässern und schleifen
Vor dem Beizen muss das Holz gewässert werden, so dass die Beize von den Holzporen besser aufgenommen werden kann. Das heißt aber nicht, dass das Holz „getränkt“ wird. Tragen Sie einfach lauwarmes Wasser mit einem feuchten Schwamm oder Tuch auf und lassen es kurz trocknen.
Holzfasern, die sich durch das Wässern aufstellen, sollten Sie mit feinem Schleifpapier entfernen. „Je besser das Holz geschliffen ist, desto schöner ist das Ergebnis des Beizens“, so Buchholz.
Vor dem Beizen muss das Holz gewässert werden, so dass die Beize von den Holzporen besser aufgenommen werden kann. Das heißt aber nicht, dass das Holz „getränkt“ wird. Tragen Sie einfach lauwarmes Wasser mit einem feuchten Schwamm oder Tuch auf und lassen es kurz trocknen.
Holzfasern, die sich durch das Wässern aufstellen, sollten Sie mit feinem Schleifpapier entfernen. „Je besser das Holz geschliffen ist, desto schöner ist das Ergebnis des Beizens“, so Buchholz.
Schritt 2: Beizen
Anschließend können Sie mit dem eigentlichen Beizen beginnen.
Rühren Sie die Beize vor dem Auftragen gut durch und ziehen Sie Gummihandschuhe an.
Mit einem Pinsel oder einem fusselfreien Stoffballen können Sie nun gleichmäßig in Faserrichtung streichen, von unten nach oben und im Anschluss einmal quer zur Maserung, damit die Beize gut haften bleibt. „Man sollte außerdem genau darauf achten, dass die Beize nicht auf das Holz oder Furnier tropft. Diese Farbnasen kann man nur schlecht wieder verstreichen“, so Buchholz.
Hinweis: Farbstoffbeize trocknet nach 2-10 Stunden (Produkthinweise beachten). Chemische Beizen brauchen Entwicklungszeit (12-24 Stunden).
Anschließend können Sie mit dem eigentlichen Beizen beginnen.
Rühren Sie die Beize vor dem Auftragen gut durch und ziehen Sie Gummihandschuhe an.
Mit einem Pinsel oder einem fusselfreien Stoffballen können Sie nun gleichmäßig in Faserrichtung streichen, von unten nach oben und im Anschluss einmal quer zur Maserung, damit die Beize gut haften bleibt. „Man sollte außerdem genau darauf achten, dass die Beize nicht auf das Holz oder Furnier tropft. Diese Farbnasen kann man nur schlecht wieder verstreichen“, so Buchholz.
Hinweis: Farbstoffbeize trocknet nach 2-10 Stunden (Produkthinweise beachten). Chemische Beizen brauchen Entwicklungszeit (12-24 Stunden).
Schritt 3: Versiegeln
Mit der Beize wird das Holz oder Furnier lediglich gefärbt oder die Maserung betont. Die Beize selbst dient aber in den seltensten Fällen zum Schutz der Oberfläche gegen Schimmel.
„Nachdem die Beize trocken ist, sollte das Holz daher noch mit Öl, Lack oder Wachs versiegelt werden, so dass keine Feuchtigkeit eindringen kann“, empfiehlt Buchholz.
Mit der Beize wird das Holz oder Furnier lediglich gefärbt oder die Maserung betont. Die Beize selbst dient aber in den seltensten Fällen zum Schutz der Oberfläche gegen Schimmel.
„Nachdem die Beize trocken ist, sollte das Holz daher noch mit Öl, Lack oder Wachs versiegelt werden, so dass keine Feuchtigkeit eindringen kann“, empfiehlt Buchholz.
Haben Sie eine größere Fläche, die gebeizt werden soll – wie etwa eine Wandvertäfelung – gibt es auch die Möglichkeiten die Fläche professionell mit einem Druckluft-Farbsprühgerät und spezieller Spritzbeize behandeln zu lassen. Ein gleichmäßiges Ergebnis kann hier mit Übung erzielt werden, indem man das Gerät langsam und ohne Absetzen gegen das Holz hält.
In diesem Wohnbereich in den USA wurde die Holzoberfläche der Wandvertäfelung mit chemischer Holzgrau-Beize bearbeitet, die das Lignin zerstört und die Braunfärbung verschwinden lässt. Durch die Beize erhält das Holz schließlich den grauen, rustikalen Schleier, der eine natürliche Verwitterung imitiert.
Mehr Techniken: Wunderbar wandelbar: So verändert man Holz in Textur und Farbe >>>
In diesem Wohnbereich in den USA wurde die Holzoberfläche der Wandvertäfelung mit chemischer Holzgrau-Beize bearbeitet, die das Lignin zerstört und die Braunfärbung verschwinden lässt. Durch die Beize erhält das Holz schließlich den grauen, rustikalen Schleier, der eine natürliche Verwitterung imitiert.
Mehr Techniken: Wunderbar wandelbar: So verändert man Holz in Textur und Farbe >>>
Holz beizen ist nicht gleich Holz beizen. Am Ende stehen zahlreiche Nuancen, die sich aus dem Beizton, der Holzbeschaffenheit, der Oberflächenversiegelung und der Beizart ergeben.
„Man kann mit dem Beizen verschiedene Effekte erreichen. Zum Beispiel den Farbton mit einer Holzstruktur bestimmen oder die Holzporen besser betonen. Bei Weichhölzern kann man den Kontrast des Holzes stärker hervorheben – und natürlich auch Unterschiede im Holz abdecken“, sagt Expertin Katja Buchholz von BuchholzBerlin. „Auch ein günstiges Holz kann man damit auf den ersten Blick in ein optisch hochwertigeres Holz verwandeln, es sogar antik erscheinen lassen.“
Da Beize keine Farbe ist, die an der Oberfläche haften bleibt, sondern tiefer ins Holz eindringt, können die Schichten nicht abplatzen.