Houzzbesuch: Ein minimalistisches Eco-Landhaus im heißen Sizilien
Inspiriert von der umgebenden Natur, ist dieses Ferienhaus nicht nur nachhaltig geplant, sondern zelebriert auch das einfache Landleben
![](https://st.hzcdn.com/simgs/f9037de705083a0f_0-1157/_.jpg)
Roberta del Vaglio
23. Juni 2016
Die Farben, das Licht und die Gerüche Siziliens bilden die einzigartige Kulisse für dieses Wohnhaus, bei dem Design und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Zusammen haben Eigentümer und Architekt ein ganz besonderes Gebäude geschaffen, das nicht nur ästhetisch ansprechend und nachhaltig ist, sondern auch im Einklang mit der umliegenden Natur steht.
Auf einen Blick
Hier urlauben: Guglielmo Parasporo, Betreiber von Cities Reference, einem Internetportal für die Vermietung von Ferienwohnungen, und seine Frau Elena del Drago, eine Kunstkritikerin
In: Noto, Sizilien, Italien
Auf: 250 Quadratmetern
Architekt: Mario Cutuli
Fotos: Alberto Novelli und Philip Leighton
Auf einen Blick
Hier urlauben: Guglielmo Parasporo, Betreiber von Cities Reference, einem Internetportal für die Vermietung von Ferienwohnungen, und seine Frau Elena del Drago, eine Kunstkritikerin
In: Noto, Sizilien, Italien
Auf: 250 Quadratmetern
Architekt: Mario Cutuli
Fotos: Alberto Novelli und Philip Leighton
Mit seinen einzigartigen Formen, die den geschwungenen Linien der nahegelegenen Monit Iblei (Hybläische Berge) nachempfunden sind, ist dieses Haus ein modernes und zugleich innovatives Beispiel für organische Architektur. Der Bungalow besteht aus drei unregelmäßigen Vielecken mit abgerundeten Ecken und leicht abschüssigen Wänden. Er dient als Feriendomizil und ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung.
Der Hauptflügel ist Dreh- und Angelpunkt des Hauses und beherbergt die Küche und den Wohnbereich. Schlaf- und Badezimmer sind auf die anderen beiden Trakte verteilt, wobei einer der beiden als unabhängiger Gästebereich dient und mit einer eigenen kleinen Küchenzeile ausgestattet wurde.
Der Hauptflügel ist Dreh- und Angelpunkt des Hauses und beherbergt die Küche und den Wohnbereich. Schlaf- und Badezimmer sind auf die anderen beiden Trakte verteilt, wobei einer der beiden als unabhängiger Gästebereich dient und mit einer eigenen kleinen Küchenzeile ausgestattet wurde.
„Durchlässig“ – so beschreibt Architekt Mario Cutuli das Haus. Die asymmetrisch und scheinbar wie zufällig positionierten Fenster schaffen eine wunderbare Verbindung zum Außenraum. Sie haben aber nicht nur eine ästhetische Funktion, sondern sind auch ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsphilosophie des Projekts konzipiert: Indem sie für eine natürliche Luftzirkulation sorgen, weht auch ohne Klimaanlage immer eine frische Brise im Haus.
Die Fenster im Haupttrakt bestimmen das Wohngefühl mit: Das Oberlicht, das wolkenähnlich über dem Raum zu schweben scheint, funktioniert fast wie eine Sonnenuhr, die die Strahlen im Verlauf des Tages durch den Raum wandern lässt. Zugleich lenken deckenhohe Schiebetüren aus Glas den Blick nach draußen: auf das Meer und die berühmten Ruinen der Tonnara of Vendicari, einer ehemaligen Thunfischfabrik, die heute eine Touristenattraktion ist.
Bis auf die „Panton Chairs“ von Vitra sind alle Möbel entweder aufgearbeitete Secondhandstücke oder wurden vor Ort hergestellt. Die übrige Einrichtung ging quasi organisch aus Wänden und Mauerstücken selbst hervor, wie etwa die Sitzbank im Wohnzimmer oder die Kücheninsel.
Für Architekt Cutulli hat das Projekt nicht nur einen architektonischen, sondern auch einen emotionalen Wert. Er wohnt zwar seit der Studienzeit in Rom, ist aber gebürtiger Sizilianer und fühlt sich mit der Insel bis heute sehr verbunden.
