Spieglein, Spieglein – machen diese Berliner Platte fein
Mit edlem Marmor und einer hinter Spiegelwänden versteckten Küche erwacht diese Wohnung zu neuer Größe
Ein verwinkelter Plattenbau mit einer Küche aus den 80er-Jahren – es war keine einfache Aufgabe für Tobias Pieper von Bop Architects, als er die Umgestaltung dieser Küche in Berlin-Mitte übernahm. Die Koordination von insgesamt fünf Gewerken auf kleiner Fläche, dazu Lieferengpässe erschwerten die Arbeit. Das Ergebnis zeigt, dass sich die Mühe gelohnt hat. Mit verspiegelten Flächen wirkte der kleine Raum plötzlich riesengroß. So groß, dass Platz genug für einen echten Star in seiner Mitte blieb: ein edler Marmorblock.
Auf einen Blick
Hier kocht und wohnt: eine Frau
In: einer Plattenbauwohnung in Berlin-Mitte
Expertise von: Tobias Pieper von Bop Architects
Budget: Kostengruppe 600 (inkl. Küche samt Geräte, Einbauschränke und Garderobe im Flur): 75.000 Euro, sonstige Bauwerkskosten (Fußboden, Wändeabriss, Malerarbeiten): 8.500 Euro
Auf einen Blick
Hier kocht und wohnt: eine Frau
In: einer Plattenbauwohnung in Berlin-Mitte
Expertise von: Tobias Pieper von Bop Architects
Budget: Kostengruppe 600 (inkl. Küche samt Geräte, Einbauschränke und Garderobe im Flur): 75.000 Euro, sonstige Bauwerkskosten (Fußboden, Wändeabriss, Malerarbeiten): 8.500 Euro
Die Aufteilung der 55 Quadratmeter, die Pieper für die Neugestaltung zur Verfügung standen, ließ er weitgehend unverändert. „Wir haben nur einige Wandstummel entfernt, um ein Zusammenspiel zwischen Kochen, Essen und Wohnen herzustellen. Außerdem gab es in der Wohnung noch zwei Türen, die haben wir komplett entfernt und die Stürze raumhoch gesetzt, um ein stimmiges Ergebnis zu den raumhohen Pantrytüren zu erreichen“, ergänzt der Experte.
Diese verhältnismäßig kleinen Eingriffe zogen ein paar neue Elektroinstallationen nach sich. Fußboden und Wänden reichte dagegen ein neuer Anstrich. „Die Kundin hatte sich gewünscht, dass der Raum insgesamt aufgehellt wird. Deshalb wurde das vorhandene Parkett weiß eingefärbt. Außerdem haben wir noch ein paar Wände gestrichen“, so Piper. „Da waren wir sehr zurückhaltend, weil die Materialien in der Küche schon sehr stark sind.“
Ins Auge fällt vor allem der wuchtige Marmorblock in der Mitte des Raumes, an der die Auftraggeberin nun kocht und isst. „In der kleinen Wohnung gab es nicht genügend Platz für einen Küchentisch und einen frei stehenden Küchenblock. Daher war ein Vorschlag, auf den Küchentisch zu verzichten und ihn in den Küchenblock zu integrieren.“
Zum Glück war die Kundin sehr designaffin und experimentierfreudig. Der Architekt schuf den nötigen Raum für das auffällige Küchenmöbel, dessen Herstellung eine besondere Herausforderung war. „In diesem Fall mussten sich unterschiedliche Gewerke, Tischler und Steinmetz, schon im Vorfeld zusammensetzen. Dazu war viel handwerkliches Können für die Umsetzung nötig. Und natürlich gibt es auch in Berlin gute Steinmetze. Es ist aber nicht wie in Italien deren täglich Brot, Möbel zu fertigen“, so Pieper. „So etwas funktioniert nur, wenn man im Vorfeld längerfristige Beziehungen aufgebaut hat und die Kommunikation gut funktioniert.“ Der Architekt nutzt Houzz zum Netzwerken und zum Austausch mit Handwerksbetrieben und Küchenstudios.
Ins Auge fällt vor allem der wuchtige Marmorblock in der Mitte des Raumes, an der die Auftraggeberin nun kocht und isst. „In der kleinen Wohnung gab es nicht genügend Platz für einen Küchentisch und einen frei stehenden Küchenblock. Daher war ein Vorschlag, auf den Küchentisch zu verzichten und ihn in den Küchenblock zu integrieren.“
Zum Glück war die Kundin sehr designaffin und experimentierfreudig. Der Architekt schuf den nötigen Raum für das auffällige Küchenmöbel, dessen Herstellung eine besondere Herausforderung war. „In diesem Fall mussten sich unterschiedliche Gewerke, Tischler und Steinmetz, schon im Vorfeld zusammensetzen. Dazu war viel handwerkliches Können für die Umsetzung nötig. Und natürlich gibt es auch in Berlin gute Steinmetze. Es ist aber nicht wie in Italien deren täglich Brot, Möbel zu fertigen“, so Pieper. „So etwas funktioniert nur, wenn man im Vorfeld längerfristige Beziehungen aufgebaut hat und die Kommunikation gut funktioniert.“ Der Architekt nutzt Houzz zum Netzwerken und zum Austausch mit Handwerksbetrieben und Küchenstudios.
