Houzzbesuch
Houzzbesuch: Sauber, simpel und sachlich, aber nicht steril in Sydney
Minimalistisch und voller Wärme: Ein Möbelbauer und eine Textildesignerin schaffen Ordnung, die nicht penibel, sondern gemütlich wirkt
Wer zurückhaltende Ausstattung mag, wird sich in dieser Wohnung in Avalon Beach, einem Strandviertel in Sydney, sofort wohlfühlen. Und sehnen wir uns nicht alle nach einem Zuhause, das nicht vollgestopft mit Gegenständen ist und das Schöne verbirgt? Sasha und Nathan White geht es nicht anders. In ihrem gemeinsamen Geschäft Mr & Mrs White verkaufen die beiden schlichte Möbel und Textilien. Und auch bei der Einrichtung ihrer Wohnung – drei Schlafzimmer, ein Bad, riesige Terrasse, gleich unter der Wohnung ihrer Eltern – haben sie sich an ihr eigenes minimalistisches Firmenethos gehalten.
Auf einen Blick
Hier leben: Sasha und Nathan White mit ihren Töchtern Selah (4 Jahre) und Oak (8 Monate)
In: Avalon Beach, Sydney, Australien
Größe: 3 Schlafzimmer, 1 Bad
Fotos: Maischa Souaga
Auf einen Blick
Hier leben: Sasha und Nathan White mit ihren Töchtern Selah (4 Jahre) und Oak (8 Monate)
In: Avalon Beach, Sydney, Australien
Größe: 3 Schlafzimmer, 1 Bad
Fotos: Maischa Souaga
Das zweigeschossige Haus gehört Sashas Eltern. „Sie kauften es vor zehn Jahren, als es noch eine alte Strandhütte war“, sagt Sasha. Als sie Nathan heiratete, wurde das Erdgeschoss in eine Wohnung für die junge Familie umgebaut. Die Eltern leben weiterhin im Stockwerk darüber. „Sie arbeiten ganztags, und die beiden Wohnungen sind vollständig voneinander getrennt, also laufen wir uns nicht zwangsläufig über den Weg. Aber wenn meine Eltern da sind, schauen sie gerne bei uns vorbei. Diese Aufteilung ist sehr praktisch, wenn wir essen gehen möchten und einen Babysitter brauchen“, sagt Sasha.
Das Haus wurde Stück für Stück renoviert, insgesamt erstreckten sich die Arbeiten über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren. An den Planungen und der Renovierung war die ganze Familie beteiligt: den Entwurf lieferte Sashas Schwester, die Architektin Amee Allsop und für die maßgefertigten Tischlerarbeiten war Nathan verantwortlich.
Nathan kommt aus dem Bootsbau, Sasha studierte Grafikdesign. Folgerichtig bauten sie nach ihrer Heirat 2008 einen Großteil der Einrichtung für ihre Wohnung selbst. „Es war schwierig, Möbel zu finden, die in unsere kleine Wohnung passten, also machten wir sie einfach selber. Auch für Freunde und Verwandte haben wir schon Möbel gebaut“, erzählt Sasha.
Zwei Jahre später entschieden sie sich, ihre Talente auch beruflich gemeinsam zu nutzen. 2010 entstand ihr Interior-Geschäft Mr & Mrs White, für das Nathan Möbel baut und Sasha Textilien entwirft. Seitdem setzen sie ihre Ideen oft zuerst in der eigenen Wohnung um, die so zu einer Art persönlichem Showcase ihrer Arbeit geworden ist.
Sofa: BoConcept; Schafsfelle, rundes Kissen mit Leinenbezug, marineblaue Lederkissen: Mr & Mrs White; Bild: Annette Kelsey
Zwei Jahre später entschieden sie sich, ihre Talente auch beruflich gemeinsam zu nutzen. 2010 entstand ihr Interior-Geschäft Mr & Mrs White, für das Nathan Möbel baut und Sasha Textilien entwirft. Seitdem setzen sie ihre Ideen oft zuerst in der eigenen Wohnung um, die so zu einer Art persönlichem Showcase ihrer Arbeit geworden ist.
Sofa: BoConcept; Schafsfelle, rundes Kissen mit Leinenbezug, marineblaue Lederkissen: Mr & Mrs White; Bild: Annette Kelsey
Das Bauunternehmen A.M Custom Builders führte die Renovierung in drei Schritten durch. Zunächst wurde die Wohnung grundsätzlich instandgesetzt; alle Wände, die bleiben sollten, wurden neu gestrichen. Die zweite Phase umfasste etwas umfangreichere Bauarbeiten, in dieser Zeit musste das Paar für eine Weile ausziehen. Die größten Veränderungen betrafen den offenen Wohnbereich. Die Küche rückte an die Wand – vorher hatte sie sich dort zusammengedrängt, wo sich jetzt der Sofabereich erstreckt. Das Bad, das sich früher dort befand, wo jetzt die Küchenzeile liegt, wurde an das Schlafzimmer der beiden angegliedert. Der dritte Schritt der Renovierung umfasste den Bau einer Terrasse und die Gestaltung des Gartens.
Stuhl: The Box chair, Beistelltisch: Kiss Cuddle, graues Kissen mit Bezug aus Kuhfell, alles Mr & Mrs White
Stuhl: The Box chair, Beistelltisch: Kiss Cuddle, graues Kissen mit Bezug aus Kuhfell, alles Mr & Mrs White
Der Wohnbereich gehört heute zu Sashas Lieblingsorten im Haus, denn dort verbringt die Familie die meiste Zeit miteinander. Der Raum ist nicht besonders groß, daher ist es ihr wichtig, ihn so aufgeräumt, frei und übersichtlich wie möglich zu halten. „Wenn man auf kleinem Raum zusammenwohnt, trägt jeder unnötige Gegenstand dazu bei, dass es zu vollgestopft wirkt“, findet sie. „Das Sofa, der Sessel und etwas Aufbewahrung – mehr Möbel haben wir hier nicht.“
Die Kommode aus Eichenholz, in denen sich die Unterhaltungselektronik verbirgt, ist eine Maßanfertigung. „Viele Dinge testen wir in unserer eigenen Wohnung, und passen das Design an, bevor wir sie in unser Sortiment aufnehmen“, sagt Sasha.