„Die einzige echte Schwierigkeit bestand darin, die ortsansässige Baufirma, die sich um die Umsetzung kümmerte, von unserem organischen Ansatz zu überzeugen“, so Cutuli. „Die Arbeiter mussten sich erst umgewöhnen und auf neue Techniken und Arbeitsweisen einlassen, aber sie haben ihre Sache wirklich gut gemacht.“
„Die einzige echte Schwierigkeit bestand darin, die ortsansässige Baufirma, die sich um die Umsetzung kümmerte, von unserem organischen Ansatz zu überzeugen“, so Cutuli. „Die Arbeiter mussten sich erst umgewöhnen und auf neue Techniken und Arbeitsweisen einlassen, aber sie haben ihre Sache wirklich gut gemacht.“
Bei der Wahl der Materialien waren sich Architekt und Eigentümer einig: Möglichst schlicht und ohne viel Schnickschnack sollten sie sein. Bei der Gestaltung der Innen- und Außenbereiche beschränkten sie sich auf Industriebeton, Gipskarton und Eisen und ließen Wände und Fußböden unverkleidet. „Unsere Inspirationsquelle war das Leben auf dem Land: einfach, minimalistisch, in Einklang mit der Natur“, sagt Cutuli.
Auch die Farbpalette ist dezent und zurückhaltend. Der Industriebeton wurde in seinem Original-Farbton belassen und die Eisenelemente in einem Grauton lackiert, der an verzinktes Metall – und den Himmel über Noto – erinnert. Ausgangspunkt der Farbwahl waren die Erdtöne der umgebenden Landschaft. Die Wände wurden mit Lehmputz versehen und nehmen, je nach Tageszeit und Lichteinfall, unterschiedliche Tönungen an.
Das große Schlafzimmer interpretiert ländlichen Minimalismus modern.
Irgendwann im Laufe der Planung und Umsetzung des Projekts realisierten die Eigentümer, dass ihr Haus auch dank seiner einzigartigen Lage einen ganz besonderen architektonischen Wert hat. Daher beschlossen sie, es mit anderen Menschen zu teilen und vermieten es heute über ihr Internetportal an Urlauber, die ein Refugium abseits der abgetretenen Pfade suchen.
Irgendwann im Laufe der Planung und Umsetzung des Projekts realisierten die Eigentümer, dass ihr Haus auch dank seiner einzigartigen Lage einen ganz besonderen architektonischen Wert hat. Daher beschlossen sie, es mit anderen Menschen zu teilen und vermieten es heute über ihr Internetportal an Urlauber, die ein Refugium abseits der abgetretenen Pfade suchen.
Zum besonderen Nachhaltigkeitsansatz des Hauses gehört auch eine ausgereifte technische und bioklimatische Ausstattung. Das stellte den Architekten wiederum vor die Herausforderung, die unansehnliche und wuchtige Haustechnik irgendwie unsichtbar zu machen.
Damit die Temperatur im Haus immer konstant bleibt, verfügt es über extradicke Wände. Eine Photovoltaikanlage produziert Strom für die Warmwasseraufbereitung und die Klimaanlage. Im Winter sorgt ein Holzofen für wohlige Wärme, und die Fenster im Sommer für eine frische Brise.
Damit die Temperatur im Haus immer konstant bleibt, verfügt es über extradicke Wände. Eine Photovoltaikanlage produziert Strom für die Warmwasseraufbereitung und die Klimaanlage. Im Winter sorgt ein Holzofen für wohlige Wärme, und die Fenster im Sommer für eine frische Brise.
Die Dachterrasse ist der perfekte Ort für einen Aperitivo zum Sonnenuntergang. Dafür ist sie mit allem Komfort ausgestattet, den man sich denken kann, etwa einem Grill und fließendem Wasser. Für eine entspannte Stimmung gibt es gemauerte Bänke.
Aus dieser Perspektive kann man besonders schön sehen, wie das Design des Hauses an die Landschaft angelehnt ist. Die Hybläischen Berge sind bekannt für ihre geschwungenen Linien. Diese sind das Ergebnis von tektonischen Verschiebungen, die vor Millionen von Jahren, im Zeitalter des Miozäns, die Landschaft formten. Nichts stört den Blick in die Natur – erst recht keine hässlichen Klimaanlagen. Die wurden gut versteckt, um den Ausblick nicht zu verschandeln.
Aus dieser Perspektive kann man besonders schön sehen, wie das Design des Hauses an die Landschaft angelehnt ist. Die Hybläischen Berge sind bekannt für ihre geschwungenen Linien. Diese sind das Ergebnis von tektonischen Verschiebungen, die vor Millionen von Jahren, im Zeitalter des Miozäns, die Landschaft formten. Nichts stört den Blick in die Natur – erst recht keine hässlichen Klimaanlagen. Die wurden gut versteckt, um den Ausblick nicht zu verschandeln.
Auf dem dazugehörigen, 2,4 Hektar großen Grundstück wurden Olivenbäume und Stauden gepflanzt. Wenn sie groß sind, werden sie einen natürlichen Sichtschutz für das Haus bilden. Außerdem wollte der Architekt mit diesem Hain dem Land etwas zurückgeben, das nach vielen Jahren der intensiven Landwirtschaft recht ausgedörrt war.
Mehr Bilder von modernen Häusern in Italien entdecken
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Dieses Haus Strahl viel Ruhe aus.
Ich würde es sicher noch mit vielen Pflanzen füllen.
Aber der Kontrast zu der Landschaft ist traumhaft
Ein wunderschönes Ferienhaus!