Den Marmor wählten Architekt und Auftraggeberin gemeinsam beim Steinmetz aus. „Die Kundin wollte eigentlich einen rosafarbenen Marmor haben. Den gab es nur aus Indien, wovon wir aus Nachhaltigkeitsgründen Abstand genommen haben. Ein anderer war zwar optisch hervorragend, aber das Material zu brüchig für die Verwendung als Arbeitsplatte“, beschreibt Pieper den Auswahlprozess. Am Ende wurden es zwei Platten Dorila Grey mit rötlichem Einschlag, die der Architekt als Verkleidung des 2,80 Meter langen Blocks wie bei einem Puzzle zusammenfügte.
Gekocht wird am Herd mit einem mittig integrierten Dunstabzug von Bora. Dessen Kartuschen hat Pieper gut erreichbar im Fuß des Küchenblocks verstaut. Sie verbergen sich hinter schwarz lackierten und magnetisch befestigten Stahlblechen. Auch zwei große Schubladen sind in dem Block untergebracht. Der Einsatz von Schwerlastwinkeln machte es möglich, sie mit Marmorplatten zu verkleiden und so eine fast nahtlose Optik zu erreichen.
Der Backofen wurde in die verspiegelte Einheit hinter dem Herd integriert. Darunter befinden sich die Mülleimer. Sie lassen sich per Fußhebel öffnen, wie auch der in die Seite integrierte Apothekerschrank. Das ist praktisch und minimiert auch Fingerabdrücke auf der verspiegelten Oberfläche.
Der Backofen wurde in die verspiegelte Einheit hinter dem Herd integriert. Darunter befinden sich die Mülleimer. Sie lassen sich per Fußhebel öffnen, wie auch der in die Seite integrierte Apothekerschrank. Das ist praktisch und minimiert auch Fingerabdrücke auf der verspiegelten Oberfläche.
Überhaupt sind es die vielen kleinen Details, die die Gestaltung so besonders machen und erst auf den zweiten Blick sichtbar werden. „Nützliche Details und technische Neuheiten machen uns großen Spaß. Wir haben einfach Lust, uns mit Neuem auseinanderzusetzen“, so der Architekt, der in seinem Netzwerk vielfältige Expertisen versammelt hat, auf die er während des Entwurfsprozesses zurückgreifen kann. Ob neue Oberflächen, Geräte oder Materialien, als Architekt verwalte er viele Fachrichtungen, erklärt Pieper, „da ist es wichtig, frühzeitig Rücksprache mit allen Beteiligten zu halten“.
Ein in diesem Kontext kaum genutztes Material kam indes bei den Fronten der Spiegelwand zum Einsatz. „Die mit Spiegeln verkleideten Faltschiebetüren bringen Licht in die Raumtiefe. So wirkt die Wohnung doppelt so groß“, erklärt der Architekt die Funktion der raumhohen Bronzespiegel. Sie lassen sich mit einem Metallgriff leicht und fingerabdruckfrei öffnen und schließen.
Das Licht geht dank eines Bewegungssensors automatisch an und erleuchtet die pechschwarze Küchenzeile. Auf einer Länge von 2,40 Metern bietet sie eine komplette Abwascheinheit samt Quooker-Armatur, vollintegriertem Geschirrspüler sowie Kühl- und Gefrierschrank.
Das Licht geht dank eines Bewegungssensors automatisch an und erleuchtet die pechschwarze Küchenzeile. Auf einer Länge von 2,40 Metern bietet sie eine komplette Abwascheinheit samt Quooker-Armatur, vollintegriertem Geschirrspüler sowie Kühl- und Gefrierschrank.
Die Technik für sprudelndes und kochendes Wasser wurde unter der Spüle im Schrank integriert. Die Küchenzeile wirkt mit schwarzer Platte und schwarzem Fronten fast schon geheimnisvoll und bietet dabei ein hohes Maß an Funktionalität.
„Als Arbeitsplatte für die Pantry wurde schwarzer Granit eingesetzt, der wesentlich unempfindlicher als der Marmor ist, auch wenn er ebenfalls ein Naturstein ist“, so der Experte. Der rät seinen Kunden meist von Marmor in der Küche ab. „Marmor sieht schön aus, keine Frage. Und natürlich ist die Oberfläche auch versiegelt. Trotzdem bleibt es aber ein offenporiger Naturstein, in den Säuren einziehen. Das heißt, man darf nicht mal eben eine Zitrone liegen lassen oder das Weinglas über mehrere Stunden abstellen. Geht man allerdings immer direkt nach dem Kochen über die Oberflächen, kann man das schon mal machen.“
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