Die Kommode aus Eichenholz, in denen sich die Unterhaltungselektronik verbirgt, ist eine Maßanfertigung. „Viele Dinge testen wir in unserer eigenen Wohnung, und passen das Design an, bevor wir sie in unser Sortiment aufnehmen“, sagt Sasha.
Die Küche ist einfach und modern. Sie hat genau die richtige Größe, die es den beiden ermöglicht, sich bequem darin zu bewegen und zu kochen. Die Tischlerarbeiten übernahm Nathan nach den Entwürfen von Sashas Schwester Amee Allsop. Die Regale auf der linken Seite hat er selbst entworfen.
Die Kinderzimmer der beiden Mädchen sind ähnlich eingerichtet wie der Rest der Wohnung. „Wenn man mit kleinen Kindern zusammenwohnt, kann das Ordnunghalten leicht zu einer mächtigen Herausforderung werden“, sagt Sasha. Sie setzt vor allem auf clever untergebrachten Stauraum. Deckenhohe Aufbewahrungsmöglichkeiten – wie diese Einbauschränke in Oaks Zimmer – und handgefertigte Kästen, in denen jede Menge Spielzeug verschwindet, sind nur zwei Beispiele für die Taktiken, mit denen es Sasha und Nathan gelingt, Unordnung in den Griff zu bekommen.
Kinderbett: Sniglar, Ikea
Kinderbett: Sniglar, Ikea
Sasha setzt die niedlichen Kleider der Mädchen gerne als Deko-Element ein, das dem Raum zusätzlich Struktur gibt – für sie ist es die perfekte Methode, das Kinderzimmer eines heranwachsenden Mädchens auszustatten.
Das Geschäft des Paares in Sydney und die Wohnung im Strandviertel der Stadt haben viel gemeinsam – an beiden Orten gibt eine spezielle Form von Minimalismus den Ton an; geprägt durch neutrale Farben, Holz und andere Naturmaterialien wie Leder und Leinen. „Diese Dinge überdauern die Zeit“, findet Sasha. „Sie altern mit Würde und sehen immer besser aus.“
„Die Einrichtung der Kinderzimmer entstand in einem allmählichen Prozess“, erinnert sich Sasha. Viel Planung war dabei nicht nötig. „Es gibt Augenblicke, in denen ich mich inspiriert fühle, aber hier ist nichts bis ins letzte Detail geplant“, sagt sie. „Oaks Zimmer haben wir bisher wirklich sehr übersichtlich halten können, sie ist ja noch ein Baby und bewegt sich nicht viel.“ Die Zimmer ihrer beiden Mädchen hat sie einfach und klar gestaltet, die Farbtöne und Strukturen sind natürlich, hier und da sorgen Pflanzen für grüne Abwechslung.
Kinderbücher stapeln sich auf einem schlichten Bücherregal, das Nathan gebaut hat – ein Versprechen vieler Gutenachtgeschichten. Die Leinenvorhänge hat Sasha entworfen.
Das Zimmer von Selah ist genau richtig für ein vierjähriges Mädchen, das dort noch einige Jahre verbringen wird. Die Farbpalette ist neutral, das Design cool – hier lässt es sich gut aushalten, auch noch im Teenie-Alter.
Alles in Selahs Zimmer hat eine persönliche Note. Dazu gehört auch ein Buch mit Babyfotos und ein niedlicher Bauklotz in Holzform, den Nathan für sie gemacht hat und mit dem sie zu Hause ebenso spielen kann wie bei ihren Besuchen in der Möbelwerkstatt.
„Wir waren ganz aufgeregt, als Selah alt genug wurde, um in einem richtigen Bett für große Mädchen zu schlafen. Das Bett, das wir ihr dann bauten, ist auch wieder ganz schlicht gehalten. So bleibt das Zimmer schön klar und übersichtlich“, sagt Sasha.
In den Zimmern zeigen die Mädchen auf einer offenen Kleiderstange stolz ihre Lieblingskleider – die kühne Mischung aus Farbtupfern entfaltet im Raum ihre Wirkung.
Schubladenschränke: Box Drawers, Mr & Mrs White
Das Bad ist jetzt ans Schlafzimmer der Eltern angegliedert. Das Bett hat Nathan selbst entworfen und gebaut; er nennt es „Beam bed“ („Balkenbett“). Das Dekokissen ist mit Kuhfell bezogen, das Bettzeug aus Leinen – beides stammt aus dem Sortiment des Designerpaars.
Die Mädchen teilen sich das Bad mit ihren Eltern. Auch hier stammen die Einbauschränke – wie die meisten Tischlerarbeiten im Haus – von Nathan.
Für Sasha ist die Veranda ein weiterer Lieblingsort, wenn sie zu Hause ist. Für die Familie erweitert sich im Sommer dadurch ihr Wohnraum. „Es ist so schön hier – das Haus liegt auf einem Hügel, und man hat eine wunderbare Aussicht auf die Pittwater-Bucht. Besonders schön ist es, von hier aus den Sonnenuntergang zu beobachten.“
Weiterlesen: Wie gelingt ein minimalistischer Look, der nicht unpersönlich ist ? >>>
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
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